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Obstgarten Januar
Foto: Neder
Vorbeugender Pflanzenschutz
Bei einem Rundgang im noch winterlichen Garten können Sie schon jetzt Problemstellen im Obstgarten „entschärfen“. Hierzu gehören z.B. mit Obstbaumkrebs befallene Äste (Apfel), Partien mit Rotpustelkrankheit (Beerenobst), spitzendürre Äste (Sauerkirschen) und mit Gallmilben befallene Triebe (Schwarze Johannisbeeren). Sorgfältig entfernt, lässt sich so eine weitere Ausbreitung zumindest vermindern. Hierzu gehört auch ein Entfernen von Misteln, die vor allem älteren, ungepflegten Obstbäumen verstärkt zu schaffen machen. Auch vertrocknete, mit Pilzsporen besiedelte Früchte, sogenannte Fruchtmumien, bei Apfel, Pfirsich, Zwetschen und Co. haben im Baum nichts verloren. Entfernen Sie sie konsequent, reduzieren Sie den Befall durch Fruchtfäule.
Obststämme kalken
Foto: NederEtwas in Vergessenheit geraten ist das Kalken der Stämme der Obstbäume im Winter. Gekalkt wird neben den Stämmen am besten auch bis in den Bereich der Leitäste hinein. Durch das Kalken lassen sich Frostrisse und damit entstehende Eintrittspforten für Schaderreger relativ gut vermeiden. Der Anstrich wirkt auch gegen die inzwischen sehr intensive Sonneneinstrahlung des Sommers. Außer streichfertige Handelsprodukte zu verwenden können Sie sich auch selbst helfen. Ein Weißanstrich aus Wasser und günstigem Weißkalkhydrat (Mischverhältnis ca. 10:1) ist schnell und einfach hergestellt. Leider wäscht sich der Anstrich im Laufe von etwa zwei Jahren wieder ab und muss erneuert werden.
Thomas Neder
Foto: mauritius images/Zoonar GmbH/Alamy Flechten und Moos an Stämmen: Gerade in den Wintermonaten fallen Moose und Flechten an Obstbäumen besonders auf. Viele Gartenfreunde fürchten dadurch Schäden. Doch keine Sorge: An älteren Bäumen sind keine zu erwarten. Lediglich an jungen Bäumen können Flechten, besonders wenn sie an den Triebspitzen wachsen, den Austrieb behindern. Machen Sie sich in solch einem Fall darüber Gedanken, ob die Wachstumsbedingungen für Ihren Baum optimal sind. Auf gut wachsenden Bäumen fühlen sich Flechten in der Regel nicht wohl.
Auf Astring sägen oder schneiden: Gelegentlich sieht man noch, dass bei Säge- oder Schnittarbeiten Aststummel stehen gelassen werden, in der Annahme, es sei gut für den Baum. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Besser ist es, wenn Sie den Ast dicht am Stamm, am sogenannten Astring (Wulst an der Ansatzstelle) absägen oder schneiden. Dort sind die Wachstumszellen konzentrierter und sorgen für eine schnelle Überwallung der Schnittwunde.
Edelreiser schneiden: Möchten Sie im Frühjahr Äpfel oder Birnen veredeln, können Sie die Edelreiser dafür jetzt schneiden, da sie sich noch in Winterruhe befinden. Bis zum Veredeln im März/April lagern Sie die Reiser in feuchtem Sand an einem kühlen und dunklen Platz. Auch eine Aufbewahrung in einer Tüte im Kühlschrank ist möglich.
gvi
Foto: Flora Press/Thomas Lohrer
Kleine Winterarbeiten: Machen Sie jetzt gelegentlich kleine Kontrollgänge durch Ihren Garten. Inspizieren Sie die Baumscheiben auf Mäusebefall und achten Sie darauf, dass sie frei von Bewuchs sind. Überprüfen Sie auch Stricke daraufhin, ob sie am Stamm bereits zu Einschnürungen führen. Richten Sie den Blick zwischendurch auch mal nach oben. Entdecken Sie an den Ästen noch vereinzelte Fruchtmumien, ist es höchste Zeit, sie zu entfernen.
