Ein zeitgemässer Kleingartenverein?

Begonnen von Nicole Kengyel, 11. Februar 2007, 12:35:00

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Nicole Kengyel

Hallo engagierte und passionierte GärtnerINNEN!
Ich schreibe momentan mein Vordiplom über die Menschen zwischen 30-40, die ein Gartenstück haben oder haben wollen und einem KGV beitreten.
Ich finde die Themen hier überaus interessant und kontrovers diskutiert und würde gerne den ein oder anderen zwischen 30-40 Jahren wegen eines Fragebogens in nächster Zeit anschreiben dürfen. Vor allem die Frage "Sind KGVs noch zeitgemäss" vom 4.2. trifft die Fragestellung meiner (wissenschaftlichen) Arbeit; ich möchte das sogar noch weiterführen mit der Frage, wie ein "zeitgemässer KGV" aussehen müsste.
Über Anregungen, Tipps und Vorschläge bin ich überaus dankbar!

Freundliche Grüsse,
Nicole

d.beltz

Hallo Nicole,
irgendwie bin ich Dir jetzt dankbar, daß Du das Problem
in eine positivere Fragestellung gepackt hast.

Wie muß ein "zeitgemässer KGV" aussehen?

klingt auf jeden Fall besser, als:

Globalisierung, und der Untergang des Kleingärtners.

Wenn die Frage nach dem Zeitgemäßen = Wettbewerbsfähigen
gestellt wird, dann bietet sich an, einmal zu schauen,
welche gesellschaftlichen Strukturen in den letzten
Jahren gewachsen und aufgeblüht sind.
Ich würde sogar noch weiter eingrenzen und hauptsächlich
die Unternehmen betrachten.

Ich möchte nur drei Erfolgsunternehmen nennen:
- Microsoft
- Vodafone
- Celesio

Was haben die (zum Teil) richtig gemacht?
- sichere Finanzierung
- strategische Allianzen
- Konzentration auf das Wesentliche
- effiziente Verwaltung
- intelligente Nutzung moderner Technologien
- hochqualifiziertes Personal
- innovative Produkte
- Öffentlichkeitsarbeit, Kundendialog

Erfolgreiche Unternehmen wirken auf Menschen anziehend:
- sie zeihen Kunden an, die die Produkte kaufen und
dabei auch Preise am oberen Limit zu zahlen bereit sind,
- sie ziehen hochqualifizierte, veränderungswillige und
leistungsfähige Menschen an, die sich um einen sicheren
und gut bezahlten Arbeitsplatz bewerben.

Auf den Punkt gebracht bedeutet das:
erfolgreiche Unternehmen ziehen einen überdurchschnittlich
wachsenden Gewinn aus einem deutlich erkennbaren
Nutzen für die Menschen. Das ist Zeitgemäß!

So etwa müßten auch die Kleingartenvereine beschaffen
sein und auf die Menschen wirken können,
wenn man sie als zeitgemäß bezeichnen soll.

Man könnte die Frage auch historisch betrachten.
Kleingärten gibt es immerhin schon gut 150 Jahre
lang,
aber wann wurden sie als zeitgemäß betrachtet
und dementsprechend gefördert?

Da fallen mir spontan ein:
- die Zeit während des I. Weltkrieges und danach,
- die 30-er und 40-er Jahre
( in beiden Zeitabschnitten wurde die dezentrale
Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln
wohl als kriegswichtig angesehen, für das Leben der
Bevölkerung nach dem Krieg war es noch wichtiger )
- in der DDR, weil die sich industrialisierende
sozialistische Landwirtschaft nicht den Bedarf
an Lebensmitteln in der ganzen Vielfalt befriedigen
konnte.

Daraus ergibt sich die Frage, wie das Kleingartenwesen
heute für die Politik wichtig gemacht werden könnte.
Einige Möglichkeiten:
- Umwelt, Naturschutz, Städtebau,
- Belebung demokratischer Strukturen,
- Integration,
- Selbstversorgung zur Abfederung finanzieller Not,
- Gesundheit und Freizeitgestaltung.

