- Gartenkalender
- Obstgarten
Obstgarten Dezember
Foto: Neder
Geißfußveredlung „light“
Die Methode der Geißfußveredlung ist im Gegensatz zum Pfropfen hinter die Rinde unabhängig vom Lösen der Rinde und kann bereits im Spätwinter durchgeführt werden. Durch die zwei ineinandergesteckten Keile werden bei richtigen Schnitten eine große Kontaktfläche des Kambiums und eine sehr stabile Verbindung erreicht. Während der keilförmige Schnitt am Reis meist noch gut gelingt, bereitet er an der dickeren Unterlage oft größere Probleme. Eine gute Unterstützung bieten spezielle Geißfußmesser mit einer V-förmigen Klinge, mit denen Sie, richtig angesetzt, eine gerade und saubere Keilform in die Unterlage schneiden können. Das passende Gegenstück am Edelreis findet sich vielleicht nicht gleich nach dem ersten Versuch, meist aber mit einem der folgenden Schnitte. Bevor es los geht mit dem Veredeln, bleibt noch Zeit, sich bei Bedarf eine entsprechende Veredlungshilfe zu besorgen.
Thomas Neder
Foto: Neder
Obstbäume mit Stechballen verpflanzen
Der Klimawandel ändert vieles – auch bei den jahreszeitlichen Arbeitsabläufen. Konnte man früher ab Ende November meist nicht mehr pflanzen, weil der Boden durchgefroren war, sind mittlerweile die klassischen Wintermonate oft eine gute Zeit zum Umpflanzen. Drei bis fünf Jahre Standzeit lassen sich in der Regel beim Verpflanzen noch erfolgreich bewältigen. Gut haltende Ballen zu stechen, gelingt vor allem dann zufriedenstellend, wenn der Boden etwas lehmig und ausreichend feucht ist. Als Gerätschaften benötigen Sie zumindest einen stabilen Spaten, eine Wiedehopfhacke oder andere stabile schmalere Pflanzhacken als Ergänzung. Zum Anpassen der Krone brauchen Sie eine gute Gartenschere und eine scharfe Astsäge. Ein Balliertuch können Sie sich ggf. aus einer Baumschule besorgen.
Thomas Neder
Foto: Flora Press/Thomas Lohrer
Schadkontrolle durchführen: Jetzt im Winter, wenn die Obstgehölze kahl sind, empfiehlt es sich, eine Schadkontrolle vorzunehmen. Kontrollieren Sie etwa, ob Pfähle oder Anbindematerialien bereits Scheuerstellen verursachen, die zu Eintrittspforten für Infektionen werden könnten. Achten Sie auch auf abgestorbene Äste, Fruchtmumien oder Obstbaumkrebs und entfernen Sie diese entsprechend.
Mulchschicht als Frostschutz: Besonders für junge Obstbäume empfiehlt sich auf der Baumscheibe eine etwa 5 cm dicke Mulchschicht aus Kompost als Frostschutz an. Sie bietet neben dem Schutz auch eine Erhöhung des Humusgehaltes, der sich positiv auf das Wachstum im nächsten Jahr auswirkt. Bei jungen Obstgehölzen können Sie annehmen, dass die Baumscheibe etwa der Größe der Krone entspricht.
Erdbeerpflanzen vor strengen Frösten schützen: Normalerweise sind Temperaturen bis –14 °C für Erdbeerpflanzen kein großes Problem, außer es kommt plötzlich zu einem Temperatursturz und es ist keine schützende Schneedecke vorhanden, dann können die Blütenanlagen Schaden nehmen. Halten Sie für solche Situationen Vlies- oder Juteauflagen bereit, die Sie bei Bedarf schnell über die Pflanzen legen können.
gvi
Foto: Flora Press/Thomas Lohrer
Standortwahl fürs Spalier: Sofern es frostfrei ist, können Sie noch immer Obstgehölze pflanzen. Neben den üblichen Standortbedingungen spielt bei Spalieren auch die Himmelsrichtung eine wichtige Rolle. Eine Ost- oder Südostwand eignet sich etwa für Äpfel, Birnen und Pflaumen. An der Südseite fühlen sich wärmebedürftige Arten wie Wein, Feige, Pfirsich oder Aprikose wohl. Ist an der Laube kein Platz, eignen sich auch hölzerne Flechtzäune als Alternative. Bei ihnen profitieren die Pflanzen zudem von der leichten Durchlüftung der „Wände“.
