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Obstgarten Juli

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Netz als Schutz vor KirschessigfliegeFoto: Neder Schreckgespenst Kirschessigfliege
Längst ist die 2–3 mm große Kirschessigfliege in vielen Gärten angekommen. Die Tiere besitzen einen gezackten Legestachel, mit dem sie weichhäutiges Obst leicht anritzen können, um darin ihre Eier abzulegen. Die weißen Larven werden bis ca. 3 mm groß und ernähren sich von den reifenden Früchten. Bereits zwei bis drei Tage nach dem Befall werden die Früchte oft matschig und fangen an, nach Essig zu riechen. Gerne befallen werden neben Kirschen z.B. Brombeeren, Himbeeren, Wein oder Kiwis. Bei kleineren Bäumen haben sich als mechanischer Schutz Netze mit einer Maschenweite von 0,8 x 0,8 mm bewährt.

Johannisbeeren modern gezogen
Johannisbeeren zählen zu den Beerenobstklassikern. Eine attraktive und leicht zu beerntende Erziehungsform ist die Hochstammpyramide. Sie besitzt wie der klassische Hochstamm einen unverzweigten Stammbereich, den Sie unterschiedlich hoch halten können. Im Kronenbereich sind die ersten unteren Seitenäste breiter und schräg nach außen gerichtet. Bis zur Spitze ergibt sich ein spindelförmiger Aufbau mit nach oben immer schmaler werdenden Seitentrieben. In dieser Form erzogen sind Johannisbeeren interessante Gestaltungselemente und lassen sich auch sehr bequem ohne lästiges Bücken beernten und schneiden. Ganz nebenbei werden die Früchte so besser belichtet und sind dadurch aromatischer. Sofern die Sorte gut wüchsig ist, können Sie rote, roséfarbene, weiße, gelbe oder schwarze Varianten in dieser Form erziehen.

Thomas Neder


ErdbeerpflanzenFoto: Jurga Jot/Adobe Stock Mit Ausläufern Ihrer alten Erdbeerpflanzen legen Sie Ihr neues Erdbeerbeet zum Nulltarif an.

Neue Erdbeerbeete anlegen: Wenn Sie neue Erdbeerbeete mit selbst gezogenen Ausläufern an­le­gen möchten, ist Ende Juli ein guter Zeitpunkt. Lösen Sie die jungen Pflanzen von der Mut­ter­pflan­ze. Falls sie schon festgewurzelt sind, graben Sie sie vorsichtig aus. Der Umzug sollte am besten an einem kühlen, trüben Tag erfolgen. Beachten Sie auch, dass auf dem neuen Beet mindestens drei Jahre keine Erdbeeren gestanden haben, da es sonst zu Wachstumsstörungen kommt.

Brombeermilben entfernen: Achten Sie bei Ihren Brombeeren auf einen Befall mit Brom­beer­mil­ben. Den Befall erkennen Sie an weiß gesprenkelten Blättern und in Teilstücken oder komplett rot verfärbten Früchten. Sie reifen nicht aus, sind hart, bitter und ungenießbar. Schneiden Sie alle befallenen Triebe bodennah ab und entsorgen Sie sie im Restmüll oder in der Biotonne.

Stippigkeit vorbeugen: Hohe Temperaturen und Trockenheit erhöhen das Risiko, dass bei Äpfeln Stippigkeit auftritt. Durch Ungleichgewichte bei der Nährstoffaufnahme entstehen auf der Schale und im Fruchtfleisch kleine braune Flecken. Einige Sorten wie ‘Boskoop’, ‘Cox Orange’ oder ‘Gravensteiner’ sind besonders anfällig. Zur Vorbeugung können Sie die Bäume ab Mitte Juli im Abstand von 14 Tagen mit einem kalziumhaltigen Blattdünger besprühen und in Trockenphasen gießen.

