• Gartenpraxis
  • Gartenpflege
  • Boden Kompost Dünger

Bodenbearbeitung im Herbst?

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Bodenbearbeitung
  • Herbst
  • Lupinen
  • Gründüngungspflanzen
  • Gemüsebeete
  • Bienenfreund
  • Phazelia
  • Bü­schel­schön
  • Senf
  • Ölrettich
  • Kreuzblütler
  • Kohlhernie
  • Kohl
  • Kompost
  • Stallmist

LupinenFoto: Kiepenkerl Lupinen sind wegen ihrer reizvollen Blüten besonders attraktive Gründüngungspflanzen Abgeerntete Gemüsebeete brauchen über Winter einen Schutz. Der umweltbewusste Gärtner weiß, dass Gründüngungspflanzen bei rechtzeitiger Aussaat die im Boden vorhandenen Nährstoffe „kon­ser­vie­ren”, den Boden vor Austrocknung schützen und die Bodenlebewesen durch reichlich Nahrung auch im Herbst und Winter erfreuen.

Lupine, Bienenfreund (auch als Phazelia und Bü­schel­schön bekannt), Senf oder Ölrettich sind Grün­dün­gungs­pflan­zen, die sich bewährt haben. Bei Senf und Ölrettich ist allerdings zu be­ach­ten, dass sie zur Familie der Kreuzblütler gehören und daher wegen der Kohlhernie-Gefahr keinesfalls dort gesät werden sollten, wo später Kohl angepflanzt werden soll (Informationen zu Aus­saat­ter­mi­nen siehe auch unten stehende Tabelle).

Haben diese Pflanzen bis zum Winter eine schützende Decke gebildet, stellt sich nach dem ersten Frost die Frage, ob man die abgestorbenen Pflanzen noch vor dem Winter eingraben, abräumen oder liegen lassen sollte. Ich rate, alle Gründüngungspflanzen als Schutzschicht bis zum Frühjahr auf den Beeten zu belassen. Erst im zeitigen Frühjahr werden sie entweder leicht eingearbeitet oder dort, wo ein feinkrümeliges Saatbeet erforderlich ist, von den Beeten abgeräumt und kom­pos­tiert.


Graben oder nicht graben?

Immer wieder wird die Frage gestellt, ob die Beete umgegraben werden sollen oder nicht. Mein Rat: Leichte, sandige, zur Austrocknung neigende Böden werden weder im Herbst noch im Früh­jahr umgegraben. Diese Maßnahme würde die dünne Humusschicht schädigen und zusätzlich für Austrocknung sorgen. Solche Böden werden im Frühjahr nur mit dem Grubber bearbeitet oder oberflächlich mit dem Sauzahn gelockert.

Ausgesprochen schwere, lehmige Böden, die stark verdichtet sind, können ggf. schon im Herbst spatentief umgegraben werden. Der Winterfrost kann dann die groben Bodenschollen sprengen – es entsteht eine gute Krümelstruktur.

Kompost darf im Spätherbst nur oberflächlich ausgebracht und keinesfalls eingearbeitet werden, weil sonst die Nährstoffe, die im Herbst noch durch die Bodenlebewesen freigesetzt werden, durch Auswaschung gefährdet sind. Im Frühjahr kann er dann eingearbeitet werden. Stallmist kann im Herbst mit eingearbeitet werden, sollte aber möglichst abgelagert sein.

Maria Andrae
 

Name
Aussaatzeit
Besondere Merkmale
Blaue Lupine (Lupinus angustifolius) Mitte April bis Anfang September Stickstoffsammler, nicht winterhart, Tiefwurzler
Ölrettich (Rhaphanus sativus) Mitte April bis Anfang September Tiefwurzler, nicht winterhart
Gelbsenf (Sinapis alba) Mitte März bis Ende September rasch wachsend, nicht winterhart
Phazelia (Phacelia tanacetifolia) Mitte März bis Ende August nicht winterhart, aber bis –8°C frosthart
Ackerbohne (Vicia faba) Mitte Februar bis Mitte Oktober Stickstoffsammler, relativ frosthart, gute Durchwurzelung
(Pfahlwurzel reicht bis 120 cm Tiefe)
Winterroggen (Secale cereale) Ende September bis Mitte Oktober winterhart, späte Einsaat möglich

Tabelle: Informationen zu Gründüngungspflanzen, die im Beitrag „Bodenbearbeitung im Herbst?” genannt sind, und zu solchen, die im Oktober noch gesät werden können