Obstgehölze kontrollieren: Jetzt sollten Sie von Zeit zu Zeit Stämme und Stammbasis auf Fraßschäden durch Hasen und Mäuse kontrollieren, um bei Bedarf frühzeitig Schutzmaßnahmen, wie das Anlegen einer Drahtmanschette, zu ergreifen. Achten Sie zudem auf sämtliche Bindungen wie Schnüre, Stricke, Baumbinder oder Spanndrähte und lockern Sie diese gegebenenfalls. Auch Baumschuletiketten werden gerne mal vergessen und schnüren dann Stamm oder Äste ab.
Noch verwertbar: Finden Sie bei der Kontrolle des Obstlagers Früchte mit vielen kleinen braunen Flecken auf der Schale und im Fruchtfleisch, deutet das auf Stippigkeit hin. Ursache ist kein Pilz, sondern eine Wachstumsstörung durch Kalziummangel. Daher können Sie die Früchte nach dem Ausschneiden der Stellen noch problemlos verwerten.
gvi
Foto: zoomingfoto1712/Adobe Stock Bäume umpflanzen: Haben Sie einen Obstbaum im Garten, der nicht so recht wachsen will und kränkelt, sollten Sie zum Spaten greifen und ihn umpflanzen. Sofern der Boden nicht gefroren ist, können Sie das auch jetzt noch tun. Achten Sie beim Ausgraben darauf, möglichst viele der Feinwurzeln zu erhalten. Beschädigte Wurzeln kürzen Sie vor dem Einpflanzen mit der Schere etwas ein. Geben Sie in das neue Pflanzloch etwas reifen Kompost und schlämmen Sie den Baum nach dem Verfüllen des Loches gut ein.
Obstlager regelmäßig lüften: Besonders Äpfel geben beim Nachreifen das Reifegas Ethylen ab. Es beschleunigt als sogenanntes Phytohormon bei Gemüsearten den Welkeprozess und verkürzt somit deren Haltbarkeit. Lagern Sie Obst und Gemüse zusammen in einem Raum, sorgen Sie regelmäßig für eine gute Belüftung im Vorratskeller, damit das Ethylen entweichen kann. Gleiches gilt auch für die Aufbewahrung im Kühlschrank. Da hier ein Lüften allerdings nicht möglich ist, sollten Sie die Äpfel z.B. zusätzlich in Folienbeutel legen.
Edelreiser schneiden: Von früh austreibenden Obstarten wie etwa Süßkirschen sollten Sie bereits in diesem Monat an frostfreien Tagen Edelreiser schneiden. Geeignet sind gut ausgereifte, gesunde, einjährige Triebe, am besten von der besonnten Seite der Baumkrone.
gvi
Foto: Flora Press/BIOSPHOTO/Jean-Michel Groult
Winterliche Rindenpflege: Die Pflege der Rinde ist ein wichtiger Punkt zur Gesunderhaltung der Obstbäume. Denn in Ritzen und hinter Rindenstücken können Schädlinge überwintern oder ihre Eier abgelegt haben. Mit einem speziellen Obstbaumkratzer oder einer Bürste sollten Sie jetzt loses Material entfernen. Legen Sie vorher Tücher aus, dann können Sie das abgekratzte Material leicht im Müll entsorgen.
Noch ist Pflanzzeit für Obstgehölze: Solange der Boden frostfrei ist, können Sie immer noch Obstgehölze pflanzen. Denken Sie bei der Sortenwahl nicht nur an die Fruchteigenschaften, sondern auch an die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten wie Apfelschorf oder Amerikanischem Stachelbeermehltau. Erkundigen Sie sich vor dem Kauf am besten bei einem Fachmann oder schauen Sie direkt in einer Baumschule vorbei.
Schützende Mulchschicht: Versehen Sie die jungen Obstbäume dann gleich mit einer ca. 5 cm dicken Mulchschicht aus Kompost. Auf die Baumscheibe aufgetragen bietet diese Schicht nicht nur einen zusätzlichen Frostschutz, der dadurch erhöhte Humusanteil wirkt sich auch positiv auf das Wachstum im nächsten Jahr aus.
Gerrit Viets,
Verlag W. Wächter
Foto: Flora Press/Ardea/Brian Bevan
Hygiene im Obstgarten: Eine der wichtigsten Gartenarbeiten vor dem Winter ist es, alle abgestorbenen Pflanzenteile und Ernterückstände zu entfernen. Denn so können Sie das Risiko einer Überwinterung pilzlicher Schaderreger deutlich reduzieren. Entfernen Sie also alles Falllaub, das von Pilzkrankheiten wie Schorf, Birnengitterrost, Schrotschuss- oder Sprühflecken-Krankheit befallen ist. Ebenso sollten Sie eingetrocknete Früchte (Fruchtmumien), die noch an den Zweigen hängen, entfernen. Übrig gebliebene gesunde Früchte sehr später Apfelsorten können Sie aber für Vögel hängen lassen.
