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Thema: Interressenkonflikte durch doppeltes Amt  (Gelesen 13,452 mal)

Kapuzinerkresse

  • Gast
Interressenkonflikte durch doppeltes Amt
« am: 19. November 2005, 14:09:00 »
Hallo ich habe eine Frage zum Vereinsrecht. Ich bin seit zwei Jahren in unserem Verein. Unser Vorsitzender ist gleichzeitig Vorsitzender des Landesverbandes. Bei den Mitgliederversammlungen drängt sich mir immer wieder das Gefühl auf, dass eher die Interessen des Landesverbandes, als die der Kleingärten vertreten werden. Geht das überhaupt, dass man zwei Ämter innehat deren Interessen z.T. unterschiedlich gelagert sind?

Eckhard

  • Gast
Re : Interressenkonflikte durch doppeltes Amt
« Antwort #1 am: 19. November 2005, 19:02:00 »
Liebe Kapuzinerkresse!

Der Vorsitzende eines Vereins ist ein Mitglied des Vorstandes. Diesem sind  Aufgaben aus der Mitgliederversammlung (MV)   lt Satzung   übertragen worden.
Der Vorstand handelt also nur auf Weisung .
 Er wird durch die  MV kontrolliert (Rechenschaftsbericht – Entlastung )
Jeder kann so viel Ämter  als Vorsitzender übernehmen, wie er mag.
 Durch das Vereinsrecht ist er an die Weisungen der MV gebunden.
Gleichwohl glauben viele Vorsitzende, sie seien so eine Art Chef.
Hauptsache jedes Mitglied weiß  bescheid.

Mit freundlichen Grüßen

Eckhard

Uwe

  • Gast
Re : Interressenkonflikte durch doppeltes Amt
« Antwort #2 am: 20. November 2005, 19:50:00 »
Hallo Kapuzinerkresse

Das ist schon richtig was Eckard sagt, jeder kann soviele Vorstandsämter übernehmen wie er will. Voraussetzung ist, es sind verschiedene Vereine, weil man kann in einen Verein ja nicht 1.Vorsitzender und Kassierer sein. Aber es ist nicht sehr Vorteilhaft wenn man 1.Vorsitzender im Verein und gleichzeitig im Verband ist. wenn man sich ausmalt was passiert, wenn man im Verdacht der Bevorzugung kommt, oder wie will euer Vorsitzender die Mitglieder, vor den Machenschaften, des Verbandes vertreten oder beschützen. Den nicht immer ist das Verhältnis zwischen Vereine und den Verbänden in bester Ordnung. Also euer restlicher Vorstand tut mir, in so ein Fall leid

Gruß Uwe

Eckhard

  • Gast
Re : Interressenkonflikte durch doppeltes Amt
« Antwort #3 am: 20. November 2005, 21:44:00 »
Lieber Uwe!

Mitglieder des Landesverbandes sind Gewählte aus den Kreisverbänden.
Diese  setzen sich aus Delegierten der Ortsvereine zusammen.
Das kann jeder aus dem Vorstand sein.
Es ist sogar von Vorteil.
 Wenn ein Mitglied des Vereinsvorstandes im Landesbund Sitz und Stimme hat. Beispiel: Umlage. Er kann also  durch seine Mitgliedschaft im Verband dafür sorgen, dass die Beiträge der Vereine an  den Verband  nicht steigen

Mit freundlichen Grüßen

Eckhard

Re(e)Bell

  • Gast
Re : Interressenkonflikte durch doppeltes Amt
« Antwort #4 am: 20. November 2005, 22:13:00 »
Hallo Eckhard,
gib doch zu, dass es nicht nur Vorteile sondern auch Nachteile hat. Welche Position (Argumetation) nimmt der Vorsitzende denn ein, wenn es um Dinge geht, die der Verband gegen die Vereine durchsetzen will ? Auch wenn es (noch) nicht untersagt ist (man könnte die Vereinssatzung ja entsprechend ändern)  finde ich die Lösung nicht gut, da der Vorsitzende tatsächlich in Interessenkonflikte kommen kann.
Re(e)Bell

Horst

  • Gast
Re : Interressenkonflikte ? durch doppeltes Amt
« Antwort #5 am: 21. November 2005, 07:31:00 »
Liebe Freunde,
aus meiner langjährigen Erfahrung als praktizierender Kleingärtner kann ich nur sagen, daß es meistens Vorteile hat, wenn der "eigene" Vorsitzende ein Amt im Verband hat, z. B. auch als Vorsitzender.
Er sollte natürlich im "eigenen" Verein einen Kleingarten haben. (Viele Funktonäre haben keinen Kleingarten). Oder soll jemand aus einem anderen Verein im Verband sein?

