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Obstgarten Oktober
Foto: Ana/Adobe Stock
Leckere Birnenmelone
Wenn Sie mal etwas Neues ausprobieren möchten, könnte die Birnenmelone, auch Pepino genannt, etwas sein. Erfreulich ist es, dass sich die Pflanzen bei etwa 10 °C auch gut überwintern lassen. Vor dem Einwintern werden sie, je nach Überwinterungsmöglichkeiten, etwa zur Hälfte zurückgeschnitten. Dies kann aber auch erst im Frühjahr erfolgen. Im Winterquartier wird nur sparsam gegossen – gerade so, dass der Ballen nicht austrocknet. Im Gegensatz zu Aussaaten, deren Anzucht ähnlich wie bei Tomaten erfolgt, kommen gut überwinterte Pepinos deutlich früher in Ertrag als jene, die oft bis zum Herbst brauchen, um im Freiland entsprechende Fruchtgrößen zu bilden. Der Geschmack liegt, je nach persönlichem Empfinden, zwischen Birne und Melone. Bei einsetzender Reife beginnt die Frucht aromatisch zu duften und lässt sich etwas eindrücken. Junge Früchte, die im Herbst nicht mehr ausreifen, reifen in der Wohnung gut nach.
Abwechslung im Obstgarten
Im Obstgarten reift jetzt die Indianer-Banane heran. Ursprünglich stammt die Art aus dem Osten Nordamerikas. In unseren Breiten wächst die Pflanze eher strauchartig und langsam. Auch nach zehn Jahren wird sie, je nach Standort, kaum höher als 3 bis max. 5 m. Schnittarbeiten fallen daher kaum an. Auch wenn die Pflanzen schon in den ersten Jahren nach der Pflanzung blühen, dauert es etwa drei bis vier Jahre, bis man die ersten Früchte ernten kann. Die auffälligen 3–5 cm großen, rotbraunen, glockigen Blüten werden durch Insekten bestäubt. Das cremige, süße Fruchtfleisch hat bei Vollreife einen intensiven Geschmack nach Mango, Ananas, Melone oder Banane. Mit etwa 80 kcal pro 100 g Frucht besitzt sie einen hohen Nährwert.
Lesen Sie dazu auch die Meldung Vorsicht bei Indianerbananen!
Thomas Neder
Foto: NederObstgehölze pflanzen
Der Herbst ist die ideale Pflanzzeit für neue Obstgehölze. Die Wahl eines guten Standortes entscheidet dabei über die Zukunft des Baumes. Berücksichtigen Sie hierbei die spätere Größe des Obstgehölzes und seine Standortansprüche in Bezug auf Klima, Boden und Wärme. Die Pflanzgrube sollte mindestens 1,5-mal so breit und 1,5-mal so tief wie der Container bzw. das Geflecht wurzelnackter Pflanzen sein. Im Gegensatz zu wurzelnackten Gehölzen weisen Pflanzen im Container bei längerer Standzeit oft einen Ringelwuchs der Wurzeln auf. In diesem Fall müssen Sie den Ballen vor der Pflanzung unbedingt auflockern.
Verdichtungen im Pflanzloch sollten Sie großzügig mechanisch lockern. Eventuell ist auch eine Bodenverbesserung schwerer Böden mithilfe von Sand, Bims oder Lavagranulat sinnvoll. Ein Pfahl, den Sie in Richtung der Hauptwindrichtung einschlagen, sorgt für einen sicheren Halt während der ersten Jahre des Anwachsens. Nach der Pflanzung wird nochmals kräftig gewässert – auch im Winter.
Thomas Neder
Foto: Flora Press/FocusOnGarden/Sibylle Pietrek Kiwis ausreichend nachreifen lassen: Kiwis reifen in unseren Breiten leider kaum bis zum ersten Frost an der Pflanze aus und sind so zur Ernte hart und geschmacklos. Um die optimale Genussreife zu entwickeln, brauchen sie daher einige Wochen der Nachreife. Lagern Sie die Früchte deshalb nach der Ernte flach ausgebreitet in Kisten bei max. 5 °C. Zum Jahresende sind sie dann weich, süß und aromatisch.