Schutz vor Wildverbiss: Wildverbiss durch Kaninchen ist nicht nur auf dem Land ein Problem, auch in der Stadt können die Tiere großen Schaden anrichten. Eine einfache und günstige Möglichkeit ist es, einzelne Bäume mit Drahthosen oder Kunststoffmanschetten einzuhegen. Zudem können Sie die Kaninchen mit etwas frischem Schnittholz, das Sie als Ablenkungsfutter platzieren, auf Abstand halten.
Pistazien aus dem Garten: Gesalzene Pistazien sind eine leckere Knabberei. Die Pflanze dazu kennen allerdings die wenigsten, dabei verträgt auch die Echte Pistazie (Pistacia vera) als gut eingewachsene Pflanze mit etwas Schutz bis zu –15 °C. Damit sich auch wirklich Früchte bilden, benötigen Sie aber ein „Männchen“ und ein „Weibchen“, denn Pistazien sind zweihäusig.gvi
Foto: Flora Press/GWI (gvi) Johannisbeeren verjüngen: Gewöhnlich werden Johannisbeersträucher jedes Jahr nach der Ernte, spätestens im Herbst, nur ausgelichtet. Bei alten, viele Jahre ungeschnittenen Sträuchern lohnt sich jedoch ein radikaler Schnitt, für den jetzt noch Zeit ist. Kappen Sie alle Triebe mit einer Astschere 5–10 cm über dem Boden. Im Frühjahr werden viele Neutriebe heranwachsen. Sie tragen zwar erst im übernächsten Sommer wieder, sind dann aber in der Lage, die Früchte so gut zu ernähren, dass sie groß, süß und aromatisch werden.
(gvi) Obst- und Gemüselager regelmäßig lüften: Äpfel und einige andere Obstarten geben beim Nachreifen das Reifegas Ethylen ab. Es beschleunigt als sogenanntes Phytohormon bei Gemüsearten den Welkeprozess und verkürzt die Haltbarkeit. Lüften Sie deshalb regelmäßig das Vorratslager, damit das Ethylen entweichen kann.
(gvi) Umzug für Obstbäume: Jungpflanzen aus der Baumschule, insbesondere Containerpflanzen, wachsen meist leichter an als umgepflanzte Exemplare aus dem eigenen Garten. Nicht immer lohnt sich deshalb das Umpflanzen. Lohnenswert ist es aber bei Bäumen, die leckere Früchte tragen, aber nicht den optimalen Standort haben. Stehen diese Gehölze noch nicht länger als vier bis fünf Jahre an ihrem Platz, sind die Anwachs-Chancen recht gut.
Foto: LianeM/Fotolia
Noch ist Pflanzzeit:
(gvi) Sofern der Boden nicht gefroren ist, sind auch im Dezember noch Neupflanzungen möglich. Überwiegend wird während der Hauptpflanzzeit wurzelnackte Ware angeboten, aber auch getopfte Ware ist verfügbar. Bei Letzterer sollten Sie im Topf rund gewachsene Wurzeln unbedingt vor dem Pflanzen mit der Schere aufschneiden, sonst besteht die Gefahr, dass der Baum nicht richtig anwächst.
Frost macht Hagebutten weich:
(gvi) Hagebutten von Hundsrose und anderen Strauchrosen lassen sich gut zu Marmelade oder Mus verarbeiten. Besonders leicht geht das, wenn es bereits einige frostige Nächte gab, denn dann ist das Fruchtfleisch schön weich. Lassen Sie die Früchte für Marmelade einige Zeit köcheln und passieren Sie sie anschließend durch ein Sieb. Werfen Sie die zurückbleibenden Schalen und Kerne aber nicht weg, sie können noch im Backofen getrocknet und als Tee genossen werden.
Unkrautfreie Baumscheibe:
(gvi) Gerade bei jungen Bäumen sollten Sie auf eine saubere und unkrautfreie Baumscheibe achten. Denn dadurch können Sie feuchtigkeitsliebenden Pilzkrankheiten wie Kragenfäule vorbeugen. Die Größe der Baumscheibe richtet sich dabei nach dem Durchmesser der Krone und sollte etwas größer als diese sein.
(gvi) Walnüsse wenden: Ihre geernteten Walnüsse sollten Sie jetzt regelmäßig wenden oder durchmischen, je nachdem ob Sie sie in Stiegen oder Jutesäcken aufbewahren. So werden die Nüsse von allen Seiten gleichmäßig belüftet und einem Befall mit Schimmelpilzen wird vorgebeugt.
