HILFE,MEINE BLAUZYPRESSEN..............

Begonnen von Sten Paulsen, 06. August 2002, 21:46:00

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Sten Paulsen

....egal ob große 4m oder kleine 2m werden an den Blättern alle trocken und braun. Eine mußten wir schon herausnehmen.<br />
Man sagte mir das dies Pilzbefall wegen der starken Regenfälle ist, alle grünen Koniferen sind auch ok.<br />
Wer weiß die Rettung in letzter Minute ?

Thomas Marchl

Hallo Leidgeplagter!<br />
<br />
Habe im Herbst letzten Jahres blaue Zypressen gepflanzt und muß gleiches feststellen:<br />
Die Dinger werden von der Wurzel her an den "Blättern" von innen her zuerst gelb. Habe heute auf Empfehlung eines echten Profis aus dem Baumarkt mit Fungizid "Cefalor Polyram WG", eigentlich ein Präparat gegen Pilzerkrankungen im Gemüsebau gespritzt. <br />
<br />
Der Ratschlag war, dieses über mehrere Wochen hinweg zu tun.<br />
<br />
T. Marchl

B.Dettmar

Werter Gartenfreund Paulsen!<br />
Leider ist es nicht so einfach eine Ferndiagnose zu stellen. Ich versuche einen Handzettel anzufügen den ich bei Beratungen im Kleingartensektor zusätzlich den Gartenfreunden über geben. Ich hoffe es gelingt.<br />
Mit freundlichen Grüßen B.Dettmar