Bei Neupflanzung auf den Boden achten: Pflanzen Sie einen Obstbaum an eine Stelle, an der zuvor dieselbe Art gestanden hat, kann es sein, dass er trotz guter Pflege dauerhaft kümmert. Grund dafür ist die sogenannte Bodenmüdigkeit. Sie resultiert aus der Tatsache, dass die Wurzeln über die Jahre bestimmte Stoffe in den Boden abgegeben haben, auf die junge Wurzeln empfindlich reagieren. Wählen Sie daher besser einen neuen Standort oder tauschen Sie den Boden großzügig aus.
Tauchbad für Äpfel: Reiben Sie für das Lager Äpfel mit einem heißen Tuch ab, entfernen Sie einen Großteil anhaftender Pilzsporen. Noch besser ist ein kurzes Tauchbad in ca. 52 °C heißem Wasser. Bevor die Früchte danach in die Lagerbehälter kommen, müssen sie wieder ganz trocken sein.
gvi
Foto: alexmak/Adobe Stock Ein letztes Mal die Erdbeerbeete kontrollieren: Kontrollieren Sie jetzt noch einmal Ihre Erdbeerbeete, ob sie frei von Ausläufern und Unkraut in den Winter gehen. Besonders Unkräuter, die im Winter weiterwachsen, wie etwa die Vogelmiere, können sonst schnell zu Konkurrenz werden. Entfernen Sie bei der Gelegenheit auch gleich noch kränkliche, vertrocknete oder fleckige Blätter.
Quitten zügig verarbeiten: Quitten sind zwar von Natur aus recht fest, besitzen aber nur eine relativ dünne Schale. Aus diesem Grund sollten Sie die Früchte nicht zu lange lagern. Bereits nach wenigen Tagen setzt häufig schon die Fruchtfäule ein. Pflücken Sie lieber öfter die reifsten Früchte und verarbeiten Sie diese zügig.
Birnen mögen keinen Druck: Frühe Birnen sind nur etwas länger lagerfähig, sofern Sie sie halbreif ernten. Dann sind die Früchte zwar noch fest, haben allerdings schon etwas Aroma und Zucker gebildet. Gehen Sie bei der Ernte möglichst vorsichtig vor, drücken Sie die Früchte nicht zu stark und beschädigen Sie nicht die Fruchthaut. Sonst beginnen die Früchte im Lager schnell zu faulen.
gvi
Foto: Die Grüne Kamera Baumkrebs wegschneiden: Beim Obstbaumkrebs handelt es sich um eine Infektion mit dem Pustelpilz Neonectria ditissima. Besonders im unbelaubten Zustand können Sie solche Wucherungen an Ihren Obstbäumen entdecken. Merken Sie sich die Stelle und schneiden Sie sie im nächsten Frühjahr bis ins gesunde Holz heraus. Bei kleineren Wucherungen genügt es meist schon, nur das betroffene Holz zu entfernen, bei größeren Stellen ist es allerdings besser, den ganzen Ast abzusägen.
Beerensträucher pflanzen: Der Herbst ist Pflanzzeit, auch für Beerensträucher. Diese werden entweder als Busch oder Hochstamm angeboten. Hochstämme benötigen weniger Platz und lassen noch genügend Fläche für Unterkulturen, langlebiger und robuster sind allerdings Büsche. Der Boden sollte generell humus- und nährstoffreich sein. Wählen Sie einen sonnigen Standort, denn dort ist die Fruchtqualität wesentlich besser.
Erdbeerreihen begrünen: Ihre Erdbeerpflanzen können Sie wirksam vor Barfrösten schützen, wenn Sie dazwischen eine zusätzliche Begrünung aussäen. Für eine späte Aussaat um diese Zeit ist Winterroggen am besten geeignet. Er keimt auch noch bei kühleren Temperaturen innerhalb weniger Tage recht zuverlässig. Zudem friert er nicht ab, sodass der Boden den ganzen Winter über bedeckt bleibt.
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Foto: Fotolyse/Adobe Stock Robuste Jostabeere: Die Jostabeere, eine Kreuzung aus Schwarzer Johannisbeere und Stachelbeere, sollte in keinem Garten fehlen. Von Gallmilben oder Stachelbeermehltau bleiben die Sträucher verschont. Zudem sind sie selbstfruchtbar und ertragreich. Jetzt ist noch eine gute Pflanzzeit dafür. Empfehlenswerte Sorten sind ‘Jogranda’, ‘Jonova’ oder ‘Jostine’.