... aber das ist noch nicht der Weisheit letzter Schluß

D.Beltz

Eckhard

Liebe Nicole, lieber d beltz.

Befaßt Euch doch erst einmal mit der geschichtlichen Entwicklung im Kleingartenbereich.
( Auch die umfangreiche Dokumentation des BDG (grüne Schriften) ist da sehr hilfreich)
Denn seine Vereine müssen lt Satzung  gemeinnützig  arbeiten Da bleibt die Globalisierung erstmal weit weg.
Der Kuhmistlieferant in der Nähe ist da allemal wichtiger, als die Analyse von Bill Gates s Geschichte
Außerdem, scheint mir ,sprecht ihr Beide von unterschiedlichen Betrachtungsweisen  

Nicole Kengyel

Hallo d.beltz, hallo Eckhard,
danke schonmal für eine Reaktion :)
Die Globalisierung lasse ich erstmal aussen vor ;-)
Die Erkenntnis der unterschiedlichen Betrachtungsweisen ist wohl richtig: ich will herausfinden, was  die Vorgaben (BKleingG) sind (da bleibt eine historische Betrachtung nicht aus), wie die Ist-Situation innerhalb von Kleingartenvereinen momentan (Alter/Geschlecht/Motivation der Gärtner) aussieht, welche Bedürfnise befriedigt oder eben nicht befriedigt werden (können) und welche Menschen würden gerne, aber können nicht, weil es zB keinen freien Garten in der Nähe gibt. Was ist mit dem Image der "Spiessigkeit", der den KGV anhängt?

Das sind nur ein paar meiner Grundfragen zu dem Thema,
Microsoft berücksichtige ich also eher weniger.

Lindemann

Hallo Nicole,

mit Negativbeispielen könnte ich jede Menge aufwarten, die vor allem die von dir gewählte Klientel zwischen 30 - 40 Jahren verschreckt. Daraus ließe sich dann jedoch auch ableiten, wie ein solcher Verein aussehen sollte.
Aber das hast du bestimmt schon geahnt ;)

Es grüßt

Lindemann


d.beltz

Hallo Lindemann,

die Liste der Negativbeispiele wäre sicher interessant.

Ich möchte aber auch dagegen halten, daß die Mitgliedschaft
in einem Kleingartenverein durchaus vorteilhaft sein kann.
Nutzen:
- Gesundheit: Bio-Anbau,
- finanziell?: 100kg Obst und Gemüse pro 100m² Gartenfläche,
- Sicherheit des Pachtverhältnisses,
- Garten als kleine Familienidylle,
- Beziehungsmanagment, gegenseitige Hilfe,
- Selbstverwirklichung in der Vorstandsarbeit,
- interessantes Vereinsleben.
Nun wäre zu untersuchen, ob oder wie solch ein Nutzen
in das Leben der Menschen hineinpassen könnte und wie
das dann praktisch umzusetzen ist.

...

ein Zeitgemäßer Kleigartenverein
- betreibt offensiv Lobbyismus,
- integriert politische und wirtschaftliche Interessen,
- integriert die Leistungsträger,
- schafft interessante Betätigungsfelder,
- fördert bzw. unterstützt seine Mitglieder,
- funktioniert demokratisch bei straffer Führung,
- bearbeitet effizient die bürokratischen Anforderungen,
- trägt zur Entwicklung der Kommune bei,
- bietet tiefgründiges Fachwissen zum Bio-Anbau,
- beteiligt sich an Fachdiskussionen, Ausstellungen usw.
- bietet sichere und rentable Pachtverträge.

Ich komme noch einmal auf eine allgemeine Erfahrung
zurück:
Erfolg, Effizienz und Spaß ziehen motivierte Menschen
an.
Das ist bei Unternehmen so, das ist bei Fußballvereinen so,
wird bei Kleingartenvereinen nicht anders sein. Man muß das
nur machen und entsprechend darstellen.
Jeder noch so kleine Anfang dabei wäre Fortschritt.