(gvi) Edelreiser schneiden: Von früh austreibenden Obstarten wie etwa Süßkirschen sollten Sie bereits in diesem Monat an frostfreien Tagen Edelreiser schneiden. Geeignet sind gut ausgereifte, gesunde, einjährige Triebe, am besten von der besonnten Seite der Baumkrone.
Foto: Marion Neuhauß/Fotolia.com
(gvi) Gesunder Sanddorn: Die Beeren des Sanddorns (Hippophae rhamnoides) stecken voller Vitamine und Mineralien und gelten deshalb als Hausmittel gegen Erkältungskrankheiten. Wenn Sie selbst einen Strauch Ihr Eigen nennen wollen, können Sie auch jetzt noch bei frostfreiem Boden pflanzen. Wählen Sie am besten eine einhäusige Sorte, wie z.B. ‘Friesdorfer Orange’, dann benötigen Sie keine Befruchtersorte. Die Sanddornernte ist allerdings nichts für zarte Hände, da fast alle Äste mit Dornen besetzt sind. Die einfachste Erntemethode ist daher das Abschneiden und Einfrieren der Zweige, danach lassen sich die Beeren einfach abschütteln. Das Abschneiden der Triebe hat übrigens ganz nebenbei den Vorteil, dass der Strauch sich gleichmäßig verzweigt und kompakt bleibt.
Foto: Fotolia/focus finder
Obstlager weiterhin kontrollieren
(gvi) Kontrollieren Sie weiterhin regelmäßig Ihr eingelagertes Obst, denn Verletzungen der Schale sind ideale Eintrittspforten für Pilze. Solche Pilzinfektionen stecken schnell die übrigen Früchte an, deshalb sollten Sie alle faulenden Exemplare entfernen. Werfen Sie diese aber nicht auf den Kompost, hier würden die Pilzsporen überleben und sich im kommenden Jahr wieder im Garten verbreiten.
Noch ist Pflanzzeit für Obstgehölze
(gvi) Solange der Boden frostfrei ist, können Sie immer noch Obstgehölze pflanzen. Denken Sie bei der Sortenwahl nicht nur an die Fruchteigenschaften, sondern auch an die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten wie Apfelschorf oder Amerikanischem Stachelbeermehltau. Erkundigen Sie sich vor dem Kauf am besten bei einem Fachmann oder schauen Sie direkt in einer Baumschule vorbei.
Strauchschnitt für ein neues Hochbeet nutzen
(gvi) Wenn bei Ihnen im Obstgarten jetzt noch Baum- und Strauchschnittarbeiten anfallen, nehmen Sie sie doch zum Anlass, ein Hochbeet für den Gemüsegarten zu bauen. Zusammen mit Laub bildet der Strauchschnitt nämlich die etwa 30 cm hohe Grundschicht für ein Hochbeet. Darauf kommt dann eine etwa 20 cm dicke Schicht aus reifem Kompost und Gartenerde, auch Grünabfälle und Rasensoden lassen sich mit einarbeiten. Den Abschluss bildet eine 10 cm dünne Lage Blumenerde. Die Einfassung können Sie als fertigen Bausatz kaufen oder selbst aus z.B. Brettern und Kanthölzern bauen.
Foto: Hoyer
Auf Schadbefall achten!
Kontrollieren Sie das eingelagerte Obst regelmäßig auf Schadbefall und sortieren Sie befallene Früchte aus. Viele kleine braune Flecken auf Schalen und im Fruchtfleisch von Äpfeln und Birnen deuten auf Stippigkeit (Stippe) hin. Auch im Fruchtfleisch schmeckt solches Gewebe bitter.
Die Ursache ist keine Pilzkrankheit, sondern eine Wachstumsstörung durch Kalziummangel. Wird die Pflanze mit Stickstoff überdüngt oder durch unsachgemäßen Rückschnitt zu stark zum Wachstum anregt, dann wird nicht genug Kalk in die jungen Früchte transportiert. Vorbeugend kann man im Winter kalken.
Befallene Früchte lassen sich schälen, ausschneiden und als Kompott verwerten, denn gesundheitsschädlich sind sie nicht. ‘Cox Orange’, ‘Boskoop’, ‘Elstar’, ‘Goldparmäne’, ‘Glockenapfel’, ‘Jonagold’, ‘Kaiser Wilhelm’ und ‘James Grieve’ sind als anfällige Sorten bekannt, ‘Ahrina’, ‘Idared’, ‘Helios’, ‘Landsberger’, ‘Pinova’, ‘Reglindis’ und ‘Rewena’ gelten dagegen als robuste Äpfel.
