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Wissenswertes über das „Unkraut“ im Beet

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Mulch unterdrückt das Keimen von UnkräuternFoto: Nadezhda Pakhomova/Adobe Stock „Schöne Blumen wachsen langsam, nur das Unkraut hat es eilig“, wusste bereits William Shakespeare. Mulch auf der Bodenoberfläche kann helfen, das Keimen von Samenunkräutern zu unterdrücken.

Schon eine alte Weisheit besagt: „Wenn der Gärtner schläft, pflanzt der Teufel Unkraut.“ Und diese gibt es nicht ohne Grund. Denn schon seit Jahrtausenden plagen sich Gärtner mit der unerwünschten Begleitflora herum. Einen gewissen Grad an Verunkrautung im Gemüsegarten sollten Sie aus ökologischen Gründen aber dennoch tolerieren, solange es nicht zu Konkurrenz der Gemüse- und Obstkulturen wird.

Warum entfernen?

Unkräuter beanspruchen für ihr Wachstum Licht, Nährstoffe und Wasser, sodass sie in direkter Konkurrenz zu den Kulturpflanzen stehen. Hinzu kommt, dass stark verunkrautete Pflanzenbestände langsamer abtrocknen und daher anfälliger für Pilzerkrankungen sind. Außerdem übertragen manche Wildkräuter als Wirtspflanzen bestimmte Schädlinge und Pflanzenkrankheiten auf die Kulturpflanzen. Als störend wird Unkraut meist auch bei der Ernte von kleinem oder losem Erntegut wie beispielsweise Rucola oder Feldsalat empfunden.

Aus diesen Gründen sind Unkräuter bei den meisten Gärtnern sehr unbeliebt. Da spendet die Tat­sache, dass es sich bei einigen um Arzneipflanzen oder essbare Kräuter handelt, meist nur wenig Trost. Denn die können häufig gar nicht in dem Maße konsumiert werden, wie sie im Garten anfallen.

„Schöne Blumen wachsen langsam, nur das Unkraut hat es eilig.“ Das wusste bereits William Shakespeare. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist es prinzipiell von Vorteil, den Kulturpflanzen einen gewissen Wachstumsvorsprung gegenüber dem Unkraut zu verschaffen. Dies erreichen Sie schon sehr gut durch vorbeugende Maßnahmen (siehe Kasten). Leider wird damit jedoch nicht alles Beikraut vermieden, sodass Sie nicht umhinkommen, auch aktiv Hand anzulegen.

Richtige Gerätschaft

Sobald Sie im Beet erkennen können, ob es sich um eine Kulturpflan­ze oder Unkraut handelt – am bes­ten schon im Keimblattstadium – sollten Sie mit der Beseitigung be­ginnen. Die besten Erfolge erzielen Sie mit der Hacke. Beim Hacken wird das Unkraut kurz unterhalb der Bodenoberfläche abgeschnitten. Wichtig ist, dass die Hacke scharf ist, damit das Unkraut auch wirklich geschnitten wird. Hacken Sie möglichst bei trockenem und sonnigem Wetter, denn dann welkt das Unkraut schneller an.

Für den Hobbygartenbereich werden verschiedene Arten von Hacken angeboten. Zum einen gibt es Geräte, bei denen Sie die Klinge ziehend durch den Boden bewegen: die „normale“ Unkraut­hacke und die Pendelhacke – hier pendelt die Klinge frei an einem Gelenk. Ein Vorteil der herkömmlichen Unkrauthacke ist, dass beim Hacken noch etwas Erde mitbewegt wird, unter der das Unkraut in den Reihen begraben wird. Bei der so genannten Schuffel schieben Sie hingegen die Klinge durch den Boden. Dieses Gerät ist besonders rückenschonend, da man sich nicht bücken muss. Die bequemste, aber auch teuerste Lösung stellt die Radhacke dar, bei der die Klinge hinter einem Rad hergeführt wird. Diese bietet sich vor allem für größere Gärten an.

Den Rest mit der Hand

Wenn zwischen den Reihen alles gehackt wurde, muss nun noch das übrig gebliebene Unkraut in der Reihe entfernt werden. Dies machen Sie entweder mit der Hand oder mit Hilfsmitteln wie Messern, Handhacken oder Fugenkratzern. Kleine Unkrautpflanzen werden am besten samt Wurzel aus dem Boden gezogen. Größere Unkräuter, die nah an den Kulturpflanzen stehen, schneiden Sie besser, da ein Herausziehen der Kulturpflanze schaden könnte.

Gänseblümchen erfreut InsektenFoto: Bernd Kasper/Pixelio Gänseblümchen haben auch einen Nutzen für Insekten.

Nicht alles entfernen

Es soll hier nicht unerwähnt bleiben, dass Beikräuter auch eine wichtige Funktion für das biologische Gleichgewicht der Natur haben. Sie dienen zum Beispiel Kleintieren als Nahrungspflanzen und Lebensraum. Daher sollten Sie die Bekämpfung in Ihrem Garten auf das nötige Maß beschränken. Hier und da ein paar Unkräuter verleihen dem Garten einen optischen Mehrwert. Darüber hinaus können sie auch praktisch genutzt werden. So ist es beispielsweise möglich, aus Brennnesseln oder Beinwell hochwertige Jauchen herzustellen. Andere Kräuter finden Verwendung als Salat (Sauerampfer, Löwenzahn), als Zierpflanze (z.B. Ehrenpreis) oder zum Garnieren von Speisen (Gänseblümchen). Auch aus diesem Grund verbietet sich der Einsatz von Pestiziden zur Unkrautbekämpfung.

BzfE

 

Vorbeugende Maßnahmen im Gemüsebeet
  • Eine Aussaat beziehungsweise Pflanzung in Reihen macht das Hacken leichter.
  • Statt Direktsaat sollten Sie vorgezogene Jungpflanzen setzen.
  • Manche Unkräuter treten als typische „Begleitkräuter“ zusammen mit Kulturpflanzen auf. Werden diese oft hintereinander an der gleichen Stelle angebaut, vermehren sich auch die Begleitkräuter sehr stark. Eine abwechslungsreiche Fruchtfolge hilft dem vorzubeugen.
  • Empfehlenswert ist ein abwechselnder Anbau von Unkraut fördernden Kulturen wie Zwiebeln oder Möhren (langsames Wachstum, schlechte Bodenbedeckung) und Unkraut unterdrückenden Kulturen wie Kartoffeln oder Kürbis (schnelles Wachstum, gute und frühe Bodenbedeckung).
  • Mulchen, also das Abdecken der Bodenoberfläche mit Folie oder organischem Material, unterdrückt das Keimen von Samenunkräutern.
  • Mischkulturen vermindern durch die insgesamt bessere Bodenbedeckung das Unkrautwachstum.
  • Wurzeln von ausdauernden Wurzelunkräutern (z.B. Disteln, Quecke, Giersch) sollten nicht über den Kompost entsorgt werden.
  • Samenunkräuter sind möglichst vor der Blüte und damit vor der Samenbildung zu jäten und zu kompostieren.
  • Es empfiehlt sich, Unkraut, das schnell wieder wurzelt (z.B. Brennnessel, Vogelmiere) bei trockenem Wetter zu jäten beziehungsweise zu hacken.
  • Den Kompost umsetzen regt die Keimung der Unkrautsamen an und erhöht die Temperatur im Komposthaufen. Dies führt zum Absterben der Samen und Keimlinge.