D.Beltz

Lindemann

Hallo d.beltz,

soweit die Theorie - na gut, mag sein dass ihr da schon etwas weiter seid ;) -
Bio-Anbau. Ja bitte, aber keine Wildkräuter, kein "Bio- oder Ökogarten"
-finanziell. bei knapp 1 Euro / m² (Pacht + Umlagen)? Da mußt du schon ganz schön anbauen, um das auch nur annähernd mit der Ernte reinzuholen.
-sozial. ist o.g. eher die vielbeschriebenen Arbeitslosen aus dem Kleingarten vertreibend.
-effiziente Bürokratie. Fast ein Widerspruch an sich, in den Vereinen beinahe unvorstellbar. Siehe auch manche Beiträge hier.
-Selbstverwirklichung in der Vorstandsarbeit. Für den Blockwart?
-demokratisch bei straffer Führung. da bleibt wohl häufig auch nur die "straffe Führung" übrig.
-Idylle. Oft nur wenn man vom Vorstand nichts sieht und hört.
Ich lasse es erst einmal dabei...

--
Es grüßt

Lindemann

Nicole Kengyel

Hallo d.beltz, hallo Lindemann,
nun sind doch ein paar Fragen in mir aufgekommen:

<i>- Sicherheit des Pachtverhältnisses</i>
Ist die nicht durch den Vertrag gegeben? Also zumindest zu Lebzeiten?
<i>- Selbstverwirklichung in der Vorstandsarbeit
- interessantes Vereinsleben</i>
Versteh ich die beiden Punkte richtig: Die Mitglieder haben Spass an der Kultivierung der Gärten aber  übernehmen auch gerne freiwillige Arbeit und Verantwortung, um die Organisation und Struktur des KGVs mit zu gestalten? Also, kurz gesagt: man muss die Menschen nicht suchen, die ein Amt -wie das des Vorstandes- übernehmen?

<i>ein Zeitgemäßer Kleigartenverein
- betreibt offensiv Lobbyismus,
- integriert politische und wirtschaftliche Interessen</i>
Was meinst du damit? Politisch: Einbezug von Immigranten/Arbeitslosen etc?
 Wirtschaftlich: Sponsoren?

<i>- integriert die Leistungsträger</i>
Die Vorderung verstehe ich nicht

<i>- schafft interessante Betätigungsfelder</i>
Reicht Gartenbewirtschaftung nicht mehr als Motivation aus? Meine Sicht von aussen ist bisher, dass Menschen aus folgenden Kerngründen Kleingärten bewirtschaften (ich mach mal nur Stichworte und beziehe das natürlich nur auf die westliche Welt):
Gemeinschaftsgefühl
Naturnähe
Ruhe/Erholung
Selbstversorger

Was ich damit ausdrücken will: Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und frage mich, ob man das auf bestimmte Bereiche im Leben ausweiten muss? Der Mensch braucht doch auch Erholungsphasen und nicht nur den ständigen Wettbewerb.

@Lindemann:
<i>Bio-Anbau. Ja bitte, aber keine Wildkräuter, kein "Bio- oder Ökogarten"</i>
Meine Frage als Fachfremde: Wieso nicht?

Schöne Grüsse,
Nicole

Lindemann

Hallo Nicole,

auf deine Frage, wieso nicht "Öko", habe ich auch keine Antwort. Kann nur vermuten, dass in den Köpfen von manchem Vorstand reichlich antiquierte Vorstellungen von einem "gepflegten" Garten herrschen.
Deine Sicht von außen würde ich auch von drinnen teilen.
Zum ständigen Wettbewerb: Manche Vorstände scheinen sich nur darüber definieren zu können, finden eventuell sonst keine (ausreichende) Bestätigung. Daher auch das kleingartentypische Überregulieren innerhalb der Vereine, als ob die von außen/oben kommenden Regularien nicht genug wären...
--
Es grüßt

Lindemann

Markus

Jetzt will ich auch mal ;-))

