Strom- und Wasserverluste

Begonnen von Birgit, 25. Februar 2010, 21:39:51

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Birgit

Hallöchen!
Hohe Stromverluste 1019 KWh und Wasserverluste 26,5m³ bei uns, bei 65 Gärten. Stromkästen werden aller 5 Jahre kontrolliert und Wasserzähler wurden für alle neu angeschafft. Was kann noch die Ursache sein? Kriechstrom wurde mir gesagt. Haben andere Vereine auch so hohe Verluste?
Wir möchten nun nicht extra noch die Zähler verblomben und super sichern, sondern suchen erstmal nach noch anderen Ursachen. Wie macht ihr das?
Birgit grüßt und grübelt, Kopf kratz

gino

Sicher gibt es dafür viele Gründe, wenn die Stromleitungen sehr alt sind, sind die Verluste umso größer.
Bei uns hat sich diese Erscheinung des enormen Stromverlustes relativ schnell aufgklärt. Wir haben in der MV regelmäßige Spontanablesungen angekündigt und auch beschlossen. Nach etwa 6 Mon. fanden wir heraus, dass bei einigen Gfrd. die Stromzähler "rückwärts" liefen- warum auch immer. Unser Stromfachmann meinte, bei alten Zählern könnten solche Fehler auftretetn, keine Ahnung.
Die Zähler wurden ausgetauscht, jetzt ist der Verlust akzeptabel. gino

lutz

Hallo Birgit,

zu Wasser sieh Dir doch bitte mal diese Seite an:

http://www.minol.at/mainfz.htm?http://www.minol.at/messdiff.htm

=> In einer K-Gartenanlage sollte man also, wegen der längeren Wegstrecken und den oft unkontrollierten tropfenden Wasserhähnen (die ja beim Einzelnen, selbst bei gezielt eingesetzter "Tröpfchenbewässerung", nicht gemessen werden), von etwa 25 % Differenz ausgehen. Also die Gesamtmenge Wasser ist 25 % höher als die Summe der Einzelzähler. Wenn also bei euch die Summe der einzelnen Zähler etwa 105 m³ beträgt, der Hauptzähler 126,5 m³ anzeigt, so wäre das noch im Rahmen des Zulässigen. Wenn sich die Werte über die Jahre nicht unwesentlich ändern, so kannst du dich beruhigt zurücklehnen.

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Bei den Strom-Messdifferenzen ist auch noch folgendes ausschlaggebend: Jeder Unterzähler selbst verbraucht Strom, auch z.B. im Winter wenn nix eingeschaltet ist. Ein Hauptschalter vor den Unterzählern würde also, wenn im Winter ausgeschaltet, diesen "Verlust" vermindern. Oder man "dreht" die Sicherung raus...
Zudem zählt so ein Unterzähler auch erst ab einem bestimmten Schwellenwert. Eine Sparstromlampe kann also den ganzen Tag lang leuchten, ein kleines Radio den ganzen Tag lang dudeln,  ohne dass sich der Zähler auch nur zuckt! Der genauere Hauptzähler eurer Stadtwerke allerdings wird schon rotieren!
Zu den von gino angesprochenen alten Zählern: Die Zähler haben ein Eichdatum, das man ebenfalls beachten sollte!
Der Leitungswiderstand (vor allem eben, wie gino ebenfalls schreibt, bei sehr alten Leitungen) wäre ebenfalls ein "Verlust-Faktor". Ebenso wie von dir bereits benannte Kriechstrom.
Läßt sich ausmessen. Kostet aber was. (Und der Handwerker, falls ihr einen solchen damit beauftragt, wird mit Sicherheit etwas finden! Schließlich lebt er davon.)

Frage: Wieviel Prozent beträgt den der "Stromverlust"? Erst dann könnte man einschätzen, ob der ganze Aufwand auch lohnt.

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Auch allgemein nicht uninteressant:

http://tinyurl.com/yh7bogy

http://tinyurl.com/y97bpm2

Meine ganz private Empfehlung (wenn sich die Differenzen in besagtem Rahmen bewegen): Die tatsächlichen Kosten anteilig nach Verbrauch auf die Nutzer umlegen. Punkt. Aus.
Das ist seit langem so bei Wohnungen üblich, wo ja gerade der Strom- und Wasserverbrauch (und damit auch die Differenzen) um ein Vielfaches höher ist als in einem Kleingarten. Doch...

Zu deiner Frage: "Wie macht ihr das?" nur soviel: 10 Vereine 11 Lösungen!

Gruß

L.

