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Obstgarten September
Foto: Neder
Köstliche Feigen
Ideal für die Kultur von Feigen sind windgeschützte, nach Süden exponierte Standorte. Nur hier ist eine Freilandpflanzung mit besonders frostharten Sorten, wie ‘Violetta’ (Foto), ‘Longue d’Août’, ‘Dalmatie’ oder ‘Madeleine Des deux Saisons’ langfristig sinnvoll. Haben sich die verwöhnten Sonnenkinder am Standort etabliert, vertragen robuste Sorten kurzzeitig bis zu –17 °C. Bei noch jungen Pflanzen ist es sinnvoll, diese im Winter mit Schilfmatten, dickem Vlies, Nadelholzzweigen oder einer Laubpackung zu schützen. Ansonsten kann es in harten Wintern passieren, dass die Pflanzen bis zum Boden zurückfrieren. Meist treiben jedoch aus der Basis mehrjährige, kräftige Triebe wieder aus. Frostgefährdet sind vor allem die noch dünnen ein- bis zweijährigen Triebe.
Thomas Neder
Foto: mauritius images/McPHOTO/Hans-Roland Müller
Aronia – schmackhaftes Wildobst
Die Fruchtreife der blauen Aronia- bzw. Apfelbeeren beginnt ab etwa Mitte August bis Mitte September. Eingenetzt sind mit ausreichend Wasser auch „Spätlesen“ möglich. Die Pflanze ist völlig anspruchslos und kann auch in Höhenlagen und auf weniger optimalen Standorten gepflanzt werden. Die cremeweißen Doldenblüten erscheinen Ende Mai und riechen etwas unangenehm. Die Pflanze ist selbstfruchtbar. Zur besseren Befruchtung ist mindestens eine zweite Sorte empfehlenswert.
Thomas Neder
Foto: hhelene/Adobe Stock
Fallobst konsequent entfernen: Sammeln Sie Fallobst möglichst täglich auf. Meist sind die bereits jetzt herunterfallenden Früchte von Schädlingen befallen. Durch das Aufsammeln verhindern Sie, dass die Maden auskriechen und sich weiterentwickeln. Achten Sie auch darauf, ob Sie kranke Früchte am Baum entdecken. Diese sollten Sie sofort abpflücken und entsorgen.
Obstlager vorbereiten: Machen Sie sich langsam daran, das Obstlager vorzubereiten. Das bedeutet vor allem, gründlich zu reinigen. Bürsten Sie alle Gestelle und Schubladen zunächst gründlich ab und waschen Sie sie danach z.B. mit Essig- oder Waschsodawasser ab. Anschließend nachspülen und gründlich trocknen lassen. So verhindern Sie, dass noch evtl. vorhandene Erreger gleich das neue Obst infizieren.
Nochmals Erdbeeren kontrollieren: Kontrollieren Sie jetzt noch einmal Ihre Erdbeerbeete. Entfernen Sie dabei aufgewachsenes Unkraut und prüfen Sie, ob sich evtl. weitere Ausläufer gebildet haben. Falls ja, schneiden Sie diese unbedingt ab, da sie stark von der Mutterpflanze zehren und so den Ertrag des Folgejahres schmälern würden.
gvi
Foto: Flora Press Steckhölzer sind reif: Der September ist günstig, um Johannis- und Stachelbeeren durch Steckhölzer zu vermehren. Schneiden Sie dafür kräftige einjährige und ausgereifte, also schon leicht verholzte Triebe von gesunden Pflanzen. Entblättern Sie die Triebe zunächst und teilen bzw. kürzen Sie sie auf ca. 20 cm. Die so vorbereiteten Triebe stecken Sie anschließend bis kurz unter dem obersten Auge entweder direkt ins Beet oder in Töpfe mit Anzuchterde. Gleichmäßig feucht gehalten, bilden sich zügig Wurzeln.
Tafeltrauben richtig ernten: Je nach Sorte beginnt langsam die Reife der Tafeltrauben. Da die Stiele sehr zäh und elastisch sind, verwenden Sie zum Ernten am besten eine Schere oder ein scharfes Messer. Damit die schützende Wachsschicht der Früchte nicht sofort verwischt, achten Sie darauf, die Trauben möglichst nur am Stiel anzufassen.