Kiwis ernten: Die großfrüchtigen, behaarten Sorten der Kiwi (Actinidia deliciosa) reifen in unseren Breiten in der Regel nicht an der Pflanze aus. Je nach Witterung können Sie die Früchte ab Mitte Oktober ernten und drei bis vier Wochen bei 18–20 °C bis zur Genussreife lagern. Anders ist es bei den Kiwibeeren (Actinidia arguta). Sie reifen ab September an der Pflanze aus.
Richtiger Schnitt gegen Stippe: Wenn Ihre Äpfel leicht eingesunkene, braune Flecken auf der Schale und im Fruchtfleisch haben, handelt es sich um Stippe. Ursache dafür ist eine mangelhafte Calciumversorgung. Vorbeugend kann ein maßvoller Baumschnitt sein. Schneiden Sie aber nicht zu viel, denn sonst bilden sich zu viele Neutriebe. Die benötigen für ihr Wachstum viel Calcium, das am Ende den Früchten fehlt. Auch eine Blattdüngung mit Calciumdüngern kann sinnvoll sein.
Pflaumenbäume auslichten:
Für einen Auslichtungsschnitt bei Pflaumenbäumen können Sie sich noch bis zum Wintereinbruch Zeit lassen. Allerdings sollten Sie bereits vor dem Laubfall alle vertrockneten Zweige entfernen. Denn gerade im unbelaubten Zustand können Sie nur schwer abgestorbenes von lebendigem Holz unterscheiden. Entdecken Sie bei dieser Arbeit Fruchtmumien, sollten Sie diese direkt mit entfernen.
Pflanzzeit für Beerensträucher:
Für Stachel- und Johannisbeeren beginnt jetzt die Pflanzzeit. Überwiegend werden sie als Busch oder Hochstamm angeboten. Hochstämme haben den Vorteil, dass sie weniger Platz benötigen. Langlebiger, robuster und ertragreicher sind jedoch Büsche. Egal für welche Form Sie sich entscheiden, achten Sie darauf, dass der Boden humus- und nährstoffreich ist.
Zeit für den Weißanstrich:
Sie können auch jetzt schon den Weißanstrich an Obstbäumen vornehmen. Entfernen Sie dafür zunächst an einem trockenen Tag lockere Rindenteile sowie Flechten und Moose vom Stamm. Danach können Sie den Anstrich mit einem Pinsel auftragen. Tipp: Wenn Sie den Anstrich so dünn aufrühren, dass er sich mit einer Farbsprühpistole verarbeiten lässt, können Sie damit auch gut die verzweigten Kronen der Beerensträucher besprühen und so vor der Wintersonne schützen.
Foto: Flora Press/BIOSPHOTO/NouN
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Letzte Zwetschen ernten:
(gvi) Zu den spät reifenden Zwetschensorten, die jetzt pflückreif sind, zählen ‘Anna Späth’ und ‘Hauszwetsche’. Von Letzterer können Sie einige Früchte sogar bis November am Baum hängen lassen. Auch wenn sie dann wie Trockenfrüchte aussehen, der Geschmack ist sehr aromatisch.
Lederbeeren durch Falschen Mehltau:
(gvi) Falscher Mehltau verursacht an Weintrauben sogenannte Lederbeeren. Die Früchte sind dann trocken und fühlen sich wie Leder an. Entfernen Sie alle betroffenen Früchte sowie Blätter und das Falllaub. Wichtig ist auch, dass Sie die Reben regelmäßig schneiden, denn so lässt sich die Gefahr für eine Neuinfektion im kommenden Jahr minimieren.
Pflanzlöcher vorbereiten:
(gvi) Oktober und November sind die Pflanzmonate schlechthin. In der Regel hebt man das Pflanzloch erst kurz vor der Pflanzung aus. Es kann jedoch vorteilhaft sein, diese Arbeit schon so früh wie möglich zu erledigen. Denn dann kann sich die Erde an der Luft beleben, und ein besseres Anwachsen ist garantiert. Lockern Sie bei der Gelegenheit auch gleich den Boden nach unten hin auf, damit die neuen Wurzeln es leichter haben einzuwachsen. Schweren Boden können Sie mit Sand und Sandboden mit Kompost mischen.
