• Kleingartenwesen

Machen Sie mit!

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LandeswettbewerbFoto: Kristina Rainer/BKD

Es geht wieder los: 2025 ist das Jahr der Landeswettbewerbe, in denen die Kleingartenvereine zeigen können, was sie alles geleistet haben. Dabei geht es aber nicht um die dicksten Kartoffeln oder die höchsten Sonnenblumen – hier sind andere Werte gefragt, etwa soziales Engagement oder ökologische Aspekte. Jeder Landesverband gewichtet diese Kriterien etwas anders – informieren Sie sich bei Ihrem Landesverband, was Sie für eine Teilnahme beachten sollten. Mitmachen kann jeder!

Die Sieger der Landeswettbewerbe nehmen 2026 am Bundeswettbewerb „Gärten im Städtebau“ teil – ein sperriger Name, hinter dem sich sowas wie die Deutsche Meisterschaft der Kleingartenvereine verbirgt. Der Kleingartenverein „Weiße Rose“ aus Rostock holte hier 2022 Silber. Der Vorsitzende Bernd Weichmann erzählt, wie es dazu kam.
 

Warum habt Ihr am Landeswettbewerb teilgenommen?
Wir haben uns 2017 das erste Mal für den Landeswettbewerb beworben, nachdem im „Gartenfreund“ darüber berichtet wurde. Im selben Jahr gab es von der Rostocker Stadtplanung Überlegungen, einen Mehrgeschosswohnungsbau auch auf unserer Anlage zu bauen. Dagegen haben wir gekämpft und die Teilnahme am Landeswettbewerb in Erwägung gezogen. So ein Wettbewerb bietet schließlich die Gelegenheit, das Kleingartenwesen nach außen positiv darzustellen.

Die Teilnahme am Landeswettbewerb haben wir dann in der Jahreshauptversammlung beschlossen, um auch den Rückhalt der Mitglieder zu haben. Damals hatte ich aber noch nicht so viel Erfahrung, und wir hatten den ein oder anderen Garten, der uns Probleme bereitet hat. Für eine vordere Platzierung reichte es noch nicht.


Wie ging es dann weiter?
Wie haben die Jahre danach genutzt, um die Anlage attraktiver zu gestalten und gut vorbereitet am Landeswettbewerb 2021 teilzunehmen. Als erstes wurde ein Spielplatz errichtet, kurz danach wurde ein Gemeinschaftsgarten angelegt, um Projekte mit Kitas und Schulen zu initiieren. Ein weiterer Schritt war, das naturnahe Gärtnern in das Bewusstsein unserer Kleingärtner zu bringen. Viele haben daraufhin ihre Gärten anders bewirtschaftet.

VereinspräsentationFoto: Kristina Rainer/BKD Bernd Weichmann (r.) präsentiert dem Jury-Vorsitzenden des Bundeswettbewerbs, Thomas Kleinworth, seinen Verein.


Wie habt Ihr dies alles im Verein organisiert?
Wir haben im Verein eine starke Gemeinschaft, die oft gute Ideen hervorbringt. Jeder ist ein Teil des Ganzen. Der Schlüssel zum Erfolg ist die offene Kommunikation mit den Mitgliedern. Jeder muss wissen, warum und wofür wir das machen. So fühlt sich jeder abgeholt, auch wenn man es nie jedem recht machen kann.


Wie ist dann der Landeswettbewerb gelaufen?
Im Vorfeld wurde mit der Jury ein geeigneter Termin vereinbart, der anschließend per WhatsApp und im Schaukasten veröffentlicht wurde. Da wusste jeder, dass es jetzt ernst wird und sich jeder Garten von seiner besten Seite zeigen sollte.

Parallel dazu liefen Gespräche mit den Lokalzeitungen, um den Wettbewerb medienwirksam zu begleiten. Schließlich wird so ein Wettbewerb nur alle vier Jahre ausgetragen und ist etwas Besonderes. Dann fand der Rundgang mit der Jury durch die Anlage statt. Am Ende gewannen wir den Landeswettbewerb!

Preisverleihung beim BundeswettbewerbFoto: Matthias Enter/BKD Preisverleihung beim Bundeswettbewerb in Berlin.


Wie ging es beim Bundeswettbewerb weiter?
Die Kriterien im Bundeswettbewerb unterscheiden sich erheblich. Hier werden vor allem Projekte und die städtebauliche Einordnung betrachtet. Die Bewerbung läuft hier in enger Zusammenarbeit mit dem Stadt- oder Kreisverband, dem Landesverband und der Stadtverwaltung. Es wird das Ganze betrachtet, nicht nur die Anlage.


Was rätst Du anderen Vereinen?
So ein Wettbewerb ist eine Bereicherung. Beim letzten Bundeswettbewerb konnte ich viele Ideen mit nach Rostock nehmen. Das eine oder andere wurde sogar mithilfe von Gartenfreunden aus Dresden und München umgesetzt. Und: Über unsere Kleingärten wurde positiv in den Medien berichtet und so auch das Interesse der Anwohner, Stadtvertreter sowie der Politik geweckt. Es lohnt sich also, machen Sie mit!

Das Interview führte Robert Kröger
Vorsitzender des Landesverbandes
der Gartenfreunde Mecklenburg und Vorpommern