Wenn ich mir hier die Beiträge durchlese, habe ich das Gefühl, daß in allen Vereinen Vorstände arbeiten, die geil darauf sind, es allen zu zeigen und ihre Macht raushängen zu lassen.
Da muß ich wohl sagen, habe ich mir den falschen Verein ausgesucht.
Bei uns ist es her umgekehrt. DIe Vorstände stehen bei uns NICHT schlange. Wir nehmen unsere Arbeit ernst, sind aber auch selber aktive Kleingärtner und kennen die Probleme.
Zudem versuchen -zumindest wir- bei irgendwelchen Problemen eine gütliche Einigung zu finden. Das Problem ist nur, einer meint immer, daß er benachteiligt wurde. Der schreibt dann in ein Forum und beschwert sich über den besch..... Vorstand.
Wir stehen in keiner Konkurenz mit anderen Vereien und wollen das auch nicht.
Unsere Kleingärten sind zur Erholung, um vom stressigen Alltag mal abzuschalten.

Gruß Markus

ilex

Hallo Markus,

aus meiner Sicht hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich selbst bin seit über 12 Jahren in einem Gartenvorstand tätig. Unsere Gartenordnung ist sehr kurz gefasst und es sind dort einige Dinge geregelt, die jeder Pächter beachten sollte. Ohne Regeln funktioniert unser Zusammenleben nicht. Rechte haben wir nicht in die Gartenordnung aufgenommen - der Phantasie zur Gestaltung des Gartens werden keine weitergehenden Grenzen gesetzt, als das BKlG vorgibt. Und auch wenn man es nicht für möglich hält: das BKlG ist ein wesentlich moderneres Gesetz, als immer "beschrien" wird. Wer es etwas genauer studiert wird feststellen, dass uns "Laubenpiepern"  viel mehr Spielraum und Gestaltungsmöglichkeiten eingeräumt werden, als angenommen.
Die meisten Vorstände haben weder das Bedürfnis noch die Zeit, ihre Mitglieder ständig mit irgendwelchen Vorschriften etc. zu gängeln. Auch hier wundere ich mich immer wieder über einige Beiträge in diesem Forum.
Über die "Zeitmäßigkeit von Kleingartenvereinen" wird im Grunde genommen immer schon philosofiert und diskutiert - viel herausgekommen ist aus meiner Sicht wenig bzw. so gut wie gar nichts.
Die Nachfrage nach Kleingärten steigt wieder an(zumindest ist das bei uns so) - Grund dafür ist gewiss nicht, dass wir uns im "Internet" als "junge, dynamisch geführte Kleingartenanlage" präsentieren, sondern wohl eher der Wunsch der Menschen nach Ruhe, Entspannung etc. im "eigenem Garten".
Es liegt nun an uns Pächtern (ob in Funktion oder nicht), den Begriff "Gartengemeinschaft" mit Leben zu erfüllen, "alte" und neue Pächter unter einen "Hut" zu kriegen und wenn ich mich so in unserem Land umsehe, scheint das auch in den meisten Vereinen zu gelingen...!

Uns allen wünsche ich ein tolles Gartenjahr verbunden mit dem Wunsch "Lasst uns miteinander und nicht übereinander sprechen...!"

ilex

d.beltz

Ich hab es schon geahnt, daß wir uns jetzt in den
Details verlieren werden müssen, aber ich will
einmal meine Meinung zu einigen Punkten darlegen:

- Sicherheit des Pachtverhältnisses
......Ist die nicht durch den Vertrag gegeben? Also zumindest zu Lebzeiten?
dazu sind aber folgende Dinge notwendig:
1.) die Existenz des Bundeskleingartengesetzes
2.) ein Verein, der die Gartenanlage als Zwischenpächter verwaltet
3.) eine tatsächliche kleingärtnerische Nutzung der Parzellen
wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind, dann hat der
einzelne Parzellenpächter keine Chance mehr gegen Pachtpreiserhöhung
oder andere Verwertungen des Grundstückes,
es wäre dann alles nur noch nach BGB geregelt, d.h. der
wirtschaftlich stärkere setzt seine Interessen durch.

