Pseudo-Erdbeeren

Begonnen von Claudia E., 20. Juni 2003, 11:16:00

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Claudia E.

Liebe Gartenfreunde, in meinem vor zwei Jahren neu angelegten Rasenstück macht sich ein "Unkraut" dermaßen breit, dass von den Rasenpflänzchen kaum noch eine durch kommt. Das "Unkraut" sieht aus wie kleine Erdbeerpflanzen und bildet mittlerweile einen richtigen Teppich.<br />
<br />
Die gleichen Pflanzen gab es in dem bis vor kurzem noch völlig verwilderten Garten als erwachsene Exemplare. Sie bilden auch Blüten wie Erdbeeren, und die Früchte sehen auch so ähnlich aus, sind aber definitiv keine richtigen Erdbeeren(Geschmack: iiiih!).<br />
<br />
Weiß jemand, was das für Pflanzen sind, und vor allem, wie kriege ich sie aus dem Rasen raus?

Ihr Gartenprofi

Werte Gartenfreundin Claudia!<br />
Mit der Beantwortung Ihrer Anfrage habe ich mir etwas Zeit lassen müssen, da es doch eine längere Abhandlung werden wird.<br />
Ich nehme zuerst einmal an, daß es sich um die Knackerdbeere handelt.<br />
Beschreibung:<br />
Blütenfarbe weiß - Blütenblätter 5 - Blütenanzahl 3-10 an einem Stängel<br />
Blätter 3 an einem Stiel - Blattrand gezähnt<br />
keine oder nur kurze Ausläufer<br />
Vorkommen auf nährstoffarmen aber kalkhaltigen Boden / Trockenrasen<br />
Geschmack fade<br />
Es gibt dann noch eine Zimterdbeere mit würzigen Geschmack und ähnlichem Aussehen.<br />
Wenn diese Beschreibung nicht zutrifft, müßten Sie mir nach obigen Muster eine Beschreibung mailen.<br />
<br />
Nun geht es aber nicht so einfach mit etwas ausbringen und der Rasen gedeiht bestens, ohne Beiwuchs.<br />
Rasen stellt an den Boden und die Nährstoffversorgung sehr hohe Ansprüche - er hat von allen Ihren Gartenkulturen den höchsten Nährstoffbedarf.<br />
Der Boden soll sandig/lehmig sein und nicht zu Staunässe (Lehmboden) neigen. Aber auch reiner Sandboden ist nicht gut. Der Humusgehalt soll hoch sein. Der Wasserbedarf liegt bei 500-700L pro m² und Jahr. Der pHWert je nach Boden zwischen 6 und 7. Schnitthöhe nicht unter 4cm in Trockenperioden 6. Wenn es nun die Knackerdbeere ist, so deutet alles darauf hin, daß diese Anfordereungen nicht zutreffen.<br />
Bevor Sie nun die Bekämpfung des Beiwuchses (Unkraut) vornehmen,  müssen Sie zuerst diese Voraussetzungen schaffen, damit die Rasengräser in der Lage sind die entstandenen Lücken zu schließen.<br />
Hierzu mein Rat: düngen Sie umgehend Ihren Rasen; meine Empfehlung "Azet Rasendünger" mit 100gm" und im September ein zweites mal mit der gleichen Menge. Dies ist ein organischer Rasendünger mit bodenbelebenden Mikroorganismen, sowie humusbildend und hat als organischer Dünger die Eigenschaft die Nährstoffe langsam abzugeben. Dadurch wird ein zu großes Längenwachstum und somit großer Schnittaufwand nach der Düngung vermieden. Im Oktober/November führen Sie eine pHWert Bestimmung durch. Im Handel gibt es dazu den "Calcitest" / "pH-Bodentest". Eine Anleitung zur Durchführung liegt der Packung bei; desgleichen eine Tabelle wieviel Kalk Sie brachen um den notwendigen pHWert zu erreichen. Diesen Kalk bringen Sie dann im Winter aus. März April 2004 bringen Sie dann den ersten Dünger wieder aus. Im Juni/ Juli 2004 können Sie dann an die Beseitigung des Beiwuchses gehen. Hierzu gibt es im Gartenfachhandel von der Firma Celaflor und Bayer Spezialpräparate - lassen Sie sich dort beraten.<br />
Viel Erfolg wünscht Ihr Gartenprofi

Claudia E.

Werter Gartenprofi, herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Es deutet alles daraufhin, dass wir es wirklich mit der Knackerdbeere zu tun haben.<br />
<br />
Ich werde unserem Rasen nach Ihrem Rat den dringend notwendigen Dünger zukommen lassen. Und den Hinweis auf die Schnitthöhe beherzigen.<br />
<br />
Vielen Dank für den Tipp!<br />
<br />
Wenn es denn nächstes Jahr soweit ist, dass ich an die Bekämpfung des "Beiwuchses" gehen kann, gibt es auch Alternativen zur "Chemie"?<br />
<br />
Claudia E.

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