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Obstgarten Juni
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Himbeere in Schwarz
Rote Sommerhimbeeren zählen zu den echten Klassikern im Garten. Zunehmend wird das Sortiment jedoch bunt. Neben apricotfarbenen und gelben Sorten macht seit einiger Zeit die schwarze Sorte ‘Black Juwel’ auf sich aufmerksam. Die Früchte sind pechschwarz, relativ kompakt, lösen sich gut vom Zapfen und sind eine echte Bereicherung. Die kleinen bis mittelgroßen Früchte reifen ab Ende Juni. Die Pflanze selbst wächst sehr stark und bildet, ähnlich wie Brombeeren, kräftige Ranken. Sie können auf guten Standorten über 3 m lang werden. ‘Black Juwel’ ist relativ robust gegen die gefürchtete Rutenkrankheit. Vor allem im Winter hat die ungewöhnliche Sorte ihren zweiten Auftritt. Die langen, bizarren Ruten wirken in der kalten, vegetationslosen Zeit durch ihre weiße Bereifung sehr dekorativ und bereichern auf ungewohnte Weise den winterlichen Garten.
Thomas Neder
Foto: Katarzyna/Adobe Stock
Frühes Beerenobst
Den Start des Beerenobstjahres macht die Honigbeere (Lonicera caerulea var. kamtschatica). Sie liefert meist schon ab Ende Mai/Anfang Juni zusammen mit den frühen Erdbeeren die ersten frischen Früchte. Die Honigbeere ist recht anspruchslos und kommt mit einem normalen Gartenboden an einem sonnigen bis halbschattigen Standort aus. Die Blüten trotzen problemlos den gefürchteten Spätfrösten. Bei der Sortenwahl sollten Sie statt der älteren Lowbush-Sorten osteuropäischer Herkunft die neueren Highbush-Sorten wählen. Hierzu zählen z.B. ‘Blue Hokkaido’, ‘Blue Pagoda’, ‘Blue Moon’ und ‘Blue Sea’. Ihre Früchte sind etwas größer und reifen Anfang Juni.
Thomas Neder
Foto: Tomasz/Adobe Stock
Apfelmehltau entfernen: Der Apfelmehltau befällt nur den Apfel. Vor allem bei trocken-warmer Witterung tritt er besonders stark auf. Infizierte Pflanzenteile erkennen Sie leicht am weißen Mehlbelag. Entfernen Sie diese umgehend bis ins gesunde Holz, um eine weitere Ausbreitung zu reduzieren. Das befallene Material können Sie anschließend bedenkenlos kompostieren, da der Pilz auf lebende Pflanzenteile angewiesen ist.
Steinobst nicht mehr mit Stickstoff düngen: Nehmen Sie jetzt im Juni bei Ihrem Steinobst keine Stickstoffdüngung mehr vor. Denn zu viel Stickstoff fördert ein Verkahlen der Triebe, verzögert den Triebabschluss und macht die Bäume anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Insbesondere Blattläuse bevorzugen sehr stickstoffreiche Blätter.
Pflaumenbäume auslichten: Stark wachsende Pflaumenbäume können Sie bereits jetzt etwas auslichten. Insbesondere die steil wachsenden Jahrestriebe lassen sich jetzt noch leicht durch Abreißen entfernen. Die Risswunden – auch wenn sie größer sind – verheilen zudem deutlich besser als Schnittwunden. Gleichzeitig entfernen Sie mit dieser Methode auch die Ersatzknospen an der Triebbasis, die beim Schnitt meist nicht erfasst werden und dann erneut austreiben.
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Foto: Markus/Adobe Stock
Für eine reiche Erdbeerernte: Um bei Erdbeeren den Ertrag sicherzustellen, müssen Sie bei trockenem Wetter rechtzeitig wässern. Die Pflanzen reagieren schnell auf einen Wassermangel und bilden dann nur kleine, trockene Früchte. Eine Mulchschicht aus Stroh ist ebenfalls zu empfehlen, da sie nicht nur die Früchte sauber hält, sondern zusätzlich die Verdunstung reduziert.
