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Obstgarten Mai
Foto: Neder
Erste Schnittmaßnahmen an Obstgehölzen
Bei formal gezogenen Obstgehölzen kommen Sie an Schnittmaßnahmen in der Vegetationsperiode nicht vorbei, wenn Sie die Form erhalten möchten und für eine reiche Bildung von Blütenknospen sorgen wollen. Los geht es zwischen Mitte Mai und Mitte Juni mit dem Pinzieren des Form- und Spalierobstes. Hierbei werden junge Triebe mit der Schere bzw. mit Daumen und Zeigefinger auf ca. 10 cm eingekürzt. Mit den neuen Austrieben verfahren Sie dann nochmals ähnlich. So erhalten Sie die Form des Spaliers und sorgen für die Bildung von Fruchtholz. Bei Halb- und Hochstämmen kann der Juniriss durchaus schon Ende Mai durchgeführt werden. Er ist eine gute Möglichkeit, vor allem bei größeren Baumformen einjährige unpassende Triebe im noch krautigen Zustand samt schlafender Augen zu entfernen. Das Reißen ist möglich, solange der Trieb noch nicht allzu stark verholzt ist.
Thomas Neder
Foto: Neder
Erste Pflege im Obstgarten
Ältere Sauerkirschsorten haben in feuchten Frühlingswochen oft Probleme mit der Monilia-Spitzendürre. Befallene Triebe gilt es sorgfältig herauszuschneiden. Das Gleiche gilt für mit Mehltau bepuderte Zweigspitzen an empfindlichen Apfelsorten. Höhere Temperaturen haben in den letzten Jahren leider auch die Verbreitung des Feuerbrandes gefördert. Hier müssen rechtzeitig Quitten, Birnen, Äpfel und Verwandte auf Feuerbrandsymptome kontrolliert und befallenes Material bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten und sicher entsorgt werden. Schnittwerkzeuge müssen desinfiziert oder getauscht werden, bevor Sie sie wieder für andere Kulturarbeiten verwenden, da sonst die Gefahr der Übertragung zu groß ist.
Beim Pinzieren werden ab etwa Ende Mai vor allem bei Spalier- oder Formobst junge Triebe mit der Schere bzw. mit Daumen und Zeigefinger auf ca. 10 cm eingekürzt. Mit den neuen Austrieben verfahren Sie dann nochmals ähnlich. So erhalten Sie die Form des Spaliers und sorgen für die Bildung von Fruchtholz.
Thomas Neder
Foto: Die Grüne Kamera Fruchtbehang regulieren: Wenn Sie regelmäßig große Früchte ernten wollen, regulieren Sie den Fruchtansatz. Den größten Effekt für die Entlastung der Bäume und zur Vermeidung der Alternanz (dem schwankenden Ertrag von Jahr zu Jahr) erzielen Sie mit Eingriffen bereits drei bis vier Wochen nach der Blüte. Entfernen Sie dabei vorzugsweise die Früchte, die an dünnen Zweigen hängen, klein oder beschädigt sind.
Kiwis frühzeitig einkürzen: Großfrüchtige Kiwisorten haben bis Ende Mai schon recht lange Jungtriebe gebildet. Kürzen Sie diese gegen Monatsende bis auf drei Blätter ein. Aus den verbleibenden Blattachseln treiben, angeregt durch den Rückschnitt, die fruchtbaren Kurztriebe, die im nächsten Jahr die Früchte tragen.
Mit Lockstoff Befall kontrollieren: Wenn in Äpfeln der Wurm steckt, stammt dieser meist vom Apfelwickler. Von Mitte Mai bis August können Sie Pheromonfallen in den Baum hängen. Die männlichen Falter werden dabei durch einen Sexuallockstoff in die Falle gelockt und bleiben kleben. Solche Fallen können zwar den Befall nicht verhindern, jedoch einen Überblick über die Befallssstärke geben, um ggf. weitere biologische Maßnahmen durchzuführen.
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Foto: mauritius images/Andrey/Maximenko/Alamy
Erste Früchte entfernen: Haben Sie im zeitigen Frühjahr wurzelnackte Obstbäume gepflanzt, achten Sie darauf, dass diese im ersten Jahr noch keine Früchte ansetzen. Viel wichtiger als die erste Ernte ist, dass die Pflanzen ausreichend neue Wurzeln bilden und gut anwachsen.
