- Gartenpraxis
- Pflanzenschutz
- Schädlinge
Fraßschäden an Ziergehölzen und Heckenpflanzen
Foto: Hoyer Im Mai kann man an den verschiedensten Gehölzen Fraßschäden beobachten, die von Jahr zu Jahr unterschiedlich ausfallen. Dieser Fraß ist auf verschiedene Insekten zurückzuführen. Oft sind es die Larven kleiner Falter, aber auch Rüsselkäfer und Blattwespenlarven können die Ursache sein.
An Hainbuchenhecken, aber auch an Obstbäumen schädigt in manchen Jahren der Kleine Frostspanner durch seinen Fraß an den jungen, oftmals noch nicht entfalteten Blättern. Die anfangs blass-grünen Larven färben sich später grün und erreichen eine Länge von 2,5 cm. Ein Erkennungsmerkmal für diesen Schädling ist seine auffällig schiebende Fortbewegung, mit dem typischen „Katzenbuckel“. Neben den Schäden an jungen Blättern werden auch gern Früchte von Kirsche und Apfel angefressen.
Ende Mai/Anfang Juni lassen sich die Larven an einem Gespinstfaden zu Boden. Dort graben sie sich 5–10 cm tief in die Erde ein, wo sie den Sommer als Puppe in einem Kokon überdauern. Erst ab Mitte Oktober schlüpfen dann die unscheinbaren Falter, um ihre Eier vor Beginn des Winters an die Triebe ihrer Wirtsgehölze zu legen. Zu dieser Zeit ist eine Bekämpfung der Frostspanner mit Leimringen gut möglich.
Im Frühjahr gestaltet sich die Bekämpfung schwierig, da die zugelassenen Mittel nicht in allen Kulturen und zum Teil auch nur vor der Blüte eingesetzt werden dürfen. Bei Kernobst können auch nach der Blüte die Mittel „Raupenfrei“ (Neudorff) und „Runner“ (Bayer) nach Gebrauchsanleitung zum Einsatz kommen.
Für die Behandlung von Ziergehölzen sind diese beiden Präparate nicht ausgewiesen. Hier könnte eine Bekämpfung der Raupen mit „Schädlingsfrei Neem“ (Scotts Celaflor) erfolgen, das aber bei Kern- und Steinobst nur vor dem Öffnen der Blüte verwendet werden darf.
Christoph Hoyer
Bitte beachten Sie vor dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln die aktuelle Zulassungssituation.