Jungtriebe fürs kommende Jahr: Bei Brombeeren reichen in der Regel pro Pflanze zwei kräftige Jungruten für die Ernte im Folgejahr. Schneiden Sie daher schon jetzt alle übrigen, schwächeren Neutriebe möglichst bodennah ab und fixieren Sie die stehen bleibenden am Gerüst.
Johannisbeeren schneiden: Sind bei Johannisbeeren Triebe älter als vier bis fünf Jahre, lassen Ertrag und Qualität stark nach. Lichten Sie die Sträucher daher direkt nach der Ernte aus. Schneiden Sie zunächst die ältesten Triebe bodennah ab. Anschließend entfernen Sie gegebenenfalls noch überzählige Jahrestriebe. Es genügt, wenn Sie davon die drei bis vier kräftigsten stehen lassen. Vorteil dieses frühen Auslichtens: Es kommen Luft und Licht in den Strauch, der Infektionsdruck ist geringer, und die Knospen reifen besser aus.
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Foto: Ivan/Adobe Stock
Achten Sie auf Mehltau: Kontrollieren Sie gerade bei schwülem Wetter Ihre Stachelbeerbüsche auf Mehltau. Entdecken Sie befallene Triebspitzen, schneiden Sie diese umgehend aus. Führen Sie bei frühen und starkwachsenden Sorten bei der Gelegenheit auch gleich einen Sommer- bzw. Nachernteschnitt durch.
Pflaumenbäume auslichten: Entfernen Sie bei starkwüchsigen Pflaumenbäumen bereits jetzt zu steil wachsende Jahrestriebe. Jetzt sind sie noch weich genug, sodass Sie die Triebe einfach abreißen können. So beseitigen Sie gleichzeitig die schlafenden Augen an der Triebbasis. Durch das frühzeitige Auslichten sorgen Sie dafür, dass mehr Sonnenlicht in die Krone gelangt und die Gefahr von Pilzinfektionen sinkt.
Beerensträucher wässern: Alle Beerenobststräucher stecken jetzt ihre Energie in die Entwicklung und Ausreifung der Früchte. Ist der Boden während dieser Phase zu trocken, leidet die Fruchtqualität. Damit kein Ernteausfall droht, wird jetzt extra viel gewässert. Bei sehr heißem Wetter können Sie morgens und abends gießen. Eine Mulchschicht unter den Sträuchern hält die Feuchtigkeit zusätzlich im Boden.
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Foto: Die Grüne Kamera
(gvi)Junischnitt und Juniriss: Vorrangiges Ziel des Junischnitts ist es, durch Entfernen ungünstig stehender einjähriger Triebe, die nicht für den Ertrag oder Kronenaufbau benötigt werden, die Fruchtqualität zu verbessern. Ein guter Zeitraum dafür ist nach dem natürlichen Junifruchtfall, also dem Zeitpunkt, an dem der Baum überzählige Früchte abwirft. Achten Sie dabei auch auf Wasserschosser, diese sollten Sie aber nicht abschneiden, sondern abreißen. Denn so entfernen Sie gleichzeitig die schlafenden Augen an der Triebbasis.
(gvi)Wein richtig schneiden: Der Sommerschnitt von Weinreben ist eine der wichtigsten Arbeiten, damit Sie im Herbst saftige Trauben ernten können. Kürzen Sie daher jetzt alle tragenden Ruten über dem ersten Fruchtansatz auf zwei bis vier Blätter ein, damit je Trieb nur eine Traube stehen bleibt. Entfernen Sie zudem alle Triebe, die keine Trauben angesetzt haben.
(gvi)Erdbeeren nicht mit hartem Wasser gießen: Erdbeeren zeigen häufig einen Eisenmangel (gelbes Blatt mit grünen Blattadern), wenn sie mit hartem Leitungswasser gegossen werden. Der Grund dafür ist, dass durch den hohen Kalkgehalt das Eisen im Boden gebunden wird und den Pflanzen nicht zur Verfügung steht. Gießen Sie mit Regenwasser oder machen Sie das Leitungswasser mit Essig (20 ml auf 10 l) weicher.