Erdbeerreihen begrünen:
(gvi) Ihre Erdbeerpflanzen können Sie wirksam vor Barfrösten schützen, wenn Sie zwischen den Reihen eine zusätzliche Begrünung aussäen. Dafür eignen sich in der Regel alle bekannten Gründüngungspflanzen, für eine späte Aussaat um diese Zeit ist Winterroggen jedoch am besten geeignet. Er keimt auch noch bei kühleren Temperaturen innerhalb weniger Tage recht zuverlässig. Zudem friert er nicht ab, sodass der Boden den ganzen Winter über bedeckt bleibt.
Beerensträucher pflanzen:
(gvi) Der Herbst ist Pflanzzeit, auch für Beerensträucher. Diese werden entweder als Busch oder Hochstamm angeboten. Hochstämme benötigen weniger Platz und lassen noch genügend Fläche für Unterkulturen, langlebiger und robuster sind allerdings Büsche. Der Boden sollte generell humus- und nährstoffreich sein. Wählen Sie auch einen sonnigen Standort, denn dort ist die Fruchtqualität wesentlich besser als an halbschattigen Plätzen.
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Start der Kiwiernte:
(gvi) Gegen Monatsende können Sie die großfrüchtigen Kiwis (Actinidia chinensis) ernten. Sollte es bis dahin erste Nachtfröste geben, ist das kein Problem, denn die Früchte vertragen auch leichte Fröste bis –4 °C. Bevor die Früchte nach der Ernte wirklich genussreif sind, müssen sie noch einige Zeit nachreifen, bis sie anfangen, auf leichten Druck nachzugeben.
Foto: Die Grüne Kamera
(gvi) Baumkrebs wegschneiden: Beim Obstbaumkrebs handelt es sich nicht um ein Krebsgeschwür, wie man vielleicht meinen könnte, sondern um eine Pilzerkrankung. Schneiden Sie jetzt an trockenen Tagen befallene Astpartien bis ins gesunde Holz heraus. Bei kleineren Stellen genügt es meist schon, nur das betroffene Holz zu entfernen, bei größeren Stellen ist es allerdings besser, den ganzen Ast abzusägen.
(gvi) Holunder ernten: Je nach Witterungsverlauf sind jetzt die Holunderbeeren reif und lassen sich zu Gelee oder Saft verarbeiten. Falls Sie außergewöhnliche Sorten mögen, könnte vielleicht auch der Gelbfrüchtige Holunder (Sambucus nigra ‘Fructo Lutea’) etwas für Sie sein. Seine Früchte schmecken ähnlich wie die schwarzen, haben aber den Vorteil, dass sie nicht färben.
(gvi) Kornelkirschen pflanzen: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die leckeren Kornelkirschen zu pflanzen. Beachten Sie aber, dass unveredelte Sorten erst nach ca. fünf bis sechs Jahren Früchte tragen, veredelte Sorten blühen dagegen schon ab dem dritten Standjahr. Kornelkirschen sind selbstunfruchtbar und brauchen eine zweite Sorte als Pollenspender. Für Kleingärten eignet sich beispielsweise die Weißbunte Kornelkirsche (Cornus mas ‘Variegata’) mit einer Endhöhe von 3 m.gvi
Foto: Fotolia/LianeM
Tee aus Wildfrüchten
(gvi) Bereiten Sie sich doch einmal ihren eigenen Tee aus getrockneten Wildfrüchten zu. Dafür eignen sich z.B. Hagebutten, Kornelkirschen, Weißdornfrüchte und Holunderbeeren, die Sie in einem Dörrapparat oder auf Tabletts an einem warmen, luftigen Platz trocknen.
Oktobersonne für die Fruchtreife
(gvi) Die Oktobersonne gibt Früchten wie Trauben, Äpfeln, Quitten und anderen Obstarten, die noch nicht geerntet wurden, die letzte Reife. Fallobst und Fruchtmumien sollten Sie regelmäßig absammeln und vernichten.
Mispelernte erst nach dem Frost
(gvi) Noch vor 100 Jahren war die Mispel (Mespilus germanica) in vielen Bauerngärten zu finden, doch dann geriet sie fast völlig in Vergessenheit – zu Unrecht. Denn ihre kugeligen Scheinfrüchte, die bis weit in den Spätherbst reifen, enthalten viele Mineralien, Vitamin C sowie Pektin und schmecken wunderbar herb-süßlich und nussartig. Ernten sollten Sie die Früchte allerdings erst, wenn es einige Frostnächte gegeben hat. Denn erst durch die Minusgrade erlangen sie ihr volles Aroma und werden butterweich. Wenn der Spätherbst mal wieder sehr mild ist, können Sie nachhelfen, indem Sie die Früchte für einen Tag in das Gefrierfach (–18 °C) legen und dann wieder auftauen lassen. Das Fruchtfleisch können Sie direkt aus der Schale löffeln.