Für Pflanzen, die im Container herangewachsen sind, gilt das nicht, da sie in der Regel schon einen ausreichend großen Wurzelballen haben.
Blindtriebe entfernen: Treiben aus den Stämmen Ihrer Rebstöcke jetzt noch junge Schosse aus, entfernen Sie diese nutzlosen und unfruchtbaren Blindtriebe möglichst zügig. Sie rauben der Pflanze und den Früchten nur unnötig Kraft. Solange sie noch nicht verholzt sind, lassen sie sich leicht mit der Hand abstreifen.
Eisenmangel an Obstgehölzen: Weisen Ihre Obstgehölze vor allem an den Triebspitzen gelbe Blätter mit grünen Blattadern auf, liegt höchstwahrscheinlich ein Eisenmangel vor. Dieser tritt vor allem auf, wenn der Boden besonders kalkhaltig und stark verdichtet ist.
Mit einer Blattdüngung mit einem Eisendünger können Sie jedoch schnell für Abhilfe sorgen. Langfristig sollten Sie den Boden allerdings lockern und mulchen.
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Foto: M.Dörr & M.Frommherz/Adobe Stock
Himbeeren vorsichtig düngen: Himbeeren vertragen eine hohe mineralische Düngung nicht gut. Verwenden Sie deshalb besser Kompost (2–4 l/m²) oder speziellen Beerendünger (60–80 g/m²). Düngen Sie Sommerhimbeeren das erste Mal Ende April/Anfang Mai und dann noch einmal im Juni, Herbsthimbeeren nur einmal vor dem Austrieb.
Bei Monatserdbeeren Blüten reduzieren: Neben den einmal tragenden gibt es auch die mehrmals tragenden Erdbeeren, auch Monatserdbeeren genannt. Diese können Sie in der Regel ab Juni das erste Mal beernten. Nach einer Ruhepause fruchten die Pflanzen im Spätsommer ein zweites Mal. Doch die späten Früchte sind meist kleiner und nicht mehr so zahlreich. Wollen Sie auch im Spätsommer größere Früchte ernten, müssen Sie die ersten Blüten bereits im Mai auf fünf bis sechs pro Trieb ausdünnen.
Pflaumen ausdünnen: Hängen Pflaumenbäume übervoll mit Früchten, bleiben diese kleiner und werden nicht so aromatisch. Durch ein frühzeitiges Ausdünnen des Fruchtbehangs wirken Sie dem jedoch entgegen. Sobald die jungen Früchte 1–2 cm groß sind, entfernen Sie diese so weit, dass je Zweig höchstens 15 Früchte pro laufenden Meter übrig bleiben.
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Foto: Flora Press/Visions
(gvi) Stachelbeeren grün ernten: Stachelbeeren gehören zu den wenigen Beerenfrüchten, die Sie bereits im unreifen, grünen Zustand ernten und zu Kompott oder Konfitüre verarbeiten können. Bei reichem Fruchtansatz ist diese Maßnahme sogar empfehlenswert. Denn die verbleibenden Beeren können sich so besser entwickeln und werden größer und saftiger.
(gvi) Stroh erst nach der Blüte auslegen: Bei früh blühenden Erdbeersorten sollten Sie zunächst noch auf das Mulchen mit Stroh verzichten, denn es behindert den Wärmenachschub aus dem Boden. Warten Sie besser bis nach der Blüte bzw. bis die Frostgefahr endgültig vorbei ist. Wenn Sie das Stroh auslegen, sollten Sie gleich etwas Stickstoffdünger in den Boden einarbeiten. Er gleicht die Stickstoffmenge aus, die die Mikroorganismen bei der Zersetzung des Strohs aus dem Boden binden.
(gvi) Beerensträucher mulchen: Beerensträucher zählen zu den sogenannten Mullbodenpflanzen. Das bedeutet, ihre Wurzeln wachsen sehr flach unter der Oberfläche und sie bevorzugen einen feuchten und humosen Boden. Damit der Boden langfristig feucht bleibt, sollten Sie also mulchen. Dazu bedecken Sie die Erde am besten mit Laub, Kompost oder Rasenschnitt.