Foto: Flora Press/Nova Photo Graphik Cranberrys richtig schneiden: Damit Sie jedes Jahr Cranberrys (Großfrüchtige Moosbeere) ernten können, ist es wichtig, auf den richtigen Schnitt zu achten. Denn bereits jetzt bilden sich an den kurzen Seitentrieben der Ausläufer Knospen, die im folgenden Juni blühen. Wenn Sie Ihre Pflanzen beschneiden wollen, entfernen Sie also besser einige Triebe komplett als alle ein Stück weit.
Säulenäpfel ausdünnen: Säulenäpfel benötigen nur wenig Platz und Pflege. Allerdings neigen Säulensorten zu starken Ertragsschwankungen. Um das zu vermeiden und große Früchte zu erzielen, sollten Sie spätestens ab Monatsbeginn einen überreichen Behang konsequent ausdünnen. Empfehlenswert ist, pro Ansatz nur zwei bis drei Früchte zu belassen oder insgesamt höchstens 30 pro Baum.
Säulenrost bei Johannisbeeren: Der Johannisbeersäulenrost zeigt sich zunächst durch kleine, gelbliche Flecken an der Blattoberseite. Unter dem Blatt treten später gelbbraune, längliche Rostpusteln, sogenannte Säulchen, auf. Ein stärkerer Befall führt zu vorzeitigem Laubfall und kann die Beerenobststräucher erheblich schwächen. Wenn Ihre Pflanzen jedes Jahr befallen werden, ist es gut möglich, dass in der Nähe Weymouthskiefern stehen. Bei ihnen zeigt sich der Erreger durch hellgelbe, blasige Sporenlager auf den Ästen. Entdecken Sie solche Äste, sollten Sie diese nach Möglichkeit entfernen.
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Foto: Smileus/Fotolia (gvi) Allgemeine Erntetipps für Erdbeeren:
- Erdbeeren sollten Sie am besten morgens bei trockenem, sonnigem Wetter ernten und dabei nur vollreife Früchte pflücken.
- Nach einer längeren Regenperiode sollten Sie nicht ernten. Die Früchte sind dann oft sauer und geschmacklos. Lassen Sie sie hängen, bis sie wieder einige Sonnentage hatten.
- Ernten Sie möglichst in flache Behältnisse, damit die druckempfindlichen Früchte nicht übereinander liegen.
- Wenn Sie die Früchte mit Blattkelch ernten, behalten sie besser Saft und Aroma.
(gvi) Stachelbeeren am Spalier: Spitze Stacheln schützen die schmackhaften Früchte der Stachelbeere. Weitgehend kratzerfrei ernten können Sie sie, wenn Sie die Pflanzen als Spalier ziehen. Dann schneiden Sie kurz vor der Ernte einfach die neuen, nicht tragenden Teile der Seitentriebe zurück, so wird der Zugriff auf die Beeren frei.
(gvi) Erntezeit für Kirschen: Die Erntezeit von Kirschen erstreckt sich über die sogenannten sieben Kirschenwochen, die je nach Klima und Standort von Ende Mai bis Mitte August dauern. Zuerst reifen die weichen Herzkirschen, später die festeren Knorpelkirschen. Der optimale Erntezeitpunkt ist aber abhängig von Witterung und Sorte und kann am besten durch Probieren festgestellt werden. Wenn die Früchte süß und saftig schmecken, müssen sie so schnell wie möglich vom Baum – das kann von heute auf morgen so weit sein.
Foto: mauritius images/Zoonar GmbH/AlamyPepinos richtig kultivieren: (gvi) Die Pepino (Solanum muricatum), auch Birnenmelone genannt, lässt sich leicht in einer Ampel anbauen. Im Gegensatz zu den nahe verwandten Tomaten ist bis zum Fruchtansatz ein schattiger Platz und eine mäßige Düngung vorteilhaft, da sonst vornehmlich Blattmasse produziert wird. Erst zur Fruchtreife ist ein möglichst sonniger Platz nötig, damit die Früchte süß und saftig werden.