Nicht bei Regen schneiden: Planen Sie in den nächsten Tagen einen Obstbaumschnitt, achten Sie unbedingt darauf, dass gerade kein Regen vorhergesagt ist. Denn beispielsweise werden die Sporen des Obstbaumkrebses (Nectria galligena) besonders gut bei Regen verbreitet und könnten dann leicht über die frischen Schnittwunden in das gesunde Holz eindringen.
Überzähliges Obst verarbeiten: Ist das Obstlager immer noch gut gefüllt, aber die ersten Äpfel und Birnen schrumpeln bereits? Werfen Sie die Früchte nicht weg, machen Sie Fruchtchips daraus. Einfach das Kerngehäuse entfernen, die Früchte in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden und diese anschließend mit etwas Zitronensaft bestreichen, damit sie nicht braun werden. Danach im Dörrgerät oder alternativ im Backofen (50–60 °C) so lange trocknen, bis die Fruchtchips bei Druck leicht nachgeben, aber keine feuchten Stellen mehr zeigen.
gvi
Foto: Flora Press/Christine Ann Föll
Schnittwerkzeuge pflegen: Jetzt im Winter, wenn Scheren nicht tagtäglich im Einsatz sind, ist ein guter Zeitpunkt für deren Pflege. Bauen Sie die Schere zunächst so gut es geht auseinander. Stark verschmutzte Teile können Sie dann in lauwarmem Seifenwasser einweichen lassen und anschließend mit einer Bürste reinigen. Danach sollten Sie die Klingen vor dem Zusammenbau noch mit einem Schleifstein nachschärfen.
Steinobst besser wenig schneiden: Pflaumen, Zwetschen und Co. sollten Sie eher wenig schneiden. Als Faustregel gilt hier: nur maximal ein Fünftel auf einmal entfernen. Zudem ist es besser, ein paar kräftige statt viele kleine Schnitte vorzunehmen. Denn Letztere führen dazu, dass im kommenden Jahr viele Wasserschosser gebildet werden.
Auf die Baumscheibe achten: Besonders für schwachwüchsige Obstbäume ist eine offene Baumscheibe zu empfehlen, denn mehr als die Hälfte der Nährstoffe und des Niederschlages werden sonst von der Grasnarbe abgefangen. Sollten Sie unter Ihren Bäumen noch keine Baumscheibe angelegt haben, können Sie bei frostfreiem Wetter jetzt die Grasnarbe vorsichtig entfernen. Anschließend können Sie noch eine Schicht Kompost auf der Scheibe verteilen. Sobald es im Frühjahr milder wird, stehen die darin enthaltenen Nährstoffe dem Baum zur Verfügung.
gvi
Foto: Gerd Gropp/Adobe Stock
Anzucht von Andenbeeren: Bereits ab Monatsende können Sie mit der Anzucht von Andenbeeren (Physalis) beginnen. Denn je früher, desto üppiger entwickeln sich die Pflanzen und desto sicherer reifen die Früchte am Ende aus. Die Aussaat erfolgt in Schalen bei ca. 25 °C. Nach ca. vier Wochen können Sie die Sämlinge in Einzeltöpfe pikieren und bis zum Auspflanzen nach den Eisheiligen weiterkultivieren.
Sägemehl für Heidelbeeren: Heidelbeeren benötigen ein saures Substrat, damit sie optimal gedeihen. Wenn Sie dabei auf Torf verzichten wollen, können Sie einmal die „Fricker-Graben-Damm“-Methode ausprobieren. Dabei werden die Heidelbeeren direkt in Fichtensägemehl gepflanzt. Heben Sie ca. vier Wochen vor der Pflanzung zunächst einen ca. 20–30 cm tiefen und ebenso breiten Graben aus und füllen Sie ihn mit so viel Sägemehl, dass ein leicht gewölbtes Beet entsteht. Anschließend etwas Schwefeldünger darüber verteilen und leicht einarbeiten. Danach ausgiebig wässern.
Kaki – Exot im Obstgarten: Die Kakipflaume (Diospyros kaki) ist mit einer Frosthärte von bis zu –15 °C auch in hiesigen Gefilden einen Versuch wert. Wenn Sie außerhalb wintermilder Regionen wohnen, sollten Sie aber auf robuste Veredelungen und Sorten wie ‘Tipo’ oder ‘Vaniglia’ achten und einen geschützten Standort wählen.