Foto: mauritius images/Müller/McPhoto/Alamy
(gvi) Frühes Wildobst: Die süßen Beeren der Sibirischen Blaubeere oder Honigbeere (Lonicera caerulea var. kamtschatica) reifen bereits ab Mitte Mai, damit sorgen sie für die erste Ernte im Obstgarten. Die Pflanze hat noch weitere Vorteile, so gedeiht sie problemlos auf allen Böden und in allen Lagen und benötigt keinen Pflanzenschutz. Beim Pflanzen und Erziehen gelten die gleichen Regeln wie für Rote Johannisbeeren. Im Handel verbreitet sind z.B. die Sorten ‘Maistar’ und ‘Mailon’.
(gvi) Vorsichtig düngen: Bei gut eingewachsenen Obstbäumen ist in der Regel keine zusätzliche Nährstoffversorgung nötig. Anders sieht es bei Beerenobst aus, besonders bei Himbeeren, die Starkzehrer sind. Sie benötigen jetzt einen lang anhaltenden organischen Dünger, wie z.B. Hornspäne, der in eine Mulchschicht eingearbeitet wird. Achten Sie beim Einarbeiten darauf, dass Sie die Wurzeln nicht beschädigen.
(gvi) Junge Bäume retten: Für neu gepflanzte Bäume, die jetzt noch keinen Austrieb zeigen, können Sie einen Rettungsversuch starten. Schneiden Sie die Pflanzen stark zurück und bewässern Sie sie ausgiebig. Auch das Einhüllen in Sackleinen, das Sie immer feucht halten müssen, hilft, die Verdunstung zu reduzieren.
Röteln bei Süßkirschen:
(gvi) Das sogenannte „Röteln“ bei Süßkirschen zeigt sich durch frühzeitige rötliche Verfärbungen der jungen Früchte. Als Folge fallen die Früchte vorzeitig ab. Ursache ist vor allem eine stark wechselhafte Witterung (warm/kalt, trocken/nass) während des beginnenden Fruchtwachstums. Durch wiederholte Spritzungen mit organischen Blattdüngern nach der Blüte können Sie das Röteln deutlich reduzieren.
Foto: Thomas Riehl, www.obstbauseite.de
Gelbe Blätter an Obstbäumen:
(gvi) Sollten Ihre Obstbäume gelbe Blätter aufweisen, bei denen die Blattadern aber noch grün sind, ist das möglicherweise ein Anzeichen für einen Eisenmangel. Dieser tritt häufig bei kalkhaltigen oder verdichteten Böden auf. Mit einem eisenhaltigen Blattdünger können Sie schnell für Abhilfe sorgen, am besten beugen Sie aber durch vorsichtiges Lockern und beständiges Mulchen einer Bodenverdichtung vor.
Erdbeerbeete vorbereiten:
(gvi) Kleine Früchte, braune Blätter, faule Wurzeln oder ein stockendes Wachstum können bei Erdbeerpflanzen ein Zeichen für einen Befall mit Nematoden sein. Wenn Sie im August ein neues Beet bepflanzen wollen, sollten Sie dort schon jetzt Tagetes als Vorkultur säen – deren Wurzeln sondern einen Wirkstoff ab, der Nematoden abtötet.
Steinobst ausdünnen:
(gvi) Eine bessere Fruchtqualität, kein Astbruch übervoller Zweige und ein positiver Effekt auf den nächstjährigen Ertrag – drei Vorteile, wenn Sie Zwetschen, Pflaumen und Pfirsiche ausdünnen. Am einfachsten geht das, solange die Früchte noch klein und die Stängel weich sind. Idealerweise sollten Sie pro 1 m Fruchtholz ca. 25–30 Früchte hängen lassen – am besten so, dass sich die verbleibenden Früchte nicht berühren.
Fotos: Die Grüne Kamera
Hilfe für den Obstnachwuchs:
(gvi) Wurzeln bilden, in die Höhe wachsen, blühen und fruchten – Obstbäume haben viel zu tun. Gerade für junge Bäume kann das bei Trockenheit zu viel sein, weil ihre kurzen Wurzeln noch nicht an das Wasser in tieferen Bodenschichten kommen. Blüten und Fruchtansätze werden meistens als Erstes abgeworfen. Wässern Sie Ihren Obstnachwuchs deshalb schon jetzt kräftig!
