Farbige "blase" an Johannisbeerblättern

Begonnen von Hamm Alain, 05. April 2002, 21:21:00

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Hamm Alain

Farbige „Blase“ an Johannisbeerblättern
Gegenstand unserer Betrachtung ist die Johannisbeerblasenlaus (Cryptomyzus ribis) .  Hauptâ€" oder Winterwirte dieser wirtswechselnden Blattlausart sind vornehmlich Rote und Weiße Johannisbeere, doch tritt sie gelegentlich auch an Schwarzer Johannisbeere auf.
Die Frühjahrskolonien der Johannisbeerblasenlaus befinden sich an den Blattunterseiten in Eindellungen, denen oberseits rotâ€" oder gelbgefärbte, mitunter auch grünbleibende Emporwölbungen („Blase“) entsprechen. Bei den seltener betroffenen Schwarzen Johannisbeeren finden sich weniger auffällige gelblichgrüne Blasen.
Blasenläuse auch an Alpenjohannisbeere
Ein sehr ähnliches Befallsbild fällt an Alpenjohannisbeere (Ribes alpinum) auf, die sich verschiedentlich im Rahmengrün von Kleingartenanlagen befinden. Hier ist die Blasenlaus der Alpenjohannisbeere (Cryptomyzus korschelti), die ebenfalls an der Unterseite der jungen Blätter zu finden ist. Durch den Befall wölben sich die Blätter stark nach oben, die so entstehenden „Beulen“  fallen besonders durch ihre Rotfärbung auf. Johannisbeerblasenläuse sind gelblich gefärbt und etwa 2 bis 3 mm lang. Ihre Körperhaare werden auch als „Knotenhaare“ bezeichnet, weil sie mit einem winzigen „Köpfchen“ enden. Die Rückenröhrchen (Siphonen) sind verhältnismäßig dünn und mehr als dreimal so lang wie das „Schwänzchen“ - das ist die verlängerte Spi
Aus diesen Rückenröhrchen kann die Blattlaus
 â€žBlutflüssigkeit mit wachsbeladenen Blutzelle“ ausscheiden, wenn sie beunruhigt wird.
 Es treten zunächst ungeflügelte, später auch geflügelte Blattläuse auf.

Wirtswechsel auf Lippenblütler
Schon im Juni verlässt die Johannisbeerblasenlaus den Winterwirt, das heißt, dass geflügelte Blattläuse jetzt auf die Nebenâ€" oder Sommerwirte überwandern, und zwar auf zu den Lippenblütlern (Labiatae) gehörende Ziest- (Stachys-) Arten. Bei den Sommergenerationen finden wir wieder sich ungeschlechtlich vermehrende Ungeflügelte vor, die an Blättern und Triebspitzen der genannten Lippenblütler saugen.
Die Blasenlaus der Alpenjohannisbeere wechselt gleichfalls den Wirt, sie geht auf eine Ziestart ( Stachys sylvatica), wohl auch auf Taubnesseln  (Lamium spp.) über.tze des letzten Körpersegments.
Überwinterung als Ei an Johannisbeere
Im Schutz der Knospen bzw. im Rindenfurchen unterer Zweigabschnitte werden die Eier zur Überwinterung abgelegt. Als Folge des Befalls mit dieser Blattlausart können zwar Zuwachsverluste entstehen, doch bleibt der Schaden trotz der auffälligen Symptome meist gering. Im Garten ist frühzeitiges Auspflücken geschädigter Blätter vor dem Abwandern der Blattläuse möglich.

Natürliche Feinde
Johannisbeerblasenläuse haben auch zahlreich natürliche Gegenspieler (Antagonisten). Dazu gehören Vertreter der Netzflügler, wie Florfliegen und Taghafteâ€"letztere werden  oft  wie die Florfliegenlarven „Blattlauslöwen“ genanntâ€", Marienkäfer, Larven räuberischer Gallmü