Fruchtige Hagebutten: Die Mandarinrose (Rosa moyesii) ist eine 2–3 m groß werdende Wildrose, die auch Halbschatten verträgt. Im Juni bildet sie viele einfachblühende purpurrote Blüten, die Insekten Nahrung bieten. Sie ist allerdings auch als Wildobst interessant. Aus den orange- bis purpurroten Hagebutten können Sie etwa Tee oder Konfitüre machen. Für Tee müssen Sie die Früchte zunächst halbieren und trocknen, für Konfitüre vor dem Kochen die Samen entfernen. Falls Sie noch keine Mandarinrose im Garten haben – die Pflanzzeit beginnt jetzt.
gvi
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Einfrieren oder einkochen: Pflaumen, Zwetschen, Renekloden, Mirabellen – häufig hängen die Bäume so voller Früchte, dass man sie frisch gar nicht verzehren kann. Da bietet sich das Einfrieren oder Einkochen an. Jedoch sind die beiden Methoden nicht gleichermaßen geeignet. So können Sie Zwetschen gut einfrieren, Pflaumen, Mirabellen und Renekloden dagegen weniger. Denn sie werden nach dem Auftauen matschig und zerfallen. Dafür eignen sie sich gut zum Einkochen.
Wein und Kiwis gezielt entlauben: Nach dem Sommerschnitt im August sollten Sie bei Ihren Weinreben und Kiwis jetzt noch mal nachschauen, ob die Früchte ausreichend Sonne abbekommen. Falls nicht, greifen Sie noch mal zur Schere und entfernen Sie gezielt alle Blätter, die Früchte beschatten. So sorgen Sie dafür, dass die Reife in den kommenden Wochen nicht beeinträchtigt wird und die Früchte süß und aromatisch werden.
Nacherntepflege bei Erdbeeren: Falls noch nicht geschehen, sollten Sie spätestens jetzt die Ausläufer abschneiden. Entfernen Sie bei der Gelegenheit auch gleich alle Unkräuter. Da die Pflanzen zu dieser Zeit bereits die Blütenknospen für das nächste Jahr anlegen, vertragen sie noch mal eine letzte Düngung. Verwenden Sie dafür entweder einen speziellen Beerendünger aus dem Handel oder ca. 5 l Kompost plus 60–80 g/m² Hornspäne.
gvi
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Birnen nachreifen lassen: Verpassen Sie bei Birnen nicht den idealen Pflückzeitpunkt, denn sonst werden die Früchte schnell mehlig. Gerade bei Sorten, bei denen kein Farbumschlag stattfindet, ist das schnell mal passiert. Zudem können Sie die weichen Früchte kaum ohne Druckstellen vom Baum holen. Ernten Sie Birnen daher am besten, solange sie noch fest sind, und lassen Sie sie anschließend nachreifen. Je nach Sorte und Lagerbedingungen (von zimmerwarm bis kühl) kann es von einer Woche bis zu mehreren Monaten dauern, bis die Früchte bei leichtem Druck etwas nachgeben und genussreif sind.
Herbstpflege für Beerensträucher: Bevor der Winter kommt, sollten Sie im Obstgarten noch ein paar Pflegearbeiten erledigen. Bei Johannisbeeren sollten Sie schwache und krumme Triebe entfernen. Schneiden Sie abgetragene Ruten von Sommerhimbeeren ganz ab und lichten Sie die neuen Triebe auf sieben bis zehn Stück pro Meter aus. Bei Brombeeren sollten Sie ebenfalls überzählige Triebe entfernen und bei Stachelbeeren von Mehltau befallene Zweige ausschneiden.
Apfelsorten richtig lagern: Lagern Sie Herbstäpfel wie ‘Holsteiner Cox’ oder ‘Gravensteiner’ nicht zusammen mit späten Sorten wie ‘Boskoop’ oder ‘Gloster’. Denn die reiferen Äpfel bilden Ethylen, das den Reifeprozess bei den Sorten beschleunigt, die länger lagern sollen. Lagern Sie Äpfel am besten bei 6–8 °C und hoher Luftfeuchtigkeit.
