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Kann ein Apfel Sünde sein?

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Apfel
  • Umweltbewusstsein
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Weitgereiste ÄpfelFoto: Themenbild Chile, Österreich, Neuseeland ... der weitgereiste Apfel muss nicht zwingend ein Klimakiller sein Regionale Äpfel sind nicht automatisch klimafreundlich! So war es vor einiger Zeit in den Medien zu lesen. Diese Bilanz mag manchem um­welt­be­wuss­ten Menschen einen Schock versetzt haben.

Eine allabendliche Zeremonie: Meine Freundin Mary genießt ihren ‘Braeburn’ aus Neuseeland, während ich das heimische Obst aus dem Alten Land bevorzuge. „Weißt Du eigentlich, dass Dein Apfel ein Klimakiller ist?“ stichelt sie. „Nein, Deiner! Er hat einen langen Weg um den halben Globus hinter sich. Meiner stammt aus einem kleinen Betrieb mit regionalem Anbau!“ kontere ich. „Das stimmt so nicht! Obst aus Großbetrieben wird mit viel weniger Energieaufwand angebaut, geerntet und transportiert als in Deinem kleinen Familienunternehmen. Das verbraucht bis zu fünf­mal mehr Energie, setzt dabei bis zu 200 g CO2 /kg Obst frei.“

Marys Argumentation stimmt so pauschal aber nur im Vergleich von kleinen und großen Betrieben innerhalb eines Landes. Nimmt man das Ausland hinzu, muss man stärker differenzieren: Wichtige Faktoren für die Energiebilanz ei­nes Apfels sind nämlich neben An­bau und Transport auch der Ernte­zeitpunkt und die damit verbundene Lagerdauer in Kühlhäusern.

Marys Apfel aus Übersee hat nur dann eine Chance, klimafreundli­cher als ein deutscher Apfel zu sein, wenn er nicht schon monatelang in Neuseeland in Kühlhäusern gelagert wurde. D.h., einen deutschen Apfel direkt nach der Ernte zu kaufen, ist umweltfreundlicher als einen Apfel aus Neuseeland, der schon lange Zeit gelagert wurde.

Umgekehrt ist der Energieverbrauch eines Apfels aus Neuseeland, der im April (direkt nach der Ernte) nach Deutschland trans­portiert wurde, ungefähr genauso hoch wie der eines monatelang gekühlten Apfels aus dem Alten Land oder vom Bodensee. Denn die monatelange Lagerung in den Kühlhäusern in Deutschland verbraucht ungefähr so viel Energie wie der Transport eines Apfels aus Übersee mit dem Schiff.

Wer es mit dem Klimaschutz aber wirklich ernst meint, für den bleibt die beste Lösung: saisonales Obst aus dem Garten, eigenhändig frisch geerntet, sofort ver­zehrt, verarbei­tet oder gegebenen­falls kurz in einer Erdmiete oder küh­len Laube zwischengelagert – ein Klimaschutzbeitrag von über einer Million Kleingärtner und noch viel mehr Hausgartenbesitzern, Jahr für Jahr!

Joachim Roemer,
stellvertretender Vorsitzender des
Landesverbandes Niedersächsischer Gartenfreunde


Hintergründe zur Klimabilanz der Obstlagerung gibt es hier

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