Foto: mauritius images/David Tyrer/Alamy (gvi) Flechtenbewuchs an Obstbäumen: In der Regel schädigen Flechten nicht. Rinde und Äste dienen lediglich als Siedlungsfläche. Flechten siedeln sich bevorzugt auf Oberflächen an, die sich nicht verändern, und damit vor allem auf Bäumen, die kaum noch wachsen. Ist ein junger Baum mit Flechten bewachsen, sollten Sie unbedingt prüfen, ob dieser vielleicht unter Nährstoffmangel oder einer Bodenverdichtung leidet.
(gvi) Schnitt kleinkroniger Obstbäume: Beim Schnitt kleinkroniger Bäume sollten Sie stets die Pyramidenform vor Augen haben. Betrachten Sie besonders den oberen Teil, denn dort sind am häufigsten Abweichungen vorhanden.
Tipp 1: Wichtig ist ein klarer und dominanter Mitteltrieb, denn konkurrierende Triebe führen zu verstärktem Kronenwachstum und müssen deshalb entfernt werden.
Tipp 2: Entfernen Sie alle Seitentriebe, die mehr als halb so dick sind wie der Haupttrieb, im oberen Drittel der Krone frühzeitig. Auch zu tief stehende Äste sollten Sie komplett entfernen, denn sie hängen aufgrund der Fruchtlast meist bis auf den Boden.
Tipp 3: Beachten Sie Sortenunterschiede. Kleinfrüchtige Sorten sollten Sie etwas kräftiger schneiden und Triebe einkürzen bzw. nach oben ableiten, denn das fördert die Fruchtgröße. Großfrüchtige Sorten sollten Sie hingegen weniger schneiden, damit möglichst viele Früchte am Baum wachsen.
Foto: mauritius images/Zoonar GmbH/Alamy
Regen in Sicht?:
(gvi) Achten Sie beim geplanten Obstbaumschnitt nicht nur auf die gerade vorherrschende Temperatur, sondern auch darauf, dass es nicht regnet. Denn beispielsweise werden die Sporen des Obstbaumkrebses (Nectria galligena) besonders gut bei Regen verbreitet und könnten dann leicht über die frischen Schnittwunden in das gesunde Holz eindringen.
Winterpflege für Erdbeeren:
(gvi) Im vergangenen August gepflanzte Erdbeeren brauchen jetzt evtl. ein wenig Pflege. So kann es passieren, dass die noch nicht fest verwurzelten Jungpflanzen bei Frost hochfrieren. Drücken Sie die Wurzelballen einfach wieder vorsichtig in die Erde. Entfernen Sie bei der Gelegenheit auch abgestorbene Blätter. Für eine frühere Ernte können Sie die Pflanzen zudem mit Vlies abdecken.
Wildtriebe entfernen:
(gvi) Schneiden Sie Triebe, die sich unter Beerenobsthochstämmchen aus der Erde mogeln, unbedingt stammnah ab. Andernfalls fördern Sie schlafende Augen, und statt einem sind es im kommenden Jahr schon drei bis vier Triebe. Entfernen Sie daher vorsichtig die Erde, um an die Ansatzstelle zu gelangen. Achten Sie aber darauf, die Wurzeln möglichst nicht zu beschädigen.
Foto: 13-Smile/Shotshop.com
(gvi) Fruchtchips selbst gemacht: Kontrollieren Sie weiterhin das Obstlager. Wenn Sie feststellen, dass die ersten Äpfel und Birnen „schlapp“ machen, können Sie durchs Dörren noch einmal die Lebensdauer verlängern. Entfernen Sie dafür zunächst das Kerngehäuse und schneiden Sie dann ca. 1 cm dicke Scheiben. Anschließend tauchen Sie die Scheiben in Zitronensaft, damit das Fruchtfleisch nicht braun wird. Das Trocknen erfolgt dann im Dörrgerät oder alternativ im Backofen bei 50–60 °C und leicht geöffneter Backofentür für ca. fünf bis zehn Stunden. Die Fruchtchips sind fertig, wenn Sie bei Druck leicht nachgeben und keine feuchten Stellen mehr zeigen.