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Reif oder nicht reif?:
Viele Gartenfreunde richten sich bei der Reifebestimmung von Äpfeln noch immer nach den Kernen – je brauner, desto reifer. Doch diese Methode ist ungenau und daher nicht empfehlenswert. Gleiches gilt für die Bestimmung nach der Deckfarbe. Denn je nach Witterung (warme Nächte) kann die Reife auch vor einer entsprechenden Fruchtausfärbung erfolgen. Die beste Möglichkeit zur Bestimmung des Reifegrades ist daher immer noch die Kipp-Probe. Kippen Sie die Frucht am Zweig um bis zu 90 Grad hoch bzw. zur Seite. Löst sich der Apfel dabei leicht, ist er reif.
Steckholzvermehrung:
Üblicherweise werden einige Obstgehölze erst im Winter durch Steckholz vermehrt. Das gilt je-doch nicht für Frucht- und Zierjohannisbeeren. Denn sie bewurzeln sich besser, wenn Sie sie bereits jetzt schneiden und in den Gartenboden oder einen Topf stecken. Als Steckholz eignen sich ca. 20 cm lange Teilstücke kräftiger diesjähriger Triebe. Das obere Ende sollten Sie dicht über einem Auge, das untere etwas schräg unter einem Auge abschneiden.
Krautbewuchs reduzieren:
Ein dichter, trockener Bewuchs auf der Baumscheibe wird häufi g von Mäusen als Winterquartier genutzt. Sie sollten ihn deshalb jetzt zumindest in Stammnähe entfernen, damit sich dort keine Mäuse einnisten. So können Sie mögliche Fraßschäden an der Stammbasis sofort erkennen.
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Ananaskirschen ernten:
(gvi) Die Ananaskirsche (Physalis pruinosa) hat gegenüber anderen Obstarten einen echten Vorteil: Ihre lampionartigen Hüllen schützen die innen liegenden Früchte vor der Kirschessigfliege. Erntezeit ist, sobald die Schutzhüllen pergamentartig werden und von der Pflanze mitsamt den goldgelben Beeren abfallen. Übrigens gehört die Ananaskirsche wie die Tomate zu den Nachtschattengewächsen und hat ähnliche Ansprüche an Boden und Klima.
Indianerbananen ernten:
(gvi) Ab Monatsanfang reifen die ersten Sorten der Indianerbanane (Asimina triloba). Dabei handelt es sich um einen winterharten, nordamerikanischen Strauch, dessen Früchte wie eine Mischung aus Ananas, Aprikose, Banane und Vanille schmecken. Haben Sie dieses interessante Gehölz bisher noch nicht in Ihrem Garten, dann ist von jetzt bis ca. Mitte Oktober die richtige Pflanzzeit.
Überalterte Pfirsichbäume:
(gvi) Überalterte Pfirsichbäume erkennen Sie an zahlreichen vertrockneten Ästen im Kroneninneren und kräftigen Wasserschossern im unteren Bereich. Wollen Sie den Baum verjüngen, sollten Sie die Schnittarbeiten dafür auf mehrere Jahre verteilen, da sie teils recht radikal sind. Andernfalls könnte der entstehende Saftstau den Baum absterben lassen.
Birnen rechtzeitig ernten:
(gvi) Bei Birnen ist der richtige Erntezeitpunkt entscheidend. Wird er verfehlt, lassen sich die weichen Früchte kaum noch ohne Druckstellen vom Baum pflücken, außerdem schmecken überreif gewordene Birnen nicht mehr so gut. Ernten Sie Birnen daher lieber, solange sie noch hart sind, und lassen Sie sie im Zimmer nachreifen. Falls Sie die Früchte lagern möchten, legen Sie sie an einen dunklen und möglichst kühlen Platz.
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Kornelkirschen ausreifen lassen:
(gvi) Kornelkirschen sollten Sie bis zur Ernte komplett ausreifen lassen, also, bis die Früchte dunkel- bis schwarzrot sind. So lassen sie sich besser pflücken und sind zudem weicher und süßer. Auch die Steine lassen sich besser vom Fruchtfleisch lösen. Empfehlenswerte Sorten sind z.B. ‘Dublany’, ‘Devin’ oder ‘Jolico’.
Obstlager vorbereiten:
(gvi) Jetzt geht die Erntezeit beim Kernobst so richtig los. Wollen Sie Früchte einlagern, sollten Sie vorher das Lager reinigen. Bürsten Sie Holzstiegen und Schubladen ordentlich ab oder waschen Sie sie mit etwas Wasser und Seife gründlich und lassen sie anschließend trocknen.