Wühlmausfraß frühzeitig unterbinden
(bs) Mit ihrem Fraß an den Wurzeln von Gehölzen wie an Obstbäumen, Beerenobst und auch Ziergehölzen und an Blumenzwiebeln richten Wühlmäuse beträchtlichen Schaden an, bis hin zum Totalverlust der Pflanzen. Weil den schlauen Schädlingen später schlecht beizukommen ist, empfiehlt es sich, mit einer einfachen ökologisch sinnvollen Maßnahme vorzubeugen: Legen Sie beim Pflanzen von Obstbäumen oder Beerenobst die Pflanzstelle mit engmaschigem Drahtgewebe aus (z.B. kunststoffummanteltem Kaninchendraht) und biegen Sie die Ränder so zusammen, dass auch die Veredelungsstelle gut geschützt ist.
Dann erst die Pflanzstelle mit Erde schließen, antreten und gründlich wässern. Den Wurzeln macht die schützende Hülle nichts aus, sie wachsen einfach durch die Maschen durch.
Mulchschicht schützt vor Frost
(bs) Besonders im Winter ist für junge Obstbäume eine Mulchschicht als Frostschutz ratsam. Dafür eignet sich eine etwa 5 cm dicke Schicht aus Kompost, die auf die Baumscheibe aufgetragen wird. Dies bietet nicht nur Schutz, auch der dadurch erhöhte Humusanteil des Bodens wirkt sich positiv auf das Wachstum im nächsten Jahr aus. Bei jungen Obstgehölzen nimmt man als Baumscheibe etwa die Größe der Krone an. So kann der Baum auch über die Feinwurzeln noch genügend Luft, Wasser und Nährstoffe aufnehmen.
Jetzt Obstgehölze pflanzen
(bs) Nachdem die Blätter abgefallen sind, beginnt die Pflanzzeit für Obstgehölze wie Äpfel, Birnen, Kirschen, Johannisbeeren oder Stachelbeeren. Vergessen Sie nicht, die Gehölze mit einem kräftigen Pflanzschnitt zurückzuschneiden. Nutzen Sie dafür Tage mit mildem, frostfreiem Wetter. Das betrifft generell auch das Auslichten und die Pflegeschnitte an Obstbäumen, Spalier- und Beerenobst, Kiwi und Wein.
Kälteverträgliche leckere Beerchen
(bs) Zu ernten gibt es jetzt noch frische Cranberries und Preiselbeeren. Sie schmecken besonders gut als leckere Beilage zu Wild und zum Festtagsbraten, auch als Beilage mit gedünsteten Äpfeln. Kontrollieren Sie gelagertes Obst regelmäßig auf Fäulnis.
Foto: Stein
Steckhölzer gewinnen
(bs) Im Obstgarten herrscht nur scheinbar Winterruhe. Lange schon wurden die Knospen für den kommenden Austrieb angelegt und warten nur auf warme Tage. Beim Auslichten und beim Formschnitt von Johannisbeeren, Kirschbäumen, Äpfeln und Wein fallen viele gesunde und kräftige Triebe an, die sich gut zum Veredeln und für die Steckholzvermehrung eignen. Letzteres ist eine einfache und effektive Methode, um neue Pflanzen zu gewinnen. Das ideale Steckholz ist ca. 20 cm lang und besitzt mindestens zwei Augen, aus denen sich Wurzeln und neue Triebe entwickeln.
Ein schräger Schnitt unter einem Blattknoten kennzeichnet das untere Ende des Steckholzes, ein gerader Schnitt das obere. Dicht an dicht werden die Steckhölzer in Töpfe mit feuchtem Erde-Sand-Gemisch gesteckt und gut angefeuchtet. Eine darübergestülpte gelochte Plastiktüte verhindert das Austrocknen. Im Gewächshaus oder auch im Freien an geschützter, schattiger Stelle lagert man die Hölzer bis zum Austrieb im Mai. In der Zeit entwickeln sich Wurzeln, und nach weiteren drei bis vier Monaten sind neue Pflanzen entstanden. Man kann die Hölzer auch im Freien in tief gelockerten Boden stecken. Verwendet wird diese Methode für Veredelungsunterlagen und für Beerenobst.
