stromverlust

Begonnen von werner, 19. November 2006, 19:49:00

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werner

Wie haltet Ihr es mit dem Stromverlust ?

legt Ihr allgemein um, d.h. jeder zahlt gleich viel, oder rechnet ihr den Verlust nach dem Verbrauch ?
Wir haben Gärtner die den ganzen Sommer draußen wohnen und daher wesentlich mehr verbrauchen als Andere. Sollten diese auch mehr Verlust bezahlen ?

Wer weis dazu was

Gruß werner

Reinhard

Das ist ein Thema, über das oft und gern gestritten wird.
Bei uns im Verein halten wir es so, das der Betrag gleichmäßig auf alle Gärten aufgeteilt wird. Der Betrag ist jedes Jahr unterschiedlich und liegt i.d.R. zwischen 5 und 10 Euro/Garten.
Das gibt zwar so ungefähr in jeder 3. Hauptversammlung immer wieder die gleiche Diskussion, aber bisher konnten wir diesen Kurs halten.
Bei uns sind in den Lauben Zähler installiert, die teilweise 40(!) oder mehr Jahre alt sind. Die Argumentation des Vorstandes, dass durchaus damit zu rechnen sei, dass diese Zähler z.T. erhebliche Tolleranzen haben könnten und eine Änderung des Abrechnungsmodus nur in Frage käme, wenn sich jeder einen neuen Zähler einbauen ließe, hat dann doch abgeschreckt....
Weiterhin sollte man bedenken, dass jeder Zähler einen gewissen Eigenverbrauch hat, denn die Spannungsspule des Zählers ist 24 Stunden/Tag an das Stromnetz angeschlossen. D.h. auch Gärtner, die wenig im Garten erzeugen hier Kosten.
Der Eigenverbrauch beträgt, in Geld ausgedrückt, je nach Alter der Zähler mindestens 2...3 Euro/Jahr. Wenn Du z.B. 100 Gärten hast, kommt da schon einiges zusammen....

daisy

Zum anderen: wenn man für jedes einzelne Mitglied prozentual ausrechnen sollte, wie hoch ihr Anteil am Schwundstrom ist und man dann noch eine große Gartenanlage hat, das kostet schon viel Aufwand. Und die Kassenwarte arbeiten ja, wie alle anderen Vorstandsmitglieder, ehrenamtlich. Bei uns in der Anlage wird der Verlust gleichmäßig aufgeteilt. d.

Fenrich

Hallo daisy,

das würde mich nicht stören. Ich habe für diesen Zweck eine Excel-Tabelle mit hinterlegten Formeln angelegt. Dort brauche ich nur die Zählerstände und ggf. neue kWh-Preise einzutragen - und schwupp - rechnet Excel für jeden Garten den zu zahlenden Betrag aus. Da Excel auch die Prozentrechnung beherrscht, wäre das auch kein Problem.

Ich habe mich mal im Kreisverband umgehört.
Es gibt Vereine, die eine centgenaue Abrechnung durchführen, aber eine Grundgebühr von 15 oder 20 Euro/Jahr erheben. Aus diesem Pool werden dann der "Schwundstrom" und eventuelle Instandsetzungen an der Elektroanlage bezahlt.

Andere Vereine regeln das über den kWh-Preis. D.h. jeder bezahlt pro kwh einige Cent mehr, als die Energieversorgung verlangt. Diese Variante würde ich allerdings ablehnen (Siehe meine erste Antwort).

Lutz Friedrich Gartenperle e. V. Halle/Saale

Für unsere 128 Gärten haben wir von der Energieversorgung einen Hauptzähler.Alle anderen Zähler sind sogenannte Zwischenzähler, die  einen Eigenverbrauch von ca. 4,2Watt die Stunde haben,selbst wenn keine Verbraucher angeschlossen sind.Jeder kann sich selbst ausrechnen, welche zusätzlichen Kosten da auf jeden Einzelnen zu kommen. Nachrechnen und umlegen lohnt sich!!

Eckhard

Da wurde angenommen, dass Stromzähler falsch zählen (wg alterns). Das ist falsch. Wer sich mit der Funktion des Z befasst, erkennt, dass er nur richtig oder gar nicht zählen kann.
Die Drehung  (Abstoßung) entsteht durch wirbelströme, die ein Kraftfeld erzeugen und damit um so größer werden, je geringer die Abweichung ist (abhängig vom Strom). So wird schwergängkeit kompensiert.
Auch die Feststellung , ein Zähler verbraucht 4,2 Watt/h möchte ich anzweifeln. Wir bezahlen das , was der Abrechnungszähler tatsächlich mißt. Rüchschlüsse auf den Verbrauch durch statische Messungen ( Ohm, Ampere usw sein völlig falsch )
Gezählt wird die "Wirkleistung".
Dazu schließt man einfa ch  einen Zähler an einen anderen, schaltet die Spannung ein und siehe da kein verbrauch.
Der zähler ist in seiner Wirkung auf das Netz mit einem Trafo vergleichbar, der zwar  ohne Last Strom "verschiebt", diese führt aber nicht zu Wirkleistung.
Sonst würden unsere vielen Klingentrafos in den Häusern ja enormen Strom verbrauchen.
Würde die Spannungsspule im Zähler 4Watt/h verbrauchen, wird sie so heiß, dass man sich drann  die Finger verbrennen könnte.