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(gvi) Fraßschäden an Erdbeeren: Fraßschäden durch Raupen an den Blättern von Erdbeerpflanzen sind selten, können aber vorkommen. Wenn Sie bei der Kontrolle dann keine Tiere finden können, sind möglicherweise Erdraupen am Werk. Die Tiere verkriechen sich tagsüber im Boden und kommen abends zum Fressen an die Oberfläche. Tipp: Suchen Sie nachts mit einer Taschenlampe nach den Schädlingen, dann können Sie die Raupen leicht entdecken und absammeln.
(gvi) Lagerobst ernten: Pflücken Sie Obst, das Sie einlagern möchten, möglichst bei trockenem Wetter, denn dann sind die Früchte weniger druckempfindlich. Wenn Sie erst gegen Abend ernten und sich die Früchte tagsüber durch die Sonne stark erwärmt haben, sollten Sie sie vor dem Einlagern zunächst abkühlen lassen, da sie sonst zu „schwitzen“ beginnen.
(gvi) Scharka an Pflaumen: Die Scharka-Virose an Pflaumen und Zwetschen führt dazu, dass Sie die Früchte nicht mehr verwerten können. Einen Befall erkennen Sie daran, dass die Früchte kurz vor der Reife abfallen und Deformationen aufweisen, unter denen das Fruchtfleisch braun und zäh ist. Übertragen wird das Virus von Blattläusen. Eine Bekämpfung ist allerdings sinnlos, denn der einzige wirksame Schutz sind widerstandsfähige Sorten wie ‘Hanita’ oder ‘Felsina’.
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Obsternte macht Spaß
(bs) Pflaumen, Äpfel, Birnen und Wein sind erntereif. Den richtigen Erntezeitpunkt bestimmt man am einfachsten durch Reinbeißen. Das Fruchtfleisch beim Apfel sollte fest und aromatisch sein und eine gewisse Süße haben. Zu früh geerntete Früchte haben kein Aroma, schmecken „grasig“ oder nach Stärke und welken oft bei der Lagerung. Zu spät geerntetes Obst wird schnell mürbe und weich. Pflücken Sie schonend, indem Sie jede Frucht einzeln greifen und den Stiel um 90 Grad abknicken. Dieser sollte als Verdunstungsschutz an der Frucht bleiben.
(bs) Holunderbeeren sollten sofort nach dem Pflücken verarbeitet werden, sie sind druckempfindlich und schimmeln leicht.
(hbw) Die derzeit robusteste Tafeltraubensorte ‘Muscat bleu’ reift bereits Anfang des Monats. Die sehr haltbaren Früchte können lange am Stock verbleiben, sodass man bis Ende des Monats immer wieder frische Trauben ernten kann.
(hbw) Bei keiner Kernobstart sind alle Früchte gleichzeitig reif. Deshalb erntet man in mehreren Durchgängen immer nur die gut reifen Früchte: Sie bieten am meisten Aroma und Gesundheitsstoffe.
Foto: Stein (bs) Jetzt ist die Haupternte von Zwetschen. Bei Äpfeln und Birnen sind die Herbstsorten reif. Baumreife Früchte lösen sich bei leichtem Drehen oder Anheben vom Fruchtholz, ohne dass dies beschädigt wird.
(hbw) Äpfel ernten Sie schonend, indem Sie die Frucht einzeln mit der ganzen Hand greifen und dann den Stiel um 90 Grad nach oben abknicken. Das Pflücken mit den Fingern führt zu Druckstellen, das Abreißen hat meist den Verlust des Stiels zur Folge. Der Stiel wirkt jedoch als Verdunstungsschutz und verhindert, dass hier Fäulniserreger in die Frucht eindringen. Nach der Apfelernte sollten Sie alle heruntergefallenen Früchte, die nicht mehr verwertbar sind, auf dem Kompost entsorgen, denn unter den Bäumen liegendes Obst lockt Feld- und Wühlmäuse an.
Letzter Pflegetermin für Beerensträcher
(bs) Wenn noch nicht geschehen, werden Johannisbeertriebe jetzt um ein Drittel gekürzt. Abgetragene Ruten von Himbeeren ganz abschneiden und neue Triebe auf sieben bis zehn Exemplare pro laufenden Meter auslichten. Entfernen Sie überzählige Brombeertriebe und schneiden Sie bei Stachelbeeren von Mehltau befallene Triebe aus.
