- Gartengenuss
Blumenkohl anbauen
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Grün, gelb oder violett – während im Supermarkt überwiegend weiße Köpfe des Blumenkohls (Brassica oleracea var. botrytis) angeboten werden, können Sie für den Anbau in Ihrem Garten aus zahlreichen farbigen Sorten wählen. Besonders schön geformte, grüne Köpfe bildet auch der Romanesco (Brassica oleracea convar. botrytis var. botrytis), auch Türmchen-Blumenkohl genannt. Bei ihm handelt es sich um eine Variante des Blumenkohls, die auch schon vor über 400 Jahren in der Nähe von Rom gezüchtet wurde.
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Frühjahrs- und Herbstliebhaber
Wie bei anderen Kohlarten auch ist es beim Blumenkohl ratsam, Jungpflanzen zu kaufen, statt selbst auszusäen. Blumenkohl neigt bei zu niedrigen Anzuchttemperaturen später häufig zum „Schießen“. Wenn Sie trotzdem selbst aussäen wollen, liegt die optimale Anzuchttemperatur bei ca. 18 °C. Die Keimdauer beträgt dann etwa eine Woche.
Je nach Sorte können Sie ab April direkt ins Beet säen. Jedoch ist es vorteilhaft, wenn Sie die Pflanzen im Frühbeet oder auf der Fensterbank vorziehen. Zum einen haben sie so einen Wachstumsvorsprung, zum anderen können Sie gezielt die kräftigsten Pflanzen für die weitere Kultur auswählen. Sinnvoll ist es auch, wenn Sie die Samen gleich einzeln in unterteilte Anzuchtschalen oder Eierkartons säen, so müssen Sie später nicht vereinzeln.
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Sobald die Jungpflanzen vier Laubblätter gebildet haben, können sie ins Beet gepflanzt werden. Setzen Sie die Pflanzen so tief, dass die Erde bis zu den Keimblättern reicht. Ein leichtes Anhäufeln schützt vor dem Umfallen. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte mindestens 50 cm betragen. Zu wenig Platz führt dazu, dass die Köpfe klein bleiben und die Pflanzen anfälliger für Krankheiten sind. Bei einer sehr frühen Pflanzung ist eine Folien- oder Vliesabdeckung als Frostschutz ratsam.
Grundsätzlich ist der Anbau im Frühjahr oder Herbst zu empfehlen, da die Pflanzen im Sommer sehr anfällig für Schädlinge sind. Außerdem können hohe Temperaturen in den Sommermonaten dazu führen, dass keine Köpfe ausgebildet werden. Entsprechend müssen Sie bei der Sortenwahl auf Früh- bzw. Herbstsorten achten. Frühe Sorten können Sie ab Februar/März für die Pflanzung ab April und Ernte ab Juli vorziehen, Herbstsorten ab Mai/Juni für die Pflanzung ab August und Ernte ab Oktober/November. Daneben gibt es aber noch sogenannte Ganzjahressorten, die sommerliche Temperaturen etwas besser vertragen und die Sie durchgehend von Frühjahr bis Herbst anbauen können.
Auf die Nährstoffzufuhr achten
Der optimale Standort für Blumenkohl ist sonnig bis halbschattig und windgeschützt. Über die gesamte Kulturdauer benötigt Blumenkohl einen tiefgründigen, nährstoffreichen und feuchten Boden, damit er sich gut entwickeln kann.
Wie alle Kohlgewächse gehört auch Blumenkohl zu den Starkzehrern. Achten Sie bereits bei der Bodenvorbereitung darauf, ausreichend Kompost einzuarbeiten. Dieser erhöht den Nährstoffgehalt, sorgt für eine kontinuierliche Nährstoffnachlieferung und erhöht das Wasserhaltevermögen des Bodens. Im Sommer sollten Sie mehrmals mit Stickstoff, z.B. Hornspänen, nachdüngen. Alternativ können Sie auch eine Brennnesseljauche ausbringen.
Blumenkohl hat von allen Kohlgewächsen den höchsten Wasserbedarf. Eine gleichmäßige, durchdringende Bewässerung ist notwendig, da Wassermangel zu kleinen, unschönen Köpfen führt. Regelmäßiges Hacken und eine dünne Mulchschicht können dabei helfen, die Verdunstung zu verringern und den Boden feucht zu halten.
