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Gemüseernte im Winter? - Folien und Vliese machen es möglich
Foto: Trepte Ein voll bepflanzter Gemüsegarten im Winter? Mit den richtigen Arten ist das kein Problem. Und die Auswahl geeigneter Gemüsearten ist mit Hilfe einfacher Maßnahmen zum Frostschutz beachtlich. Einige Arten bescheren uns so sogar im Winter eine Ernte.
Zum Winterbeginn ist es höchste Zeit, die robusten Köpfe von Zuckerhutsalat und Chinakohl, die jetzt noch im Garten oder im Frühbeeteinschlag mit Vliesabdeckung stehen, mit dem Wurzelansatz zu ernten, in Zeitungspapier einzuwickeln und im Keller in Kisten einzulagern. Die Lagertemperatur sollte unter 5 °C liegen. Bei ausreichender Luftfeuchtigkeit halten sich die Köpfe einige Wochen.
Porree und Rosenkohl können in wintermilden oder schneereichen Gebieten auf dem Beet stehen bleiben und dann bei Bedarf geerntet werden. In sonnigen, windoffenen Lagen ist es allerdings sicherer, die Pflanzen auszustechen und dicht an dicht etwas tiefer, als sie zuvor standen, in ein schattiges Einschlagbeet zu pflanzen und mit Hilfe von Reisig oder einer doppelten Lage Vlies zusätzlich zu schattieren.
Grünkohl ist sehr frostfest und im winterlichen Garten sogar recht dekorativ, besonders bei Raureif. Bei Kahlfrösten unter –10 °C kann es jedoch zu Blattschäden kommen. Leider genügen bereits kleine Frostflecken, um das Erntegut unappetitlich aussehen zu lassen, obwohl die Pflanzen selbst noch wesentlich tiefere Temperaturen ohne weiteres überleben.
Wer auf zarte Grünkohlblätter Wert legt, muss also rechtzeitig ernten oder vor Kahlfrösten Vlies über die Pflanzen decken, denn wenn die Blätter bereits steif gefroren sind, besteht die Gefahr, dass die Pflanzen durch Druck beschädigt werden.
Winterwirsing, z.B. die Sorte ‚Wirosa‘, kann in milden Klimazonen bis zur Ernte im Winter auf dem Beet stehen bleiben, sicherheitshalber kann er mit Vlies abgedeckt werden. Bei Bedarf wird ein Kopf geerntet und langsam aufgetaut. In Mittelgebirgslagen sollte er aber lieber bereits im Dezember geerntet werden.
Foto: Scheu-Helgert Die Wurzelgemüse Pastinaken, Schwarzwurzeln und Topinambur sind vollständig winterhart, Wurzelpetersilie nur in lockeren Böden bei nicht zu tiefen Frösten. Wurzelpetersilie und Topinambur sind stärker als Pastinaken und Schwarzwurzeln durch Mäusefraß gefährdet. Daher sollten Sie diese Arten zuerst verbrauchen. Eine Strohschicht könnte die Wurzelpetersilie zwar vor Frost schützen, erhöht aber das Risiko von Mäuseschäden.
Klar ist, dass sich die Wurzeln nur bei aufgetautem Boden ernten lassen. Daher ist es empfehlenswert, einen kleinen Vorrat im kühlen Keller aufzubewahren.