Maracujas aus dem Garten:
(gvi) Passionsblumen kennt man entweder als exotische Kübelpflanze oder als aromatische Maracuja aus dem Supermarkt. Es gibt aber auch Sorten, die Frost vertragen und so eine eigene Ernte im heimischen Garten ermöglichen. Voraussetzung: ein sonnig warmer und geschützter Standort. So ist eine Ernte im September möglich. Zur Überwinterung müssen Sie die Triebe nur abschneiden und den Wurzelstock mit Laub vor zu viel Winternässe schützen.
Foto: Buchter-Weisbrodt
Früchte von neu gepflanzetn Obstgehölzen entfernen
(gvi) Achten Sie darauf, dass die im März gepflanzten wurzelnackten Obstbäume im ersten Standjahr noch keine Früchte ausbilden. Viel wichtiger als die erste Ernte ist nämlich, dass die Pflanzen ausreichend neue Wurzeln bilden, da sonst ein jahrelanger Kümmerwuchs die Folge sein kann. Für Containerware gilt dieser Rat übrigens nicht, da in der Regel ein ausreichend großer Wurzelballen vorhanden ist.
Mulch und ein feuchter Boden mindern Ernteeinbußen
(gvi) Längere Trockenperioden führen bei fast allen Beerensträuchern zu Ertragseinbußen. Halten Sie deshalb den Boden unter den Pflanzen ständig mit Mulch bedeckt. Sollten Sie trotzdem bewässern müssen, dann gießen Sie das Wasser durchdringend mit der Gießkanne direkt an die Pflanze, statt täglich die Pflanzen mit dem Rasensprenger zu beregnen, damit nicht ein Teil des Wassers ungenutzt verdunstet.
(bs) Besonders unter Himbeeren sollte der Boden mit einer Mulchschicht abgedeckt sein. Stroh, grober Kompost, Rindenmulch oder angetrockneter Rasenschnitt halten die Erde schön locker und feucht. Bewährt hat sich auch eine Untersaat mit Klee. Reichern Sie den Boden zuvor mit reifem Kompost an, um eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen zu gewährleisten. Besonders während der Blütezeit und wenn sich die Früchte ausbilden, darf es den Beerensträuchern nicht an Wasser fehlen. Rieseln die Blüten von den Johannisbeersträuchern, kann neben Trockenheit aber auch eine ungenügende Befruchtung oder Spätfrost die Ursache sein.
Jetzt Kiwibeeren pflanzen
(gvi) Jetzt ist der ideale Pflanzmonat für die kleinfrüchtigen Kiwibeeren (Actinidia arguta), auch Arguta-Kiwis genannt. Sie haben gegenüber den großfrüchtigen Kiwis (Actinidia deliciosa) den Vorteil, dass sie absolut winterhart sind. Zudem reifen die Früchte in unserem Klima besser aus und Sie können sie ungeschält direkt von der Pflanze genießen. Kiwibeeren brauchen einen vollsonnigen Standort und in der Regel eine zweite Befruchtersorte. Allerdings gibt es mittlerweile auch die ersten selbstfruchtbaren Sorten wie ‘Issai’ und ‘Vitikiwi®’.
Foto: Fotolia/Jürgen Fälchle
Erdbeerernte durch Folientunnel verfrühen
(gvi) Erdbeeren unter einem Folientunnel anzubauen, bringt viele Vorteile: Die Blüten – und später die Früchte – werden vor Regen geschützt, und die Ernte lässt sich um drei bis vier Wochen verfrühen. Allerdings müssen Sie während der Blütezeit täglich von morgens bis abends lüften, damit Bienen in den Tunnel fliegen und die Blüten bestäuben können. Vergessen Sie nicht, die Pflanzen mit Stroh zu unterlegen, um die Früchte auch von unten zu schützen. Falls Sie kein Stroh haben, können Sie wie bei den Melonen eine Mulchfolie verwenden.
Melonen warme Füße geben
(gvi) Gegen Ende des Monats bis Anfang Juni können Sie vorgezogene Wassermelonen (Citrullus lanatus var. vulgaris) und Zuckermelonen ins Freie pflanzen. Da Melonen gerne „warme Füße“ haben, empfiehlt es sich, eine schwarze Mulchfolie über den Boden zu legen. So kann sich der Boden darunter besonders gut erwärmen, was das Wurzelwachstum anregt. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass die Früchte durch den fehlenden Erdkontakt sauber bleiben. Außerdem unterdrückt die Mulchfolie unerwünschten Wildwuchs.
