Hallo Gartenfreunde,<br />
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am Freitag war unsere Mitgliederversammlung, und um es vorweg zu nehmen, Sie ist nicht gut für uns 8 Pächter ausgegangen.<br />
Trotzdem besten Dank für Eure Hilfe, denn den Kampf geben wir noch nicht auf.<br />
Jetzt weiß ich nicht wo ich anfangen soll, aber ich versuche es kurz zu machen. <br />
Nun zu den Details.<br />
Vor der Versammlung haben wir noch einiges unternommen.<br />
1. Wir haben eine erweiterte Vorstandssitzung einberufen, um die Probleme im Vorfeld zu klären, aber ohne Erfolg.<br />
2. Wir waren beim Bauamt, um zu klären wie es mit dem Bebauungsplan aussieht. Es gibt seit 1995 einen Flächennutzungsplan, in dem unser Pachtland als Grünfläche ausgezeichnet wurde. Ein Bebauungsplan ist soweit fertig, und soll zum Jahresende beschlossen werden. In diesem ist unsere Fläche als Dauerkleingartenanlage ausgewiesen.<br />
3. Wir waren bei einigen Förstern, welche nicht verstehen können, dass überall Bäume neu angepflanzt und geschützt werden, und bei uns in der Gartenanlage sollen ca. 250 Bäume (manche über 20m Höhe) entfernt werden. Sie sprachen sich gegen eine Fällung aus.<br />
4. Wir haben uns die Baumschutzverordnung von Meiningen/Thüringen, hier ist unser Gartenverein, besorgt, um zu sehen welche Bäume unter Schutz stehen, aber es ist so, dass die Kleingartenregeln Vorrang haben.<br />
5. Wir haben beim Landesverband Thüringen um Rechtsauskunft und Beistand gebeten. Als Antwort bekamen wir sinngemäß geschrieben, “Nach Auskunft unseres Rechtsanwalts ist nicht damit zu rechnen, dass es zu einen Beschluss in der Mitgliederversammlung kommt“.<br />
Wir waren also nicht ganz untätig, und gingen frohen Mutes in die Mitgliederversammlung.<br />
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Nach der Eröffnung stellten wir fest, dass nicht alle Mitglieder schriftlich eingeladen wurden, wie es in unserer Satzung gefordert ist. Mindestens ein Mitglied wurde vergessen. Darauf machten wir aufmerksam, und teilten mit, das die Mitgliederversammlung somit nicht beschlussfähig ist. Darauf wurde Abgestimmt, ob wir trotzdem mit der Tagesordnung fortfahren wollen und die Mehrheit war dafür.<br />
Wir stellten den Antrag die Tagesordnung zu ändern und ohne Beschlussfassung die Probleme zu erörtern. Dies wurde abgelehnt. Jetzt ging es richtig zur Sache und es wurde von beiden Parteien „Schmutzige Wäsche gewaschen“. <br />
Der Vorsitzende machte nun Seine Ausführungen, und verbreitete eine Unsicherheit bei den Mitgliedern. Er machte den Leuten Angst, nicht mehr 0,03 Euro sondern 0,90 Euro Pacht zu zahlen, wenn Sie uns „Forstgärtner“ nicht los werden. Er begründete dies in etwa so. <br />
1. Eure Gärten sind alle viel zu groß.<br />
2. Eure Gärten entsprechen nicht dem Bundeskleingartengesetzes.<br />
3. Er will selbst bei einer Entfernung der Bäume nicht die Verantwortung übernehmen, und eine Unterstützung durch den Verein komme auch nicht in Frage.<br />
4. Ihr seid auch künftig nicht in der Lage, eure Gärten ordnungsgemäß (1/3 Teilung) zu bewirtschaften.<br />
Er gab jeden 5min Zeit Stellung zu nehmen. Irgendwann war ich an der Reihe.<br />
Ich teilte der Versammlung mit, <br />
1. Mein Garten ist 850 qm groß, aber wurde mir bei der Übernahme von unserem Vorsitzenden (der auch der Kreisvorsitzende ist) mitgeteilt, das dies jedoch kein Problem ist, denn für den Baumgürtel und die Riesige Rotbuche in meiner Parzelle würden mir ca.300 qm abgezogen, wonach es dann nur noch etwa 500 qm sind. Er sagte darauf, „Das ist ein Fehler von mir gewesen und ich mache eine Selbstanzeige.<br />
2. Ich verwies auf §5 Abs.4 unserer Gartenordnung, in der es heißt:<br />
„...Bäume die nicht in das Bild der Anlage gehören sind bei Pächterwechsel vom abgebenden Pächter zu roden.“ Dies wurde durch unseren Vorstand eindeutig versäumt und jetzt wird mir der „schwarze Peter“ zugeschoben und ich soll ausgegliedert werden, für Fehler, die vor meiner Zeit gemacht wurden.<br />
Darauf sagte Er. „Ich mache eine Selbstanzeige.“<br />
3. Ich teilte mit, dass auf meiner Parzelle 70 Bäume standen, 14 Stück habe ich schon entfernt, ca.45 werde ich selbstständig entfernen, und für den Rest bitte ich um Hilfe.<br />
4. Es hat sich in meinem Garten schon einiges getan, wie z.B. habe ich die Beetfläche vergrößert, Wildwuchs entfernt, ....<br />
5. Ich werde weiter daran arbeiten, dass mein Garten den Bestimmungen des Bundeskleingartengesetzes, unserer Satzung und Gartenordnung entspricht.<br />
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Was uns aber nicht gelungen ist, den Mitgliedern die Angst zu nehmen, nicht doch 0,90 Euro Pacht zu zahlen. Dies sagten die meisten Mitglieder und stimmten demzufolge für einen Ausschluss.<br />
Ich werde jetzt erst einmal Wiederspruch gegen diesen Beschluss einlegen und mich erkundigen ob man eine Aussetzung beim Amtsgericht beantragen kann.<br />
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Jetzt ist es doch eine ganze Menge geworden, aber ich hoffe mir kann jetzt jemand einige gute Tipps geben. <br />
Mit freundlichen Grüßen Stefan S. <br />