Pilzliche Krankheit die für ihre Entwicklung zwei “Wirteâ€? braucht. Befallen werden praktisch alle Birnensorten(Sommerwirt). Bei den Wacholderarten (Winterwirt) ist eine Arten- und Sortenbetrachtung erforderlich. So zeigt sich Juniperus chinensis `Pfitzeriana' oder J. sabina `Tamariscifolia' als stark anfällig gegenüber dem Pilz, wogegen kein Befall bei J. communis oder verschiedenen J. squamata-Arten auftritt.
Von hier werden im Frühjahr bei günstigen Witterungsbedingungen (feuchtes, regnerisches Wetter) die Birnbäume durch Sporen infiziert. Auf der Blattoberseite der Birnblätter entstehen ab Mai/Juni orangerote, glänzende, einige Millimeter große Flecken. Sie wachsen auf eine Größe bis etwa 1-1,5 cm und werden dunkelrot. Ab August bilden sich auf der Blattunterseite der Flecken kegelförmige 3-4 mm hohe Warzen. Ähnliche Gebilde treten manchmal auch auf den Trieben, Blattstielen oder sogar Früchten auf. Bei etwa 6-8 Infektionsstellen pro Blatt werden diese vorzeitig abgestoßen, was bei starkem Befall den Baum erheblich schwächen kann.
Krankheitsentwicklung
Krankheitsentwicklung
Der Pilz überwintert in den Wacholdertrieben - er wird zutreffend auch “Wacholderrostâ€? genannt - . Im März/April brechen aus den verdickten Wacholder-Trieben braune, blasenartige Sporenlager heraus. Bei Regen werden sie aufgeweicht zu einer leimartigen Sporenmasse und erinnern im Aussehen an Tischlerleim. Im feuchten Zustand werden die Winterpilzsporen durch Insekten, im trockenen Zustand durch Wind, auf die benachbarten Birnbäume übertragen (Radius von 150m und weiter). Etwa 13 bis 17 Tage nach der Infektion erscheinen auf den Birnenblattoberseiten orange glänzende Flecken, in deren Zentrum sich punktartige klebrige Pusteln bilden.
Infolge der Befruchtung wächst der Pilz zur Blattunterseite durch, wo sich nach etwa 3-4 Monaten im Juli/August die knollenartigen Warzen bilden. Durch die gitterartigen Schlitze in den einzelnen “Körbchenâ€? werden goldgelbe Sommersporen ausgeschleudert, die die Wacholdertriebe infizieren. Nach der Keimung wächst das Pilzmyzel in die Wacholdertrieben hinein, was die Verdickung der Triebe verursacht. In dieser Form überwintert die Krankheit.