Obstbäume bei Trockenheit ausreichend wässern
(gvi) Sollte der Mai in diesem Jahr eher trocken ausfallen, sorgen Sie für eine ausreichende Bewässerung Ihrer Obstbäume. Das gilt nicht nur für neu gepflanzte Gehölze, sondern auch für den Altbestand. Dadurch lässt sich der Junifall reduzieren, und die Fruchtqualität wird insgesamt verbessert.
Foto: Breder
Bei Nachtfrösten hilft im Hausgarten nur ein Gebet
(bs) Äpfel, Birnen, Quitten und Kirschen stehen in voller Blüte, und jeder Gartenbesitzer hofft, dass es vor den Eisheiligen keine Nachtfröste mehr gibt. Blühende Obstgehölze sind sehr empfindlich, wobei die kritischen Temperaturbereiche vom jeweiligen Entwicklungsstadium der Blüten abhängen. Während die Knospen der meisten heimischen Obstarten bis –4 °C überstehen, schaden der Vollblüte bereits –1,5 °C. Jungfrüchte von Aprikosen erfrieren schon bei –0,5 °C, junge Äpfel ertragen dagegen Frost bis zu –2 °C. Abdeckungen aus Stoff, Papier oder Vlies schützen kurzfristig kleinere Gehölze.
Eisenmangel an Obstgehölzen
Zeigen Obstgehölze in der Wachstumsphase gelbe Triebspitzen, liegt meist ein Eisenmangel vor. Der stellt sich insbesondere auf kalkhaltigen oder auch stark verdichteten, luftarmen Böden ein. Eine Blattdüngergabe kann hier Abhilfe schaffen. Am besten beugen Sie durch vorsichtiges Lockern und beständiges Mulchen einer Verdichtung des Bodens vor.
Foto: Stein
Prima im Kübel
(bs) Immer häufiger werden Obstgehölze für Kübel und Kästen in Containern angeboten. Fast das gesamte Sortiment gibt es auf spezielle schwach wachsende Unterlagen veredelt für den begrenzten Raum. Ein Nachteil dieser Gehölze ist allerdings ihre kurze Lebensdauer in Gefäßen: Sie erschöpfen sich schnell und vergreisen schon nach etwa zehn Jahren.
Im Garten ausgepflanzt dienen schwach wachsende Obstgehölze in Form von Spalieren und Spindeln als lebendige Trennung der „Gartenzimmer“, breiten sich an Hauswänden aus, erklimmen dekorative Rosenbögen oder grenzen das Grundstück zum Nachbarn hin ab.
Düngen mit Augenmaß
(bs) Vermeiden Sie eine Überdüngung der Obstbäume. Sofern die Wurzeln in gut versorgte Gartenerde reichen, entfällt in der Regel jegliche zusätzliche Nährstoffversorgung. Anders sieht es beim Beerenobst aus, unter denen Himbeeren Starkzehrer sind. Sie benötigen milde, lang anhaltende Dünger, wie z.B. Hornspäne, die in eine Mulchschicht eingearbeitet werden. Achten Sie darauf, dass keine Wurzeln beschädigt werden. Vor allem stachellose Brombeeren reagieren problematisch. Langsam wirkende Dünger sollten nach Ende Mai nicht mehr gegeben werden.
Wurzeln entzerren vor dem Pflanzen
(hbw) Obstgehölze im Container lassen sich die gesamte Vegetationsperiode über pflanzen. Wer im Frühjahr setzt, muss die Wurzeln besonders gründlich entzerren, der Wurzelballen darf nicht in der durch den Container vorgegebenen kompakten Form in das Pflanzloch. Die Wurzeln würden monate-, teils sogar jahrelang im Kreis wachsen und kaum in den umgebenden Boden vordringen. Sie können dann weder Wasser noch Nährstoffe für die Pflanze erschließen und sind auf sehr häufi ges Gießen angewiesen. Da einige Wurzeln zwangsläufig verloren gehen, sollte die Pflanze etwas zurück geschnitten werden.
Echten Wein während der Blüte stutzen
(bs) Sobald Weinreben blühen, wird zur Schere gegriffen. Kürzen Sie zur besseren Lichtversorgung die Triebe ein Blatt hinter den Blütenständen ein.