Schnitt am Spalierobst: (gvi) Jetzt ist die richtige Zeit, um Apfel- und Birnenspaliere zu schneiden, gerade wenn diese von „Wasserschossen“ übersät sind. Starke „Wasserschosse“ müssen Sie ganz herausschneiden, schwache Triebe können Sie dagegen auf drei bis vier Augen einkürzen. Denn an diesen gekürzten Trieben werden im Laufe des Sommers Blütenknospen für das kommende Jahr angelegt.
Kranke Erdbeeren entfernen: (gvi) Machen Sie sich während der Erdbeerernte ruhig die Mühe, kranke und beschädigte Früchte zu entfernen. So verhindern Sie, dass sich Krankheiten weiter ausbreiten. Übrigens können Sie bei dieser Gelegenheit auch gleich die Pflanzen markieren, die Sie über Ableger vermehren möchten.
Foto: Die Grüne Kamera
Wurzelschosse an Beerensträuchern entfernen
(gvi) Wurzelschosse, also Triebe, die neben einer Pflanze aus dem Boden kommen, sollten Sie an Beerensträuchern, insbesondere bei Hochstämmchen rechtzeitig entfernen, denn sie kosten die Pflanze nur unnötig Kraft. Außerdem sollten Sie spätestens jetzt die Pflanze mit einem Pfahl stützen. Meistens sind die Stämmchen nämlich zu schwach, um während der Reifezeit die vielen Früchte zu tragen.
Juniriss an Obstbäumen
(gvi) Auch an Obstbäumen wird es jetzt Zeit, unerwünschte Triebe, die sogenannten „Wasserschosse“, welche bevorzugte Befallsstellen für Blatt- und Blutläuse sind, zu entfernen. Viel besser, als die Triebe abzuschneiden, ist es, sie mit einem kräftigen Ruck abzureißen. Denn so entfernen Sie gleichzeitig auch die schlafenden Augen an der Triebbasis. Häufig wird dafür auch der Begriff „Juniriss“ verwendet.
Balkonerdbeeren kommen früher in die Erde
(gvi) Klassischerweise werden Erdbeeren für die nächstjährige Ernte zwischen Juli und September ins Beet gepflanzt. Ganz anders ist das bei mehrmals tragenden, sogenannten „Balkonerdbeeren“ wie ‘Rimona®’ und ‘Rosana F1’, die noch im gleichen Jahr Früchte tragen. Diese Sorten können Sie bereits zwischen April und Ende Juni in Töpfe pflanzen. Achten Sie dabei auf die Pflanztiefe: Das Pflanzenherz sollte immer dicht über dem Boden stehen, denn zu tief gesetzte Pflanzen faulen leicht.
Foto: Die Grüne Kamera
Nachwuchs der Stachelbeerblattwespe absammeln
(gvi) Kontrollieren Sie jetzt Ihre Stachelbeeren regelmäßig auf Raupen der Stachelbeerblattwespe. Achten Sie dabei besonders auf das Innere der Büsche, die Tiere beginnen meist dort zu fressen und arbeiten sich dann Stück für Stück nach außen. Bei einem Befall sollten Sie sie sofort absammeln oder abschütteln und vernichten, im schlimmsten Fall kann es sonst innerhalb weniger Tage zu einem totalen Kahlfraß kommen.
Bei Obstbäumen Fruchtansatz ausdünnen
(gvi) Wenn an Ihren Obstbäumen nach dem Junifall immer noch zu viele Früchte hängen, dünnen Sie noch einmal von Hand aus. Lassen Sie dabei größere Früchte stehen und pflücken Sie die kleineren ab. So wird die Belastung für den Baum reduziert und die Fruchtqualität der verbliebenen Früchte verbessert.