Foto: Breder
Stämme vor Frost und Wildverbiss schützen
(hbw) Das Kalken der Obststämme schützt das Holz vor extremen Temperaturschwankungen, die Risse verursachen können. Durch sie dringen Erreger von Kragenfäule oder Obstbaumkrebs ein. Der Anstrich erfolgt mit Kalkmilch: 1,5 kg Branntkalk in 10 l Wasser einrühren, dann 600 g Tapetenkleister untermischen. Der Handel bietet auch fertigen Weißanstrich an.
(bs) Kaninchen und Rehe suchen jetzt gerne in Gärten nach Nahrung und knabbern die Stämme an. Beugen Sie mit schützenden Hüllen, die es im Handel gibt, vor. Auch lästige Wühlmäuse lassen sich jetzt gut mit Fallen bekämpfen.
Herbsthimbeeren ausputzen
(hbw) Falls nicht schon geschehen, sollten Sie jetzt die Ruten der Herbsthimbeeren bodennah abschneiden. Die im März neu austreibenden Jungruten tragen noch im selben Jahr ab Ende Juli bis zum Frostbeginn Früchte. Lässt man pro Pflanze eine der Ruten über Winter stehen, bringt sie schon zeitig im Juni eine zweite Ernte und stirbt dann ab.
Obstbäume kontrollieren
(hbw) Jetzt sollten auch Baumstämme und Stammbasis auf Fraßschäden durch Hasen und Mäuse kontrolliert werden, dabei sollten Sie auch auf Baumkrebs achten. Zugleich können Sie sämtliche Bindungen an den Obstgehölzen daraufhin überprüfen, ob die Schnüre, Stricke, Baumbinder oder Spanndrähte eingewachsen sind, und sie ggf. lockern. Auch Baumschuletiketten werden gerne vergessen und schnüren dann Stamm oder Äste ab.
Wachstumsgesetze beachten
(hbw) Bedenken Sie vor jedem Gehölzschnitt die Wachstumsgesetze: Ein Schnitt im Winter fördert das Wachstum der Triebe. War der Obstbehang in diesem Jahr schwach und sind die Bäume zu triebig, schneiden Sie sie besser nur im Sommer. Die Blattentnahme mitten in der Vegetationsperiode bremst dann das Triebwachstum. Nehmen Sie sich jetzt auch Zeit, um Ihr Schnittwerkzeug zu kontrollieren und zu pflegen. Wichtige Arbeiten, die dabei anfallen: Scheren ölen, Klingen schärfen und stumpfe Sägeblätter an Klapp- und Bügelsägen erneuern.
Foto: SueSchi/pixelio.de
Obst auf kleinem Raum
(bs) Spalierobst ist wieder modern und praktisch, lässt sich so doch auch auf kleinstem Raum eigenes Obst ernten. Die in der Baumschule formierten, meist mehrjährigen Bäume ersparen einen Teil der anfänglichen Erziehungsarbeit. Für ein Wandspalier bieten sich alle Kern- und Steinobstarten an. Hierzu wählen Sie einen Jungbaum mit gerade gewachsenem Mitteltrieb, der sich erst in etwa 40–50 cm Höhe verzweigt. Zur Wand wachsende Zweige werden beim Pflanzen gleich abgeschnitten und die übrigen Zweige fächerförmig nach außen an dem Spalier festgebunden. Im Frühsommer, wenn die Triebe noch weich und biegsam sind, werden die Zweige mit gummierten Bindedrähten weiter an den Querstreben befestigt und nach oben wachsende Zweige eingekürzt.
Blätter unterm Apfelbaum zusammenrechen
(hbw) Mit Apfelschorf befallene Blätter können im Folgejahr zu neuen Infektionsherden werden. Rechen Sie daher das Laub unter befallenen Bäumen hervor und entfernen Sie es aus dem Garten. Regenwürmer erweisen sich bei der Entsorgung übrigens als Helfer: Sie ziehen einen
Teil der Blätter in den Boden und machen den Schorfpilz dabei unschädlich.
Mulchschicht schützt vor Frost
(bs) Besonders im Winter ist für junge Obstbäume eine Mulchschicht als Frostschutz ratsam. Dafür eignet sich eine etwa 5 cm dicke Schicht aus Kompost, die auf die Baumscheibe aufgetragen wird. Dies bietet nicht nur Schutz, auch der dadurch erhöhte Humusanteil des Bodens wirkt sich positiv auf das Wachstum im nächsten Jahr aus. Bei jungen Obstgehölzen nimmt man als Baumscheibe etwa die Größe der Krone an. So kann der Baum auch über die Feinwurzeln noch genügend Luft, Wasser und Nährstoffe aufnehmen.