Dr. Helga Buchter-Weisbrodt


Schnitt bei Sauerkirschen: Gerade bei Sauerkirschen ist der sommerliche Nachernteschnitt besonders wichtig, denn die Bäume tragen am besten am einjährigen Holz. Schneiden Sie daher die abgeernteten Zweige bis zu einem neuen Austrieb zurück. Dieser bildet dann zahlreiche Blütenknospen und im kommenden Jahr entsprechend Früchte. Machen Sie keinen Ver­jüngungs­schnitt, bilden sich zwar Früchte, jedoch deutlich weniger.

Kiwibeeren regelmäßig wässern: Kiwibeeren reagieren sehr empfindlich auf Trockenheit, indem sich die Blattränder braun verfärben und eintrocknen. Eine dünne Mulchschicht, z.B. aus Rasenschnitt, schützt den Boden vor Austrocknung, ersetzt aber nicht regelmäßiges Wässern. Bevorzugen Sie dafür nach Möglichkeit gesammeltes Regenwasser, das vertragen die Pflanzen besser.

ErdbeerablegerFoto: Flora Press/Jonathan Buckley Lassen Sie Erdbeerableger in kleinen Töpfen bewurzeln, um das spätere Anwachsen zu erleichtern.

Nach der Erdbeerernte: Ist die Erdbeerernte abgeschlossen, beginnt schon die Vorbereitung für das nächste Jahr. Entfernen Sie das Stroh zwischen den Reihen und dabei auch gleich gewachsene Unkräuter. Möchten Sie die Pflanzen vermehren, lassen Sie die Ausläufer noch bis Mitte August an den Pflanzen, um sie dann in ein neues Beet zu setzen. Um das spätere Anwachsen zu erleichtern, können Sie die Pflänzchen aber schon jetzt in kleinen Töpfen bewurzeln lassen.

gvi


Volles Aroma, durch richtiges ausreifenFoto: Shaiith/Adobe Stock Lassen Sie Johannis- und andere Strauchbeeren richtig ausreifen, damit sie ihr volles Aroma entfalten. Optimal ausreifen lassen: Je nach Sorte reifen jetzt Johannis- und andere Strauchbeeren. Und auch wenn es in den Fingern kribbelt, ernten Sie die Früchte nicht zu früh, denn jeder Tag macht das Aroma intensiver. Mit dem Pflücken sollten Sie daher frühestens beginnen, sobald die letzte Beere an einer Traube voll ausgefärbt ist, spätestens jedoch, wenn der Stiel der Traube beginnt sich gelb zu verfärben.

Himbeeren zurückschneiden: Sobald Sie Ihre Sommer-Himbeeren abgeerntet haben, sollten Sie die alten Ruten sowie schwache Neutriebe bodennah abschneiden. Die kräftigsten fünf Jungruten bleiben stehen. Ruten, die deutlich über den obersten Gerüstdraht hinausragen, sollten Sie im kommenden Frühjahr noch einmal auf oberste Drahthöhe (ca. 170 cm) einkürzen.

Birnbäume schneiden: Birnen wachsen natürlicherweise recht steil nach oben. Bei jungen Bäumen können Sie die Wuchshöhe jedoch durch einen sommerlichen Rückschnitt noch gut regulieren. Kürzen Sie dafür den Mitteltrieb bis kurz vor einer Knospe so weit ein, dass er nur noch ca. 20 cm über die obersten Seitentriebe hinausragt. Entfernen Sie bei der Gelegenheit auch gleich alle Wasserschosse und Triebe, die senkrecht am Stamm nach oben wachsen.

gvi


KirschenFoto: Martin Winzer/Adobe Stock Starker Regen zur Reifezeit kann dazu führen, dass Kirschen platzen. Darum platzen Kirschen: Wenn es zur Reifezeit stark regnet, neigen Kirschen häufig zum Platzen. Grund dafür ist, dass das Wasser vom hohen Zuckergehalt in der Frucht angezogen wird und die bereits fertig ausgebildete Fruchthaut nicht mehr elastisch ist. Gegen hohe Niederschläge zur Reifezeit können Sie sich zwar nicht wehren, Sie können allerdings auf die Sortenwahl achten. Sorten wie ‘Burlat’ oder ‘Sunburst’ neigen häufig zum Plat­zen, ‘Kordia’ und ‘Regina’ dagegen weniger.

