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Heidelberg 2011: BDG-Verbandstag

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FestveranstaltungFoto: Verlag W. Wächter Bei der Festveranstaltung lauschten Delegierte und Gäste gleichermaßen den Reden

Der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) hatte zum 26. Verbandstag gerufen, und 326 Teilnehmer, darunter auch Gäste und Partner, waren gekommen. Die Stadt Heidelberg, im Nor­den Baden-Württembergs gelegen, gab einen würdigen Rahmen für diese bedeutende Veranstaltung.

An der Wichtigkeit der Themen herrschte kein Zweifel, denn es galt u.a., das Präsidium neu zu wählen, über die Novellierung der Satzung zu befinden, das Positionspapier zu verabschieden und verdiente Mitglieder zu ehren.

Eine umfangreiche Tagesordnung also, welche die Delegierten – und das kann schon an dieser Stelle vorweg genommen werden – mit Geduld, Disziplin und Bravour gemeistert haben. Jeder der Anwesen­den war sich bewusst, dass eine der­artige Veranstaltung Zeichen setzen muss und es im Wesentlichen darum zu gehen hat, den An­forderungen der nächsten Jahre gestärkt und gemeinsam entgegenzutreten.

Die gegenwärtigen Voraussetzungen scheinen dafür bestens ge­eignet. Rainer Bomba, Staats­se­kre­tär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, versäumte es nicht, in seiner Festrede auf die wachsende Beliebtheit der Kleingartenbewegung hinzuweisen: „Der Trend ist unverkennbar – Kleingärten sind in!“


Kleingärten – Inseln der Erholung

Auch wenn die Bundeskanzlerin nicht persönlich anwesend sein konnte, ließ Dr. Angela Merkel es sich nicht nehmen, eine Grußbotschaft an die gewählten Vertreter aller deutschen Gartenfreunde zu senden. Darin bezeichnete sie die Kleingärten als Inseln der Erholung inmitten der Stadt, die zudem noch wichtige stadtklimatische und ökologische Funktionen erfüllen. Zuversichtlich und zukunftsorientiert hob die Bundeskanzlerin im Weiteren hervor: „Viele jun­ge Familien begeistern sich heute für die kleinen Grundstücke, die sie nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten können!“

Mit einem Dankeschön an die Delegierten dafür, „... was sie für un­se­re junge Generation tun...“, schloss sich Dr. Karl Lamers, Mitglied der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, den Vorrednern an und schloss mit dem Sprichwort: „Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten!“ Karin Binder von der Bundes­tagsfraktion Die Linke ließ keinerlei Zweifel daran, dass viele Mil­lionen Menschen, junge wie alte, von den Kleingärten in Deutschlands Städten profitieren. Das dadurch sichtbare und erlebbare ehrenamtliche Engagement bezeichnete sie als Erfolgsmodell!


Förderung gesichert
 

Staatssekretär Rainer BombaFoto: Verlag W. Wächter Staatssekretär Rainer Bomba weiß: Kleingärten sind „in“!

Nicht ohne Grund stellte Staatssekretär Rainer Bomba das sehr umfangreiche und vielfältige Wir­ken des Verbandes in den Vordergrund. Er bezog sich dabei u.a. auf die Ergebnisse der letztjährigen „Olympiade“ und versicherte, den nächsten Bundeswettbewerb „Gär­ten im Städtebau“ im Jahr 2014 wieder mit 80.000 Euro finanziell zu unterstützen! Außerdem sagte er zu, 20.000 Euro für die Rechts-Seminare des BDG bereitzustellen.

Gleichzeitig dankte Rainer Bom­ba dem scheidenden Präsidenten Dr. Achim Friedrich für die gute Zusammenarbeit und bescheinigte diesem, für einen gelungenen Auftritt des Verbandes gesorgt zu haben. Auch für die nächste Amtsperiode bot er Gespräche an und äußerte den Wunsch, den neu ge­wählten Präsidenten bald persönlich kennenzulernen.


Wir reden nicht nur, wir handeln

Damit knüpfte der Festredner unmittelbar an den Wortbeitrag des BDG-Präsidenten an, der bei der Eröffnung des Verbandstages gleich eingangs klarstellte: „Dass wir nicht nur reden, sondern auch etwas tun, haben der BDG und seine Mitglieder bewiesen!“

U.a verwies Dr. Achim Friedrich auf das in Cottbus verabschiedete Leitbild und darauf, dass viele der Ziele, die vor vier Jahren festgelegt wurden, in den letzten Jahren verwirklicht werden konnten. Ausdrücklich hob er hervor, dass es keine Denkverbote geben dürfe und auf veränderte ge­sell­schaft­li­che Bedingungen angemessen re­a­giert werden müsse.

Mit Blick auf die nachfolgende nicht öffentliche Mitgliederversammlung machte Dr. Achim Fried­rich den Delegierten gegenüber deutlich, dass dem bereits Erreichten nicht minder große He­raus­for­de­run­gen folgen würden.


Gut positioniert in die Arbeitstagung

Die zuversichtliche Stimmung der festlichen Eröffnungsveranstaltung übertrug sich in die Ar­beits­sit­zung. Die gu­te Vorbereitung der Ta­gesordnung in der vorausgegangenen Ge­samt­vor­stands­sit­zung sorgte für eine zügige Behandlung der Formalien. Natürlich ließ der noch amtierende Präsident Dr. Achim Friedrich die Ereignisse der beendeten Legislaturperiode Revue pas­sieren.


