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Sauerkirschen: Rückschnitt dämmt Spitzendürre ein

Schlagworte zu diesem Artikel:
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Monilia-Spitzendürre an SauerkirscheFoto: Hoyer Monilia-Spitzendürre an Sauerkirsche ist eine Pilzkrankheit Der Gartenfachhandel bietet zwar eine Reihe von zugelassenen Präparaten zur Bekämpfung der Mo­nilia-Spit­zen­dürre an Sauerkirschen, die wichtigste und effektivste Maßnahme ist jedoch nach wie vor der richtige Schnitt der Bäume. Falls also noch nicht geschehen, kann man auch im März problemlos zu Säge und Schere greifen.


Regelmäßig zur Schere greifen

Sauerkirschen neigen zur Bildung langer, peitschenartiger Trie­be. Diese bis zu 1 m langen Triebe, die nur an der Spitze Knospen tra­gen, sind besonders anfällig für Infektionen mit dem Monilia-Pilz. Kurze, gut mit Blütenknospen besetzte Triebe können dem Krankheitserreger dagegen viel besser trotzen.

Deshalb sollte bei Sauerkirschen auf einen regelmäßigen Rückschnitt geachtet werden, der den Neuaustrieb fördert. Dieser Neuaustrieb kann zuweilen sehr kräftig und dicht sein. Solch dichte Kronen begünstigen Monilia-Infektionen zur Blütezeit. Daher ist es wichtig, jetzt mit der Schere einen Auslichtungsschnitt durchzuführen, sodass eine locker aufgebaute, licht- und luft­durch­lässi­ge Krone entsteht.


Infektion zur Blütezeit

Der Pilz infiziert die Blüten. Von dort wächst er in die jungen Triebe, die darauf­hin absterben. Ganz verhindern kann man mit diesen Schnittmaßnahmen den Befall einzelner Triebe nicht. Aller­dings sind gut geschnittene Bäume deutlich vitaler und damit auch widerstandsfähiger gegenüber der Spitzendürre, der Schrotschusskrankheit und dem seltener vorkommenden Kirschenschorf.

Wenn vergreiste Sauerkirschbäume mit vielen langen Peitschen­trieben in diesem Winter kräftig mit der Säge gestutzt wurden, um so den Neuaustrieb anzuregen, ist im kommenden Sommer nicht mit einer Kirschenernte zu rechnen. An den neuen, diesjährigen Trieben bilden sich nur Blätter und keine Blüten. Daher macht es auch keinen Sinn, solche Bäume mit Fungiziden oder Pflan­zen­stär­kungs­mitteln gegen Monilia zu behandeln, da die Infektion durch den Schadpilz immer über die Blüte erfolgt.


Pflanzenschutzmittel nur ergänzend sinnvoll

Wer seine gut geschnittenen, reichlich Blüten ausbildenden Sauerkirschen zusätzlich mit Pflan­zen­schutz­mit­teln vor Monilia-Befall schützen will, kann zur Blütezeit Spritzungen durchführen. Die erste Behandlung sollte kurz vor dem Öffnen der Blütenknospen erfolgen, wenn diese schon weiß erscheinen. Zwei weitere Behandlungen erfolgen dann im Abstand von sieben bis vierzehn Tagen in die Blüte.

Einsetzbar sind z.B. die Mittel „Obst-Pilzfrei Teldor“ (Bayer), „Pilzfrei Ectivo“ (Scotts Celaflor) oder „Duaxo Universal Pilz-frei“ (Compo). Das Pflanzenstärkungsmittel „Neudovital“ (Neudorff) soll eine befallsmindernde Wirkung haben.

Christoph Hoyer