Erdbeeranbau auf Dämmen: Wenn Sie in Ihrem Garten einen schweren Boden haben, aber trotzdem nicht auf Erdbeeren verzichten mögen, sollten Sie sie auf ca. 20 cm hohen Dämmen anbauen. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich der Erdboden im Frühjahr schneller erwärmt und die Früchte früher reifen. Diesen Effekt können Sie noch verstärken, indem Sie über den Damm eine schwarze Mulchfolie legen. Damit sich der aufgeworfene Boden wieder setzen kann, müssen Sie die Dämme bereits drei Wochen vor dem gewünschten Pflanztermin anlegen.

Sommerlicher Gehölzschnitt: Auch jetzt können Sie im Garten noch zahlreiche Schnittarbeiten durchführen. Bei Jungbäumen sollten Sie z.B. nach innen wachsende und Konkurrenztriebe entfernen. Im Übrigen ist die Wundheilung im Sommer deutlich besser als im Winter. Beachten Sie aber, dass Sie Sommerschnittmaßnahmen nur bei gesunden Bäumen vornehmen sollten. Bäume mit geringem Wuchs oder geschwächte Bäu­me nicht im Sommer schneiden!


Brombeeren und Johannisbeeren selbst vermehrenFoto: Flora Press/Edition PhönixBrombeeren und Johannisbeeren selbst ver­meh­ren: (gvi) Brom­beeren und Johannisbeeren können Sie jetzt leicht selbst vermehren. Dazu müssen Sie nur einen Jungtrieb nach unten biegen und anschließend mit etwas Erde abdecken. Damit der Trieb aus­reichend fest sitzt, können Sie ihn mit kurzen Holzstäben über Kreuz oder Draht festklemmen. Im zeitigen Frühjahr sind die Ab­senker zum Abnehmen und Versetzen ausreichend bewurzelt.

Anforderungen an den Sommerschnitt:
(gvi) Pfirsich: Für einen harmonischen Kronenaufbau entfernen Sie oberhalb der Leit- bzw. Fruchtäste die stärksten Triebe, auf der Unterseite die schwächeren Triebe.

Süßkirsche: Schneiden Sie sie direkt nach der Ernte. Zur besseren Wundheilung sägen Sie stärkere Äste zunächst auf ca. 20– 30 cm ab und entfernen sie im darauffolgenden Jahr ganz. Schwä­chere Äste können Sie gleich direkt am Stamm abschneiden.

Apfel: Bei deutlichem Triebzuwachs über 50 cm (sortenabhängig) schneiden Sie ihn für ein bis zwei Jahre stark im Sommer, um das Wachstum zu bremsen.

Beerenobst: Nach der Ernte entfernen Sie abgetragene Triebe, die älter als vier bis fünf Jahre sind.

Wurzeln vom Beerenobst schützen: (gvi) Beerenobst wurzelt grundsätzlich sehr dicht unter der Erdoberfläche und verträgt daher keine Bodenverdichtung. Legen Sie deshalb zur Ernte am besten Bretter über den Wurzelbereich, um Ihr Gewicht besser zu verteilen.