Nachdem die juristisch-theoretischen Dinge mit den obigen Beiträgen geklärt sind: Es kommt auf das Verhalten unserer Funktionsträger in der Praxis an.

Deshalb:
Liebe Kapuzienerkresse,
ist es Dir möglich zu sagen, warum Du den Eindruck hast, daß er eher die Interessen des Landesverbandes als die der Kleingärtner vertritt?

Grüße von
Horst
aus Bayern

Uwe

  • Gast
Re : Interressenkonflikte durch doppeltes Amt
« Antwort #6 am: 21. November 2005, 11:14:00 »
Hallo Eckhard

Zum teil hast du recht, der Vorsitzende kann dazu beitragen das die Beiträge nicht steigen. Aber er kann auch dazu beitragen, das die Beiträge steigen. ich kann mir nicht vorstellen das ein Verbandvorsitzender, freiwillig, auf ein Beitragsanpassung verzichtet, nur weil er gut mit seinen Mitgliedern auskommen will. Ein Verbandsvorsitzenden aus den Deligiertenkreis ist okay, aber doch nicht gleich das Vereinsoberhaupt.

Gruß Uwe  

Eckhard

  • Gast
Re : Interressenkonflikte durch doppeltes Amt
« Antwort #7 am: 21. November 2005, 14:26:00 »
Lieber Uwe!

Der Vorstandsvorsitzende wird auf Zeit von den Mitgliedern gewählt, so sie denn zur Versammlung gehen.
Er hat überall  die Interessen seiner Mitglieder zu vertreten.
Er dient den Mitgliedern.
Er gehört abgewählt, wenn er das nicht tut
 (10 % der Mitglieder können eine außerordentliche MV dazu einberufen.)
Der Verband (Kreis- oder Landes- V) setzt sich aus den Mitgliedern aus den Vereinsvorständen zusammen. Dort wird auch mehrheitlich entschieden.
Der Vorsitzende und sein Stellvertreter haben die gleichen Rechte, wie der übrige Vorstand. Sie haben aber mehr Pflichten: Sie müssen die Geschäfte – Verträge -  führen
Das Vereinsrecht ist basisdemokratisch.
 Dort geht alle Macht von der Mitgliederversammlung aus.........
.......wenn die Mitglieder das erkennen würden.

In sofern hast Du recht -  die meisten Mitglieder wollen offenbar regiert werden, anstatt mitzumachen
Auch schaut man gerne über die Fehler des Vorstandes hinweg, um selbst etwas mehr Freiheit zu haben, oder?

Mit freundlichen Grüßen

Eckhard

Re(e)Bell

  • Gast
Re : Interressenkonflikte durch doppeltes Amt
« Antwort #8 am: 21. November 2005, 16:37:00 »
Hallo,
ich möchte mal einen  zusätzlichen Aspekt der Diskussion  hinzufügen.
Welche "Macht" überträgt der Verbandsvorstand dem Verbandsgeschäftsführer ? Kann es sein, dass sich der Verbandsvorstand von dem Verbandsgeschäftsführer abhängig macht, wenn er vor allen wichtigen Entscheidungen (organisatorische, personelle und vor allem finanzielle) nur die Beratungung und Beurteilung von
dem Verbandsgeschäftsführer in Anspruch nimmt ? Wer prüft den Verbandsgeschäftsführer ?
Re(E)Bell

Uwe

  • Gast
Re : Interressenkonflikte durch doppeltes Amt
« Antwort #9 am: 21. November 2005, 17:52:00 »
Lieber Eckard

Ich weiß schon bescheid, wie es sich mit den Vorstand oder der Vorstandwahl verhält, aber wenn man mal darüber nachdenkt ob ein Schriftführer oder ein gewählter Deligierter, aus der Mitgliederreihe, Verbandsvorsitzender werden kann, das warge ich zu bezweifeln. Wie wird den wohl eine Vorstandsitzung, mit beiden Vorsitzenden am Tisch aussehen. Die Frage von Re(e)Bell ist eine gute Frage, denn er wird ja nicht gewählt, kann also auch nicht abgewählt werden. In übrigen ist ein optimaler Verein, für mich, wenn der Vorsitzende die Intressen aller Mitglieder voll vertritt und alle Mitglieder hinter ihn stehen. Ganz ohne Monarchie und Diktatur. Vielleicht gibt es ja so ein Verein, der so ein Glück hat.