Sommerschnitt an Weinreben
(gvi) Gegen Monatsende beginnt die Zeit für den Sommerschnitt an Weinreben. Für eine reiche Ernte ist es wichtig, das Längenwachstum der jungen Triebe zu stoppen, auch sollten nur die kräftigsten Blütentrauben hängen bleiben. Kappen Sie alle Jungtriebe zwei Blätter hinter der Blüte und entfernen dabei gegebenenfalls auch überzählige oder beschädigte Blütenstände, so gelangt die ganze Kraft in die verbliebenen Trauben, welche dann besonders üppig werden.
Foto: Reinhard-Tierfoto
Tipps für eine reiche Erdbeerernte
(bs) Die meisten können es kaum erwarten, bis die ersten reifen Erdbeeren aus dem grünen Blattwerk lugen. Um den Ertrag zu sichern, sollten Sie bei trockenem Wetter rechtzeitig wässern. Erdbeeren reagieren schnell auf Wassermangel und entwickeln dann nur kleine, trockene Früchte. Um die Ertragsfähigkeit über Jahre zu erhalten, erneuert man die Pflanzen bald nach der Ernte durch Absenker. Die Ausläufer von starken Pflanzen werden an Blattknoten beschwert, z.B. mit feuchter Erde oder einem kleinen Stein. Sie bilden dann bald Wurzeln. Nach drei bis vier Wochen werden die neuen Pflanzen abgetrennt und auf einem dafür vorgesehenen Beet ausgepflanzt.
Brombeeren und Himbeeren auslichten
(bs) An Brombeeren schneiden Sie die kurzen Seitentriebe der Ruten auf zwei bis drei Blätter zurück und leiten die übrigen Ranken am Spalier in die Höhe, das erleichtert die spätere Ernte. Schießen bei den Himbeeren zu viele Schösslinge aus dem Boden, werden sie auf zehn bis zwölf Ruten pro laufenden Meter ausgedünnt. Sie tragen erheblich bessere Früchte, wenn eine Kompost-Mulchdecke den Boden feucht hält. Das reguliert auch die Nährstoffversorgung.
Jostabüsche neigen zum Wuchern. Um die Fruchtbildung älterer Sorten zu fördern, werden einzelne, mit wenig Blüten besetzte Triebe ausgelichtet.
Foto: Ints/Fotolia
Auf die Plätze, fertig, naschen
(bs) Allmählich beginnt die Obsternte. Erdbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren und auch Sauerkirschen verlocken mit den ersten leckeren Früchten zum Naschen. Entfernen Sie bei der Ernte immer gleich beschädigte, überreife und kranke Früchte und entsorgen Sie sie mit dem Restmüll. Besonders bei Erdbeeren infizieren kranke Früchte schnell die gesunden.
Verlockende Todesfallen
(bs) Maden in Früchten können den Spaß am selbst angebauten Obst ganz schön verderben. Mit Pheromonfallen kann man die Männchen der Kirschfliege, des Apfel- und des Pflaumenwicklers schon vor der Paarung abfangen und damit teilweise die Eiablage verhindern. In den dachförmig gefalteten Fallen aus Pappe oder Kunststoff locken künstliche Sexuallockstoffe der Weibchen die Männchen an, die dann auf Klebeflächen hängenbleiben. Die Fallen dienen vorwiegend allerdings als Indikator, wann die ersten Schädlinge auftauchen und in welcher Menge. So kann man bei Bedarf immer noch spritzen. Lockstoff-Fallen werden auch im Wald gegen Borkenkäfer eingesetzt, ebenso im Weinbau gegen den Traubenwickler.