Birnbäume schneidenFoto: mauritius images/Zoonar GmbH/Alamy Bei Birnen entwickeln sich häufig auch Triebe direkt am Stamm, die­se sollten Sie unbedingt entfernen. Birnbäume schneiden: Birnbäume wachsen na­tür­li­cher­wei­se recht steil nach oben. Gerade junge Birnbäume können Sie durch einen sommerlichen Rückschnitt aber noch gut in ihrer Wuchshöhe regulieren. Schneiden Sie dafür den Mitteltrieb bis direkt vor eine Knospe so weit zurück, dass er nur noch ca. 20 cm über die Seitentriebe hinausragt. Entfernen Sie auch gleich alle Wasserschosse und Triebe, die senkrecht am Stamm nach oben wachsen.

Nach der Erdbeerernte: Ist die Erdbeerernte ab­ge­schlos­sen, sollten Sie das Stroh zwischen den Reihen entfernen. Reißen Sie bei dieser Gelegenheit auch gleich Unkräuter mit heraus. Lockern Sie den Boden danach oberflächlich und arbeiten Sie, wenn die Pflanzen noch ein weiteres Jahr stehen bleiben sollen, einen Volldünger mit ein. Das kräftigt die Pflanzen und fördert die Knospenbildung für das kommende Jahr.

Sommerschnitt an Brombeeren: Brombeeren fruchten am zweijährigen Holz, also an den Trieben, die im Vorjahr gewachsen sind. Während die Früchte reifen, entwickeln sich bereits die Triebe für das kommende Jahr. Damit diese den Beeren nicht zu viel Wasser und Nahrung rauben, sollten Sie pro Pflanze maximal fünf bis sechs Neutriebe stehen lassen. Nach der Ernte können Sie dann die abgetragenen Ruten dicht über dem Boden entfernen.


Haupterntezeit für KirschenFoto: Kathrin39/Fotolia.com Jetzt ist wieder Haupterntezeit für Kirschen.

Ernte- und Schnittzeit für Kirschen

(gvi) Jetzt ist nicht nur die Haupterntezeit für Kirschen, sondern direkt im Anschluss an die Ernte auch der richtige Zeitpunkt, um die Kirschbäume zu schneiden. Bei Sauerkirschen sollten Sie Triebe, die Früchte getragen haben, bis zur nächsten Verzweigung (von der Triebspitze aus) zu­rück­schnei­den. Die diesjährigen neu­en Triebe werden dann im kommenden Jahr Früchte tragen. Süß­kirschen hingegen sollten Sie nur auslichten, also alle zu eng stehenden, kranken und schwa­chen Äste sowie Fruchtmumien entfernen.


Reife Feigen geben auf Druck nach

(gvi) Ob Feigen reif sind oder nicht, können Sie leicht mit einem Druck­test feststellen. Nehmen Sie dafür die Frucht vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger und drücken Sie dann von beiden Seiten leicht zu. Wenn die Frucht spürbar nachgibt, ist sie reif und sollte innerhalb weniger Tage verzehrt werden.


Das Fruchtaroma verbessern

(gvi) Auch bei Beerensträuchern wie Johannis- oder Jostabeere werden jetzt die Früchte reif. Ernten Sie die Früchte aber nicht zu früh, denn jeder Tag länger am Strauch kann das Aroma der Früchte noch verbessern. Allerdings funktioniert diese Methode nur, wenn Sie sogenannte „rieselfeste“ Sorten in Ihrem Garten haben. Mit der Ernte sollten Sie frühestens beginnen, sobald die letzte Beere an einer Traube voll ausgefärbt ist, spätestens jedoch, wenn der Stiel der Traube beginnt, sich gelb zu verfärben.


BlaubeerenFoto: Fotolia/Simank Unreife, halbreife und reife Früchte hängen bei Blaubeeren dicht zu­sammen, ernten Sie nur die wirklich vollreifen Beeren.


Blaubeeren viel, doch kalkarm gießen

(gvi) Blaubeeren sollten Sie bei anhaltender Trockenheit regelmäßig gießen, andernfalls vergilben die Blätter, und die Früchte bleiben klein. Verwenden Sie dazu Regenwasser und kein kalkhaltiges Leitungswasser, denn Blaubeeren bevorzugen einen sauren Boden. Jetzt beginnen die ersten Beeren zu reifen: Pflücken Sie nur die schwarzblauen, vollreifen Früchte, zu früh geerntete Blaubeeren reifen nicht mehr nach.