Gruß Uwe

Kapuzinerkresse

  • Gast
Re : Interressenkonflikte durch doppeltes Amt
« Antwort #10 am: 23. November 2005, 16:00:00 »
Vielen dank für eure Beiträge, obwohl ich mir eine andere Antwort erhofft habe. In den vorhergehenden Beiträge wurde viele meiner Bedenken angesprochen. Natürlich sollte ein Verein basisdemokratisch geführt werden. Das habe ich bei uns aber selten erlebt. Es sieht eher aus wie eine Monarchie. Die meisten Mitglieder sind leider froh wenn sich überhaupt einer findet der das Vorstandsamt übernimmt. Andererseits traut sich aber auch keiner gegen den Landesverbandsvorsitzenden anzutretenund daher wird vieles geschluckt oder nur leise im Hintergrund gegrummelt. Natürlich hat man eventuell auch einen Vorteil durch die doppelten Vorsitz, aber gerade wenn es ums Geld geht oder andere Prestigeträchtige Dinge wird dann eben so argumentiert und mit den Paragraphen des BKG rumgeschmissen, dass man am Ende kaum noch weiss ob man Männchen oder Weibchen ist. Ein sehr machtbestrebter Vorsitzender ist eben meist auch sehr manipulativ und wer kennt sich sonst so gut aus. Den Geschäftsführer kann man glaube ich nichts vorwerfen er steht genauso unter der Fuchtel.

Grüße
Kapuzinerkresse

Uwe

  • Gast
Re : Interressenkonflikte durch doppeltes Amt
« Antwort #11 am: 24. November 2005, 20:46:00 »
Hallo Kapuzinerkresse

Zum Abschluß möchte ich dir noch sagen, denk an die Beiträge von Eckard und nutze die Mitgliederversammlung dazu, eine mögliche Monarchie, in euer Verein zu beenden. viel Glück

Gruß Uwe

Achim

  • Gast
Re : Interressenkonflikte durch doppeltes Amt
« Antwort #12 am: 01. Dezember 2005, 16:54:00 »
Ich habe euere Beiträge gelesen ihr nörgelt ja nur rum unternehmt doch selbst was.Ich bin selbst Vorsitzender eines Verein wir sind ausgetretten aus dem Verband weil ich nicht mit Finanzen des Verbandes einverstanden war. Selbst der Verband bescheist uns nch strich und faden, die sehen nur das Geld was Sie für sich abzweigen können,die nehmen Spendengelder für sich und setzen andere unter druck.
wer nicht mit macht wird gegen alle regeln der kunst schlecht gemacht, ich weis von was ich rede wir haben das erst durchgemacht,und es hatt noch kein Ende.
Danke

Re(e)Bell

  • Gast
Re : Interressenkonflikte durch doppeltes Amt
« Antwort #13 am: 01. Dezember 2005, 21:04:00 »
Hallo Achim,
erklär mal wie du (ihr) das geschafft habt, ohne die Gemeinnützigkeit zu verlieren ?
Re(e)Bell

Markus

  • Gast
Re : Interressenkonflikte durch doppeltes Amt
« Antwort #14 am: 02. Dezember 2005, 09:15:00 »
Hallo Re(e)Bell,

was hat die Gemeinnützigkeit damit zu tun? Hängt die mit der Zugehörigkeit zum Landesverband zusammen?
Unser Stadtverband (Zusammenschluß aller städt. KGV) hat letztens von uns eine Bescheinigung der Gemeinützigkeit angefordert, um diese dem LV weiter zu leiten.
Wäre dies dann nicht überflüssig?

Wir haben übrigens keine Probleme mit unserem Stadtverband bzw. LV. Bring eher positive Aspekte.

Gruß Markus

 

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