Wie krieg ich am schnelsten das Unkraut raus ??

Begonnen von Bstian, 26. Februar 2005, 13:33:00

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Bstian

Ich hab jetzt seid 2 Monaten versucht die Brennesseln und anderes aus meinem Garten zu entfernen. Ich hab schon alles <br />
mögliche ausprobiert. Doch es wächst immer wieder nach.<br />
Falls ihr mir helfen könnt meldet euch!!!

Werner

Am besten bewährt hat sich die alte Steigbügelhacke. Ständiges Entfernen des Grüns kann auch das widerstandsfähigste Wurzelunkraut (Brennessel, Giersch, Quecke usw.) auf die Dauer nicht ab.<br />
Bei zu großem Aufkommen und nicht zu großer Fläche hilft auch ein heraussieben des Wurzelwerks mit einem grobkörnigen Sieb.<br />
Übrigens, chemische Keule (z.B. Roundup) ist hier verboten und sollte auch ohne solch ein Verbot mMn nicht eingesetzt werden.

Gartenprofi

Werter Gartenfreund Bstian !<br />
Es ist schon richtig, daß Brennesseln sehr schwer zu entfernen sind. Besonders schwierig zwischen Stauden, Beerenobst, Ziersträuchern etc.. Es muß grundsätzlich dort mehrmals gerodet werden. Bei Flächen die neu gestaltet werden empfehle ich auch immer dort keine oben genannten Kulturen anzupflanzen sondern vorerst nur einjährige Kulturen. Eine Alternative wäre noch die Flächen mit schwarzer Folie oder einigen Lagen Wellpappe abzudecken.<br />
Zwischen Kulturen hilft eigentlich nur der Einsatz von chemischen Präparaten. Entweder Präparate wie Rount up oder Unkraut Stop die hier aber auch etwa 2-3x angewendet werden müssen. Oder das neue Präparat aus der Natur "Finalsan Unkrautfrei" von Neudorff was bei der Brennessel aber mindestens 4-5 Anwendungen benötigt, da es nur die Pflanzen oberflächlich austrocknen, ausbluten läßt. Eine Wirkung zeigt sich schon nach 24 Stunden, bei obigen Präparaten erst nach ca. 14 Tagen - wobei hier erst Temperateuren über 10-15° abgewartet werden müssen. Beim Finalsam reicht schon frostfreies Wetter.<br />
Nun frage ich mich nur weshalb Gartenfreund Werner aussagt, daß die Anwendung dieser Mittel nicht erlaubt ist. Die Anwendung ist auf allen landwirtschaftl-,Gärtner u. Forstwirtschaft-lich/risch genutzten Flächen erlaubt (nicht auf Wegen und Plätzen), und sie haben die Zulassung zur Kleingärtnerischen Anwendung. Es gibt allerdings eine Ausnahme; wenn die Satzung des Kleingartenverbandes oder der Kleingartensparte die Verwendung von Unkrautbekämpfungsmitteln verbietet.<br />
Gartenprofi

Werner

Genau, letzteres meinte ich mit "hier", es ist im Bereich unseres Vereins verboten.<br />
Und das macht auch Sinn, man sollte nicht in den Glauben verfallen, dass alles was zugelassen ist, auch unschädlich ist.<br />
Hier ein bisschen Pestizid, dort ein kleines Herbizid, da etwas Insektizid ach ja und ab August ein Fungizid.....<br />
Die Mischung und Menge macht´s....<br />
Ist es denn wirklich so schwer, nicht erwünschte Kräuter mechanisch zu entfernen?