Obstgehölze nur noch stickstoffarm düngen

(gvi) Stickstoff fördert das Zellwachstum, daher sollten Sie ab jetzt Ihre Obstgehölze au­ßer mit stickstoffarmem Kompost oder einem Kaliumdünger nicht mehr düngen. So kann das Holz bis zum Winter ausreifen und die Gehölze kommen gut über die kalte Jahreszeit.


Jetzt Wellpappenringe kontrollieren

(gvi) Kontrollieren Sie jetzt die Wellpappenringe, die Sie im Juni ge­gen Apfel- und Pflaumenwickler an den Baumstämmen angebracht haben. Sammeln Sie die in oder unter der Pappe in den Rindenritzen eingesponnenen Raupen ab und vernichten Sie sie.


Und noch mehr Augenmerk auf Larven

(gvi) "Wurmstichiges" Fallobst sollten Sie jetzt unbedingt unter den Bäu­men auflesen und entfernen. Andernfalls können die in den Früch­ten lebenden Larven wieder am Baumstamm hochkriechen und sich dort unter der Rinde verpuppen. Sie müssen das Fallobst aber nicht im Hausmüll entsorgen, legen Sie es in einiger Entfernung zum Apfelbaum an geeigneter Stelle für Gartentiere aus.


BeerensträucherFoto: Bayerische Gartenakademie Jeder Tag Sonne macht die Früchte an den Beerensträuchern noch aromatischer. Am besten alle paar Tage durchpflücken.

Sommerzeit ist Beerenzeit

(bs) Im Sommer wird die Gartenarbeit mit leckeren Früchten belohnt. Je länger diese am Baum oder Strauch reifen, um so bes­ser entwickelt sich das Aroma. Sommerwarme Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren können Sie immer im Vorbeigehen naschen. Ernten Sie jedoch zum Backen oder Einkochen rechtzeitig, denn überreifes Obst verdirbt nach der Zubereitung schnell.

 


Schnittzeitpunkt für Kirschen und anderem Steinobst

(hbw) Der beste Schnittzeitpunkt für Süß- und Sauerkirschbäume ist während oder direkt nach der Ernte. Die Wunden der gegenüber Pilzkrankheiten sensiblen Bäume heilen rascher als beim Win­ter­schnitt, die Gummiflussgefahr ist deutlich geringer.

(hbw) Jetzt können Sie bei Ihren Steinobstarten den Sommerschnitt durchführen. Nach der Ernte ist der ideale Zeitpunkt dafür. Im Sommer wachsen Schnittwunden rasch zu, was bei dem stark
pilzgefährdeten Steinobst wichtig ist. Im Winter sollten Sie die Schere dann komplett ruhen lassen.


Jetzt Fruchtbäume auslichten

(bs) Fruchtbäume wie Äpfel, Birnen, Pflaumen und Spalier­obst kann man jetzt gut auslichten. Kürzen Sie nach der Ern­te abgetragene Triebe von Schat­ten­mo­rel­len bis auf kräf­tige Seitentriebe ein, sonst entstehen unfruchtbare Peitschentriebe, und der Ertrag geht zurück. Die Schnittstellen trocknen schnell ab und sind nicht lange den Sporen von Krankheiten ausgesetzt. Ein Rückschnitt bei Wein und Kiwis steht ebenfalls an.


Sonnengereifte JohannisbeerenFoto: Stein Sonnengereifte Johannisbeeren schmecken frisch gepflückt unvergleichlich gut. Gleich nach der Ernte werden die Sträucher ausgelichtet.

Pflege von Beerenobst

(bs) Nicht nur die Erdbeeren, auch frühe Himbeersorten sind abgeerntet. Schneiden Sie die Himbeerruten nach der Ernte ab.

