orange Flecken auf Birnbaumblättern!

Begonnen von Chistina Sicheneder, 12. Juni 2001, 22:20:00

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Chistina Sicheneder

Worum handelt es sich da? Was kann man degegen machen?
Vielen Dank für jeder Antwort!

Borwin Dettmar

Werte Gartenfreundin !
Die Pilzkrankheit nennt sich Birnengitterrost. Es ist ein Wirtswechselnder Pilz der ab Herbst auf versch. Wachholderarten wechselt, wohl aber auch auf dem Baum selbst überwintert; es gibt da versch. Veröffentlichungen.
Ich selbst komme ihm mit dem Pflanzenstärkungsmittel "Neudo Vital Obst Pilzschutz" recht gut an den Kragen. Anwendung nach der Gebrauchsanweisung.
Viel Erfolg wünscht Borwin Dettmar

Alain Hamm


Pilzliche Krankheit die für ihre Entwicklung zwei “Wirteâ€? braucht. Befallen werden praktisch alle Birnensorten(Sommerwirt). Bei den Wacholderarten (Winterwirt) ist eine Arten- und Sortenbetrachtung erforderlich. So zeigt sich Juniperus chinensis `Pfitzeriana' oder J. sabina `Tamariscifolia' als stark anfällig gegenüber dem Pilz, wogegen kein Befall bei J. communis oder verschiedenen J. squamata-Arten auftritt.
Von hier werden im Frühjahr bei günstigen Witterungsbedingungen (feuchtes, regnerisches Wetter) die Birnbäume durch Sporen infiziert. Auf der Blattoberseite der Birnblätter entstehen ab Mai/Juni   orangerote, glänzende, einige Millimeter große Flecken. Sie wachsen auf eine Größe bis etwa 1-1,5 cm und werden dunkelrot. Ab August bilden sich auf der Blattunterseite der Flecken kegelförmige 3-4 mm hohe Warzen. Ähnliche Gebilde treten manchmal auch auf den Trieben, Blattstielen oder sogar Früchten auf. Bei etwa 6-8 Infektionsstellen pro Blatt werden diese vorzeitig abgestoßen, was bei starkem Befall den Baum erheblich schwächen kann.
Krankheitsentwicklung
 Krankheitsentwicklung

Der Pilz überwintert in den Wacholdertrieben - er wird zutreffend auch “Wacholderrostâ€? genannt - . Im März/April brechen aus den verdickten Wacholder-Trieben braune, blasenartige Sporenlager heraus. Bei Regen werden sie aufgeweicht zu einer leimartigen Sporenmasse und erinnern im Aussehen an Tischlerleim. Im feuchten Zustand werden die Winterpilzsporen durch Insekten, im trockenen Zustand durch Wind, auf die benachbarten Birnbäume übertragen (Radius von 150m und weiter). Etwa 13 bis 17 Tage nach der Infektion erscheinen auf den Birnenblattoberseiten orange glänzende Flecken, in deren Zentrum sich punktartige klebrige Pusteln bilden.
Infolge der Befruchtung wächst der Pilz zur Blattunterseite durch, wo sich nach etwa 3-4 Monaten im Juli/August die knollenartigen Warzen bilden. Durch die gitterartigen Schlitze in den einzelnen “Körbchenâ€? werden goldgelbe Sommersporen ausgeschleudert, die die Wacholdertriebe infizieren. Nach der Keimung wächst das Pilzmyzel in die Wacholdertrieben hinein, was die Verdickung der Triebe verursacht. In dieser Form überwintert die Krankheit.


Christina Sicheneder

Vielen Dank für die Antworten!
Wir selbst haben keinen Wachholder, aber wer weiß was unsere Nachbarn so alles in ihren Gärten haben.
Jetzt werde ich dem Rost mal zu Leibe rücken!
Viele Grüße
Christina

B. Dettmar

Werte Gartenfreundin Sicheneder !
Irgenwie klingt es seht tatkräftig wenn Sie "... nun den Birnengitterrost an den Kragen wollen".
Leider ist der Zeitpunkt zu spät. Wie fast alle Pilzerkrankungen kann der Birnengitterost nur vorbeugend behandelt werden - also erst für das nächste Jahr. Er kommt aber mit größter Sicherheit dann erneut.
Spritzungen sind etwa ab Mitte April nötig - dann erfolgt die Infektion. In der Regel 4 Behandlungen im Abstand von ca 7. Tagen, bei dem von mir verwendeten "Neudo Viotal". Die Anwendungskonzentration ist dann 1%ig. Zu empfehlen ist außerdem vor dem Austrieb eine Behandlung mit einer 3%igen Konzentration.
Ich hoffe Sie haben im kommenden Jahr dann keine Probleme.
B.Dettmar

Christina Sicheneder

Hallo Herr Dettmar,
Vielen Dank für den Tipp, ich wäre jetzt echt losgespurtet und hätte gepritzt (zumindest wenn nichts anderes auf der Bedienungsanleitung des Spritzmittels steht). Da sieht man, daß wir den Garten erst seit diesem Jahr haben: viel guter Wille, aber reichlich wenig Ahnung! Vielleicht war der Rost sogar schon dran, als wir den Baum gekauft haben (im April).
Also werde ich es dann im nächsten Frühjahr angehen und mich derweil mit dem Kampf gegen die Blattläuse begnügen (die hat der arme Birnbaum nämlich auch!).
Nochmal vielen Dank und viele Grüße
Christina Sicheneder

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