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Wildbienen fördern
(bs) Ein warmes und trockenes Frühjahr und viele fleißige Blütenbestäuber sind entscheidend für die Ernte an Obstbäumen. Doch die Zahl der Bienenvölker ist zurückgegangen. Immer öfter müssen Hummeln und Wildbienen die Bestäubung von Blüten der Apfel-, Birnen-, Kirsch-, Pflaumen- und anderen Obstbäume übernehmen. Locken Sie diese Nutzinsekten mit Nisthilfen und Futterpflanzen in Ihren Garten. Nicht befruchtete Blüten werden etwa nach ein bis vier Wochen mit Stiel abgeworfen (Nachblütefall). Befruchtete Blüten lassen nur die Blütenblätter fallen. Langsam entwickelt sich danach eine kleine Frucht, die beim Apfel Ende Mai etwa walnussgroß ist. Im Juni wirft der Baum alle Früchte ab, die nicht ernährt werden können.
Apfelwickler auf Hochzeitsflug
(bs) Ab Mitte des Monats befinden sich die Männchen des Apfel- wicklers auf Hochzeitsflug. Durch Duftstoffe (Pheromone) lassen sie sich leicht vom Weg abbringen und in die Pheromonfallen leiten, die jetzt in die Bäume gehängt werden. Diese Fallen zeigen also an, wie viele Insekten fliegen. Bei einer Invasion gilt es, mit entsprechenden Mitteln gezielt zu spritzen.
Was schon Seidenspinnerraupen mochten
(bs) Maulbeeren sind eine Seltenheit, doch haben sie schon seit Urzeiten die Menschen beschäftigt. Die Bäumchen aus China waren einst hochgeschätzt, vor allem weil die Blätter der weißen Art (Morus alba) zum Füttern der Seidenspinnerraupen verwendet werden.
Foto: Themenbild Foto: Themenbild
Die Früchte der Schwarzen Maulbeere (Morus nigra) sehen wie Brombeeren aus und schmecken angenehm süß. Beide Arten sind daher als Naschobst willkommen. (Hinweis: Da Maulbeerbäume 5–7 m hoch werden können, sind sie nicht für die Parzelle, sondern eher für das Rahmengrün geeignet.)
Veredelte Exemplare der Platz sparenden Hängeform (Morus nigra ‘Pendula’) ergeben ein interessantes und wertvolles Topfobst für die Terrasse. Ausgepflanzt vertragen die Bäumchen mit den hübschen Blättern und interessanten Blüten allerhand Frost, sie sollten aber windgeschützt stehen.
Die winterharte Wolfs- oder Gojibeere ‘Nima’ ...
(bs) ... (Lycium barbarum) ist mit ihren vielen weiß-violetten Blütchen ein attraktiver, bis 180 cm hoher Strauch, an dem von August bis Oktober leuchtend orange- rote Beeren reifen. Gegenüber früheren Sorten schmecken ihre Früchte deutlich süßer, milder und angenehmer, außerdem verzweigt sich die Sorte besser und wächst buschiger. Die chinesische Medizin schätzt die „Beere der ewigen Jugend“ mit vielen Vitalstoffen als Geheimwaffe gegen das Altern. Frisch oder getrocknet passen die Früchte als Beigabe zu Müsli, Joghurt, Salaten oder Backwaren.
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Neue Rebsorten für sonnenverwöhnte Lagen
(bs) Eigene Tafeltrauben zu ernten, ist dank neuer Züchtungen unkompliziert. Wählen Sie nur neuere Sorten, die unempfindlich oder sogar ganz resistent sind gegen Pilzkrankheiten wie Echten Mehltau, Falschen Mehltau und Grauschimmel (Botrytis), z.B. mit grünen Trauben: ‘Phoenix’ (kleine Beeren, eignet sich auch für Wein) und ‘Fresco’; mit blauen Trauben: ‘Regent’, ‘Fiorito’ (‘Buffalo’), ‘Aromato’ (‘Muscat bleu’). Sie bestäuben sich selbst.
Ein sehr sonniger und windgeschützter Platz an einer südlichen Hauswand oder Mauer ist ideal. Der Boden soll humos und nährstoffreich sein. Die meist zwei- bis dreijährigen Jungpflanzen sind jetzt im Handel. Bereits gepflanzter Wein sollte alljährlich reichlich mit Humus (Mist, Kompost, organischem Dünger) versorgt werden.