Früher Obstfall deutet auf Maden
(bs) Zwetschen, Äpfel und Birnen fallen frühzeitig vom Baum, wenn Sie von Maden befallen sind. Entsorgen Sie dieses Fallobst rasch in der Biotonne, nicht auf dem eigenen Kompost.
Ernte-Wettrennen um die heimischen Nüsse
(bs) Wer Haselnüsse im Garten hat, sollte zügig ernten, bevor Eichhörnchen und Vögel die Nüsse davontragen. Zu lange Triebe können gleich eingekürzt werden.
Steckhölzer jetzt "reif"
(bs) Der September bietet sich zum Vermehren von Obstgehölzen an. Für Steckhölzer von Johannisbeeren schneiden Sie kräftige, einjährige, ausgereifte Triebe von gesunden Pflanzen. Diese werden entblättert, in 25 cm lange Stücke geschnitten und bis zum oberen Auge in lockere Erde gesteckt. Halten Sie das Steckholzbeet gut feucht, so bilden sich rasch Wurzeln.
Foto: Stein
Kornelkirschen nicht alle den Vögeln überlassen
(bs) Leuchtend rote, saftige Steinfrüchte im Herbst, voller Vitamine und gesunder Vitalstoffe, machen die heimische Kornelkirsche (Cornus mas) zu einem begehrten Futtergehölz für Vögel. Großfrüchtige Sorten, wie z.B. ‘Jolico’ oder ‘Cornella’, sind auch für den menschlichen Verzehr interessant. Nach dem Kochen und der Beigabe von Zucker entstehen herb-süße Säfte, leckere Marmeladen und delikate Gelees.
Die Früchte schmecken auch frisch gepflückt sehr angenehm. Allerdings sollte man sie bis zur Vollreife am Strauch belassen und erst kurz vor dem Abfallen ernten.
Erdbeeren durchpflegen
(hbw) Im Erdbeerbeet ist nochmals das Unkraut zu entfernen und zu prüfen, ob sich weitere Ausläufer gebildet haben. Sie müssen abgeschnitten werden, da sie stark von der Mutterpflanze zehren und so den Ertrag des Folgejahres schmälern können.
(bs) Erdbeeren bilden jetzt die Blütenanlagen aus. Deshalb ist es wichtig, noch einmal zu düngen und bei Trockenheit zu gießen.
Foto: Stein
Cranberries im Moorbeet pflanzen
(bs) Die Kranichbeeren (Vaccinium macrocarpon), besser als Cranberries bekannt, sind fruchttragende Bodendecker für Herbst und Winter. Ihren deutschen Namen verdankt die Pflanze den elegant gebogenen weißen Blütchen, die an einen gebogenen Kranichhals erinnern. Ihre Früchte sind leuchtend rot oder purpurn und deutlich größer als z.B. unsere heimischen Preiselbeeren, von denen es ebenfalls gartentaugliche Sorten gibt.
Jetzt ist Zeit, die immergrünen Cranberries zu pflanzen. Sie benötigen einen sonnigen bis halbschattigen Platz und sandig humosen, torfreichen, kalkarmen Boden. Kranichbeeren und Preiselbeeren passen in ihren Ansprüchen gut zusammen und eignen sich als Unterpflanzung von Himbeeren und Heidelbeeren. Auch unter Brombeeren ist dies möglich, doch nur auf sandigen Böden.
Steinobst nicht mehr schneiden, Walnüsse aber schon
(hbw) Steinobstgehölze, die bis Ende August nicht geschnitten worden sind, sehen die Schere frühestens Mitte März wieder. Denn Steinobst ist stark gefährdet durch Pilze und Bakterien, die über Schnittstellen eindringen. Im Herbst und Winter wachsen Schnittwunden zu langsam zu, sodass diese Eintrittspforten lange offen stehen. Die Bäume reagieren auf eingedrungene Schaderreger mit Absterbeerscheinungen einzelner Äste oder ganzer Baumpartien im nächsten
Frühsommer.
Anders ist es bei der Walnuss. Hier sind Schnitteingriffe Mitte bis Ende September ideal, da der Baum nun kaum noch Saftfluss entwickelt.