(gvi) Bei Frost umpflanzen: Wollen Sie größere Bäume umpflanzen, dann können Sie sich im Winter den gefrorenen Boden zunutze machen. Sobald stärkerer Frost naht, stechen Sie um den Baum einen ausreichend großen Erdballen aus. Lassen Sie den Baum dann noch so lange im alten Pflanzloch stehen, bis der Ballen gefroren ist. So hält die gefrorene Erde beim Transport den Wurzelballen zusammen und sorgt dafür, dass viele Feinwurzeln erhalten bleiben.
(gvi) Winterschutz für Reben: Weinreben, die im Winter direkter Sonne ausgesetzt sind, sollten Sie mit einer Bambusmatte schützen. Durch den „Sonnenschutz“ verhindern Sie, dass die Knospen frühzeitig austreiben und dann erfrieren.
Foto: Hoyer
Aufgeblasene Knospen an Schwarzen Johannisbeeren
(gvi) Wenn Sie nach der Ernte versäumt haben, Ihre Johannis- und Stachelbeeren auszuschneiden, können Sie dies im Laufe des Monats noch nachholen. Entfernt werden die drei- bis vierjährigen Triebe, die Sie gut an der dunklen Rinde erkennen können. Wenn Ihnen dabei an der Schwarzen Johannisbeere „aufgeblasene“ Knospen auffallen, sollten Sie diese umgehend herausbrechen. In ihnen überwintern nämlich unzählige, winzig kleine Johannisbeergallmilben, die im Frühjahr erhebliche Blattschäden verursachen können. Bei einem starken Befall müssen Sie gegebenenfalls auch ganze Triebe entfernen.
Edelreiser schneiden
(gvi) Planen Sie in diesem Jahr eine Veredelung von Äpfeln, Birnen oder Quitten, dann ist jetzt eine gute Zeit, um die Edelreiser zu schneiden, da sie sich zum Schnittzeitpunkt noch in Winterruhe befinden sollten. Bis zum Veredeln im März/April werden sie dann an einem kühlen und dunklen Platz in feuchten Sand eingeschlagen.
Befestigungsmaterialien überprüfen
(gvi) Der Winter ist auch eine gute Zeit, einmal alle Befestigungen, mit denen die Bäume an ihren Stützpfählen festgebunden sind, zu kontrollieren. Lockern Sie die Seile und Stricke, wenn sie mittlerweile zu eng geworden sind, damit sie den Stamm nicht einschnüren. Auch morsche Stützpfähle können Sie bei dieser Gelegenheit auswechseln.
Foto: fleuroselect
Neuer "Mehrfachträger"
(bs) Am „Erdbeerhimmel“ begeistert die Sorte ‘Toscana’ als mehrfach tragende Erdbeere mit mittelgroßen, glänzend roten Früchten bis zum Frost. Ein Hochgenuss für Auge und Gaumen, denn die Blüten leuchten dunkelrosa, und das Aroma ist vorzüglich.
Die Pflanzen können Sie als Samen von Januar bis März in Töpfchen auf der Fensterbank oder im Gewächshaus aussäen. Nach dem Aufgang wird pikiert und ab Mitte Mai ins Freiland oder in Töpfe und Kästen gepflanzt. Schon nach kurzer Zeit treiben erstaunlich viele Blüten und Fruchttriebe.
Erdbeerernte verfrühen
(hbw) Die Erdbeerernte lässt sich durch eine Vliesauflage ab Mitte Januar um etwa zehn Tage verfrühen. Decken Sie das Beet gelegentlich an milden Tagen über Mittag einige Stunden ab, um zu lüften. Das mindert den Pilzdruck, der durch die Vliesauflage erhöht sein kann.
Frühjahrskur für Obstbäume
(bs) Sieht Ihr Obstgehölz jedoch zudem leidend aus, sorgen Sie für Licht und Luft, düngen Sie mit einem Flüssigdünger oder arbeiten Sie jedes Frühjahr ca. 50 g Hornspäne pro m² in den Boden ein. Dieser langsam wirkende organische Dünger enthält reichlich Stickstoff, was den Zustand der Pflanze verbessern wird.
(bs) Wer noch keine Zeit dafür hatte, lichtet bei frostfreiem Wetter Heidelbeeren, Johannis-, Josta- und Stachelbeeren aus. Zeit ist für den Schnitt und das Verjüngen von Obstbäumen, Spalierobst, Holunder, Kiwi und Weinreben. Herbsttragende Himbeeren werden bodennah abgeschnitten.