Fruchtbehang regulieren
(hbw) Wer regelmäßig schöne Früchte ernten will, muss den Fruchtansatz regulieren. Den größten Effekt für die Entlastung der Bäume und damit auch zur Vermeidung der Alternanz (dem schwankenden Ertrag von Jahr zu Jahr) erzielen Sie mit Eingriffen bereits drei bis vier Wochen nach der Blüte: Vorzugsweise entfernen Sie Früchte, die an dünnen Zweigen hängen, klein oder beschädigt sind.
Steinobst ausdünnen
(hbw) Pfirsichfrüchte sollten einzeln hängen bleiben, mit einer Handbreit Abstand zur Nachbarfrucht. Bei Pflaumen können die Äste zunächst geschüttelt werden, um einen Teil der Früchte zu entfernen. Dann vereinzeln Sie die Früchte in den Büscheln, sodass 40 Früchte pro Meter Fruchtholz bei großfrüchtigen Sorten, bis zu 50 bei kleinfrüchtigen Sorten und 80 bei Mirabellen verbleiben. Bei Apfel und Birne dürfen maximal zwei Früchte pro Fruchtstand stehen bleiben.
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Lampignonblumen zum Essen
(bs) Lieben Sie einen süßsäuerlichen, aromatischen Geschmack, dann sind die kirschgroßen Früchte der Andenbeeren (Physalis peruviana) genau das Richtige für Sie. Die bis zu 150 cm hohen, ab August bis zum Winter üppig tragenden Vitaminbringer verstecken ihre orange Früchte in lampionähnlichen Hüllen, die man vor dem Verzehr öffnet und die Frucht herausdreht. Sie sind als Kübelpflanzen gut geeignet, denn die Pflanzen vertragen keinen Frost.
Kirschen wirksam schützen
Neben der Kirschfruchtfliege bereitet nun die neu eingewanderte Kirschessigfliege Probleme. Gelbtafeln helfen gegen keinen dieser Schädlinge, da ihr Wirkungs grad nur bei 10 bis 40 % liegt; für einen wirksamen Schutz müsste er über 95 % betragen. Zudem verenden viele Nützlinge auf den Leimtafeln. Gegen die Kirschfruchtfliege hilft am ehesten die Sortenwahl: Süßkirschensorten, die in den ersten drei Wochen der Kirschenzeit reifen, sind befallsfrei, da das Schadinsekt bevorzugt gelbgrüne Früchte ansticht und Frühsorten zur Flugzeit bereits rot sind. Bei kleinen Bäumen später reifender Sorten hilft ein spezielles Kulturschutznetz, das zu einem Schlauch zusammengenäht ist. Es bietet nahezu hundertprozentige Befallsfreiheit, auch von anderen Schädlingen. Es wird Mitte bis Ende Mai aufgelegt. Der einzige Anbieter für diese besonderen Kulturschutznetze ist das Bayerische Obstzentrum. Mehr Infos hier.
Foto: Stein
Erdbeeren als Ballenware
(bs) Die Pflanzzeit für Erdbeeren (eigentlich Ende Juli bis August) verschiebt sich immer mehr ins Frühjahr. Vorgezogene Ballenpflanzen gibt es blühend im Gartencenter. Schnell einpflanzen, denn vor der bald beginnenden Ernte sollten die Pflanzen noch gut einwurzeln können!
Strohmulch für süße Früchtchen
(bs) Wer die Möglichkeit hat, Stroh zu bekommen, mulcht die Beete damit. Das hält die Früchte sauber und Schnecken fern. Mehrmals tragende Sorten mit Ernte von Juni bis Oktober eignen sich gut für einen Platz im Naschgarten, am Fuß der Kräuterschnecke oder in Ampeln. Nach einer mäßigen Haupternte liefern sie bis Oktober ständig neue Früchte nach.
Mediterrane Früchte für Terrasse oder Balkon
(bs) Als Zwergobst in Kübeln sind Pfirsiche und Nektarinen stark im Kommen. Das Edelobst wird wie Aprikosen und Mirabellen gemeinhin nur in klimatisch warmen Gebieten kultiviert, jedoch sind beide nicht sehr empfindlich. Allerdings blühen sie früh und werden daher häufig durch Spätfröste geschädigt. Wer sie in kalten Nächten mit einem übergelegten Vlies schützt, vermeidet Misserfolge. Eine Unterpflanzung der Bäumchen mit Stiefmütterchen z.B. sieht nicht nur gut aus sie ist auch nützlich, um mit bunten Farben Bienen und Hummeln zum Bestäuben anzulocken.
