• Gartenpraxis
  • Pflanzenschutz
  • Schädlinge

Schnecken: Mehrere Wege führen in den Tod

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Schnecken
  • Schneckenleichen
  • Schneckentod
  • Schneckenkorn

SchneckenFoto: LonzaAuch Schnecken haben ein Schmerzempfinden. Dass der Gärtner sie nicht mag, ist verständlich, doch kein Grund, die Tiere zu quälen. Daher sollten Sie ein­ge­sam­mel­ten Schnecken einen schnellen Tod bereiten.

Für Hartgesottene: Zerschnei­den und zerstechen mit Messer oder Schere tötet die Tie­re sofort. Em­pfind­li­che­re See­len mögen diese rabiate Methode jedoch nicht anwenden. Sie können die Schnecken mit reichlich kochend heißem Wasser übergießen. Das tötet die Tiere binnen Sekunden.

Nicht empfehlenswert ist es, die Tiere mit Salz zu bestreuen. Die Tiere sterben einen qualvollen Tod.

Wohin nun mit den Schneckenleichen? Vergiftete Schnecken gehören in die Restmülltonne, die anderen vergraben Sie am besten.


Schneckenkorn ist Gift

Chemisches Schneckenkorn ist Gift und sollte nur zum Einsatz kommen, wenn gar nichts anderes mehr hilft, denn auch Tiere wie Igel oder Vögel, die vergiftete Schnecken zu sich nehmen, können vergiftet werden. Wenn Sie es verwenden, studieren Sie sorgfältig die Anwendungshinweise!

SchneckenkornFoto: Senn Köderstation mit aufgeklebtem Schneckenkorn Beim Wirkstoff Methiocarb (geläufiger Handelsname „Mesurol“) handelt es sich um ein Nervengift, das nicht nur für Schnecken, sondern auch für viele andere Lebewesen sehr gefährlich ist. Bei Menschen kann es u.a. Atemlähmungen hervorrufen. Wichtig ist es daher, Kinder und Haustiere vom Schneckenkorn fernzuhalten. (Achtung: Der Einsatz in der Nähe von Gewässern ist verboten!)

Der Wirkstoff Metaldehyd entzieht den Schnecken Wasser und tötet sie dadurch. Im Boden wird er zu Acetaldehyd und weiter zu Essigsäure abgebaut. Metaldehyd kann aber auch andere Lebewesen schädigen.

Eisen-III-Phos­phat (gängiger Handelsname „Ferramol“) scheint derzeit biologisch am ver­träg­lichs­ten zu sein. Der Wirkstoff kommt ohnehin im Boden vor und verschont andere Lebewesen. Schnecken, die Eisen-III-Phos­phat aufgenommen haben, ziehen sich ins Erdreich zurück, wo sie nach einigen Tagen sterben.

Die Zeitschrift „Ökotest“ hat in 2009 zehn Schneckenmittel getestet: „Ferramol“ (Eisen-III-Phos­phat) von Neudorff erhielt das Gesamturteil „Sehr gut“. Die Testergebnisse sind nachzulesen unter www.oekotest.de (als Suchwort z.B. Schneckenmittel ein­geben) oder in der Mai-Ausgabe 2009.

Christiane Breder

Lesen Sie hierzu auch den Beitrag Wirksame Schneckenfallen selbst basteln

Bitte beachten Sie vor dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln die aktuelle Zulassungsssituation.