- Selbstverwirklichung in der Vorstandsarbeit
- interessantes Vereinsleben
......Versteh ich die beiden Punkte richtig:
......Die Mitglieder haben Spass an der Kultivierung der Gärten
......aber übernehmen auch gerne freiwillige Arbeit und Verantwortung,
......um die Organisation und Struktur des KGVs mit zu gestalten?
......Also, kurz gesagt: man muss die Menschen nicht suchen,
......die ein Amt -wie das des Vorstandes- übernehmen?
im wesentlichen ja!
Vorstandsarbeit ist eine Führungsaufgabe und das sollte
eigentlich mehr ein Anreiz, als eine Last sein.
Derzeit wird es aber anders empfunden.
Selbstverwirklichung kann auch in Projektarbeit erfolgen.
Z.B. haben wir in den letzten Jahren Untersuchungen zum
Erdbeeranbau angestellt. Man hätte daraus auch eine
wissenschaftliche Arbeit machen können, die sowohl
praktische, als auch statistisch - mathematische Elemente
enthält.
Überhaupt sehe ich in der Fachberatung viele Möglichkeiten,
daß interessierte Leute ihr Können unter Beweis stellen.

- schafft interessante Betätigungsfelder
......Reicht Gartenbewirtschaftung nicht mehr als Motivation aus?
......Meine Sicht von aussen ist bisher, dass Menschen aus folgenden
......Kerngründen Kleingärten bewirtschaften (ich mach mal nur Stichworte
......und beziehe das natürlich nur auf die westliche Welt):
......Gemeinschaftsgefühl
......Naturnähe
......Ruhe/Erholung
......Selbstversorger
und die meisten jungen Leute geben sich motiviert, wenn sie
zeigen können, was sie so drauf haben bzw. wenn sie Herausforderungen
annehmen können, und sich dabei entwickeln,
gerade auf diese Leute kommt es an, wenn es drum geht, Nachwuchs für
die Vorstandsarbeit zu finden,

- integriert die Leistungsträger
......Die Vorderung verstehe ich nicht
es gibt Leute, die allgemein eine höhere Aktivität entwickeln, als
durchschnittlich,
diese Leute suchen auch ständig Möglichkeiten, Beziehungen aufzubauen,
politisch aktiv zu werden, wirtschaftlich erfolgreich zu sein
und andere Menschen in ihr Geschäft zu integrieren,
je mehr dieser Charaktere in einem Verein integriert sind, um so
erfolgreicher kann sich der Verein in der Gesellschaft darstellen
bzw. integrieren,
die Beziehungen, der Ruf, das Können und die Macht der Leistungsträger
kommen dem Verein zugute.
Dioese Frage erschließt sich tiefgründiger, wenn wir einmal schaun,
warum wohl Große Unternehmen sich bemühen, die Leistungsträger
in ihr eigenes Managment zu integrieren.

- betreibt offensiv Lobbyismus,
- integriert politische und wirtschaftliche Interessen
......Was meinst du damit? Politisch: Einbezug von Immigranten/Arbeitslosen etc?
......Wirtschaftlich: Sponsoren?
das ist noch viel weiter zu fassen!
Wir leben nicht in einer Demokratie (Volksherrschaft), sondern
in einer pluralistischen Gesellschaft,
das bedeutet, daß die Vielfalt von Interessen und Meinungen anerkannt ist
und daß jeder mit seinen Mitteln um seine Positionierung kämpfen muß,
wer nicht mitkämpft, der wird von den anderen langsam aber sicher
zugrunde gerichtet,
( konkurrenz um alles - aber nicht unter den Vereinen selbst )
in dem Sinne bedeutet Lobbyismus: wir Kleingärtner machen über unsere
Verbände den Politikern klar, wie wichtig wir sind und daß wir dafür
einige Dinge brauchen, z.B.:
+ den Fortbestand des Bundeskleingartengesetzes
+ Integration in politische Grenien
+ materielle, technische und finanzielle Unterstützung
+ Schutz vor Ausplünderungsversuchen ( Sraßenausbaubeiträge )