Foto: Patryssia – Fotolia.com
Herbstlaub lässt sich auch kompostieren
Manchen stört es, anderen gefällt es – das bunte Herbstlaub der Obstbäume im Garten. Die Blätter der Kirschbäume fallen in kurzer Zeit zu Boden und trocknen rasch zusammen, so auch das Laub von Apfel- und Pflaumenbäumen. Grundsätzlich ist jede Laubart kompostierbar. Durch Aufschichten mit etwas halbverrottetem Kompost oder Abdecken mit Gartenerde lässt sich der Verrottungsvorgang beschleunigen. Werden die Blätter als 5 bis 6 cm hohe Mulchschicht auf Baumscheiben verteilt, schützen sie den empfindlichen Wurzelbereich vor starken Frösten.
Pflanzzeit für Obstgehölze
Gegen Ende des Monats, wenn alle Blätter abgefallen sind, beginnt die Pflanzzeit für Obstgehölze. Neue Apfel-, Kirsch- und Pflaumenbäume werden in vorbereitete Pflanzlöcher gesetzt. Auch für Beerenobst wie Johannis-, Stachel- und Jostabeeren sowie Himbeeren ist die Zeit dafür günstig. Frostempfindliche Obstarten wie Aprikosen, Pfirsiche, Quitten, Nussbäume und Kletterobst wie Weinreben und Kiwi pflanzt man besser im Frühjahr. Vorsicht ist in jedem Fall geboten, wenn Wühlmäuse Probleme machen und sich an den jungen Wurzeln der Gehölze gütlich tun. Hiergegen schützen Pflanzhosen aus engmaschigem Drahtgeflecht.
(hbw) Ist der Standort für neue Obstgehölze optimal vorbereitet, der Garten im ökologischen Gleichgewicht und eine robuste Sorte ausgewählt, entscheidet nur noch die Qualität der Jungpflanze darüber, wie gut sie sich entwickelt. Gemessen am erwünschten Lebensalter eines Obstgehölzes darf der Preis nicht ausschlaggebend sein. Schlechtes Ausgangsmaterial lässt sich selbst mit bester Pflege nur selten wettmachen. Wer seine Obstgehölze in anerkannten Baumschulen erwirbt, kann weitgehend sicher sein, dass die Pflanze hohe Qualitätsnormen erfüllt, dass die Veredlungen sortenecht sind und aus guten Selektionen stammen und dass die Pflanzen frei von Krankheiten und Schädlingen sind. Dies ist auch wichtig, damit im Garten bereits bestehende Obstkulturen nicht angesteckt werden.
(hbw) Grundsätzlich gilt: Der Herbst ist der beste Zeitpunkt für Neupflanzungen. Dann haben die Bäume und Sträucher das Laub abgeworfen, aber der Boden ist noch nicht gefroren. Nur bei Gehölzen, deren Holz leicht durch Frost geschädigt wird, wie Walnuss, Marone, Pfirsich und Aprikose, ist die Frühjahrspflanzung vorzuziehen, ansonsten muss der Jungbaum im ersten Winter einen Frostschutz erhalten.
Foto: Buchter-Weisbrodt
Naschobst für den Herbst
(bs) Wer auch nach der Haupt-Erntezeit noch frische Früchte aus dem eigenen Garten verzehren will, ist mit Minikiwis (Actinidia arguta) gut beraten. Den stachelbeergroßen Früchten schaden die ersten Fröste nicht, und sie können daher auch noch im November oder Dezember frisch und ungeschält direkt von der Pflanze genascht werden. Sie eignen sich auch für Marmelade, Dörrobst, Kompott oder Likör.
Hübsch, lecker und gesund: Preiselbeeren
(bs) Doppelten Nutzen bringen Preiselbeeren. Von Natur aus sind sie robuste, immergrüne Bodendecker für halbschattige Plätze in sauren Böden. Ihre herrlich roten Früchte sehen ebenso wie die glänzenden Blätter attraktiv aus, außerdem ergeben sie vitaminreiche, schmackhafte Konfitüre und Gelee – ideal zu Wildgerichten.