(sts) Bei frostfreiem Wetter können Sie sich der Baumpflege widmen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für Schnittmaßnahmen bei Apfelbäumen: Entfernen Sie nach innen wachsendes, sich kreuzendes Holz einschließlich der Wasserschosse und lichten Sie eine zu dichte Krone stark aus. Es empfiehlt sich, größere Schnittstellen (ab 4 cm Durchmesser) anschließend mit Wundwachs zu verschließen, um das Eindringen von Keimen und Pilzsporen zu verhindern.
Beim Absägen älterer Äste werden oft Stumpen stehen gelassen in der Annahme, dass das besser für den Baum sei. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Wird der Ast dicht am Stamm, am sogenannten Astring (kleiner Wulst an der Ansatzstelle) abgeschnitten, beginnen die dort angehäuften Wachstumszellen rasch mit der Überwallung der Schnittstelle und verkraften den „Eingriff“ so schneller.
Erste Vorbeugung gegen die Kräuselkrankheit an Pfirsich
(hbw) Sollten die Temperaturen im Januar bereits über 10 °C steigen, beginnt der Pilz zu wachsen, der die Kräuselkrankheit des Pfirsichs hervorruft. In diesem Fall können Sie bereits jetzt eine erste Behandlung mit einem dafür zugelassenen Fungizid durchführen. (Erkundigen Sie sich im gärtnerischen Fachhandel nach geeigneten und dafür zugelassenen Mitteln.) Leider gibt es keine wirklich robusten Pfirsichsorten, etwas geringer anfällig als die meisten sind ‘Roter Ellerstädter’ und ‘Benedicte’.
Foto: Breder
Bei Flechten kein Handlungsbedarf
(bs) Mit Flechten bedeckte Zweige oder Stämme von Obstbäumen werden häufig mit Argwohn betrachtet. Doch keine Angst, die aus einer Symbiose (Lebensgemeinschaft) von Pilzen und Algen bestehenden Flechten sind nicht schädlich.
Baumbinder überprüfen
(hbw) Bei dieser Gelegenheit können Sie auch gleich prüfen, ob bei den mit Pfahl gesicherten Obstgehölzen Baumbinder oder Schnüre ins Holz einzuwachsen drohen. Besonders haltbare Materialien aus Kunststoff können tief einschnüren. Besser ist es, die Bäume mit Naturmaterialien wie Jute, Bast oder Hanf anzubinden und gegebenenfalls die Schnüre nach drei bis vier Jahren zu erneuern.
Foto: Breder
„Schnaps- und Marmeladenhecken“
(bs) Viele Wild- und Ziergehölze liefern verwertbare, wenn auch nicht roh genießbare Früchte. Für solche „Schnaps- und Marmeladenhecken“ eignen sich (nach Wuchshöhe geordnet) Zierquitten (Chaenomeles japonica ‚‘Cido’), Kartoffelrosen (Rosa rugosa), Haselnuss (Corylus avellana), Schlehen (Prunus spinosa, großfrüchtige Sorte ‘Reto’), Schwarzer Holunder (Sambucus nigra ‘Haschberg’), Kornelkirschen (Cornus mas ‘Jolico’), Essbare Vogelbeeren oder Mährische Ebereschen (Sorbus aucuparia var. edulis) und Sanddorn (Hippophae rhamnoides ‘Leikora’). Schöne Blüten und kleine, aber schmackhafte Früchte bieten auch wilde Vogelkirschen (Prunus avium) und Wildäpfel (Malus sylvestris).
Pflanzarbeiten
(bs) Bei mildem Wetter sind Pflanzarbeiten von Obstgehölzen wie Obstbäumen, Beerenobst, Kiwi und Wein möglich. Auch fruchttragende Naturhecken, die kaum Schnitt und Pflege brauchen und für Wind- und Sichtschutz geeignet sind, können Sie pflanzen.
Man pflanzt im Abstand von 1 bis 1,5 m, ein- oder zweireihig. Wählen Sie immer mindestens zwei Pflanzen einer Art, damit eine Befruchtung mit fremdem Pollen stattfinden kann.