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Damit weiße Sorten auch einen schönen, schneeweißen Kopf ausbilden, muss dieser vor der Sonne geschützt werden. In der Regel umhüllen die großen Blätter die Blume ganz gut von alleine, da die meisten Sorten auf eine gute Selbstbedeckung hin gezüchtet wurden.
Bei älteren Sorten oder durch Witterungseinflüsse kann es manchmal jedoch nötig sein, dass Sie etwas nachhelfen müssen, indem Sie die Blätter nach innen knicken. Denn ist der Kopf der Sonne ausgesetzt, wird er fleckig oder verfärbt sich gräulich gelb bis blassviolett. Genießbar ist er dann trotzdem. Bei farbigen Sorten, wie sie vor allem in Italien und Frankreich angebaut werden, ist dieser Arbeitsschritt nicht nötig. Während des Wachstums färben sie sich durch Lichteinwirkung violett, gelb oder grün.
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Vorm Schnitt an den Kopf fassen
Die ersten Köpfe können Sie etwa acht bis zwölf Wochen nach der Pflanzung ernten, denn anders als bei anderen Kohlarten bildet sich beim Blumenkohl der Blütenstand bereits im ersten Standjahr. Die Köpfe sollten schön fest und geschlossen sein. Ernten Sie in jedem Fall, bevor sich die Röschen lockern und zu treiben beginnen. Halten Sie dafür mit einer Hand den Kopf von oben fest, mit der anderen schneiden Sie ihn inklusive der Hüllblätter mit einem scharfen Messer dicht über dem Boden ab.
Auch wenn die großen, grünen Blätter meist nicht verwendet werden, können Sie sie mitverzehren. Sie enthalten sogar mehr Vitamine und Mineralstoffe als der eigentliche Kopf.
Schutz vor ungebetenen Gästen
Je nach Jahreszeit ist Blumenkohl anfällig für Erdfloh, Kohlfliege, Kohlweißling, Weiße Fliege und Mehltau. Ein Absammeln der Kohlweißlingsraupen, ein Pappkragen um den Wurzelhals zur Verhinderung der Eiablage durch die Kohlfliege sowie eine Kultur unter feinmaschigen Gemüseschutznetzen können der Schädlingsabwehr dienen. Um der Kohlhernie vorzubeugen, sollten Sie bei Kohlgewächsen eine Anbaupause von mindestens drei Jahren einhalten.
Winterblumenkohl
Eine Besonderheit beim Blumenkohl ist der sogenannte Überwinterungsanbau, bei dem Sie bereits zwischen Ende März und Mai die ersten Blütenköpfe ernten können. Dafür müssen Sie lediglich im Juli/August des Vorjahrs spezielle Überwinterungssorten, wie z.B. ‘Walcheren Winter’ oder ‘Dalton’ F1 aussäen. Im Herbst unter Vlies oder ins Gewächshaus gepflanzt überdauern die Jungpflanzen den Winter und wachsen dann im zeitigen Frühjahr weiter.
Empfehlenswerte Sorten
Frühsorten:
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• ‘Alpha’ (weiß)
• ‘Barcelona’ F1 (weiß)
• ‘Minaret’ (Romanesco, grün)
• ‘Frühernte’ (weiß)
Herbstsorten:
• ‘Alverda’ (grün)
• ‘Burt’ F1 (weiß)
• ‘Grafitti’ (violett)
• ‘Optimist’ F1 (weiß)
• ‘Rosalind’ (rotviolett)
• ‘Sunset’ F1 (gelborange)
• ‘Verde di Macerata’ (grün)
• ‘Veronica’ F1 (Romanesco, grün)
• ‘Violetta di Sicilia’ (violett)
Ganzjahressorten:
• ‘Celio’ F1 (Romanesco, grün)
• ‘Delta’ (weiß)
• ‘Igloory’ (weiß)
• ‘Neckarperle’ (weiß)
• ‘Vitaverde’ F1 (grün)
Miriam Soboll
Fachberaterin des Landesverbandes
Niedersächsischer Gartenfreunde