Foto: Das Gartenarchiv/H.-R. Müller
Pflanzzeit für Beerenobst
(bs) Für viele Beerensträucher wie Himbeeren, Honigbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren, Cranberries, Preiselbeeren, Josta-, Johannis- und Stachelbeeren ist jetzt Pflanzzeit. Vergessen Sie nicht, nach der Pflanzung gut anzugießen und die Pflanzen in den folgenden Wochen ausreichend mit Wasser zu versorgen, damit sie gut anwachsen. Bei den Himbeeren sollten Sie sowohl Herbst- als auch Sommersorten pflanzen. So können Sie mehr als vier Monate ernten.
Himbeeren: Pflege nach Bedarf
(bs) Sommertragende Himbeer-Sorten schneidet man gleich nach dem Abernten bis zum Boden zurück. Junge Triebe auslichten, nur sieben bis zwölf gute Pflanzen pro laufenden Meter belassen, später an Drahtspalieren anbinden. Herbsttragende Sorten werden erst im Winter dicht über dem Boden abgeschnitten. Im Frühjahr erscheinen die neuen einjährigen Triebe, die noch im gleichen Jahr Ertrag bringen.
(bs) Gleich nach der Himbeerernte werden abgetragene Ruten abgeschnitten. Die neu ausgetriebenen Ruten für die Ernte im nächsten Jahr begrenzt man auf zehn Stück pro laufenden Meter. Dabei werden zu lange und starke sowie schwache Ruten über dem Boden abgeschnitten oder herausgerissen. Mittelstarke Jungruten sind optimal, besonders fruchtbar und am frostbeständigsten.
Brombeeren auf Gallmilben kontrollieren
(hbw) Sind Ihre Brombeeren mit Gallmilben befallen, sollten Sie nach dem Ende der Ernte die Altruten abschneiden und vernichten, um den Befallsdruck im nächsten Jahr zu senken. Ist der Bestand gesund, lassen Sie die Altruten bis kurz vor dem Neuaustrieb im Frühjahr stehen. Die alten Ruten, deren Blätter meist den Winter über noch an den Trieben hängen bleiben, bieten einen guten Frostschutz für die Jungruten, die im Folgejahr fruchten sollen.
Foto: Stein
Birnen jetzt samtweich und zuckersüß
(bs) Die ersten Birnen schmecken vom Baum am besten. Züchter unterscheiden zwischen Lagersorten und Tafelobst zum Frischverzehr vom Baum – solche Sorten halten sich nur wenige Tage oder Wochen. Beispiele für frühe Sorten sind bei Birnen ‘Harrow Delight’, ‘Amanlis Butterbirne’ und ‘Frühe von Trevoux’. Die meisten Züchtungen sind bei der Ernte jedoch noch fest, und der volle Geschmack bildet sich erst, wenn man die Früchte einige Tage nachreifen lässt.
Wie der Volksmund sagt, soll man Äpfel und Birnen nicht vergleichen. Tun wir es als Gärtner doch einmal, so hatte die Birne bisher immer das Nachsehen. Äpfel stehen in jedem Garten. Wer jedoch auch einen Birnbaum hat, der weiß den Wohlgeschmack seiner Früchte zu schätzen.
Birnen enthalten deutlich weniger Säure als Äpfel und sind somit süßer. Außerdem enthalten sie B-Vitamine, Vitamin C sowie reichlich Calcium und andere Mineralstoffe. Ihre Früchte lassen sich jedoch nicht so lange lagern wie Äpfel. Die Sorte ’Gute Luise’ hat einen besonders fruchtigen Geschmack und weich schmelzendes Fruchtfleisch. Sie reift ab Mitte September und liebt ein warmes Lager. Etwas später reif, dafür robuster ist die aromatische, weit verbreitete Sorte ’Conference’.
Foto: Pixabay
Start der Quittenernte
(gvi) Je nach Witterung beginnt ab Monatsende die Quittenernte. Dass die Früchte pflückreif sind, erkennen Sie daran, dass sie sich von gelblich grün nach goldgelb verfärben. Wenn Sie einen Quittenbaum im Garten pflanzen möchten, warten Sie damit bis zum Frühjahr, denn die jungen Bäume sind frostempfindlich.