Gemulcht, aber unkrautfrei in den Winter
(hbw) Für den Gartenboden und die Nützlinge ist es besser, wenn der Boden nicht ungeschützt in den Winter geht – Beete also erst zum Ende des Winters abräumen. Aber die Baumscheibe der Obstgehölze muss unkrautfrei sein, das beugt gegen Wühlmausbefall und Kragenfäule vor. Unterwuchs hält die Stammbasis länger feucht, Rindenkrankheiten breiten sich dann leichter aus.
Foto: Stein
Barbara-Zweige schneiden
(bs) Schneiden Sie Frühlingsblüten für die Vase. Vom Barbaratag (4. Dezember) an können Sie von Kirschen, Quitten, Pflaumen, Äpfeln oder von Ziergehölzen wie Forsythien (Forsythia), Mandelbäumchen (Prunus triloba), Zierpflaumen und -kirschen (Prunus spec.) Zweige schneiden. Die Zweige treiben Sie dann im warmen Zimmer an, sodass sie rechtzeitig zum Weihnachtsfest blühen.
Winterarbeiten beim Obst
(hbw) Der Klimawandel bringt zwar insgesamt eine Temperaturerhöhung, zugleich aber auch deutliche Verschiebungen von Wärme- und Kälte-, Trocken- und Regenphasen. Und es können trotz allem plötzlich tiefe Temperaturen auftreten. Hierfür sollten Sie Schutzmaterial für frostempfindliche Obstgehölze bereithalten. Container können Sie mit Kokosmatten oder Stroh umwickeln. Sind nur wenige starke Frostnächte vorhergesagt, genügen auch alte Decken oder Jutesäcke, um das Durchfrieren der Wurzelballen zu verhindern.
Wenn Sie einfach generell Im November oder Anfang Dezember Ihre Pflanzen „einpacken“, ohne dass es richtig kalt ist, besteht die Gefahr, dass sich Schwitzwasser bildet und Pflanzenteile
von Schimmel- oder Fäulnispilzen befallen werden. Bei warmem Wetter müssen Sie die Schutzhüllen unbedingt öffnen.
Heftige Frosteinbrüche können auch im Boden stehende Obstgehölze gefährden, insbesondere empfi ndliche Arten wie Aprikose, Pfirsich, Feige, Marone, Kaki und Indianerbanane. Hier helfen lockere Aufl agen mit Reisig, Laub oder Stroh im Wurzelbereich. Da Mäuse diesen Schutz ebenfalls schätzen, sollten Sie auf Anzeichen für Mäusebefall achten.
Wenn Sie vorhaben, einen Obstbaum oder Strauch zu roden, bieten sich hierfür die ersten Frosttage an: Der Boden ist noch nicht durchgefroren, aber doch nicht mehr so matschig, dass beim Roden der Wurzeln zu starke Verdichtungen entstehen. Es lohnt sich, die Wurzelstöcke ganz zu entfernen, das verringert den Infektionsdruck durch holzzerstörende Pilze.
Schnittarbeiten an schwach wachsenden Obstgehölzen sollten Sie nicht vor Februar vornehmen, starktriebige Gehölze werden ohnehin erst im August geschnitten, da der Schnitt belaubter Bäume deren Wuchs bremst. Drängt es Sie dennoch, sich jetzt schon um die Obstbäume zu kümmern, önnen Sie prüfen, ob Drähte oder Bindematerial in Äste einzuwachsen drohen. Dann sollten Sie die Bindung lockern oder entfernen und, falls erforderlich, erneuern. Geben Sie natürlichen Bindematerialen wie Jute, Kokos, Hanf oder Bast den Vorzug. Sie sehen nicht nur schöner aus, sie sind auch umweltfreundlicher.
Gehölze auf Schäden kontrollieren
(hbw) Wenn Ihre Obstgehölze komplett kahl sind, können Sie Schäden und Verletzungen gut erkennen. Hierzu zählen auch Probleme, die das Stützgerüst, Pfähle oder Anbindematerialien verursachen. Scheuerstellen und damit Rindenverletzungen sind Eintrittspforten für Infektionen, beim Apfel beispielsweise für Obstbaumkrebs. Starke Verletzungen sollten Sie ausschneiden und mit Baumwachs gut verschließen.
Wenn Sie Totholz mit Schädlings- oder Pilzbefall entfernt haben, sollten Sie es keinesfalls in der Nähe der Obstgehölze lagern. Holzpilze wie der Spaltblättling sind auch dann noch infektiös, wenn sie völlig eingetrocknet aussehen. Sobald reichlich Wasser auf den Fruchtkörper gelangt, öffnen sich die Lamellen wieder und entlassen infektiöse Sporen ins Umfeld. Auch Schädlinge wie der Ungleiche Holzbohrer überleben im toten Holz und können von dort aus auf in der Nähe stehende Bäume wechseln.
