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Koniferen im Kleingarten?
Foto: Breder Immer wieder heißt es, Koniferen wie Fichte (Picea), Tanne (Abies) oder Kiefer (Pinus), die ja auch immergrün sind, seien im Kleingarten unerwünscht. Was das genauer bedeutet, dazu befragten wir Wilhelm Spieß, Gartenbau-Ingenieur und Landesfachberater des Landesverbandes Westfalen und Lippe der Kleingärtner. Er erläutert dazu Folgendes:
Neben den ästhetischgestalterischen Gesichtspunkten muss beim Pflanzen von Koniferen vor allem die kleingärtnerische Nutzung berücksichtigt werden. Der kleingärtnerisch genutzte Garten lebt von seiner Vielfalt.
Koniferen wirken bis auf wenige Ausnahmen eintönig und bis auf ihr Größenwachstum statisch. Genau hier liegt die Problematik. Preisgünstig erworbene Jungpflanzen wachsen sich oft zu Baumriesen aus. Dann ergeben sich für die kleingärtnerische Nutzung erhebliche Einschränkungen:
- Sie bilden monotone – sich jahreszeitlich nicht verändernde – Pflanzungen.
- Sie behindern den Anbau von vielfältigeren Gartenbauerzeugnissen.
- Sie haben nur eine geringe ökologische Bedeutung.
- Sie beeinträchtigen das Bodengefüge und Bodenleben.
- Sie „versauern“ den Boden und unterbinden damit die Ausbreitung anderer Pflanzen.
Wer eine schön gestaltete Moorbeet- oder Heideecke wünscht, für den stehen durchaus klein bleibende Koniferenarten zur Verfügung, z.B. Zwerg- oder Mopskiefer (Pinus mugo ‘Mops’), Nestfichte (Picea abies ‘Nidiformis’) oder die Blaue Kissenzypresse (Chamaecyparis lawsoniana ‘Minima glauca’). Hier entsteht dann ein eigenständiger, begrenzter Lebensraum.