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Hummeln sind Pflanzenzüchter

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Hummeln als PflanzenzüchterFoto: Radka Schöne/Pixelio


Dass ohne sie nur wenig läuft, ist allgemein bekannt: Bienen, Fliegen und Schmetterlinge sorgen dafür, dass sich viele Pflanzen vermehren können. Dass die Bestäuber aber auch die Entwicklung von Pflanzen innerhalb kurzer Zeit beeinflussen, wusste bislang niemand. Forscher haben jetzt in einem Experiment herausgefunden, dass die gleiche Pflanze nach nur neun Generationen größer ist und stärker duftende Blüten mit einem höheren UV-Farbanteil haben kann, wenn sie von Hum­meln bestäubt wird. Die von Schwebfliegen bestäubten Pflanzen waren kleiner und bestäubten sich deutlich häufiger selbst.

Der Grund dafür: Die Geschmäcker sind halt verschieden. Hummeln bevorzugen z.B. Blüten mit einem höheren UV-Farbanteil und treffen so eine Auslese – genau wie es Pflanzenzüchter machen. Dass sich die Pflanzen so schnell so stark veränderten, überraschte die Forscher. „Traditionell geht man davon aus, dass die Evolution langsam verläuft“, so Florian Schiestl von der Uni Zürich. Sein Fazit: „Eine veränderte Zusammensetzung von Bestäuberinsekten in natürlichen Lebensräumen kann einen rapiden evolutiven Wandel bei Pflanzen bewirken.“ Denkbar wäre es z.B., dass Pflanzen, die immer mehr auf Fliegen als Bestäuber angewiesen sind, da es immer weniger Bienen gibt, zukünftig weniger duften.

sök