Meilensteine erfolgreicher BDG-Arbeit

Besonders intensiv ging er auf die wichtigen verbandsinternen Diskussionen ein, welche die Kommunikation und Meinungsbildung mit- und untereinander deutlich verbessert haben. Er bezog sich dabei auf die Einführung der Fo­ren­gespräche an den Freitag­nachmittagen vor den Gesamtvor­stands­sitzungen und auf die Ex­pertenrun­den, zu denen auf Initiative des Bundesverbandes einmal im Jahr sachkundige Vertreter der Landesverbände eingeladen wurden.

Als weitere Meilensteine stellte Dr. Achim Friedrich die Studie aus dem Jahr 2008 zur Bedeutung der Kleingärten für die Gesellschaft heraus sowie die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Städ­te­tag, um in enger Beratung mit dessen Vertretern Leitlinien für das Kleingartenwesen zu ver­ab­schie­den. Ein Höhepunkt sei auch die Öffentlichkeitsarbeit, denn ohne Zweifel ist es gelungen, den BDG medial als Top-Ansprechpartner für das Klein­gartenwesen zu platzieren.

Dennoch, nicht alles, was angepackt wurde, konnte verwirklicht werden. Deshalb schloss Dr. Achim Friedrich seinen Geschäftsbericht, auch mit Blick auf die anstehende Präsidiumswahl, mit den Worten „Es gibt noch viel zu tun!“


Dr. Norbert Franke neuer Kleingärtner-Chef


Dr. Norbert Franke neuer Kleingärtner-ChefFoto: Verlag W. Wächter Dr. sc. Achim Friedrich gratulierte seinem Nachfolger Dr. Norbert Franke als BDG-Präsident


Einen besseren Einstieg in den Ta­gesordnungspunkt Wahlen konnte es nicht geben. Das wichtigste Er­gebnis gleich vorweg: Dr. Norbert Franke, bisher zuständig für das Seminarwesen, wurde mit überwältigender Mehrheit zum Präsidenten des Bundesverbandes ge­wählt! Der promovierte Pädagoge, der über die BDG-Seminararbeit Kontakte bis in die einzelnen Landesverbände hinein pflegen konnte, dürfte wie kein anderer geeignet sein, die Bundesorganisation zu führen und die Gemeinschaft noch weiter zu entwickeln.

Alfred Lüthin, einer der „Neuen“, überzeugte die Delegierten mit seiner schneidigen Ankündigung, dass er das, was er sich vornehme, auch bis zum Ergebnis verfolgen würde. Der andere „Neue“, Dieter Steffens, künftig für das Seminarwesen zuständig, hatte es da schon etwas schwerer. Seine Aussage, die gute Arbeit des Vorgängers fortsetzen und seine vielfältigen Erfahrungen als am­tie­ren­der Vorsitzender des Rostocker Verbandes einbringen zu wollen, überzeugte jedoch die Delegierten.

Das neue BDG-PräsidiumFoto: Verlag W. Wächter Das neue Präsidium des BDG (v.l.): Jürgen Sheldon, Armin Matzke, Norbert Wolff, Werner Heidemann, Dr. Norbert Franke, Alfred Lüthin, Dieter Steffens, Frank Müller, Peter Paschke
 

Das neue BDG-Präsidium
Dr. Norbert Franke Präsident (LV Berlin)
Peter Paschke Vizepräsident (LV Sachsen)
Norbert Wolff Präsidiumsmitglied Finanzen (LV Bayern)
Jürgen Sheldon Präsidiumsmitglied Fachberatung (LV Bremen)
Armin Matzke Präsidiumsmitglied Öffentlichkeitsarbeit (LV Sachsen-Anhalt)
Werner Heidemann Präsidiumsmitglied BDG-Verbandszeitschrift (LV Westfalen und Lippe)
Dieter Steffens Präsidiumsmitglied Seminare (LV Mecklenburg und Vorpommern)
Frank Müller Präsidiumsmitglied Jugend und Soziales (LV Sachsen)
Alfred Lüthin Präsidiumsmitglied Schriftführung (V.d. Kleingärtner Baden-Württemberg)
  • Peter Paschke, Dieter Steffens und Alfred Lüthin wurden neu in das Präsidium gewählt
  • Revisoren: Hannelore Gildner (LV Thüringen) und Hans-Dieter Desel (LV Hessen)

 

Gemeinsam sind wir stark

In seinem engagierten Schlusswort ließ BDG-Präsident Dr. Norbert Franke es nicht an Dank gegenüber allen anwesenden Gartenfreunden, einschließlich der Gäste, fehlen. Er bezeichnete die Gemeinschaft von jetzt 20 Landesverbänden als starke Truppe, die bereit sei, nach innen und nach außen geschlossen aufzutreten. „Ich möchte an die Leistungen der Vorgänger anschließen und darüber hinaus das Wir-Gefühl weiter stärken.“ Abschließend appellierte er an die Landesverbände, ihr Wissen und ihre Erfahrung einfließen zu lassen, denn „… Präsident und Präsidium können nur so gut sein wie die Mitglieder!“


Zwei neue Ehrenmitglieder

Zum guten Schluss wurden die verdienten, aber jetzt aus dem Präsidium ausscheidenden Mit­glie­der unter anhaltendem Beifall verabschiedet, nicht ohne die Leistungen der drei – Dr. Achim Friedrich, Mathias Meurer und Hans-Ulrich Helms – zu würdigen. Darüber hinaus erhielten der ehemalige Präsident Dr. Achim Friedrich und der langjährige Schatzmeister Mathias Meu­rer die Ehrenmitgliedschaft des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde, eine Auszeichnung, die bisher nur Ingo Kleist entgegenneh­men durfte.

Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.
Platanenallee 37
14050 Berlin
www.kleingarten-bund.de

Dietmar Klepatz