(hbw) Ist die Ernte der Sommer Himbeeren beendet, werden die abgeernteten Ruten um gehend bodennah abge schnitten und vorsichtig aus dem Gerüst gezogen. Die vitals ten fünf Jungruten je Pflanze, die in diesem Jahr gewachsen sind, werden am Gerüst befestigt. Faustregel: zehn Jungtriebe je Meter Himbeerreihe. Ruten, die über 2 m lang sind, sollte man erst am Ende des Winters auf eine Länge von 20 cm über dem obersten Gerüstdraht einkürzen.

Als vitalste Gartensorte, die nicht von Himbeer-Mosaikviren befallen wird, bewährt sich seit über 25 Jahren die starkwüchsige Sommersorte ‘Meeker’.

(bs) Rote Johannisbeeren werden als Strauch oder als Stämmchen gezogen. Ein Strauch sollte aus etwa acht kräftigen Leitästen bestehen. Werden die Büsche regelmäßig nach der Ernte durch junge Bodentriebe verjüngt, kann man von einer Pflanze zehn bis 15 Jahre lang ernten. Rote und Weiße Johannisbeeren tragen am zwei- bis dreijährigen Holz. Schwarze Jo­han­nis­bee­ren dagegen an einjährigem. Entsprechend unterschiedlich ist der Fruchtholzschnitt im Sommer. Bei den schwarzen Johannisbeeren werden alle Triebe entfernt, die Früchte getragen haben, bei den weißen und roten nur die zwei bis drei ältesten.


Felsenbirnen nutzen

(hbw) Die Früchte der im April üppig blühenden Felsenbirnen sind jetzt reif. Das anspruchslose Ziergehölz trägt gut 1 cm große, kräftig rote, runde „Beeren“ (es sind „Äpfelchen“, die Fel­sen­bir­ne zählt zum Kernobst) an langen Stielen.

Sie schmecken sowohl frisch als auch verarbeitet, z.B. nach einem Heidelbeerkuchen-Rezept, gut. Der hohe Pektingehalt macht Felsenbirnen ausgesprochen gesund und erübrigt Gelierhilfen beim Einkochen.

Und als Dörrobst schmecken die Früchte besonders angenehm – sie lassen sich wie Korinthen verwenden.


VogelschutznetzeFoto: Stein Vogelschutznetze sollten Sie am Boden befestigen, z.B. mit Brettern und Steinen, damit sich die Tiere nicht darin verfangen.

Obst vor fliegenden "Naschkatzen" schützen

(bs) Vögel fallen gerne über reifes Beeren- und Kernobst her. Um die lästigen Mitesser zu verscheuchen, können Dosendeckel oder CDs zwischen und an den Sträu­chern im Wind pendelnd aufgehängt werden. Das ständige Blinken macht Vögel offenbar nervös. Auch Katzen und Rehe werden im Garten von blitzenden Gegenständen abgeschreckt.

Auch Netze helfen. Achten Sie bitte darauf, dass es an allen Stellen gut abgedichtet ist. Kontrollieren Sie diese immer einmal wieder, um sicher zu gehen, dass sich in ihnen keine Vögel verfangen haben.


Die guten ins Töpfen ...

... die schlechten ins Kröpfchen. Sammeln Sie bei der Ernte immer gleich beschädigte, überreife und kranke Früchte in einem gesonderten Behälter. Besonders bei Erdbeeren infizieren angefaulte Früch­te die noch reifenden gesunden Früchte.


Nützlingen Quartiere anbieten

(bs) Ohrwürmer sind bei der Insektenjagd behilflich, sie vertilgen Raupen und schädliche Kleininsekten. Mit Holzwolle gefüllte Töpfe, die Sie in Obstbäume und Obststräucher hängen, dienen ihnen als Behausung.