Anuk

Hallo Birgit,

in unserer Gartenanlage hatten wir auch dieses Problem im Elektrobereich.

Elektrozähler sind im Prinzip auch Verbraucher. Sie sind 365 Tage im Jahr ,,eingeschaltet". Während der Eigenverbrauch des Hauptzählers in den ,,Grundkosten" enthalten ist, muss der Eigenverbrauch von Zwischenzählern und Endzählern durch alle Abnehmer mitfinanziert werden.
Die Endzähler bei den Gartenfreunden zählen diesen Verbrauch nicht mit, so dass wir bei allen Gartenfreunden eine Pauschale entsprechend dem jeweiligen Zählerart (Licht / Kraft) festgelegt und beschlossen haben und diese in die Abrechnung einbeziehen.

Werte für die Berechnung werden unter
   http://www.heiz-tipp.de/ratgeber-975-zaehlerverbrauch.html
mit 10 bzw. 40 kWh (Licht/Kraft) angegeben. Je nach Zählertyp gibt es hier aber sicher größere Unterschiede.
Von Elektofirmen wurden mir diesbezüglich aber auch schon höhere Eigenverbrauchswerte genannt.

Unter Berücksichtigung einer solchen Pauschale lassen sich Eure Verluste sicher ausgleichen. Zusätzliche "Schwarzabnahmen" können aber nur durch Kontrollen unterbunden werden. Sie zu finden ist sicher nicht leicht.

In diesem Sinne
Anuk

witwe bolte

Hallo Birgit,
dein Problem kann ich nicht richtig nachvollziehen. Ich fasse es mal zusammen wie es in unserer Kolonie gehandhabt wird und nach meinem Wissenstand auch in den anderen Anlagen, wie es anders gar nicht geht.

Ich kenne es in Berlin nur so, das der Stromverbrauch über getrennte Stromzähler abgerechnet wird, einer für die Gemeinschaftsanlagen, wie Wegbeleuchtung, Pumpen oder Maschinen für die Pflege der Anlage bez. für Reparaturen und zum anderen hat jeder einzelne Kolonist einen eigenen Zähler in seiner Laube, er kann sich den Stromanbieter selber wählen, von dem er seinen Strom geliefert haben will. Die Stromkosten für die allgemeine Anwendung, außerhalb der individuellen Verbrauchzahlen, die zahlt natürlich jeder Pächter anteilmäßig mit seiner Pachtrechnung mit, aber seinen persönlichen Stromverbrauch den zahlt jeder separat.

Das ist beim Wasser anders, da endet am Eingag der Kolonie die Hauptwasserleitung mit einem Zähler für den Gesamtverbrauch der Kolonie über alles, die individuellen Wasserentnahmen eines jeden Kolonisten werden an extra Wasserzählern auf den Pachtgrundstücken abgelesen und die Summe aller dieser Wasserzähler sollte dann theoretisch mit der Summe des Zählerstandes an der Hauptwasserleitung übereinstimmen. Aus der Sicht des Wasserbetriebes sind alle denkbaren Optionen die hinter ihrer Hauptwasseruhr zum Verrechnen des Gesamtverbrauches angewendet werden, dem Wasserwerk grundsätzlich egal, weil die Wasserwerke ihre Lieferung bezahlt bekommen, als Gesamtbetrag, von dem dafür Zuständigen im Vorstand der Kolonie.

Nun ist es jedoch so, das die aufsummierten Einzelverbrauchswerte niemals mit dem Gesamtverbrauch am Hauptzähler übereinstimmen, immer wird die Summe höher sein, als der Stand an der Hauptwasseruhr. In unserer Kolonie wird die Differenz Schwundwasser genannt. Unser Vorstand liegt meiner Meinung nach richtig, er akzeptiert eine Schwunddifferenz von ca. 5%, die auf alle Kolonisten umgelegt wird. Werte die deutlich höher sind als 5% führen zur Kontrolle der Wasseruhren bei den Kolonisten, ob ungeeichte, ungenaue Uhren eingebaut sind, an den Uhren manipuliert wird, oder es werden größere Verluste gesucht, die bei defekten Rohrleitungen in den Hauptleitungen auftreten. Ein paar Leckstellen sind normal, treten nach oben hin auch nicht in Erscheinung, sind ungemein schwer zu finden. Nur die großen Verluste, die sich aber auch bald durch Erdeinbrüche an der Oberfläche bemerkbar machen, welche natürlich auch Schwundwasser sind, die werden dann repariert.

Gruß
witwe bolte

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