Brombeer-Jungtriebe fürs kommende Jahr sichern
(hbw) Pro Brombeerstock genügen zwei kräftige Jungruten für die Ernte im Folgejahr. Alle übrigen, schwächeren Bodentriebe werden nun abgeschnitten und die zwei verbleibenden am Gerüst angeheftet. Den Boden unter den Brombeersträuchern sollte man keinesfalls hacken. Werden die sehr flachen Wurzeln beschädigt, reizt diese Verletzung zum Ausbilden von kräftigen Jungruten, die auch bei stachellosen Sorten stark mit Stacheln bewehrt sein können. Der Boden bleibt auch ohne Hacken ausreichend locker, wenn er mit einer dauerhaften Mulchschicht bedeckt ist.
Steinobst nicht mehr mit Stickstoff düngen
(hbw) Nach Monatsbeginn sollte bei Steinobst keine Stickstoffdüngung mehr erfolgen. Reichlich Stickstoff fördert das Verkahlen der Triebe, verzögert den Triebabschluss und macht die Bäume anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Blattläuse suchen bevorzugt sehr stickstoffreiche Blätter auf, und Schadpilze können leichter in mastige Blätter eindringen.
(bs) Nur bis zum Ende des Monats sollten Obstgehölze Dünger bekommen, damit die Triebe bis zum Winter richtig ausreifen können. Lediglich stickstoffarmer Kompost kann auch später noch gegeben werden.
Mehltauresistente Sorten
(bs) Bekommen Ihre Stachelbeersträucher schon den lästigen Mehltaubefall? Dann lohnt es sich, die Büsche nach der Ernte durch neue, mehltauresistente Sorten zu ersetzen. Wählen Sie dafür einen neuen Standort, um Bodenmüdigkeit zu vermeiden. Ist das nicht möglich, können Sie den Boden mit Tagetes ‘Single Gold’ verbessern. Eine Bodenkur wird einfach breitwürfig ausgesät und vor der Pflanzzeit im Herbst untergegraben.
Foto: Stein
Erdbeeren nur an die "Füße" gießen
(bs) Benötigen Ihre Erdbeeren bei heißem Wetter Wasser, sollten Sie nur direkt an die Wurzeln der Pflanzen gießen. Nasse Blätter sind anfällig für Pilzinfektionen wie Grauschimmel (Botrytis). Zeigen die Früchte bereits einen Befall, ist es sogar für Pflanzenschutzmaßnahmen zu spät. Es lohnt sich, für die Vermehrung reich tragende Pflanzen als Mutterpflanzen zu kennzeichnen.
Erdbeeren mulchen
Wie steht es mit den Erdbeeren? Sind sie gemulcht? Nicht nur schwarze Folie eignet sich dafür, bewährt haben sich auch Holzwolle oder Stroh. Die Früchte liegen darauf sauber, und auch Schnecken werden weitgehend ferngehalten.
Für eine reiche Cranberrie-Ernte
(hbw) Cranberries blühen ab Juni – Damit sie gedeihen, brauchen diese Ausläufer bildenden Bodendecker gut sauren Boden. An den kurzen Seitentrieben der Ausläufer bilden sich jetzt Knospen, die im folgenden Juni blühen. Darauf sollten Sie achten, wenn Sie die Triebe nun etwas zurückschneiden wollen. Entfernen Sie also besser einige Triebe ganz, als alle ein Stück weit zu beschneiden und so die Ertragszonen fürs Folgejahr zu vernichten. Auf der Erde aufliegende Ausläufer der Cranberries bewurzeln sich willig, die Pflanzen lassen sich also leicht vermehren.
Kirschenernte durch Netze schützen
(hbw) Sobald sich die ersten Kirschen rot färben, muss ein Vogelschutznetz ausgebracht werden. Wichtig ist, dass es auch an der Kronenbasis so dicht schließt, dass keine Vögel eindringen und dann im Kroneninneren gefangen sind. Alle anderen Methoden, die Vögel fernhalten sollen, wirken meist nicht lange genug. Die Vögel gewöhnen sich rasch an Vogelscheuchen, im Wind flatternde Aluminiumstreifen und dergleichen.
Foto: Stein
Baumscheiben mulchen
(bs) Das Mulchen der Baumscheiben trägt ebenfalls zur besseren Fruchtausbildung bei. Die für die Früchte benötigte Feuchtigkeit hält sich durch diese Maßnahme besser im Boden.
