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Die Schreberjugend: innovativ und zeitgemäß

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Bundeskindertag 2010 in LüneburgFoto: Miriam Wolters Spiel und Spaß kommen bei Aktionen und auf Veranstaltungen nicht zu kurz, wie hier auf dem Bundeskindertag 2010 in Lüneburg.


Deutsche Schreberjugend – macht Spaß und bildet – grenzenlos!“ dieser Slogan auf der Home­page des Bundes­verbandes der deut­schen Schreberju­gend (DSJ) beschreibt gut das Selbst­ver­ständ­nis und die Philosophie der Schreberjugend. Längst ist die Organisation den Kin­derschuhen entwachsen und wirkt als konfessionell und parteipolitisch ungebun­dener Jugendverband auf verschiedenen Ebenen bis hin zum Bundesjugendring bei der Kinder- und Jugend­arbeit aktiv mit.

„Unser wichtigstes Fundament ist immer noch die Zusammenar­beit mit den kleingärtnerischen Orga­nisationen“, sagt dazu Sandra Böhme, die Vorsitzende der DSJ. Kinder und Jugendliche in die Ver­bände und Gruppen einzubinden und zum Mitmachen zu bewegen, das ist das Ziel der Schre­ber­ju­gend. Sie sollen ihre Ideen ein­brin­gen, selbstständig und selbstbewusst werden. Auch auf den Kon­takt der Gruppen untereinander wird viel Wert gelegt.

In den zahlreichen Angeboten für Fortbildungs­mög­lichkeiten stehen kulturelle, politische und aktu­elle Themen auf dem Programm: internationale Jugendarbeit, Migration, Umwelt und Natur, die Gleichstellung der Geschlechter. Als „grenzenlos“ beschreibt die DSJ ihre internationalen Kontakte und kooperiert mit vielen Organisa­tio­nen weltweit, teilweise seit Jahrzehnten. Der internationale Jugendaustausch soll junge Menschen auf die Herausforderungen einer glo­ba­li­sier­ten Welt vorbereiten und ihre Sinne und Bereit­schaft schärfen, im Ausland Menschen ken­nen­zu­ler­nen oder ihnen ihr eigenes Land vorzustellen.

Der Bundesverband, die Landesverbän­de und Untergruppen setzen ihre Ziele bei zahlreichen Ak­tio­nen und Veranstaltungen in die Tat um. Dabei hat der Bundesverband DSJ eine Vorbildfunktion. Er arbeitet mit dem Landesverband Berlin in der Kirschenallee 25 unter einem Dach und bietet unter dem Motto: „Schreberjugend – wir wollen mehr“ ein beachtliches Spaß- und Bil­dungs­an­ge­bot.


Beispiele aus den Landesverbänden


Die Schreberjugend: innovativ und zeitgemäßFoto: Miriam Wolters Bei den Naturerlebnisseminaren, die die Schreberjugend mit großem Erfolg veran­staltet, lernen Jung und Alt Pflanzen mit allen Sinnen kennen.


In Berlin wird großer Wert auf die Ausbil­dung der Jugendgruppenlei­te­rin­nen und -leiter gelegt, Ziel ist der Erwerb der „JuLeiCa“ (Jugend­leitercard). Regelmäßig werden dabei Jugendliche ab 16 Jahre angeleitet, „Teamer“ bei internationalen Begegnungen oder Ferienreisen zu sein oder vor Ort eine Gruppe zu leiten. Außer­dem gibt es Seminare zur Naturerlebnis­pädagogik und Kooperationen mit Schulen. Seit 1991 betreut die DSJ in Berlin und dem Umland in jedem Sommer Kinder aus Tschernobyl.

Schwerpunkt der Schreberjugend in Sachsen ist die Natur- und Umweltbildung. Die Basis bilden Arbeitsgemeinschaften und Koope­ra­tio­nen, etwa die seit 2010 bestehende Zusammenarbeit mit dem Verein „Zum Holzbrunnen Falkenstein“ in Reichenbach im Vogtland.

Für die Hauptzielgruppe der Schulungsarbeit, Jugendliche ab dem zehnten Lebensjahr, wurde die AG „Der Natur auf der Spur“ ins Leben gerufen. Die Teilnehmer geben ihre Natur-Beobachtungen in den PC ein, werten sie aus und archivieren sie. Die AG ist auch in das Forschungsprojekt „Schre­ber­ju­gend – Natur – Sachsen – Gar­tenwelten“ eingebunden. Für Grundschulkinder gibt es seit 2011 die AG „Lebensraum Garten“ an der Dittes-Grundschule in Zwickau. Noch Jüngere können an Schnupperkursen bei den „Schreberino-Kids“ teilnehmen.

Dazu Tommy Brumm, Vorsitzender der Schreberjugend in Sachsen: „Es ist wichtig, die Begeisterung der Kinder für die Natur zu we­cken.“ Derzeit wird ein Kinderbuch ent­wickelt, das die Lebens­ab­läufe im Garten erklärt. „Die etwas anderen Gartengeschichten“, so der Titel, soll im Januar 2014 in Druck gehen. In Vorbereitung ist auch eine Wanderausstellung über die Artenvielfalt in einer Klein­gar­tenanlage. Infos über Projekte in Sachsen unter www.schreberjugend-sachsen.de


Auch im Norden ist die Schreberjugend aktiv

Auch der Landesverband Niedersachsen setzt sich mit vielen Angeboten und Aktionen für Kinder und Jugendliche ein. Mehr dazu auf der Homepage der DSJ: www.schreberjugend.de

Seminare, Ausbildung, Ferienfreizeiten und internationalen Jugendaustausch bietet Hamburgs Schreberjugend. Sie unterhält außerdem das Jugendferienheim Sprötze bei Buchholz in der Nordheide. Es ist stets gut besucht und wird nicht nur für eigene Seminare und Freizeiten genutzt, sondern auch von anderen Verbänden und Vereinen oft gebucht.

Nicht alle Aktivitäten für Kinder und Jugendliche im Klein­gar­ten­wesen stehen unter der Obhut der DSJ. So gibt es im Landes­ver­band Schleswig-Holstein z.B. ein Kartoffelprojekt mit Schulklassen. Oder die Aktion „Junges Gemüse“ in der Kleingartenanlage „Tillenkrug“ in Lübeck, bei der Kinder aus der Anlage und dem „Waldmäuse-Kindergarten“ spielerisch Garten und Natur kennen­lernen. Weitere Projekte sind in Planung.

Dazu Sandra Böhme, Vorsitzende des Bundesverbands: „Wir freuen uns über alle Aktivitäten oder Projekte, auch dann, wenn sie nicht unter Federführung der DSJ stehen. Und wenn wir uns mit­einander vernetzen, sind wir noch stärker.“

Ein Beweis für gute Vernetzung ist der Arbeitskreis Schreber­freun­de, eine Kooperation der DSJ mit älteren Gartenfreundinnen und Gartenfreunden, oder die Broschüre „Einblick“, der Schre­ber­ka­len­der 2013 und die Netzwerk-Tagung Anfang März in der Schule des Landesverbandes Westfalen und Lippe der Kleingärtner in Lünen unter dem Motto „Kooperationsprojekt Natur im Netz“.

Die Beispiele sollen zum Nachmachen anregen und die Vernetzung aller Landesverbände im BDG mit der Schreberjugend fördern, damit die Schulungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen noch weiter ausgebaut werden kann.

Michael Schöneich
Pressebeauftragter des Landesverbandes
Westfalen und Lippe der Kleingärtner