Gehölze befestigen
(hbw) Prinzipiell verursachen Naturmaterialien weniger Schäden als Kunststoffe. Auch der Umwelt zuliebe bietet es sich an, zum Befestigen von Stämmen, Ästen und Trieben Jute, Hanf, Kokos oder Weidentriebe zu verwenden. Sie sehen auch schöner aus und lassen sich problemlos über den Kompost entsorgen. Wenn es um den Halt des ganzen Baumes, also den Pfahl oder ein Stützgerüst geht, sind Naturmaterialien ebenfalls die bessere Wahl. Sinnvoll sind solche Stützhilfen auch für Jungbäume, die später dank starkwüchsiger Unterlage standfest sind. Anfangs sind alle Bäumchen dankbar für eine Fixierung, weil die feinen Faserwurzeln ihren Halt im Boden verlieren, wenn die Pflanzen im Wind schwanken. Dies schwächt die für Jungbäume besonders wichtige Anfangswuchsleistung.
Foto: Buchter-Weisbrodt
Es hat auch Vorteile, wenn Sie den Pfahl ganz bewusst platzieren. Sitzt er von der Hauptwindrichtung abgewandt im Boden, ist die Gefahr geringer, dass der Stamm am Pfahl scheuert. Am Hang sollte der Pfahl oberhalb des Baumes stehen. Wenn Sie das Bindematerial in Form einer Acht legen, sorgen Sie für einen gewissen Abstand zwischen Stamm und Pfahl und vermindern dadurch ebenfalls Scheuerstellen. Achten Sie darauf, dass die Befestigung im Lauf der Zeit nicht in den Stamm einwächst, wenn sie zu eng sitzt.
Falllaub nutzen
(hbw) Meist fallen im Laufe des Monats die allerletzten Blätter ab – bei gut mit Wasser und Stickstoff versorgten Obstgehölzen können sie durchaus bis in den Dezember hinein haften. Ist der Boden im Gartenbeet humusreich und entsprechend belebt, schaffen es normalerweise die Regenwürmer und Bodenmikroorganismen, das Falllaub bis zum Neuaustrieb komplett zu zersetzen. Steht der Obstbaum in einer Rasenfläche, sollten Sie die Blätter grundsätzlich zusammenrechen und entfernen, da sonst die Graspflanzen unter der Laubschicht ersticken. Verteilen Sie das Laub anschließend auf den Beeten oder geben Sie es auf den Kompost.
Obstbäume kontrollieren
(hbw) Wenn die Baumkronen kahl sind, können Sie sämtliche Mängel gut erkennen: abgestorbene Astpartien, Fruchtmumien, von denen Infektionen ausgehen können, Rindenverletzungen und eingewachsene Baumbinder, Stricke oder Drähte. Anbindungen müssen Sie regelmäßig lockern oder entfernen und erneuern. Prüfen Sie auch Pfähle, Gerüste und sonstige Verankerungen, ob sie noch stabil sind.
Erdbeerpflanzen bei strengen Frösten schützen
(hbw) Legen Sie rechtzeitig Material bereit, mit dem Sie Erdbeerbeete vor starken Frösten schützen können. Normalerweise sind Temperaturen bis –13/–14 °C für Erdbeerpflanzen kein Problem, aber wenn die Temperatur rasch in diesen Bereich sinkt und keine schützende Schneedecke vorhanden ist, können die Blütenanlagen beeinträchtigt werden. Vliesauflagen, Jutematten, Reisig oder Stroh können das verhindern. Vlies lässt etwas Licht durch und kann einige Tage liegen bleiben. Lichtundurchlässige Materialien müssen Sie tagsüber und wenn keine Frostgefahr mehr besteht, wieder abnehmen.
Frostempfindliche Gehölze schützen
(hbw) Gerade bei etwas frostempfindlicheren Obstarten wie Walnuss, Mandel, Marone, Kiwi, Kaki, Indianerbanane, Jujube oder Feige sind die Jungpflanzen besonders frostgefährdet. Mit zunehmendem Alter vertragen sie deutlich tiefere Temperaturen. Deshalb sollten Sie in den ersten Standjahren den empfindlichen Hauptrieb und den Stamm schützen. Doch auch diese empfindlicheren Obstgehölze sollten Sie erst mit Schutzmaterial versehen, wenn wirklich tiefe Temperaturen anstehen, da das Einpacken bei höheren Temperaturen nachteilig ist.