(bs) Bei Tauwetter können Beerenobst-Sträucher wie Johannis-, Josta- und Stachelbeeren, auch Wein und Kiwis gepflanzt werden, ebenfalls Obstbäume wie Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen, Quitten. Um gegen Fraßschäden von Wühlmäusen vorzubeugen, formt man beim Pflanzen von neuen Gehölzen um die Wurzeln einen Beutel aus Maschendraht.
Beerensträucher: Wurzeln mit Mulch vor Frost schützen
(bs) Die Wurzeln von Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren wachsen flach unter der Oberfläche stets auf der Suche nach Wasser und Nährstoffen, ebenso die von Kiwis und anderen Obstarten. Damit starke Fröste keinen Schaden anrichten, hat es sich bewährt, Beete und Kronentraufen mit einer 5–7 cm hohen Decke aus Laub, Strohmulch, aufbereitetem Rindenkompost oder halbfertigem Kompost zu schützen. Nicht geeignet sind unbehandelter Rindenmulch und Graseinsaat, die mit den Gehölzen konkurrieren.
Kleine Winterarbeiten
(hbw) Wenn die Tage nun allmählich wieder länger werden, können Sie all die kleinen Winterarbeiten im Obstgarten erledigen, für die Sie im Dezember keine Zeit mehr gefunden haben. Dazu zählen Kontrollgänge: Inspizieren Sie die Baumscheiben auf Mäusebefall und achten Sie darauf, dass besonders der Stammgrund frei von Bewuchs ist.
Prüfen Sie bei Fixierungen durch Schnüre, Stricke und Baumbinder sowie an Baumschuletiketten, ob sich am Stamm oder an den Ästen Einwuchsstellen oder Einschnürungen gebildet haben. Wenn das der Fall ist, entfernen Sie das Material vorsichtig und – falls noch Bedarf besteht – binden Sie Stamm bzw. Äste erneut an. Verwenden Sie dafür am besten Naturmaterialien wie Jute, Hanf oder Bast. Prüfen Sie bei der Gelegenheit auch, ob alle Pfähle stabil stehen.
Sollten an den Ästen der Obstgehölze noch vereinzelte Fruchtmumien hängen, ist es nun allerhöchste Zeit, sie zu entfernen – andernfalls werden sie in der neuen Saison zu Infektionsherden!
Obstgehölze verjüngen
(bs) Die Winterruhe ist bei mildem Wetter günstig, um Obstgehölze zu beschneiden. Durch das Beschneiden der Gehölze verjüngt man sie und bringt sie in Form. „Licht und Luft gibt neuen Saft“, so heißt es im Volksmund. Allzu dichte Triebe und solche, die nach innen wachsen, werden ausgelichtet, allzu lange kürzt man um mindestens ein Drittel ein, das fördert den Fruchtansatz.
Foto: Vetter
Über die Frage, ob der Schnitt im Winter besser ist oder der im Sommer, können Fachleute trefflich streiten, doch die Meinungen ändern sich zugunsten des Sommerschnitts. Der Sommerschnitt wird von den Gehölzen schnell verkraftet, auch kann man die Schnitteffekte besser einschätzen. Bei warmen Temperaturen verheilen zudem Wunden schneller.
In der blattlosen Zeit kann man dagegen die Schnittmaßnahmen gut kontrollieren und leichter durchführen. Auch ist jetzt mehr Zeit. Doch Schnittwunden verheilen langsamer und bieten Pilzkrankheiten Angriffsflächen. Bestreichen Sie Schnittwunden mit Baumwachs oder Wundverschlussmittel, dann verringert sich die Gefahr.
Entfernen Sie von Beerensträuchern abgetragene Zweige und vergreiste Triebe dicht über dem Boden. So entsteht Raum für junges Wachstum, für mehr Blüten und Früchte. Einjährige Triebe (erkennbar an der glatten Rinde) bleiben stehen. Sind sie zu lang, kürzt man sie um ein Drittel. Drei bis vier Jahre nach der Pflanzung wird diese einfache Maßnahme erstmals durchgeführt, und von da an alle zwei Jahre.
An den waagerecht angebundenen langen Seitentrieben von Wein haben sich nach oben strebende Triebe gebildet, an denen im Herbst die Trauben reiften. Schneiden Sie diese Triebe jetzt fast ganz zurück, und belassen Sie maximal zwei bis drei Knospen (Zapfenschnitt), aus denen sich junge, fruchttragende Triebe bilden.
