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Vier K helfen auf dem Weg zur Integration

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  • Integration
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AWO-Mitarbeiterin Christina Müller-Wille setzt auf Kontakt, Kommunikation, Kooperation und Kontinuität

Christina Müller-Wille von der ArbeiterwohlfahrtFoto: Roemer Christina Müller-Wille von der Arbeiterwohlfahrt Die Integration aus der Sicht von Migranten betrachtete AWO-Mitarbeiterin Christina Müller-Wille. Integrationsprozesse verlaufen nach ihren Erfahrungen für die Migranten individuell sehr unterschiedlich, denn es gibt auch hier, wie in vergleichbaren anderen Lebensphasen, eben gute und schlechte Zeiten. „Das heißt, in sehr verkürzter Form, der eine verbindet mit der Wan­de­rung Neugierde und Abenteuerlust, während der andere unter Abschied und Trennung von seinen gewohnten Lebensumständen leidet.“

Viele Fragen, Erwartungen und Wünsche be­fän­den sich im Gepäck von der alten in die neue Heimat. „In der Familie sieht jedes Mitglied die Ausreise und das Neueingewöhnen mit anderen Augen.“ In den ersten Jahren nach der Einreise habe der Ein­zel­ne und auch die Familie verschiedene Aufgaben zu bewältigen:

  • Zeiten von Einsamkeit und „Wurzellosigkeit“ müssen überstanden werden.
  • Heimweh und Sehnsucht nach den Menschen aus dem Herkunftsland sind ständige Be­glei­ter.
  • Frühzeitiges Lernen der deutschen Sprache ist eine Herausforderung.
  • Informationen über Regeln und Gebräuche müssen verarbeitet werden.
  • Kontinuität in der persönlichen Umgebung muss aufgebaut werden.
  • Veränderungen in der Familie müssen gestaltet werden.

„Dies sind einige Aspekte, die uns Impulse geben können, wie sich Integration aus Sicht der Migranten darstellen bzw. wahrnehmen lässt und welche Bedeutung dabei die Gärten für eine integrative und auch integrierende Entwicklung haben können“, sagte die AWO-Mitarbeiterin.


Gartenarbeit spricht eine kosmopolitische Sprache

Migrations- und Integrationsprozesse seien abhängig von den individuellen Fähigkeiten der Mi­gran­ten und von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Integration brauche Kontakt, Kom­mu­ni­ka­tion, Kooperation und Kontinuität. „Um dies zu erreichen, brauchen wir Orte, an denen dies nicht nur möglich ist, sondern auch gut gelingen kann. Und gerade die Gärten sind solche Orte.“ Im Integrationsprozess gelte es, vieles erst einmal zu begreifen und zu verarbeiten. „Bei der Arbeit im Garten geht dieses Begreifen im wahrsten Sinne des Wortes zuerst mit den Händen, dann mit Seele und Verstand.“

Die tägliche und oftmals vertraute Arbeit im Garten ist eine willkommene Abwechslung im noch fremden Alltag. „Der Garten kann ein Platz zum Ankommen sein, hier trifft man sich und knüpft zwanglose Kontakte.“

Integrationsprozesse, von welcher Seite man das auch betrachten möchte, brauchen Zeit, und sie brauchen das Wissen zum Wachsen.

Ein gelungenes Beispiel, wie Migranten der Weg in die neue Heimat erleichtert werden kann, wusste die Referentin aus dem Kleingärtnerverein Weseresch in Osnabrück zu berichten. „Er wirbt mit folgendem Motto: Wir freuen uns mit jedem Gartenfreund; multikulturell und ohne Barrieren. Ihr seid bei uns herzlich willkommen, denn Erde sieht an jeder Hand gleich aus.“

J.R.