- Kleingartenwesen
Vielfalt fördern!
Um die biologische Vielfalt zu steigern, stehen uns im eigenen Kleingarten viele Möglichkeiten zur Verfügung – angefangen bei der Gartenplanung über die Pflanzenauswahl und Pflege bis zur Schaffung vielfältiger Strukturen.
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Wertvolle Mischkultur
Sorgen Sie mit einer ausgewogenen Fruchtfolge und dem Anbau in Mischkultur für pflanzliche Artenvielfalt. In bunter Gesellschaft können sich die Pflanzen gegenseitig positiv beeinflussen und werden seltener von Krankheiten und Schädlingen befallen. Zudem sorgen Blütenpflanzen für Nektar und Pollen.
Nicht zu früh schneiden!
Schneiden Sie Stauden und Gräser erst im späten Frühling zurück. So bieten Sie vielen Insekten wie Solitärbienen oder Käfern ein Winterquartier. Zudem freuen sich etliche Gartenvögel über die Samen.
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Richtige Pflanzenauswahl
Heimische Pflanzenarten bieten auch den Spezialisten in der Tierwelt die passende Nahrung, ungefüllte Blüten bieten gut zugänglichen Pollen. Gestalten Sie die Pflanzenauswahl so, dass vom Frühling bis zum Herbst immer etwas blüht. Bei Sträuchern wie Liguster, Felsenbirne oder Wildrosen profitieren Gartenvögel von nahrhaften Früchten.
Blumenwiesen anlegen
Auf mageren und leichten Böden im Garten können Sie eine abwechslungsreiche Blühmischung aussäen. Fette Böden magern Sie mit Sand ab. Mähen Sie die Wiese zweimal im Jahr, Anfang Juli und Anfang September. Bewährte Arten sind etwa Phazelie, Ölrettich, Kornblume, Buchweizen, Ringelblume, Dill, Borretsch, Malve, Koriander.
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Sand für Insekten
Freie Sandflächen in sonniger Lage sind für Insekten wertvoll. Um den Sand von der Umgebung getrennt zu halten, bauen Sie am besten eine Umrandung aus Steinen oder Totholz, in die Sie eine 40 cm dicke Schicht aus ungewaschenem, grobem Sand mit Lehmanteil füllen. Offene Sandflächen bieten etwa Wildbienen, Sandlaufkäfern oder Sandwespen Lebensraum.
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Gartenteiche und Wasserstellen
Wasser ist für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren als Lebensraum und Lebensmittel unerlässlich. So dienen Gartenteiche (sofern zugelassen) z.B. als Laichplatz für viele Amphibien, als Trink- und Badegelegenheit für Vögel oder Tränke für Insekten. Bitte keine Fische einsetzen, um eine natürliche Entwicklung anderer Tiere im Teich zu ermöglichen! So sind etwa Libellen zur Larvenentwicklung auf Gewässer angewiesen.
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Beliebte Totholzhaufen
Schichten Sie Äste und Zweige sowie Baumstümpfe als Lebensraum und Unterschlupf für Waldspitzmaus, Mauswiesel, Spinnen, Insekten, Reptilien und Erdkröten auf. Verwenden Sie dickere Äste und Stammstücke als Basis und decken Sie das Ganze mit Reisig ab. Optimal ist eine Grundfläche von 2 x 2 m bei einer Höhe von 1,5 m.
Steinige Lebensräume
Trockensteinmauern sind Extremorte für Flora und Fauna. Die Steine werden aufeinandergeschichtet, und Lücken dienen etwa Eidechsen, Blindschleichen, Spinnen, Käfern und Kröten als Unterschlupf. In den Fugen gedeihen z.B. Mauerpfeffer, Hauswurz, Zimbelkraut, Streifenfarn und viele Kräuter. Auch ein Steinhaufen bietet mit seinen Hohlräumen viele Versteckmöglichkeiten, ist Lebensraum und Winterquartier.
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Sven Wachtmann
Vorstandsmitglied für Gartenfachberatung
im Landesverband Berlin der Gartenfreunde