Andreas

Grossflächig mit der Grabgabel oder mit Werners Gerät (bin selber Anfänger - kenn ich nicht) Uns haben sie erst ein halbes Jahr mit dem Spaten hantieren lassen - bis uns ein Kollege zeigte, wie einfach und mit viel weniger Kraftaufwand das mit der Grabgabel geht (Fachberater fragen)<br />
Dann evtl. eine Zeit lang mit Folie abdecken, ohne Licht kann auch nix wachsen. <br />
Oder Bodendecker dort anpflanzen. <br />
Aus den Brennesseln einen  Sud machen - ist gut gegen ... Blattläuse ? ... vergessen.<br />
Diese herbizide /roundup<br />
werden z.Z. auf krebserregende Wirkung überprüft: sind also sehr zweifelhaft !!! (Le Monde 12.03.05: enthalten glyphosat - keine Ahnung was das für ein Grundstoff ist - mal googeln bei Interesse.<br />
<br />
Andreas

Andreas

Also noch mal zum Unkraut:<br />
<br />
ein bisschen Knochenarbeit ist immer dabei: gut für die Kondition.<br />
Wir haben im letzten Jahr - bei dem verregneten Wetter - als Neulinge die Hölle durchgemacht - auch dank unseres Vorstands, für den es nur einen Weg gibt: mit dem Spaten spatentief umgraben und alles in der Furche versenken - und das am besten vier - bis fünfmal im Jahr - bis zum Tennisarm.<br />
<br />
Das haben wir auch einmal gemacht ... Selbst mein Arbeitskollege - seit 40 Jahren Kleingärnter sagt: heute macht man das nicht mehr so: die Krumme muss oben bleiben.<br />
<br />
Die Krumme, das ist der Humus, in dem das Leben steckt. Grab 40 cm tief: da ist nur Lehmboden (bei uns jedenfalls Lehm) mit NULL Leben drin. Den Humus darin zu versenken heisst ganz einfach, den Garten - 4 - 5 mal im Jahr in eine Wüste zu verwandeln, wo sich dann immer wieder neu erstmal Humus entwickeln muss. Mal ganz abgesehen von der Plackerei mit dem Spaten. Einmal reicht bei schweren Böden - wenn überhaupt.<br />
<br />
Besorg Dir eine Grabgabel (STATT Spaten) - sieht aus wie ein Vierzack /Heugabel - für 20 Euro im Baumarkt. Da damit nicht die gesamte Fläche eine Spatens ausgehoben wird, geht das auch nicht so in die Knochen !<br />
<br />
Die 20 cm Humus rausheben, umdrehen, auf den Acker legen und die (jetzt unten liegende) obere Hälfte aus Gräsern und Unkraut in diese flache Furche mit der Gabel ziehen. Den Rest drüber. Damit schaffst Du innerhalb von 4 Stunden (oder 3 ?) mit viel Schweiss rund 200 qm.<br />
<br />
Was uns unsere dollen Chefs aber sagten: alles in die spatentiefe Furche.<br />
Kommt nicht wieder hoch: denkste !  Es gibt so zwei Sorten von Unkräutern: die flach wurzelnden wie Vogelmiere, Springkraute, evtl Giersch und dann die tiefwurzelnden: Löwenzahn und Hahnenfuss.<br />
<br />
Wir kippten also alles in die Furche: Löwenzahn und Hahnenfusss waren nach ein paar Wochen wieder da - schöner als jemals zuvor. <br />
<br />
Nur Vogelmiere, Giersch, Springkraut - die blieben unten.<br />
<br />
Vorteil der Grabgabel dabei: sie bleibt mit den Zacken an den Wurzeln und zieht sie mit raus: dann damit NICHT auf den Komposthaufen - sondern separat in die grüne Tonne ! Mit der Grabgabel holst Du die fiesesten Wurzelunkräuter spielend aus dem Boden...<br />
<br />
Praktisch auch: eine Plane im Herbst auslegen, wennn alles geernet ist<br />
oder, wenn ein Teil "gesäubert" ist, und noch nicht klar ist, wann dort was angebaut wird. (Wir haben im Baumarkt einfach -günstiger - eine Plane bekommen, die als Dachabdeckung innen verkauft wurde: muss ja nicht die ultimative super Gartenplane sein). Aber unter der Plane aus dem letzten Herbst fanden wir jetzt im Frühjahr immer noch Wurzelstücke vom Hahnenfuss und Löwenzahn - nicht kaputtzukriegen... ausser man lässt sie zwei Jahre liegen - und wer will das schon.<br />
<br />
In irgendeiner Ecke im Garten im Windschatten würde ich trotzdem was Löwenzahn zulassen - ist erstes Futter für die ersten Schmetterlinge im Frühjahr (Tagpfauenauge). NUR Nutzpflanzen ist auch langweilig.<br />
<br />
Wenn ein Feld abgeerntet ist: Gründünger drauf (Senfgras, Lupinen, Bienentreu oder wie es auch heisst - dann kann da auch nicht so viel unerwünschtes kommen - wenn es verblüht ist, die Stiele auf den Kompost, mit Grabgabel umgraben, den Rest macht der Frost im Winter oder die neuen Nutzpflanzen. Macht jeder Bauer so. Nur KG-Vorstände sehen so was nicht gern, weil so eine blühende Fläche mit Bienen "unsauber" aussieht...<br />
(jedenfalls, die, mit denen wir zu tun haben).<br />
<br />
Den Hahnenfuss, der sich noch in den Ecken verschanzt hat, versuch ich rauszuholen und stattdessen Scharbockskraut reinzusetzen - ist genauso fies tief verwurzelt - aber man kann es als Salat ESSEN ! Vitamin-C haltig.<br />
Scharbock soll ein Name für Skorbut sein. Wird sich aber auch bodendeckend ausbreiten, fürchte ich: und Bodendecker sind ja verboten (bei uns).<br />
<br />
Vielleicht mal nach Luzerne googeln ... <br />
<br />
Den Tipp mit der Grabgabel hat uns der Fachberater im Frühherbst gezeigt, nachdem wir bis dahin wie blöd Unkraut gezupft hatten monatelang.<br />
<br />
Wir machen das im zweiten Jahr hier - für Tipps sind wir immer dankbar.<br />
<br />
Andreas<br />