B.Dettmar

Schäden an Koniferen<br />
wie Lebensbäumen (Thuja), Scheinzypressen, Fichten, Kiefern ect.<br />
<br />
Besonders Lebensbäume und Scheinzypressen bereiten den Gartenfreunden mit Nadelverbräunungen große Probleme. In der Mehrzahl sind es Schwächekrankheiten, die diese Schäden verursachen und durch Optimierung des Bodens leicht und auf Dauer abgestellt werden können. Sie haben gewiß schon von Waldschäden durch den sogenannten sauren Regen gehört. Der saure Regen direkt auf den Nadeln spielt eine untergeordnete Rolle. Der eigentliche Schaden resultiert aus einer Versauerung des Bodens. Dadurch können die Pflanzen ihre Nährstoffe nicht optimal aufnehmen. Bei Ihren Pflanzen ist es ähnlich.<br />
1.Ihre Pflanzen haben neben den anderen Hauptnährstoffen einen hohen Bedarf an Magnesium. Dieser Pflanzennährstoff kann optimal nur bei einem pHWert von 7-8 aufgenommen werden. Deshalb ist eine der ersten Maßnahmen eine pHWert Analyse. Diese können Sie mit dem "Primus Calcitest" selbst durchführen. In der Packung befindet sich auch eine Tabelle, auf der Sie die notwendige Kalkmenge ablesen können.<br />
2.Als nächster Schritt erfolgt die Aufkalkung des Bodens auf einen pHWert zwischen 7 und 8. Sollte es sich herausstellen, daß größere Kalkmengen (über 350gm²) benötigt werden, so sind diese Mengen auf mehrere Gaben aufzuteilen. Meine Empfehlung geht zu dem "Azet VitalKalk". Dieser Kalk sorgt für eine gute Krümelstruktur des Bodens und belebt ihn. Dies wird erreicht durch den Zusatz von Azotobacter Bakterien im Kohlensaurem Kalk.<br />
Ist der optimale pHWert erreicht, so sind jährlich im zeitigen Frühjahr 100gm² von diesem Kalk zu verabreichen.<br />
3.ist eine kontinuierliche, jährliche Nährstoffversorgung mit speziellem Dünger für Koniferen wie "Azet TannenDünger" durchzuführen. Dieser Dünger ist ein rein organischer Dünger auf Pflanzenbasis und etwas Guano mit einer sehr guten Langzeitwirkung. Er enthält neben Stickstoff, Phosphor und Kali viele Spurenelemente - Mikroorganismen zur Belebung und Aktivierung des Bodens - und Magnesium. Mit dem obigen Kalk und diesem Dünger sichern Sie die Magnesiumversorgung voll ab. Bei bereits geschädigten Pflanzen haben sich außerdem mehrere Spritzungen mit dem "KoniferenBalsam" bewährt. Der Dünger sollte Anfang April verabreicht werden und die Spritzungen ab Mitte April mehrmals erfolgen. Beachten Sie die Gebrauchsanweisung!<br />
4.Der Boden selbst soll locker, luft- und wasserdurchlässig sein. So müssen vor allen Dingen schwere Lehmböden durchlässiger werden. In schweren Böden sorgt Staunässe sonst zum Faulen und damit Absterben der feinen Saugwurzeln. Trotzdem darf der Boden aber nicht austrocknen. Deshalb muß auch an frostfreien Wintertagen bei Trockenheit gewässert werden. Auch eine Mulchschicht wirkt sich sehr vorteilhaft aus - wobei dem Mulchkompost der Vorzug zu geben ist. Beim Kalken und Düngen muß eine Mulchschicht aber kurzzeitig entfernt werden, damit ein guter Bodenkontakt gewährleistet ist.<br />
<br />
Dann treten noch 2 Pilzkrankheiten und 1 tierischer Schädling auf.    - bitte wenden -<br />
I. Schuppenbräune: sie zeigt sich von Jan.-Aprl. mit einer Verbräunung einzelner Schuppen (später werden dann die ganzen Triebteile braun). Im Mai-Juni mit kleinen braunen, länglichen Flecken auf der Rückseite der Schuppen, von wo aus dann auch neue Pflanzenteile infiziert werden. Deshalb sollten etwa Ende Juni die erkrankten Triebe ausgeschnitten werden und ab Ende Juni bis Oktober vorbeugende Spritzungen durchgeführt werden. Je feuchter das Wetter ist um so öfter.<br />
II. Trieb- und Zweigsterben: hier verbräunen sich im Jan-Aprl. die Zweigspitzen,  und im Mai sind auf der Rückseite kleine runde schwarzbraune Punkte zu finden. Auch hier erfolgt dann die weitere Verbreitung. Die abgestorbenen Triebspitzen sollen am besten bis Mitte Mai herausgeschnitten werden. Vorbeugende Spritzungen sollen ab Mitte Mai mind. 3x im Abstand von 7-14 Tagen (je feuchter um so kürzer) durchgeführt werden.<br />
I. u. II.: als Spritzmittel empfehle ich Ihnen das Pflanzenstärkungsmittel "NeudoVital Rosen Pilzschutz" in einer 1%igen Konzentration in Verbindung mit "Koniferen Balsam" ebenfals 1%ig. Das oben gesagte  zur Kalkung und Nährstoffversorgung gilt hier genauso. Wichtig ist, daß die Maßnahmen mit benachbarten Gartenfreunden abgesprochen und gemeinsam durchgeführt werden.<br />
III. tierischer Schädling: hier tritt die Thuja-Miniermotte auf. Die Schäden zeigen sich etwa ab August mit blassgrünen Schuppen an den Triebspitzen, die sich Jan.-April ausbreiten und im Mai am stärksten sind - Im Gegenlicht sind die Schuppen durchscheinend. Im Juni fliegt die Motte aus und legt an den Schuppen neue Eier ab. Etwa ab der 2. Junihälfte muß die Behandlung mit einem systemischen Insektizid erfolgen. Lassen Sie sich hier in Ihrem Gartenfachmarkt beraten.<br />
An Fichten tritt am stärksten die Sitka-Fichtenlaus auf (auch die Blautanne ist eine Fichte). Sie hat einen etwas anderen Lebensrhythmus als die anderen Blattläuse. Sie sucht Ihre Wirtspflanze verstärkt in den Monaten Okt./Nov.auf. Je nach Witterung erfolgt die stärkste Vermehrung ab Jan.-März. Diese Läuse saugen an den Nadeln, die dann vergilben und verbräunen. Die stärkste Saugtätigkeit erfolgt an den jüngsten vorhandenen Nadeln auf der Unterseite. Wenn Sie die braunen Nadeln sehen, ist es schon fast zu spät! Deshalb sollten Sie ab Januar monatlich eine Klopfprobe durchführen. Sie halten ein weißes Blatt Papier unter einen Zweig und klopfen mit einem Stock auf den Zweig. Finden Sie auf Ihren Blatt Papier dann grüne Läuse mit rötlichen Augen (Lupe verwenden), sollten sie sofort mit der ersten Spritzung einsetzen. Meine Empfehlung geht zum "Neudosan Neu Blattlausfrei" 2%ig. Das Mittel ist ungiftig und nützlingsschonend. Obwohl es eine gute Fließfähigkeit hat und gut um die Nadeln herumläuft, empfehle ich stets von unten nach oben zu spritzen und dies tropfnaß. In Abständen ist die Klopfprobe bis Mitte April zu wiederholen und bei Bedarf erneut zu spritzen. <br />
Sollten sich im Mai braune Nadeln zeigen, so gehen Sie recht bald mit "Koniferen Balsam" dagegen vor. Es sind 3-4 Spritzungen in Abständen von 2-4 Wochen notwendig.<br />
Auch die Fichten-Galläuse haben in den Gärten zugenommen. Bei diesem Schädlingsbefall bilden sich an den Neutrieben im Mai/Juni Verdickungen in der Form junger Zapfen. Die beste Bekämpfungsmöglichkeit ist das Ausbrechen bzw.-schneiden dieser Wucherungen. Dies muß jedoch vor Anfang August geschehen, denn danach verlassen die jungen Schädlinge die schützende Hülle und können somit für einen Neubefall Sorge tragen. <br />

Andrea Wilting

Hallo,

meine Lebensbäume (4 Jahre alt) bekommen untenrum braune Blätter - allerdings nur von oben! Dreht man das Blatt rum, ist es grün! Ist das eine Krankeheit??? Erst hatten es 3 Bäume, jetzt fast alle!
Wer kann mir helfen???

Gruss Andrea

Veit

Hallo,  Was ist denn aus Ihen gelben Zypressen geworden ?
Habe ähnliche Probleme.
Schon 4 mal ersetzt immer wieder gelb.
Danke für Info !

Thomas Marchl

Tja,die Dinger sind etwas zickig. Im Prinzip helfen nur zwei Dinge
1) Tannendünger
2) Bittersalz (in Boden einarbeiten gem. Packungsanleitung) oder mit einer Lösung besprühen.
Die blauen Zypressen zeigen leicht Mangelerscheinungen, vor allem bei schweren, lehmigen Böden.

Gruss und viel Glück!

Andrea Schmidt

Hallo,
habe mein Blauypressen mit Bittersalz gegossen, nun haben sie rote Spitzen bekommen...Was sol ich tun..????
Andrea

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