Fruchtansatz bei Nashi-Birnen rigoros minimieren
(hbw) Nashis (Asienbirnen) sind überaus fruchtbar, wenn eine Bestäubersorte im Umfeld steht. Als Bestäuber eignen sich blühende europäische Birnen oder Asienbirnen gleichermaßen. Der Fruchtansatz kann so reichlich sein, dass es sich empfiehlt, gegen Ende des Monats einen Teil der Asienbirnchen wegzuschneiden. Belässt man zu viele Früchte am Baum, bleiben sie klein wie Walnüsse, schmecken fad, und der Baum erschöpft sich. Je Fruchtbüschel darf nur eine Nashi stehen, der Abstand von Frucht zu Frucht sollte mindestens 15 cm betragen.
Sommerschnitt jetzt beginnen
(bs) Die Arbeit im Obstgarten beschränkt sich in diesen Wochen weit gehend auf Pflegearbeiten. Jetzt ist der Sommerschnitt an Weinreben und jungen Obstbäumen fällig. Ältere Bäume, die reich tragen, werfen nun einen Teil ihrer Früchte ab, das ist normal. Die übrig gebliebenen Früchte können sich besser entwickeln.
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Bei Wein den Haupttrieb aufbauen
(hbw) Bei den im zeitigen Frühjahr frisch gepflanzten Tafeltrauben muss der Haupttrieb fortwährend angebunden werden. Er bricht sonst leicht ab, und ein wertvolles Jahr zum Stammaufbau kann verloren sein. Soll ein ausreichend langer und starker Trieb entstehen, darf nur eine Rute weiterwachsen. Bilden sich schon Geiztriebe, sollten sie im ersten Jahr ausgebrochen werden.
Apfelmehltau bekämpfen
(hbw) Der Apfelmehltau befällt – wie der Name verrät – nur den Apfel, evtl. auch einmal die Quitte. Bei trocken-warmer Witterung wächst der Pilz besonders stark. Auf befallenen Blättern, Trieben
und Fruchtbüscheln bildet er im Laufe des Sommers Sporen, die der Wind verbreitet. Die Sporen sind zum Keimen nicht auf Wasser angewiesen, eine Luftfeuchte von 40 % reicht schon aus. Infizierte Pflanzenteile erkennen Sie leicht am weißen Mehlbelag.
Die befallenen Pflanzenteile sollten Sie umgehend wegschneiden oder ausbrechen (bis ins gesunde Holz). Sie können das kranke Material bedenkenlos kompostieren, weil der Pilz nur auf lebendem Pflanzenmaterial existieren kann, also auf dem Kompost rasch abstirbt.
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Tagesschlafplatz für Nützlinge
(bs) Ohrwürmer sind in Obstbäumen überaus nützlich, denn mit großem Appetit machen sie nachts Jagd auf eine Vielzahl von schädlichen Kleininsekten, deren Jungtiere und Eier, z.B. Blattläuse, Schildläuse oder Apfelwicklerraupen. Tagsüber fühlen Sie sich wohl in Töpfen mit Holzwolle oder Gras, die man mit Kontakt zur Rinde in die Bäume hängt.
Schöne Äpfel
(hbw) Gehaltvolle, aromareiche und schön ausgefärbte Äpfel entwickeln sich nur, wenn sie ausreichend Licht bekommen. Deshalb schmecken Früchte aus dem Kroneninnern deutlich „flacher“. Es ist also wichtig, das Innere der Baumkrone auszulichten und die senkrecht aus den größeren Ästen treibenden Wasserschosse zu entfernen.
Im Juni sind sie noch so weich, dass sie sich problemlos abreißen lassen. Das ist besser, als sie mit der Schere wegzuschneiden, denn beim Reißen werden die schlafenden Augen an der Triebbasis gleich mit entfernt.