Sommerschnitt bei Kiwi und Wein

(bs) Wichtig ist ein Sommerschnitt bei Kiwis und Wein. Bei Kiwis wird nur übermäßiger Wuchs eingekürzt. Die zartgrünen, unscheinbaren Blüten des Weins erscheinen im Juni/Juli und bestäuben sich selbst. Schneiden Sie die Ranken jetzt bis auf zwei Blätter nach dem letzten Blütenstand zurück. Tafel­trauben rei­fen ab September und schmecken frisch gepflückt köstlich. Man kann aus ihnen Saft, Kompott oder auch Wein bereiten.

(hbw) Im Lauf der Vegetationszeit fallen bei Tafeltrauben immer wieder Laubarbeiten an. Bei einigen Sorten wachsen aus den Blattachseln Seitentriebe (Geiztriebe), die meist überflüssig sind. Zu viel Blattmasse sollten Sie aber nicht entfernen, da sonst die Fruchtqualität leidet. Es gilt, das Gleichgewicht zwischen ausreichender Blattfläche und luftiger, rasch trocken werdender Laubwand zu halten.


Kiwis mögen keine Trockenheit

(hbw) Kiwis reagieren sehr empfindlich auf Trockenheit. Teilweise ist nur der Blattrand braun verfärbt und vertrocknet, es kann aber auch die halbe oder ganze Blattfläche betroffen sein. Eine Mulchschicht schützt den Boden vor Austrocknung, ersetzt aber nicht regelmäßiges Wässern. Kiwis sind wie Erdbeeren chloroseanfällig. Mit Gießwasser aus der Regentonne kommt es seltener zu kalkbedingten Chlorosen.


Früchte von Holun­derFoto: Stein Nur wirklich reife Früchte von Holun­der sollten Sie weiterverarbeiten.
Holunderbeeren ausreifen lassen

(bs) Grüne, unreife Früchte und die Blätter des Schwarzen Holunders (Sambucus nigra) enthalten das giftige Glykosid Sambunigrin, das zu ernsten Darm­ver­stim­mun­gen führen kann. Dies gilt auch für den Roten Holunder (Sambucus racemosus) und seine Samen. Reife Früchte kann man sie zu Saft, Suppe, Gelee, Wein und Marmelade verarbeiten (für den Rohgenuss sind die Früchte nicht geeignet). Die Blüten kann man als Tee oder in erfrischenden Bowlen verwenden.


Brombeeren jetzt selbst vermehren

(hbw) Brombeeren können Sie jetzt leicht vermehren. Dazu wird ein Jungtrieb in einen Erdspalt geführt. Ein solcher Spalt lässt sich mit dem Spaten vorbereiten, der Boden sollte dabei nicht zu stark verdichtet werden. Der Trieb muss so durch den Erdspalt führen, dass die Spitze auf der anderen Seite heraus ragt. Damit der Trieb ausreichend fest sitzt, kann man ihn mit kurzen Holzstäben über Kreuz festklemmen. Im zeitigen Frühjahr sind die Absenker zum Abnehmen und Versetzen ausreichend bewurzelt.

bs) Junge Brombeer­triebe müssen angebunden und in die gewünschte Position geleitet werden. Die Geiztriebe in den Blattachseln sollten Sie dabei bis auf zwei Blätter einkürzen.


Erdbeersaison mit richtiger Sortenwahl verlängern

(bs) Wer nach der Haupternte noch Erdbeeren genießen möchte, wählt mehrfach tragende Sorten wie ‘Elan’, ‘Ostara’ oder die neue Blüherdbeere ‘Toskana’, die im vergangenen Jahr die Auszeichnung „Fleuroselect-Award“ errang. Diese Sorten eignen sich auch für Töpfe oder Balkonkästen.