Foto: Tamme
Obstgehölze zur richtigen Zeit schneiden
(hbw) Im Januar kommt die Rebschere im Obstgarten nur zum Einsatz, wenn Steckhölzer zu schneiden sind. Über Winter werden grundsätzlich nur Kernobstbäume geschnitten, und auch nur dann, wenn sie zu geringen Zuwachs hatten, weil Winterschnitt das Triebwachstum anregt. Kernobst mit starkem Holzzuwachs darf nur im August geschnitten werden, während für Aprikose und Pfirsich die Blütezeit zum Schneiden ideal ist. Bei Kirsche und Pflaume erfolgt der Schnitt prinzipiell bei oder direkt nach der Ernte, das verhindert weitgehend Holzinfektionen.
Für Walnuss ist September/Oktober ein guter Schnittzeitpunkt. Bei Johannisbeere und Stachelbeere eignet sich die Zeit nach den tiefsten Wintertemperaturen (Mitte Februar bis Mitte März).
Empfindliche Obstarten schützen
(hbw) In manchen Jahren kommen erst im Januar richtig tiefe Temperaturen. Hierfür sollten Sie Schutzmaterialien bereithalten und bei Bedarf den Wurzel- und Stammbereich von besonders
empfindlichen Obstkulturen wie Feige, Pawpaw, Granatapfel, Kaki und Jujube abdecken.
Erdbeeren mit Vlies schützen und verfrühen
(hbw) Auch Erdbeeren können unter starken Kahlfrösten leiden. Schon ein Vlies oder etwas Reisig
kann Schäden an den Blütenanlagen verhindern. Bei Erdbeeren können Sie sogar die Ernte um etwa zehn Tage verfrühen, indem Sie das Erdbeerbeet ab Mitte des Monats mit Vlies abdecken. Allerdings sollten Sie es an milden Tagen über Mittag zum Lüften aufdecken. Dadurch verringern Sie das Infektionsrisiko durch Pilze, das durch die Vliesauflage erhöht sein kann.
Nisthilfen vorbereiten und aufhängen
(hbw) Sie können den Januar nutzen, um Nisthilfen vorzubereiten und im Garten anzubringen, sodass sich die Vögel vor der Brutzeit an sie gewöhnen können. Bereits vorhandene Nisthilfen sollten Sie spätestens jetzt reinigen – besser ist es, das bereits im November zu tun. Nach dem Säubern hängen Sie die Nistkästen wieder so auf, dass das Flugloch nicht von Zweigen verdeckt ist und nach Süden oder Südosten zeigt. Ideal ist eine Höhe von 2–4 m über dem Erdboden. Verfaulte und dann eingetrocknete Früchte, die in der Baumkrone hängen bleiben, sind eine Infektionsquelle für diverse Pilzkrankheiten. Deshalb sollten Sie diese Fruchtmumien schnellstmöglich aus der Baumkrone entfernen.
Kräuselkrankheit bei Pfirsich
(hbw) Sollte es im Januar bereits eine erste Wärmeperiode geben und die Temperaturen über 10 °C steigen, beginnt der Pilz zu wachsen, der die Kräuselkrankheit des Pfirsichs hervorruft. In diesem Fall ist bereits jetzt die erste Behandlung mit einem Fungizid erforderlich. (Wenn Sie Pflanzenschutzmittel einsetzen wollen, erkundigen Sie sich vorab unbedingt im gärtnerischen Fachhandel nach gegen die entsprechende Krankheit für den Hobbygarten zugelassenen Mitteln.)
Leider gibt es keine wirklich robusten Pfirsichsorten, die ganz ohne Pflanzenschutz auskommen. Aber einige wenige Sorten sind etwas robuster als das Standardsortiment. Dazu zählen die alte Sorte ‘Roter Ellerstädter’ und die neuere, ertragreiche ‘Benedicte’. Erst seit kurzer Zeit ist die als
besonders widerstandsfähig geltende Züchtung ‘Revita’ auf dem Markt. Für einen hohen Ertrag benötigt diese aromatische Sorte allerdings eine zweite Sorte zur Befruchtung.