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Brokkoli bietet reichlich zarte Knospen
Foto: Busch In den letzten Jahren ist Brokkoli zum Trendgemüse aufgestiegen. Zuvor wurde er als Vorläufer des Blumenkohls lange Zeit bei uns als nicht zart und mild genug verschmäht, während er rund um das Mittelmeer und in den USA immer beliebter wurde. Nachdem auch für unser Klima geeignete Sorten gezüchtet worden sind und sich Brokkoli zudem besser einfrieren lässt als Blumenkohl, finden die Knospen immer mehr Freunde.
Sicherlich spielt auch eine große Rolle, dass die vielen wertvollen Inhaltsstoffe des Brokkolis, u.a. Beta-Carotin, viel Vitamin C und so genannte Indole, nach wissenschaftlicher Erkenntnis helfen, Krebsauslöser unschädlich zu machen. Außerdem weist der Kohl erfreulicherweise nur sehr geringe Nitratwerte auf.
Für den Gärtner ist sicherlich von Vorteil, dass er recht anspruchslos ist und die zu erntenden Seitentriebe ständig nachwachsen. Eine lange Kultur ist möglich, da Brokkoli einige Grade Frost aushält und noch bis zum Winteranfang ständig frisch geerntet werden kann.
Tipps zu Anbau und Ernte
Die bereits im zeitigen Frühjahr gesetzten Pflanzen fangen jetzt an, ihre Knospen auszubilden. Ab diesem Zeitpunkt darf der Brokkoli im Wachstum nicht stocken; bei Trockenheit ist laufend zu gießen, und alle vierzehn Tage wird dem Gießwasser etwas Pflanzenjauche (ein Teil Jauche auf sieben Teile Wasser) zugegeben.
Die Knospen werden geerntet, bevor sie anfangen zu blühen, da die Stiele ab diesem Zeitpunkt bitter werden. Es lohnt sich nämlich, den ganzen Blütenstiel mitzuernten und zu verzehren, da er ausgezeichnet schmeckt und Brokkoli auch den Namen Spargelkohl eingebracht hat.
Für den späten Anbau können Sie jetzt noch Brokkoli aussäen oder spätestens bis Mitte Juli Jungpflanzen in die Beete ausbringen. Empfehlenswerte Sorten sind ‘Calabrais’ und ‘Green Valiant F1’. Wenn Sie Pflanzen kaufen, achten Sie darauf, dass die Blätter gleichmäßig grün gefärbt sind; eine bläulich violette Farbe lässt schon auf Probleme wie Wachstumsstockungen schließen. Eine Aussaat erfolgt am besten in kleinen Töpfchen. Jungpflanzen, die nicht pikiert wurden und mit Ballen gepflanzt werden, bringen bessere Ernten.
Hügelbeet eignet sich besonders
Brokkoli verlangt einen tiefgründigen, humosen Boden und einen vollsonnigen, geschützten Standort. Besonders geeignet ist der Platz auf einem Hügelbeet, wo Nährstoffe und Wärme reichlich vorhanden sind; nur muss man hier aufpassen, dass die Pflanzen auch genügend Feuchtigkeit bekommen. Auf normalen Beeten wächst der Brokkoli dann besonders gut, wenn die Pflanzen im Herbst des vorigen Jahres eine Abdeckung aus altem Mist erhalten hatten, der im Frühjahr leicht eingearbeitet wurde.
Brokkoli gehört leider wie alle Kohlgewächse zu den Gemüsesorten, die leicht von Kohlfliege, Kohlgallenrüssler und Drehherzmücke befallen werden. Eine Abdeckung mit Gemüsenetzen schützt die Pflanzen zuverlässig und sorgt für eine reiche Ernte.
Peter Busch