Auf Brombeergallmilben achten
(gvi) Färben sich Brombeerfrüchte nicht gleichmäßig schwarz, deutet das auf einen Befall durch die Brombeergallmilbe hin. Besonders spät reifende Sorten zeigen oft starke Symptome. Befallene Früchte sind ungenießbar und sollten abgesammelt werden, um eine weitere Ausbreitung der Gallmilben zu verhindern. Auch ein kräftiger Rückschnitt der Pflanze ist zu empfehlen, denn so werden die Winterverstecke der Milben vernichtet.
Extra Sonne für Wein und Kiwis
(gvi) Weinreben und Kiwis sind über den Sommer so stark gewachsen, dass die Früchte durch die Blätter beschattet werden. Damit die Reife in den kommenden Wochen nicht beeinträchtigt wird, müssen Sie die Pflanzen beschneiden. Dazu entfernen Sie alle Seitenäste und Blätter, die Schatten auf die Früchte werfen.
Mulchschicht erneuern
(gvi) Unter Beerensträuchern und auf Baumscheiben können Sie jetzt noch einmal die Mulchschicht erneuern. Entfernen Sie dabei rund um den Stamm auch gleich unerwünschte Gräser und Kräuter, damit sie sich nicht aussamen.
Tafeltrauben richtig ernten
(hbw) Ab September reifen die mittelfrühen bis mittelspäten Tafeltraubensorten. Die elastisch zähen Traubenstiele schneiden Sie am besten mit einer spitzen Traubenschere, behelfsweise auch
mit der Rebschere oder einem scharfen Küchenmesser ab. Abbrechen ist nur bei ganz wenigen Sorten möglich. Damit die Frische signalisierende Wachsschicht nicht verwischt, fassen Sie die Trauben nur am Stiel an und legen sie vorsichtig nebeneinander in das Erntegebinde, möglichst in nur einer Lage.
Krautbewuchs der Baumscheiben zum Herbst reduzieren
(hbw) Krautiger Bewuchs oder dicke Mulchschichten auf der Baumscheibe oder auf Baumstreifen sind beliebte Winterquartiere für Nager. Sie sollten sie deshalb zumindest in Stammnähe entfernen, damit sich hier keine Mäuse einnisten. So können Sie auch mögliche Nageschäden an der Stammbasis sofort erkennen.
Obst ernten, lagern …
(hbw) Im Oktober kann es bereits richtig nasskalte Tage geben – aber es ist leider immer noch warm genug, dass sich Pilzkrankheiten ausbreiten können. Morgennebel, Tau und Nieselregen tragen zudem dazu bei, dass sich Pilze vermehren. Am augenfälligsten ist Rußtau auf Äpfeln und Birnen. Allerdings ist der schwarze Belag nur äußerlich, Sie können die Früchte mit einem Tuch
sauber reiben.
(hbw) Wenn Sie generell alle Äpfel und Birnen, die Sie einlagern wollen, mit einem heißen Tuch gut abreiben, entfernen Sie die meisten Sporen auch von Erregern anderer Pilzkrankheiten, etwa von Lagerschorf oder Lagerfäulen. Alternativ können Sie das Lagerobst ganz kurz in 50 bis maximal 53 °C warmes Wasser tauchen. Das vernichtet Pilzsporen ebenfalls, die so behandelten Früchte sind dann länger haltbar. Natürlich dürfen sie keinerlei Druckstellen oder sonstige Schalenverletzungen haben, und auch der Stiel muss noch daran sein.
(hbw) Wichtig für die Haltbarkeit ist auch der Erntezeitpunkt: Je reifer die Äpfel sind, desto geringer ist ihre Lagerfähigkeit. Andererseits haben nur vollreife Früchte das ganze Aroma ausgebildet.
Für einen knackigen Biss und lange Haltbarkeit müssen Sie hier Abstriche machen – bei den Früchten, die Sie einlagern wollen, darf die Grundfarbe noch nicht völlig aufgehellt sein. Die Früch-
te, die zum Versaften vorgesehen sind, sollten dagegen voll ausgereift sein, dann ist bei vielen Sorten das Zucker-Säure-Verhältnis harmonisch. Verwenden Sie auch für Saft nur ganz gesundes Obst; Faulstellen oder anhaftender Schmutz gefährden die Haltbarkeit des Saftes, zudem kann das in faulen Früchten enthaltene Patulin Kopfschmerzen auslösen.