Peter

Hallo, bei stark verkrauteten Flächen hatt sich bei mir bissher Mais sehr gut geeignet. Diesen nicht in der Reihe, sondern dicht aussähen. Die Fläche ist dann zwar erstmal "besetzt", aber das Unkraut geht aufgrund des Nährstoffkonkurenten und dessen schnellen Wuchs und Abschattung fast zu 100% ein. Da der Mais den Boden ziehmlich ausmergelt, empfielt sich im Herbst eine Fuhre Mist unterzugraben und im kommendem Jahr hatt man eine gute ernte und weniger Frust durch immer wiederkehrendes Unkraut!

maja

Warum denn unbedingt alle Brennesseln vernichten?
Sie sind eines der wertvollsten Heilpflanzen, die wir haben. Warum nicht aus der Not eine Tugend machen? Trocknen und Tee trinken!
Wo man sie nicht unbedingt haben möchte,
sollte man sie nach meinen Erfahrungen tatsächlich heraushacken und Jauche ansetzen. Macht den Garten schöner.

Hartmut Leimbrock

Hallo,
Ich habe grade einen Garten um einen Neubau angelegt und hatte dementsprechend mit reichlich Unkraut zu kämpfen. Wurzelunkräuter sowohl als auch einjährige.
Gegen einjährige hilft am einfachsten an richtig heißen Tagen einfaches hacken. Die Pflanzen vertrocknen dann.Man muß es immer mehrmals machen, aber wenn dort noch keine anderen Pflanzen stehen, ist es einfach. Dies hilft bei Wurzelunkräutern nicht oder kaum. Aber folgendes kann ich empfehlen: Im Mai oder Juni Kartoffeln pflanzen! macht etwas Arbeit (pflanzen, hacken, anhäufeln, aufgraben,)aber aber die Kartoffeln lockern den Boden (Das Aufgraben natürlich auch) aber beim Ernten kann man alle Wurzelunkräuter aus den soeben aufgelockerten Boden leicht herausziehen. Und man hat die Kartoffeln, deren Genuß doppelt schmecken wird!
Dies ist übrigens früher gängige Praxis gewesen bei Gartenneuanlagen, ist aber in der heutigen Zeit von Rollrasen und sonstigem Zeitmangel in Vergessenheit geraten. Schade eigentlich.
Viel Erfolg wünscht Hartmut

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