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„Exotische“ Obstsorten für Ihren Garten
Foto: Das Gartenarchiv/Müller
Chinesische Dattel (Ziziphus jujuba)
Die Chinesische Dattel wird häufig auch als „Jujube“ bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen anspruchslosen, mit Dornen besetzten Strauch bzw. Baum – je nach Erziehung. Im Mai erscheinen unzählige, aber unauffällige, gelbgrüne, zwittrige Blüten. Damit sich aus ihnen die bis zu 2 cm langen Früchte entwickeln können, ist ein sonnenreicher Sommer nötig.
Die Chinesische Dattel übersteht ohne Winterschutz Temperaturen von –15 °C, etablierte Pflanzen auch bis –20 °C. In milden Frühjahren ist sie an den frischen Austrieben aber spätfrostgefährdet. Bei den Bodenverhältnissen ist Ziziphus nicht sehr anspruchsvoll, allerdings ist sie empfindlich gegen Staunässe. Krankheiten sind in Deutschland bisher nicht bekannt.
Frische Früchte haben eine harte und mehlige Konsistenz und einen leicht säuerlichen Geschmack. Getrocknet wird das Fruchtfleisch weicher und süßer und erinnert geschmacklich an Bratapfel. Empfehlenswerte Sorten sind ‘Lang’, ‘Li’ oder ‘LuLi®’.
Granatapfel (Punica granatum)
Foto: Flora Press/BIOSPHOTO/
Gilles Le Scanff & Joëlle-Caroline MayerWas die Frosttoleranz des Granatapfels angeht, gehen die Meinungen weit auseinander. In jedem Fall gibt es nur einige wenige Sorten, die auch über einen längeren Zeitraum Minusgrade von ca. –15 °C vertragen, und das auch nur dann, wenn es sich um ältere Exemplare handelt. Die Sorte ‘Entekhabi Saveh’ aus den Gebirgsregionen Persiens gilt als winterhärteste Granatapfelsorte und soll Temperaturen von –25 °C überstehen. Als besonders frosttolerant gelten auch ‘Favorite’, ‘Iran’, ‘Kazake’, ‘Legrelliae’, ‘Melograno Wonderful’, ‘Salavatski’ und ‘Tirol’. Der Standort sollte in jedem Fall sonnig und vor einer Wand oder Mauer gewählt werden, sodass Sie gut einen Winterschutz anbringen können. Besonders bei jungen Exemplaren wird aber in den ersten Jahren eine Überwinterung im Haus empfohlen. Der Boden sollte locker und durchlässig sein, ansonsten ist der Granatapfel beim Wasser- und Nährstoffbedarf recht anspruchslos. Krankheiten und Schädlinge treten kaum auf, manchmal ist lediglich ein Befall mit Blattläusen möglich.
Schwarzer Maulbeerbaum (Morus nigra)
Foto: denira/Fotolia.comDer Maulbeerbaum war bis Mitte des letzten Jahrhunderts noch ein häufiger Gast in deutschen Gärten. Kein Wunder, denn es handelt sich dabei um einen anspruchslosen, selbstfruchtbaren und ertragreichen Baum, der ohne Probleme Temperaturen von –20 °C verträgt.
Die Blüten erscheinen von Mai bis Juni, aus ihnen entwickeln sich die etwa 2 cm langen, schwarzen Früchte. Sie sind sehr saftreich und würzig-süß. Ernten sollten Sie die Früchte erst, wenn sie weich sind. Da die Früchte recht unterschiedlich reifen, erstreckt sich die Ernte aber häufig über mehrere Wochen.
Schädlingsbefall und Krankheiten kommen kaum vor, außer gelegentlich Baumkrebs. Empfehlenswerte Sorten sind ‘Ibrido’, ‘Wellington’ oder ‘Jerusalem’.
Gerrit Viets
Bezugsquellen
Baumschule Eggert
Tel. 0 48 27/93 26 27
www.eggert-baumschulen.de
Erzgebirgische Wildobstzucht
Tel. 03 72 91/6 95 30
www.wildobstschnecke.de
Flora Toskana
Tel. 0 73 08/9 28 33-87
www.flora-toskana.de
Baumschule Horstmann
Tel. 0 48 92/89 93-4 00
www.baumschule-horstmann.de
Der Palmenmann
Tel. 0 23 05/3 59 98 41
www.palmenmann.de