Foto: Buchter-Weißbrodt
Robuste Wildobstart: Sibirische Blaubeere oder Honigbeere
(hbw) Die Beeren der Sibirische Blaubeere oder auch Honigbeere (Lonicera kamtschatka), die wie sehr süße Heidelbeeren schmecken, reifen Mitte Mai an 1,5 m hohen Sträuchern. Die robuste Wildobstart gedeiht auf allen Böden und in allen Lagen und benötigt keinen Pflanzenschutz. Beim Pflanzen und Erziehen gelten die gleichen Regeln wie für Rote Johannisbeeren. Im Handel verbreitet sind z.B. die Sorten ‘Maistar’ und ‘Mailon’.
Frühjahrspflege für Himbeeren
(hbw) An den Himbeerruten zeigen sich nun die Blüten – kontrollieren Sie noch einmal, ob alle Tragruten gut fixiert sind. Sie dürfen nicht am Draht hin und her rutschen, denn an solchen Scheuerstellen brechen sie leicht ab. Zudem bilden schon kleinste Verletzungen Eintrittspforten
für die Erreger von Rutenkrankheiten.
Bei Sommerhimbeeren sollten Sie alle Jungtriebe in der zweiten oder dritten Maiwoche komplett zurückschneiden. Der Grund: Diese allerersten Austriebe können Frostschäden davongetragen
haben, die zu diesem Zeitpunkt noch kaum erkennbar sind. Die ab der zweiten Maihälfte wachsenden Jungruten sind viel vitaler!
Beeren den ganzen Sommer lang
(hbw) Wenn Sie gerne Beeren frisch aus dem Garten naschen, Smoothies, Früchtemüslis oder Kompott lieben, sollten Sie diverse Obstarten und -sorten anbauen, sodass Sie von Mai bis November immer ein paar reife Früchte ernten können. Die Saison eröffnet nun die sehr winterharte Honigbeere, auch Sibirische Blaubeere genannt, mit ihren walzenförmigen, blauen Beeren, die je nach Lage und Jahreswitterung auch schon einmal Ende April reif sein können.
Einzelne Himbeerfrüchte (von den Altruten der Herbsthimbeeren) folgen schon im Mai, auch mithilfe von Vlies verfrühte Erdbeer-Frühsorten gibt es schon Ende Mai. Dann lassen auch frühe Johannisbeeren und die Früchte der Felsenbirne nicht mehr lange auf sich warten.
Stachelbeeren, spät reifende Erdbeer- und Himbeersorten, Jostabeeren, Taybeeren und Japanische Weinbeeren werden von Heidelbeeren und Brombeeren abgelöst. Schließlich können Sie Herbsthimbeeren und remontierende Erdbeeren bis zum Frostbeginn ernten, in milden Jahren bis Dezember.
Bei Strauchbeerenarten wie Johannis-, Josta- und Stachelbeere stabilisiert eine Mulchschicht auf dem Boden im Wurzelbereich den Humusgehalt und sorgt für eine gleichmäßigere Bodenfeuchte. Ist es zur Blütezeit phasenweise zu trocken, können die Blüten verrieseln. Das bedeutet, dass nur wenige Beeren an einem Träubchen ansetzen, der Ertrag ist dann deutlich geringer. Aber auch feucht-kalte Witterung während der Blüte fördert dieses Verrieseln.
Buchter-Weisbrodt
Pflege von Wein und Kiwi
Wenn aus den Stämmen Ihrer Rebstöcke junge Schosse austreiben, sollten Sie diese nutzlosen und unfruchtbaren Blindtriebe möglichst bald entfernen. In diesem frühen Stadium sind sie noch nicht verholzt und lassen sich ganz einfach mit der Hand abstreifen.
Wie die Reben wachsen auch großfrüchtige Kiwisorten im Mai sehr stark. Die schon recht langen Jungtriebe sollten Sie Ende des Monats auf drei Blätter einkürzen. Aus diesen verbleibenden Blattachseln wachsen nun, angeregt durch den Rückschnitt, die fruchtbaren Kurztriebe, die dann im nächsten Jahr die Früchte tragen. Mini-Kiwi, auch Kiwibeeren genannt, tragen sogar ohne diesen Rückschnitt willig Früchte. Sie haben zudem den Vorteil, dass sie winterhärter sind als großfrüchtige Sorten.