Im Oktober ist Erntezeit. Zugleich können Sie Preiselbeerpflanzen aus Containern in saure Waldhumus- oder Moorbeeterde im Abstand von 25–30 cm pflanzen. Die Sorten ‘Koralle’ (aufrecht, buschig) und ‘Red Pearl’ (buschig bis ausläuferbildend, große Früchte) eignen sich auch gut als Unterpflanzung von Beerenobststämmchen. Gute Partner zu Preiselbeeren sind Cranberries aus Amerika, die wesentlich größere Früchte tragen.
Spät reifende Äpfel vertragen Minusgrade
(hbw) Spät reifende Äpfel vertragen am Baum durchaus Minustemperaturen von –2 oder –3 °C. Sie lassen sich danach problemlos ernten, lagern und verwerten. Allerdings dürfen sie nach einer Frostnacht erst berührt werden, wenn die Temperatur deutlich über 0 °C gestiegen ist.
Foto: BUND Lemgo
Äpfel in Stiegen einzeln lagern
(bs) Kühle Keller mit Temperaturen knapp über 0 °C sind ideal zum Lagern. In sauberen, möglichst desinfizierten Obstkisten oder Regalen liegen die Früchte schön aufgereiht, damit man faulende gleich entdecken und entfernen kann. Kontrollieren Sie einmal in der Woche das gelagerte Obst und sortieren Sie Früchte mit Faulstellen heraus.
Apfeltriebsucht und Obstbaumkrebs
(hbw) Apfeltriebsucht wird durch zellwandlose Bakterien (Phytoplasmen) hervorgerufen. Sie verursachen besenartigen Wuchs, vergrößerte Nebenblätter und kleine, schlecht ausgefärbte, minderwertige Früchte. Befallene Bäume sollten Sie jetzt, nach Saisonende, roden. Zeigen einzelne Apfelbäume einen Befall mit Obstbaumkrebs, sollten Sie bereits zu diesem Zeitpunkt
die Schadstellen ausschneiden. Denn warten Sie damit bis zum Jahresende, wenn meist nasskalte Witterung herrscht, verbreitet sich der Krebs besonders gut weiter.
Foto: Stein
Esskastanien - leckere Früchte, ausladende Bäume
(bs) Maronizeit ist bis Dezember. Dann schälen sich die rehbraunen Esskastanien aus ihren stacheligen Hüllen, werden auf Holzkohlenfeuer gegrillt oder in der Bratröhre gegart. Auch frisch oder nach den ersten Frösten schmecken sie ausgezeichnet. Die Bäume werden aber so mächtig, dass sie lediglich im Rahmengrün gut aufgehoben sind.
Wildobst mit den Tieren teilen
(bs) Wer eine Wildfruchthecke gepflanzt hat, kann jetzt z.B. Haselnüsse, Schlehen, Sanddorn, Hagebutten, Apfelbeeren oder die herb-süßen Früchte der Mährischen Eberesche ernten. Auch viele Tiere wie Rotkehlchen, Eichhörnchen und Haselmaus profitieren von einem reichhaltigen Wildobst-Angebot.
Heimisch ist die Kornelkirsche, die zeitig im Frühjahr blüht. Die Früchte schmecken vollreif ab Spätherbst aromatisch süß und erreichen bei Sorten wie ‘Jolico’ 2–2,5 cm Durchmesser.
Birnen nehmen Druck sehr übel
(bs) Bei der Obsternte, besonders bei Birnen, sollten Sie vorsichtig vorgehen. Die Früchte weder drücken noch deren Fruchthaut beschädigen! Solche Früchte halten sich nur kurz und beginnen bald zu faulen.
Frühe Birnen sind meist nicht lange lagerfähig, es sei denn, Sie ernten sie halbreif. Die Früchte sollten aber schon etwas Aroma und Zucker gebildet haben, jedoch noch fest sein. Bei kühler Temperatur können die Birnen langsam nachreifen. Lassen Sie aber einen Teil der Früchte am Baum reifen, dann sind sie ganz besonders schmelzend und aromatisch.
