Rosarium Uetersen
Ein ganz besonderer Park feiert Jubiläum
Schleswig-Holstein ist bekannt für seine milden Winter und nicht zu heißen Sommer bei recht gleichmäßig verteilten Niederschlägen. Dieses Klima ist die Basis für einen wichtigen Wirtschaftszweig des Landes, den Gartenbau. Hier kreieren einige der bedeutensten Rosenzüchter Europas immer schönere Sorten. Und hier – im Land zwischen den Meeren – zeigen sie, was dabei rumkommt. Im Rosarium in Uetersen, das 2009 seinen 75. Geburtstag feierte, zeigen im Laufe des Sommers auf sieben ha Fläche rund 35.000 Rosen in annähernd 1000 Sorten ihre Pracht.
Geschichte Rosenzucht in Uetersen
Die ersten Rosen wurden im Raum Uetersen bereits weit vor der Jahrhundertwende veredelt und gezogen. In der Stadt selbst war es der Gärtnermeister Ernst-Ladewig Meyn, der im Jahre 1880 eine Baumschule gründete und damit den Grundstein für die Rosenzucht in Uetersen legte.
Schon 1909 veranstaltete man in Uetersen die erste Rosenschau – etwa 20 Rosenzüchter der Region traten zu einer Gemeinschaftsschau an und widmeten diese der Rose.
Grundstein für das Rosarium
Die Rosenzüchter Mathias Tantau aus Uetersen sowie Wilhelm Kordes aus Sparrieshoop trafen im Jahre 1932 zusammen und hatten die noch visionäre Idee, ein Rosarium in Uetersen gründen zu wollen. Der Gartenarchitekt Berthold Thormählen, ebenfalls ein Uetersener, wurde mit ins Boot geholt, und aus der „Vision“ wurde ein handfestes Konzept. Im Bereich des versumpften Mühlenteiches, der lange eine Wassermühle gespeist hatte, sollte das Rosarium entstehen. Die Stadt als Besitzerin des Grundstücks willigte ein, und so konnte im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme im Jahre 1932 mit der Baumaßnahme begonnen werden.
Eröffnung vor über 75 Jahren
Nach harter, zweijähriger Arbeit (der „Mühlenteich“ nahm immerhin eine Fläche von 1,6 ha ein und wurde in zwölfmonatiger Handarbeit ausgehoben!) konnte das großzügig gestaltete Rosarium anlässlich des 700-jährigen Geburtstages der Stadt Uetersen am 23. Juni 1934 der Öffentlichkeit übergeben werden.
Geprägt wurde der Charakter des Rosariums bereits damals von der großen Wasserfläche des Mühlenteiches mit Insel und den beiden Brücken zu den Uferseiten. Außergewöhnlich war außerdem der auf Eichenpfählen gegründete metallene Rosenbogen, der den ungestörten Blick über die Anlage einrahmte. Ein hölzerner Pavillon, mit Kletterrosen begrünte Lauben und kleine, über den umgeleiteten Mühlenbach führende Brücken luden zum Innehalten und Betrachten ein.
Rund um den Mühlenteich hatte man 859 einzelne Rosenbeete angelegt, die von Rasenflächen umgeben wurden und die man sich über das weitläufige Wegenetz erschließen konnte. Die hochwertigen Rosenzüchtungen hatte man aus ganz Deutschland zusammengetragen.
Eingefasst wurde die Gesamtanlage durch eine überwiegend aus Koniferen bestehende Rahmenpflanzung. Auch innerhalb der Parkanlage kamen als Raumbildner überwiegend Nadelgehölze wie Wacholder, Zeder, Fichten und Lärchen zum Einsatz.