(hbw) Beim Ernten oder direkt danach sollten Sie alles Fallobst sorgfältig aus dem Baumbestand entfernen. Der Pilz, der an Apfelbäumen Kragenfäule hervorruft, entwickelt sich gerne auf
Fallobst. Wenn Sie es frühzeitig aufsammeln, können sich die Sporen nicht verbreiten. Kragenfäule erkennen Sie an nässenden, eingesunkenen Stellen direkt über der Veredlungsstelle. Ist ein Stamm bereits befallen, müssen Sie die Stellen großzügig ausschneiden und sofort mit Wundschutzmittel zustreichen, dann stirbt der Baum nicht ab.
Schnittarbeiten sind noch möglich
(hbw) Haben Sie versäumt, Ihre Beerensträucher gleich beim Ernten oder unmittelbar danach zu schneiden, sollten Sie das jetzt gleich zu Monatsbeginn nachholen. Noch ist es so mild, dass die Schnittwunden vergleichsweise rasch abheilen und die Gefahr gering ist, dass Schadpilze eindringen. Auch wenn bei den Süß- und Sauerkirschen oder Pflaumen Äste zu entfernen sind, sollten Sie das unverzüglich erledigen – und dann erst wieder im Frühling direkt vor dem Austrieb zur Schere greifen oder bei der nächsten Ernte. Bei Sommerhimbeeren und Brombeeren sollten Sie ebenfalls nochmals nachschauen, ob verletzte oder kranke Triebe zu entfernen sind. Für all diese Schnittarbeiten wählen Sie am besten einen warmen, trockenen Tag.
Brombeergallmilben vorbeugen
(hbw) Achten Sie bei den Brombeerpfl anzen darauf, ob sie mit Brombeermilben befallen sind. Sie erkennen das an den leicht weiß gesprenkelten Blättern und vor allem an den Früchten. Bei Befall verfärben sich Teilstücke oder die ganzen Beeren knallrot und bleiben so. Die weitere Reife unterbleibt, die Früchte sind hart und bitter. Bei diesen Symptomen sollten Sie die alten Triebe vom Vorjahr, die jetzt die Früchte trugen, bodeneben abschneiden. Das senkt den Befallsdruck im nächsten Jahr.
Ist der Bestand gesund, können Sie die Altruten bis kurz vor dem Neuaustrieb im Frühjahr stehen lassen. Diese alten Triebe, deren Blätter meist den Winter über haften bleiben, bieten einen guten Frostschutz für die neuen Triebe, die in der kommenden Vegetationsperiode fruchten sollen.
Foto: Buchter-Weisbrodt
Herbstpflege für Erdbeeren
Wie gut die nächste Ernte von Ihrem Erdbeerbeet ausfällt, hängt davon ab, wie vital die Pfl anzen nach der Ernte in den Herbst und Winter gehen. Zu den Pfl egearbeiten gehören regelmäßiges Wässern, das Entfernen von Unkräutern und das Aufbringen bzw. Erneuern einer Mulchschicht. Achten Sie auch darauf, ob sich Ausläufer gebildet haben. Sie zehren von der Mutterpflanze und können so den Ertrag im Folgejahr schmälern. Deshalb sollten Sie solche an langen „Schnüren“ entstehenden Jungpflanzen möglichst zeitig wegschneiden.
Start der Mirabellenernte
(hbw) Je nach Witterungsverlauf und Region sind Ende August bis Mitte September die kugeligen, süß-aromatischen Mirabellen reif. Sie können die Früchte problemlos einfrieren – sollten sie aber zuvor halbieren und entsteinen. Mirabellen werden manchmal mit gelbfrüchtigen Myrobalanen (Kirschpflaumen) verwechselt. Diese Wildfrüchte haben jedoch eine viel zähere Schale, schmecken eher säuerlich und lösen – im Gegensatz zu Mirabellen – nicht vom Stein.
Schmackhafte Aronia
(hbw) Jetzt reifen die verschiedenen Aronia-Sorten. Die auch Apfelbeeren genannten, schwarzen, vogelbeerähnlichen Früchte sind sehr herb und daher frisch kaum genießbar. Getrocknet, tiefgefroren oder als Kompott sind sie jedoch gut essbar und liefern wertvolle, gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe. Zum Ernten schneiden Sie am besten die ganzen Fruchtdolden ab und entfernen danach gründlich alle Stielchen.