Nashis gedeihen auch fernab von Fernost
(bs) Wer Lust auf besonders saftige asiatische Birnen hat, pflanzt Nashis. Wählen Sie eine sonnige, warme Stelle im Garten aus, an der vorher kein Kernobst stand. Die Früchte reifen von August bis Ende September nach und nach am Baum. Sie lassen sich den Oktober über gut lagern.
Foto: Stein
Quitten schnell verarbeiten
(bs) Auch wenn die Quittenernte in diesem Jahr größer ausfällt, sollten Sie die Früchte nicht zu lange lagern. Lieber öfter durchpflücken und schnell verarbeiten, denn bei dem duftenden, goldgelben Kernobst kann schon nach wenigen Tagen die Fruchtfäule einsetzen. (Mehr dazu hier.)
Baumstämme vor Frost schützen
(bs) Streichen Sie jetzt Ihre Obstbäume mit weißer Baumschutzfarbe. Sie verhindert das Aufheizen an sonnigen Wintertagen und somit auch Frostrisse. Zudem können sich Schädlinge auf weißem Untergrund schlechter vor ihren Feinden verstecken.
Obstbäume stützen, Fallobst entsorgen
(bs) Die Obsternte ist in vollem Gange. Manche Apfelbäume hängen in diesem Jahr so voll, dass eine Baumstütze angebracht ist. Auch Äste, die bisher gehalten haben, können bei Herbststürmen abbrechen. Das Fallobst sammeln Sie laufend ab, verwerten oder entsorgen es, damit sich Schädlinge und anhaftende Krankheiten nicht weiter verbreiten.
Kleinen Frostspanner mit Fanggürteln bekämpfen
(hbw) An warmen Oktoberabenden fliegen die Männchen des Kleinen Frostspanners, das Weibchen ist flugunfähig und kriecht den Stamm hoch, um in der Baumkrone die Eier abzulegen. Die Larven richten im Frühjahr immense Fraßschäden an. Ein Fanggürtel, dicht um Stamm und Pfahl gelegt, verhindert, dass die Weibchen den Stamm emporkriechen und ihre Eier ablegen. Leimringe sind weniger günstig, da auch Nützlinge haften bleiben und sogar Vögel Schaden nehmen können.
Foto: Stein
Obstverkostung vor dem Baumkauf
(bs) Jetzt gilt es, die Obsternte einzubringen: leuchtend rote Äpfel und saftige Birnen. Viel gesprochen wird über die Vorzüge alter Sorten. Doch probieren geht über studieren: Ein Geschmackstest, bevor Sie einen neuen Obstbaum pflanzen, bringt zutage, ob die alten Sorten tatsächlich so gut schmecken oder ob mit den „neuen“, auf Widerstandsfähigkeit gegen Schorf, Mehltau oder Feuerbrand gezüchteten Sorten, ernsthafte Konkurrenz entstanden ist. Ideale Pflanzzeit ist bis zum Einsetzen harter Fröste.
Klassische Kiwisorten reifen lange und müssen kühl nachreifen
(bs) Frisch geerntet schmecken Kiwis (Actinidia speciosa) langweilig, denn für das besondere Aroma brauchen sie noch einige Wochen der Nachreife. Bei älteren Sorten sind die pelzig braunen Früchte, die in Büscheln an Spalieren hängen, pflückreif, sobald sie leichtem Druck nachgeben. Erst kurz vor dem Winter ist das der Fall.
Flach ausgebreitet lagern die geernteten Früchte in Körben oder Kisten kühl und trocken bei 0 bis 5 °C. Erst zum Jahresende bis Januar sind die Früchte reif zum Genuss, weich, süß und aromatisch eine echte Delikatesse.
(bs) Jetzt gibt es mit der neuen Züchtung ‘Green Light’ (von Häberli) eine Sorte, die wegen ihrer frühen Reife schon an der Pflanze besonders wohlschmeckende Früchte trägt. Damit hat das umständliche Nachreifen ein Ende. ‘Green Light’ ist eine weibliche Sorte und braucht zur Befruchtung eine männliche Sorte, wie z.B. ‘Matua’.
(hbw) Kleinfrüchtige Kiwis, vor allem die Sorte ‘Weiki’, vertragen Minustemperaturen bis –5 °C. Da sie bis weit in den Dezember hinein an der Pflanze haften bleiben, können Sie durchaus einige
Naschfrüchte für den spätherbstlichen Streifzug durch den Garten am Stock belassen. Großfrüchtige Kiwis müssen spätestens bei der ersten Frostwarnung abgeerntet werden.
