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Feldsalat anbauen ohne lästiges Unkraut

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Feldsalat vor Frost schützenFoto: Leumer Wer im Freien auch bei Frost ernten will, sollte zu Winterbeginn mit Laub etwas Schutz geben Als Kinder mussten wir im Frühjahr den Feldsalat an Ackerrändern und Grabenböschungen suchen. Es war eine mühsame Arbeit, aber Hunger hatten wir immer, und so freuten wir uns auch über das Ergebnis. Erst viel später kam ich dahinter, dass man die Rapunzeln, auch Nüsschensalat genannt, auch aussäen kann.

Beliebt und nützlich

In jedem Hobbygarten ist es fast Pflicht, Ende Juli bis September Feldsalat auszusäen. Zumal er im kleinen Garten einen wertvollen Beitrag zum Fruchtwechsel leistet. Die Familie der Baldriangewächse (Valerianacae), zu der er gehört, ist eine gute Abwechslung zu den vielen Kreuzblütlern (Brassicaceae). Säen Sie daher ruhig mehr aus, als Sie brauchen.

Nicht geernteter Feldsalat eignet sich gut zum Mulchen zwischen den Möhren oder bereichert den Kompost. Nehmen Sie möglichst neuen Samen, da ältere Samen oft nicht mehr so gleichmäßig aufgehen.

Mühsame Ernte

Wer hat sich im Herbst oder Winter nicht schon einmal geärgert, wenn er Feldsalat geerntet hat. Meistens bekommt man steife Finger, weil die Witterung langsam kühl wird. Und dann auch noch das Unkraut mitten zwischen den Pflanzen ...

Oftmals ist es die Vogel-Sternmiere (Stellaria media), die ansonsten ein willkommenes Kraut zwischen den anderen Gemüsen ist, weil sie aufgrund ihres Mulcheffektes das Wachstum der Gemüsepflanzen fördert. In der Feldsalatkultur bereitet es aber viel Mühe, sie vom Salat zu trennen.


Aussaat in PalettenFoto: Leumer So gelingt die Aussaat in Paletten Feldsalat vorziehen

Ein Gartenfreund gab mir die Anregung, den Feldsalat vorzuziehen. Dabei ging es ihm gar nicht um das Unkraut, sondern er wollte nur die lange Auflaufzeit ver­kürzen. Da ich immer noch nicht zu alt bin, um etwas Neues auszuprobieren, machte ich es sofort nach.

Für die Aussaat eignet sich eine Pikier- oder Aussaatpalette, die Sie oft beim Jungpflanzenkauf dazubekommen. Sonst nehmen Sie die kleinsten Blumentöpfe, die Sie haben. Kleine Joghurtbecher gehen auch. Dann müssen Sie aber unten ein Loch hineinstechen, damit das Wasser ablaufen kann.

Füllen Sie alte Komposterde oder auch gekaufte Blumenerde in die Töpfe oder in die Palette. Streichen Sie die Erde glatt und bringen Sie nun den Samen vorsichtig auf. Am besten falten Sie die Samentüte so, dass sie einen kleinen Bogen bildet. Dann klopfen Sie mit den Finger so lange, bis die ersten Samenkörner herausfallen wollen.

Nun geht es ganz vorsichtig weiter, sodass nur ca. fünf Kerne in einen Napf fallen. Wenn es etwas mehr ist, ist es auch nicht schlimm, sind es jedoch zu viele Samen, wird der Bewuchs zu dicht. Für die Herbsternte sollten Sie bis August aussäen. Säen Sie später aus, können Sie erst zum Frühjahr ernten.

Nun drücken Sie den Samen leicht an und streuen dünn Erde darüber. Dann gießen Sie an und stellen die Kiste oder die Palette an einen schattigen Platz, z.B. beim Kompost. Sie können die Kisten auch im Kleingewächshaus oder Frühbeet aufstellen. Wenn die Aussaat im Freien aufgestellt wird, müssen Sie sie abdecken, damit die Vögel sie nicht aufpicken.


Aussaat in PalettenFoto: Leumer So gelingt die Aussaat in Paletten Tipps zum Auspflanzen

Sind die Jungpflanzen ca. 3 cm hoch, bereiten Sie das Beet vor. Der Boden sollte unkrautfrei und etwas gelockert sein. Umzugraben brauchen Sie ihn nicht, und eine Düngung ist auch nicht erforderlich. Sie können die Pflänzchen auch in Lücken im Gemüsebeet setzen.

Nehmen Sie nun die kleinen Pflanzen vorsichtig aus der Palette heraus. Dabei müssen Sie oftmals von unten gegen den Plastikboden drücken, damit der kleine Bal­len auch heil herauskommt.

Bei kleinen Blumentöpfen geht es leichter: Die stößt man verkehrt herum leicht an einer Kante des Pflanztisches auf, dann rutscht der Ballen leicht heraus. Sollte der Ballen in sich noch nicht richtig durchwurzelt sein, sodass er noch auseinander fällt, dann warten Sie noch einige Tage mit dem Auspflanzen.

Unkraut lässt sich leicht entfernen

Wenn Sie den kleinen Ballen in der Hand halten, können Sie in Augenhöhe sehen, ob Unkraut dazwischen ist und dieses sehr leicht entfernen. Dann legen Sie erst einmal einige Pflanzen in eine Kiste und pflanzen im Abstand von 12 cm aus. Ab September wächst auf dem Beet auch nicht mehr viel Unkraut.

Wollen Sie ins Frühbeet pflanzen, müssen Sie den Pflanzen viel Luft geben, denn Feldsalat ist bei hoher Feuchtigkeit sehr fäuleempfindlich. Wer im Freien auch bei Frost ernten möchte, muss die Pflanzen bei Winter­beginn mit einer Folie oder Laub schützen.

Viel Spaß bei endlich unkrautfreiem Feldsalat wünscht Ihnen
Heinrich Leumer