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Immergrüne im Winter wässern?

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Immergrüne
  • Winter
  • Bewässerung
  • Frost
  • Kübelpflanzen

Zu dem Artikel „Mit Immergrünen gut durch den Winter“ erhielten wir einen Leserbrief, in dem es heißt, Immergrüne (außer Kübelpflanzen) bräuchten grundsätzlich im Winter keine Bewässerung.

Da wir es nun genau wissen wollten, fragten wir Wilhelm Spieß, Landesfachberater des Landesver­ban­des Westfalen und Lippe der Kleingärtner, wie es sich damit verhält. Er erläutert dazu Fol­gen­des: Das Wässern von Immergrünen im Winter muss differenziert betrachtet werden. Im Normalfall reicht bei ausgepflanzten Immergrünen die im Winter anfallende Feuchtigkeit durch Schnee oder Regen aus.

Länger andauernde Frostperioden (ca. 14 Tage bei Minusgraden von bis zu -10 °C) führen jedoch dazu, dass das für die Pflanzen verfügbare Wasser nach dem Auftauen oft nicht ausreicht. Dadurch, dass der Boden von oben nach unten auftaut, verdunstet das Wasser der oberen Bodenschichten (die oftmals aus einer Schlammschicht bestehen) schneller, als die tiefer liegenden Wurzeln es aufnehmen können. Somit entsteht ei­ne Trockenheit im Wurzelraum. Nach Beendigung der Frost­pe­ri­ode und vollständigem Auftauen des Bodens empfiehlt sich daher eine Wässerung, um Tro­cken­schäden zu vermeiden.

Bei Kübelpflanzen ist regelmäßiges Gießen an frostfreien Ta­gen grundsätzlich sinnvoll. In der Regel reicht eine wöchent­li­che Wässerung aus. Bei wärmeren Temperaturen (ca. 14 Ta­ge bei Plus­gra­den von bis zu +10 °C) kann das Gießen reduziert werden, um eine unerwünschte, frühzeitige Triebentwicklung zu verhindern.