Walnüsse schnell zum Trocknen auslegen
(hbw) Die Walnuss reift folgernd, d.h. die reifen Nüsse fallen nach und nach vom Baum. Die Haupternte fällt meist in den Oktober, wenn die Witterung schon feucht und kühl ist. Unter diesen Bedingungen können am Boden liegende Walnüsse rasch schimmeln. Es empfiehlt sich, die Früchte alle zwei Tage aufzusammeln, von anhaftenden grünen Schalenresten zu befreien und sofort ins Trockene zu bringen. Die Schimmelart, die Walnüsse befällt, gibt sehr starke Giftstoffe ab. Befallene Nüsse sollten also grundsätzlich aussortiert werden.
Apfelsaft aus eigenen Äpfeln
(hbw) Für Apfelsaft sollten die Früchte ganz ausgereift sein, nur dann ist das Aroma voll entwickelt. Um einen gewissen Säuregrad im Saft zu erreichen, sollten Sie besser süße und saure Sorten mischen, als halbreife Früchte zu verwen den. Damit das Aroma erhalten bleibt, dürfen Sie den Saft nicht über 80 °C erhitzen. Die abgefüllten Flaschen oder „BaginBox“Innenbeutel sollten Sie rasch herunterkühlen, indem Sie vorsichtig etwas kaltes Wasser darübergießen und die abgefüllten Gebinde weit auseinanderstellen. Für die Haltbarkeit ist es vorteilhaft, wenn die Flaschen noch lange warm sind, aber das Aroma verringert sich bei sehr langsamem Abkühlen.
Lagerfrüchte haltbarer machen
(hbw) Wenn Sie für das Lager bestimmte Äpfel und Birnen mit einem sehr heißen, feuchten Tuch abreiben, entfernen Sie die meisten anhaftenden Pilzsporen. Auch ganz kurzes Ein tauchen in heißes Wasser von 50 bis maximal 53 °C hemmt Lagerfäulen. Ehe die Früchte nach einem solchen Tauchbad in die Lagerbehälter kommen, müssen sie wieder ganz trocken sein.
Auf die Bodenqualität bei Neupflanzungen achten
(hbw) Obstgehölze sind langlebige Kulturen, sie stehen oft viele Jahre am selben Standort – bei großen Obstbäumen können es sogar mehrere Jahrzehnte sein. Müssen Sie Beerensträucher und -hecken oder Obstbäume erneuern, stellt sich die Frage nach der Bodenqualität. Wenn dieselbe Obstart nachgepflanzt wird, kann es sein, dass das Gehölz dauerhaft kümmert, obwohl Sie gewissenhaft düngen, wässern und das Unkraut entfernen. Ursache ist die sogenannte Bodenmüdigkeit.
Begründet wird das Phänomen u.a. damit, dass die Wurzeln all die Jahre bestimmte Stoffe in den Boden abgegeben haben, auf die junge Wurzeln derselben Obstart empfindlich reagieren. Es ist grundsätzlich besser, wenn Sie den Standort wechseln oder zumindest den Boden vor Neupflanzungen großzügig austauschen. Das sollten Sie jetzt schon tun, damit der Boden sich bis zur Neupflanzung Anfang bis Mitte November gut setzen kann. Apfelbäume, die in diesem Jahr wenig Ertrag hatten und stattdessen die Assimilate in Holzwachstum umgesetzt haben, können Sie während bzw. sofort nach der Ernte zurückschneiden. Die Schnittstellen trocknen noch ein, und das Entnehmen der belaubten Äste bremst das Wachstum im Frühjahr. Noch wir kungsvoller wird der zu starke Wuchs gehemmt, wenn Sie die Bäume erst im kommenden August schneiden und im Winter oder zeitigen Frühjahr auf den Schnitt verzichten.
Noch einmal die Erdbeerbeete kontrollieren
Prüfen Sie nochmals Ihr Erdbeerbeet, ob es frei von Ausläufern und Unkraut in den Winter geht. Erdbeerpflanzen reagieren auf diese Konkurrenz sofort mit weniger Fruchtansatz. Kränkliche, vertrocknete oder fleckige Blätter sollten Sie auch gleich entfernen.
Foto: Buchter-Weisbrodt