Alle Prozesse der Entwicklung bedürfen der Kommunikation
verschiedener Vertreter aus Wirtschaft und Politik sowie
von Leuten, die die Dinge planen und ausführen können,
das sind hauptsächlich die o.g. Leistungsträger,
die brauchen für sich einen geeigneten, informell anmutenden
Treffpunkt - und das sind hierzulande idealer Weise die

Vereine,
manchmal sind es die Sport, Traditions - oder Schützenvereine,
manchmal werden extra dafür Vereine gegründet,
warum soll ein Kleingartenverein nich diese notwendige
gesellschaftliche Funktion übernehmen, wenn er davon nur
profitieren kann?

Zusammenfassend möchte ich behaupten:
sowohl die erfolgreichen Unternehmen, als auch
einige Fußfall- u. Schützenvereine sind derart in
die Gesellschaft integriert, daß sie eine einflußreiche
Position aufgebaut haben,
diese Position garantiert den Unternehmen Gewinnwachstum
und den Vereinen die Erfüllung ihres Zweckes
und dies bringt Mitarbeitern und Mitgliedern Vorteile
und mach dann erst die Funktionen in Managment und
Vorstand interessant.

Drum möchte ich mit dem Gedanken schließen, daß wir als
Kleingärtner uns einiges bei den erfolgreichen Unternehmen
abschauen können,
sonst schmoren wir im Stile der 80-er im eigenen Saft,

meint d.beltz

d.beltz

Hallo Lindemann,

effiziente Bürokratie versteht sich aus Sicht derer, die
in den unteren Ebenen sitzen und ständig Anforderungen
erfüllen müssen, und das in immer kürzeren Abständen.

Ein Ausweg aus der Misere bietet nur eine ständig erweiterbare
Datenbank, in die man immer alles eingeben und aus der man
irgendwann jeden Zusammenhang abfragen kann.

Ein Beispiel: Altersstruktur
man kann die entsprechend aus den Büchern herausschreiben
und mit dem Taschenrechner berechnen und dann mit einer
Schreibmaschine schreiben,
- Zeitaufwand: mehrere Stunden
man kann sie auch aus einer Datenbank ziehen und mit
einigen Bemerkungen versehen einfach ausdrucken,
- Zeitaufwand: einige Minuten.

Man könnte das Schreiben in einen Briefumschlag stecken,
mit Briefmarke versehen und zur Post tragen, damit der Empfänger
nach einigen Tagen dann die Daten in seinen Rechner eingeben kann.
Die bessere Versandmethode wäre die e-mail,
und zwar mit den Daten in Textformat ( nicht in *.xyz Anhang )
Das kann jeder schnell in seine Datenbanken oder Tabellenkalkulationen
übernehmen, ohne an irgendwelchen Kompatibelitätsproblemen
zu verzweifeln.

d.beltz

Burchard

Theorie:

- Sicherheit des Pachtverhältnisses
......Ist die nicht durch den Vertrag gegeben? Also zumindest zu Lebzeiten?
dazu sind aber folgende Dinge notwendig:
1.) die Existenz des Bundeskleingartengesetzes
2.) ein Verein, der die Gartenanlage als Zwischenpächter verwaltet
3.) eine tatsächliche kleingärtnerische Nutzung der Parzellen
wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind, dann hat der
einzelne Parzellenpächter keine Chance mehr gegen Pachtpreiserhöhung
oder andere Verwertungen des Grundstückes,
es wäre dann alles nur noch nach BGB geregelt, d.h. der
wirtschaftlich stärkere setzt seine Interessen durch.

Praxis:

in Aachen wurden 162 Kleingärten "geopfert" um das Fußballstation zu erweitern

Markus

Hallo d.beltz,

sorry, aber warum kannst Du dich nciht mal kurz fassen.
Das artet ja immer in halbe Geschichten aus.

Gruß Markus

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