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Gartenwissen: Stratifikation

Gartenwissen: StratifikationFoto: Flora Press/Biosphoto/Jean Michel Groult

Die meisten Pflanzensamen benötigen eine Keimruhe von mehreren Monaten oder sogar Jahren, erst danach sind sie keimfähig. Die sogenannte Keimhemmung schützt die Samen davor, in einer unpassenden Jahreszeit zu früh zu keimen, etwa im Herbst oder Winter.

Ein gärtnerisches Verfahren, das die Keimhemmung aufhebt und die Keimruhe verkürzt, heißt Stratifikation. Ein Beispiel sind Tomaten: Das Vergären von abgewaschenen Samen samt Fruchtfleischresten in einem Glas Wasser beendet die Keimhemmung. So behandelte Samen keimen gleichmäßiger.

Auch das Fruchtfleisch von Hagebutten oder Äpfeln enthält keimhemmende Stoffe. In der Natur zersetzt es sich oder wird vom Regen ausgewaschen. Um die Keimruhe zu überwinden, benötigen z.B. Apfelkerne zudem niedrige Temperaturen, die Obstart gilt als Kaltkeimer. Für die kalte Stratifikation schichten Gärtner das Saatgut in feuchten Sand und lagern es über den Winter bei Temperaturen um 4 °C ein. Auch zu Hause im Kühlschrank können Sie kleine Mengen Saatgut keimfähig machen: in offenen Gefrierbeuteln oder Gläsern, befüllt mit feuchtem Sand.

rs