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Mit Kräutern gesund durch das Jahr
Foto: Scheu-Helgert Immer mehr Menschen schrecken bei Husten, Schnupfen und Heiserkeit vor der „chemischen Keule" zurück. Im Gegenzug nimmt das Angebot an Kräutertees in Apotheken deutlich zu.
So zählt z.B. der altbewährte Hagebuttentee zu den Vorbeugemitteln gegen Erkältungskrankheiten. Aber auch Knoblauch ist dank seiner antibakteriellen und antibiotischen Wirkstoffe inzwischen zu einer Berühmtheit geworden. Wer seine täglichen Mahlzeiten mit Knoblauch zubereitet, schützt sich und seine Familie vor Erkältung, Grippe und Bronchitis.
Kommt jede Prophylaxe zu spät und haben die Bakterien erst einmal zugeschlagen, heißt es, den Symptomen gezielt entgegenzutreten: Eine typische Teemischung zur Behandlung von Erkältungen besteht zu gleichen Teilen aus Ysop, Wasserdost, Holunderblüten und Pfefferminze. Nehmen Sie pro Tasse ein bis zwei Teelöffel dieser Mischung. Sie wird mit kochendem Wasser übergossen und muss etwa 15 Minuten ziehen. Dreimal täglich eine Tasse davon trinken.
Foto: Stender AG Zusätzlich lässt sich dem Unwohlsein mit einem Kräuterbad zu Leibe rücken: Zitronenthymian, Majoran und Rosmarin können hierfür wie ein Tee aufgebrüht und dann dem Badewasser zugefügt werden. Einfacher ist es, die Kräuter in ein dünnes Tuch (zum Beispiel Mull) zu binden und das Beutelchen am Wasserhahn in den Strahl des einlaufenden Wassers zu hängen.
Salbeitee kann schon beim geringsten Anzeichen von Halsschmerzen getrunken werden. Er wirkt darüber hinaus allgemein stärkend. Halsschmerzen, Husten und Erkrankungen der Bronchien können Sie mit Thymiantee behandeln. Tee aus frischen oder getrockneten Ysopblättern wirkt bei Husten krampflösend und lindert Grippebeschwerden.
Kräuter aus dem eigenen Garten
Viele Kräuterpflanzen können Sie leicht selbst im Garten kultivieren. Thymian, Melisse und Ysop sind absolut winterhart. Salbei benötigt in höheren Lagen und bei extremer Kälte Winterschutz. Ringelblumen wachsen in fast jedem Garten. Ihre getrockneten Blüten können den Kräutertees als „Schmuckdroge" beigefügt werden. Der Tee erhält dadurch nicht nur eine „schmucke" Färbung: Die Ringelblumen lindern zudem Entzündungen im Rachen.
Die Indianernessel, auch Monarde oder Goldmelisse genannt, zählt – wie die Ringelblume – zu den „Schmuckdrogen". Ihre Blätter und Blüten fügt man den Kräutertees gern wegen ihres angenehmen zitronenähnlichen Geschmacks bei. Im Garten ist die Pflanze mit ihren attraktiven roten Blüten eine Augenweide.
Die meisten Pflanzen fühlen sich auch im Topf wohl und geben selbst im Blumenkasten mit ansprechenden Blüten und Blättern keine schlechte Figur ab. Geerntet werden Kräuter in der Regel kurz vor der Blüte, dann ist der Wirkstoffgehalt am höchsten. Weitere Tipps zum Anbau von Kräutern im eigenen Garten und zu ihrer Verwendung finden Sie z.B. in dem Buch „Kräuter und Gewürze aus dem eigenen Garten".
Auch bei Kräutern ist Vorsicht geboten
Kräuter, Naturheilkunde – das hört sich immer so harmlos an. Doch Vorsicht ist auch hier geboten. Die in den Pflanzen enthaltenen Wirkstoffe sind die natürlichen Varianten der für Medikamente im Labor zumeist künstlich hergestellten Substanzen. Bei einem Kräutertee handelt es sich also ebenfalls um eine Arznei!
Grundsätzlich sollten alle Kräuter immer nur in Maßen und nicht über einen längeren Zeitraum verwendet werden, während der Schwangerschaft und der Stillzeit nur nach Rücksprache mit dem Arzt. Es gilt also auch bei den Kräutern: „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!"
Brigitte Squarr