Mit der Schere kommt man nicht nahe genug an den Triebansatz, und es dauert nicht lange, bis aus den schlafenden Augen mehrere neue Wasserschosse treiben. Die dichte Blattmasse lässt dann nicht nur wenig Licht ins Bauminnere, es siedeln sich auch gern Blatt und Blutläuse an.
Wasser rettet Fruchtansatz
(bs) Bei Hitze verbrauchen Obstbäume viel Wasser und müssen durchdringend gegossen werden. Keinesfalls dürfen sie austrocknen, sonst werfen sie massiv bereits angesetzte Früchte ab. Besonders empfindlich reagieren Kübelobst in Töpfen und Obsthecken mit Säulenobst, denn ihnen steht nur ein begrenzter Wurzelraum zur Verfügung.
Vorbeugen kann man mit einer automatischen Bewässerung, einer Mulchdecke aus Holzhäcksel, Rindenprodukten oder ganz einfach mit einer 3–5 cm hohen Schicht Rasenschnitt.
Bei Äpfeln kann Trockenheit und damit ein mangel hafter Kalktransport innerhalb der Pflanze zu Stippigkeit führen. Bei Birnen ist Trockenheit und zu große Hitze eine Ursache für die Bildung von ungenießbaren Steinzellen in den Früchten.
Buchter-Weisbrodt
Frühe Johannisbeeren
(hbw) Früh reifende Johannisbeersorten können Sie unter günstigen Bedingungen bereits ab Mitte des Monats ernten. Seit Jahrzehnten nimmt ‘Jonkheer van Tets’ unangefochten den Spitzenplatz unter den frühen Roten Johannisbeeren ein. Die großen, dünnschaligen, aromatischen Beeren schmecken frisch und verarbeitet gut. Einziger Nachteil: Die Sorte neigt nicht zuletzt aufgrund der frühen Blütezeit zum Verrieseln, die Träubchen können also recht lückig und der Ertrag kann entsprechend gering sein. Die als Ersatz angepriesene Neuheit ‘Telake’ ist allerdings auch nicht wesentlich besser und zudem schwerer erhältlich.
Johannisbeeren schneiden
(hbw) Johannisbeeren können Sie direkt nach Abschluss der Ernte auslichten: Zunächst schneiden Sie die ältesten drei bis vier Tragruten bodennah ab. Sind Tragäste älter als vier oder gar fünf Jahre, sinken Ertrag und Qualität stark. Dann entfernen Sie gegebenenfalls überzählige Jahrestriebe – gemeint sind die jungen, noch ganz hellen Bodentriebe.
Zum Verjüngen des Strauches genügt es, wenn Sie die drei bis vier kräftigsten Jahrestriebe stehen lassen, die dann die herausgeschnittenen Tragäste ersetzen. Vorteil dieses frühen Auslichtens: Es kommt Luft und Licht in den Strauch, der Infektionsdruck ist dann geringer, und die Knospen reifen besser aus. Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt, um überzählige Neutriebe bei den Brombeeren auszuschneiden. Pro Pflanze genügen je nach Erziehungsform vier bis sechs Jahrestriebe, die dann im Folgejahr die Früchte liefern.
Pflaumenbäume schneiden
Bei sehr stark wachsenden Pflaumenbäumen können Sie bereits im Juni steil wachsende Jahrestriebe entfernen. Zu diesem frühen Zeitpunkt sind sie noch so weich, dass sie sich leicht abreißen lassen. Die Risswunden – auch wenn sie größer sind – verheilen deutlich besser als Schnittwunden. Zudem entfernen Sie beim Abreißen auch gleichzeitig die Ersatzknospen an der Triebbasis, die beim Schnitt meist nicht erfasst werden und dann austreiben, sodass Sie schon bald wieder zur Schere greifen müssen.
Dieses Auslichten der starken Jahrestriebe führt dazu, dass mehr Sonnenlicht in die Baumkrone dringt. Das Laub trocknet schneller ab, und die Gefahr von Pilzbefall sinkt. Zudem reifen die innen hängenden Früchte so besser aus.