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Kohlmottenschildlaus an Grün- und Rosenkohl
Foto: Hoyer Im Spätsommer und Herbst findet man an den Blattunterseiten von Grün- und Rosenkohl häufig Unmengen von kleinen Weißen Fliegen. Dieser Schädling, der auch als Kohlmottenschildlaus (Weiße Fliege) bezeichnet wird, tritt an allen Kohlarten auf, ist aber an den beiden genannten am auffälligsten.
Die geflügelten Tiere und ihre schildlausähnlichen Larven saugen mit ihren langen Stechborsten zuckerhaltigen Saft aus den Leitungsbahnen der Pflanze. Da ein Großteil dieses Zuckers nicht benötigt wird, scheiden die Tiere ihn wieder aus, so wie man es auch von Blattläusen kennt. Die zuckerhaltigen Ausscheidungen bilden einen klebrigen Film auf den Blättern. Auf diesem Honigtau siedeln sich schnell Schwärze- oder Rußtaupilze an. Diese Pilze ernähren sich ausschließlich von dem Zucker, schädigen die Pflanze daher nur indirekt über die Verschmutzung, die sich auch mit Wasser kaum abwaschen lässt.
Die Kohlmottenschildlaus überwintert als erwachsenes Tier an verschiedenen Pflanzen. Oft kommt es in warmen Sommern zu einer Massenvermehrung des Schädlings, sodass Grün- und Rosenkohl von Rußtaupilzen überzogen sind.
Ein naher Verwandter des genannten Schädlings ist die Gewächshausmottenschildlaus (ebenfalls Weiße Fliege genannt), die aber nur im Gewächshaus und an Zimmerpflanzen vorkommt.
Für eine erfolgreiche Bekämpfung der Kohlmottenschildlaus ist es jetzt meist zu spät, da der Schädling schon sehr frühzeitig bei beginnendem Befall bekämpft werden muss, wenn eine Massenvermehrung vermieden werden soll. Wo der Befallsdruck noch sehr gering ist, kann das Mittel Neudosan Neu Blattlausfrei (Neudorff) zum Einsatz kommen.
Christoph Hoyer
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