- Kleingartenwesen
Überzeugender Auftritt
Foto: Verlag W. Wächter Stellen wir uns vor, dass unser Verein – nachdem wir die Corona-Pandemie hoffentlich überstanden haben – ein Fest feiern oder eine Veranstaltung durchführen möchte. Dann tauchen folgende Fragen auf: Was war bei den vergangenen Veranstaltungen gut? Was kann verbessert werden? Wie stellen wir uns dar? Was wollen wir erreichen? Wen laden wir ein?
Die Hauptakteure sind selbstverständlich die Gartenfreunde. Zu den Einzuladenden gehören aber auch der Bürgermeister, weitere Politiker und Mitarbeiter aus Behörden und Verwaltungen und die Vertreter der Presse. Ein absolutes Muss sind auch die Bewohner des Orts- oder Stadtteils sowie Vertreter der Nachbarschaftsvereine und anderer gesellschaftsrelevanter Gruppen. Nicht vergessen werden sollten die übergeordneten Organisationen und die ortsansässigen Vertreter aus Landes- und Bundespolitik.
Gäste gezielt betreuen
Mit dieser Auflistung haben wir einen anspruchsvollen Teilnehmer- und Besucherkreis, der an unseren Verein Erwartungen hat. Die Interessen der Gäste müssen berücksichtigt und die Programmpunkte entsprechend ausgewählt werden. Es geht nicht darum, Forderungen und Wünsche des Vereins zu formulieren, sondern die Leistungen des Vereins anschaulich und für die Besucher nachvollziehbar zu präsentieren.
Foto: T. Wagner Wollen wir z.B. eine Anlagenbegehung anbieten, organisieren wir Themenrundgänge. Wir haben festgestellt, dass zeitlich überschaubare Rundgänge besser ankommen als ein langer Gang durch die Gesamtanlage. So können wir die Interessen unserer Gäste besser berücksichtigen und vermeiden ein „Auseinanderlaufen“ der Teilnehmer.
Bei allem muss immer die Information der Gäste im Vordergrund stehen, Leistungen müssen verständlich und präzise dargestellt werden. Hierbei stehen die Arbeitsleistungen und die finanziellen Leistungen des Vereins und der Verbände im Mittelpunkt. Ein Klagen über finanzielle Schwierigkeiten ist bei einem solchen Anlass wenig hilfreich. Die Leistungspräsentation zeigt ja die entsprechenden Aufwendungen und ihre Erfolge. Eine selbstbewusste Präsentation wirkt überzeugender als eine zögerliche „Es wäre ja noch mehr möglich gewesen, wenn ...“-Darstellung.
Gut vernetzt ist halb gewonnen
Bei unserem Handeln dürfen wir zwei wichtige Punkte nicht vergessen:
• Die Einbindung in das gesellschaftliche Leben der Stadt, des Ortes oder des Ortsteils und damit auch die Zusammenarbeit mit den ansässigen Vereinen und Organisationen
• Die Einbindung in das Gesamtgefüge der kleingärtnerischen Organisation, also in den Landes- und Bundesverband
Auf den ersten Blick wirkt diese Vernetzung wie ein unnötiger Spagat. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. So macht die Einbindung in das Gemeindeleben deutlich, welche Vorteile unsere Arbeit für die Allgemeinheit, das Stadt- oder Ortsbild und die Menschen in der Umgebung hat. Die Einbindung in die übergeordnete Organisation zeigt, dass der Verein nicht alleine dasteht, sondern Teil einer großen, auf allen Ebenen wirkungsvoll arbeitenden Gemeinschaft ist.
Neben Vereinsfesten gibt es selbstverständlich noch weitere Möglichkeiten, sich in der Stadt und Gemeinde sowie in Gesellschaft und Politik darzustellen und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Leistungen des Vereins zu lenken. Hierzu können regelmäßige Treffen gehören, aber auch die Vorstellung neuer Projekte oder die Einladung von Bewohnern des benachbarten Seniorenheims zum Kaffeetrinken und Klönen.
Mit solchen Veranstaltungen können wir unser Wirken für die Allgemeinheit auf allen Ebenen im sozialen, ökologischen und stadtgestalterischen Handeln zeigen. Dies führt zur Anerkennung in der Kommune und dient auch dem Erhalt unserer Anlagen.
Wilhelm Spieß
Vorsitzender des Landesverbandes
Westfalen und Lippe der Kleingärtner