(bs) Eine tolle Idee für Gärten mit wenig Platz ist die Erdbeerwiese mit den Spezial-Sorten ‘Florika’, ‘Mieze Schindler Nova’ und ‘Pötschkes Mieze’. Ihre vielen Ranken bedecken den Boden so dicht, dass dazwischen kein Unkraut gedeiht. Sie eignen sich gut zur Unterpflanzung von Beerenobststämmchen und als Wegeinfassung. Die mittelgroßen Früchte schmecken wunderbar saftig aromatisch und weich. Nach der Ernte werden die Blätter ganz einfach mit dem Rasenmäher auf 5 cm Höhe gekürzt. Eine Düngung sorgt für baldigen Neuaustrieb. Pflanzzeit ist ab Ende Juli.

bs) Die Erdbeerernte geht im Juli zu Ende. Wer möchte, kann das Laub komplett abschneiden und die Pflanzen frisch austreiben lassen. Für kräftiges Wachstum bis zum Herbst sorgt eine Düngergabe. Erste Kindel bilden sich aus, die für Neupflan­zungen abgetrennt werden können.


Sommerpflege bei Kiwis

(hbw) Kiwis (Actinidia deliciosa) und Kiwibeeren (Actinidia arguta), auch Mini-Kiwis genannt, reagieren gleichermaßen empfindlich auf Trockenheit. Teils ist nur der Blattrand braun verfärbt und vertrocknet, teils kann aber auch die halbe oder ganze Blattfläche betroffen sein. Eine gute Mulchschicht hilft, den Boden feucht zu halten, ersetzt aber nicht regelmäßiges Wässern. Kiwis sind wie Erdbeeren anfällig für Chlorosen: gelb aufgehellte Blätter mit grünen Adern. Da ein hoher pH-Wert kalkbedingte Chlorosen verstärkt, sollten Sie möglichst Gießwasser aus der Regentonne verwenden oder hartes Wasser mit Essigessenz oder Essig weich machen, indem Sie 4 ml Essigessenz oder 20 ml Essig auf 10 l Wasser zugeben.
Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt, um die langen Jahrestriebe der meist stark wuchernden Kiwipflanzen etwas einzudämmen. Schneiden Sie die neu gewachsenen Triebe auf sechs Blätter nach dem Fruchtansatz oder nach der Austriebsstelle zurück. Auf leichten Böden können nicht nur frisch gepflanzte Bäume in Wasserstress geraten. An heißen Tagen verdunsten über den Boden 5–8 l/m² Wasser. Mit einer guten Mulchschicht können Sie diese Wasserverluste deutlich senken. Dennoch ist es ratsam, die Obstgehölze zu wässern, da um diese Zeit auch die Blütenknospen für das nächste Jahr angelegt werden, was unter Wasserstress gehemmt werden kann.
Trockenheit behindert aber auch die Nährstoffaufnahme. Am deutlichsten macht sich das beim Hauptnährstoff Kalzium bemerkbar, der mit dem Verdunstungswasser passiv aus den Wurzeln in die Früchte transportiert wird. Wenn die Pflanze bei Trockenheit die Spaltöffnungen schließt, also zu wenig transpirieren kann, entsteht Mangel.
 

Heidelbeeren erst ernten wenn sie reif sind

(hbw) Waldheidelbeeren reifen im Juni/Juli, die Kulturheidelbeeren im Garten je nach Sorte von Ende Juni bis Mitte August. Da Heidelbeeren nach der Ernte nicht nachreifen, sollten Sie die Früchte erst pflücken, wenn sie vollreif sind. Am besten ernten Sie die jeweils unter Druck leicht nachgebenden Beeren alle zwei Tage. Im Kühlschrank lassen sie sich einige Tage aufbewahren, sodass Sie eine gewisse Menge ansammeln können, um daraus Kuchen, Kompott oder Marmelade zu bereiten.

Buchter-Weisbrodt Kulturheidelbeeren reifen folgernd – ernten Sie alle zwei Tage nur die ganz reifen Früchte.