nichts für Ungut eckhard

hans

Hallo liebe Gartenfreunde,
alle vorstehenden Argumente kenne ich seit Jahren.
Um Klarheit zu schaffen, haben wir in einer Zeit, als sich
niemand in den Gärten befand, den Hauptzähler beobachtet - er lief und lief. Dann haben wir die einzelnen Wege abgeschaltet:
entsprechend weniger war der Verbrauch - umgekehrt nahm der Verbrauch dann wieder zu. Genauere Ergebnisse lieferte eine
Messung des tatsächlich fließenden Stromes: im Schnitt fließen
30 mA (milliampere) pro angeschlossenem Garten im "Ruhezustand".
Das ergibt in unserer Anlage bei 41 Gärten einen Verbrauch von ca.500 kWh. Diese Kosten legen wir zu gleichen Teilen um, und
seit diesem "Test" akzeptieren alle dieses Verfahren.

Eckhard

Lieber hans,
das hast Du ein schönes Beispiel gegeben.

Wer viel misst, misst Mist – eine alte Regel aus dem Handwerk, denn,
alle Zähler sind bei nicht angeschlossenem Verbraucher Trafos ohne Last. Diese lassen zwar Strom fließen. Dieser wird aber zur Spannung phasenverschoben, sodass keine Wirkleistung entsteht. Nur die wird am Hauptzähler gezählt.
Mach doch mal einen Versuch: Jetzt wird Abends um 21 00 Uhr der Hauptzähler abgelesen, kein Verbrauch darf angeschlossen sein. Nach 10 Std müsste der Hauptzähler 2,7 kW/std Verbrauch anzeigen  - das ist sicher nicht der Fall.

Aber Ihr habt ganz andere Probleme, wenn Ihr nicht als Verein Eure Gemeinnützigkeit riskieren wollt:
Solch ein Verein MUSS solche Ausgaben als Umlage behandeln und genau mit den Verbrauchern abrechnen. Er darf hierbei keine Überschüsse haben. Das Finanzamt hat  schon ca 200 000 Vereine geprüft wegen solcher Regelwidrigkeiten.
Schlaue Vereine gründen für die Strom und Wasserabrechnung  deshalb eine Gesellschaft, die eine Steuererklärung macht. Buchführung ist in beiden Fällen die selbe. Der Verein ist dann auf der sicheren Seite.
Gruß eckhard

hans

Danke,lieber Eckhard, für Deinen Beitrag.
Vielleicht habe ich mich nicht exakt genug ausgedrückt.
Es fließt nicht nur Strom, sondern der Hauptzähler dreht sich auch - also kein Blindstrom und damit Wirkleistung!
Und mit den Finanzen dafür läuft das so:
Gesamtkosten lt. Jahresrechnung des Energielieferers minus
Summe der Einzelverbräuche ist gleich Differenz.
Diese teilen wir dann verbrauchsunabhängig auf, und jeder bekommt darauf aufbauend seine Einzelrechnung. Für den Verein ist das ein Nullsummenspiel - wie es auch angestrebt ist.
Da kann uns kein Rechtsverdreher etwas anhaben. Übrigens verfahren wir beim Stadtwasserverbrauch genauso.

mit besten Grüßen aus Dresden

Hans

Eckhard

Lieber Hans,

vielen Dank für die Beschreibung.
Daran sollten sich viele Vorstände ein Beispiel nehmen.
Ich kenne mehrere Vereine, die es sich nicht verkneifen können, durch die Strom- und Wasserabrechnungen Überschüsse in ihre Kassen zu wirtschaften. Sie glauben ein Beschluß darüber könne es rechtfertigen.
Wie Du es beschreibst.  Diese Abrechnungen müssen gesondert gemacht werden und  real ausgeglichen sein und nicht nur bilanzmäßig (durch Einfügen durch das Konto Rücklagen z B )

gruß Eckhard

Annett

wir haben in den letzten 3 Jahren einen Stromverlust von 1.500 kwh und haben diesen Verlust aus der Stromkasse finanziert. Nun müssen wir etwas tun, sonst kassieren wir bald Stromgebühren über denen des Anbieters. Könnten sie die Gesellschaft mal näher erklären, die wir da gründen müßten?
danke

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