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Kräuter für das perfekte Grillen
Kräuter für Gemüse, Fleisch und Fisch
Foto: mauritius images/Image SourceIm eigenen Garten grillen, das macht wohl jeder gerne. Besonders lecker wird es, wenn man frische Kräuter zum Würzen verwendet, die man selbst angebaut hat.
Wie Sie mit Kräutern grillen
Für ein bestmögliches Aroma sollten Sie Kräuter immer frisch verwenden, da getrocknete Kräuter schneller verbrennen. Möchten Sie dennoch getrocknete Kräuter verwenden, sollten Sie diese zuvor in Öl, Wein oder Wasser einlegen bzw. eine Marinade damit herstellen. So entfalten sie ihr Aroma optimal und verbrennen nicht so schnell.
Fleisch können Sie entweder in Marinade einlegen oder direkt mit frischen Kräutern einreiben. Wenn Sie das Fleisch z.B. in einem Smoker indirekt grillen, können Sie die Kräuter auch mit verräuchern, das ergibt ein spezielles Aroma. Für Fleisch eignen sich u.a. Rosmarin, Majoran, Thymian, Salbei und Kerbel.
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Foto: FloraPress/Ute Klaphake
Fisch: Bei ganzen Fischen empfiehlt es sich, die Kräuter zusammen mit etwas Butter in die Bauchhöhle zu geben. Bei Fischfilet sollten Sie aus Alufolie eine Art Beutel formen und darin den Fisch mit Kräutern, etwas Butter und Weißwein garen. Für Fisch eignen sich vor allem Petersilie, Estragon, Dill, Kerbel oder Zitronen-Thymian.
Gemüse: Selbstverständlich können Sie auch Gemüse grillen, so z.B. in Scheiben geschnittene Zucchini oder Auberginen, aber auch Paprika oder Champignons, die zuvor in Öl mit frischen Kräutern eingelegt werden. Bei Gemüse, vor allem Kartoffeln, ist es ratsam, eine Aluminiumgrillschale zu verwenden, denn so ist es vor zu großer Hitze geschützt, und die Acrylamidbildung wird reduziert. Für Gemüse eigen sich eigentlich alle gängigen Kräuter.
Die nachfolgende Auswahl ist nur eine kleine Übersicht, und es lohnt sich, über den Tellerrand zu schauen und Neues auszuprobieren. Also, lassen Sie es sich schmecken.
Foto: Elena/ShotshopBasilikum (Ocimum) hat je nach Sorte leuchtend grüne bis dunkelrote Blätter und einen sehr aromatischen Geschmack. Wählen Sie einen sonnigen und geschützten Standort, ansonsten ziehen Sie es auf der Fensterbank.
Empfehlenswerte Sorten:
- ‘Anisum’: intensives Anisaroma
- ‘Rotes Krauses’: starkes Aroma, kräftig dunkelrote Blätter
- ‘Green Pepper’: Paprikaaroma
- Zitronen-Basilikum: Aroma zwischen Zitrone und Bergamotte
- Zimt-Basilikum: Zimtaroma
Dill (Anethum) bevorzugt warme und trockene Standorte und hat ein leicht kümmelartiges Aroma. Dill verträgt bei der Verarbeitung keine große Hitze, daher am besten nach dem Grillen verwenden.
Empfehlenswerte Sorten:
- ‘Bouquet’: niedrig, kompakt
- ‘Dukat’: starkes Aroma und hoher Ölgehalt
- ‘Fernleaf’: sehr kleine Sorte, daher auch für Topfkultur
- ‘Hercules’: bildet große Dolden
- ‘Vierling’: standfest, blaugrüne Blätter
Oregano (Origanum) ist eng mit dem Majoran verwandt, schmeckt getrocknet besser als frisch. Bevorzugt sonnige und warme Standorte.
Empfehlenswerte Arten:
- Syrischer Oregano (O. syriacum): starkes, herbwürziges Aroma
- Griechischer Oregano (O. heracleoticum): typisches „Pizzagewürz“
- Sibirischer Oregano (O. vulgare ssp.): sehr kompakt wachsend
- Kretischer Oregano (O. creticum): pfeffriges Aroma
Rosmarin (Rosmarinus) bevorzugt magere, durchlässige Böden in voller Sonne. Besitzt ein harziges, leicht bitteres Aroma. Einen besonders interessanten Geschmack hat der Pinien-Rosmarin (R. angustifolia), der an Pinienkerne erinnert.
Weitere empfehlenswerte Sorten:
- ‘Blauer Toskaner’: großlaubig
- ‘Veitshöchheim’: wüchsig, winterhart
- ‘Santa Barbara’: kriechender Wuchs
- ‘Arp’: frisches Aroma
Foto: Steffen Hauser/Botanikfoto Salbei (Salvia) bevorzugt durchlässige, kalkhaltige Böden in voller Sonne. Das Aroma ist leicht bitter und erinnert etwas an Kampfer, manche Menschen empfinden es auch als „seifig“.
Empfehlenswerte Sorten:
- ‘Aurea’: robust, gelb-grüne Blätter
- ‘Creme de la Creme’: weiß-buntes Laub
- ‘Extrakta’: sehr aromatische Sorte
- ‘Nazareth’: feines Aroma
Thymian (Thymus) schmeckt kräftig herzhaft, leicht herb und ein bisschen majoranähnlich. Er bevorzugt wie alle mediterranen Kräuter einen durchlässigen Boden. Je sonniger der Standort, desto ausgeprägter das Aroma.
Foto: NataliTerr/ShotshopEmpfehlenswerte Arten:
- Orangen-Thymian: ausgeprägtes Orangenaroma
- Zitronen-Thymian: ausgeprägtes Zitronenaroma
- Kümmel-Thymian: an Kümmel erinnerndes Aroma
- Ingwer-Thymian: Aroma aus einer Mischung von Zitrone mit Ingwer und der typischen Schärfe
- Bergamotte-Thymian: besitzt das typische herb-fruchtige Aroma eines Earl-Grey-Tees
Koriander (Coriandrum) ist das in Asien am häufigsten verwendete Gewürzkraut und wird hierzulande immer beliebter, allerdings muss man sein Aroma mögen. Der Boden sollte durchlässig und warm sein, bei zweijähriger Kultur ist ein Winterschutz nötig.
Empfehlenswerte Sorten:
- ‘Jantar’: Samen können verwendet werden, besitzen ein nussiges Aroma
- ‘Thüringer’: robuste Sorte für hiesiges Klima
- ‘Confetti’: sehr mildes Aroma
Zimmerknoblauch (Tulbaghia) ist eine aus Südafrika stammende Zwiebelpflanze mit einem ausgeprägten Knoblaucharoma. Sowohl die Blätter als auch die Blüten können verwendet werden, wobei Letztere noch schärfer und intensiver sind. Vorzugsweise wird sie im Kübel kultiviert und im kühlen Keller überwintert. In milden Regionen können die Pflanzen aber auch unter einer Laubschicht im Beet bleiben.
Currystrauch (Helichrysum) ist ein aus Südeuropa stammender Kleinstrauch, dessen Blätter ein Aroma zwischen Curry und Bockshornklee besitzen. Der Standort sollte warm und trocken sein. Kann auch getrocknet verwendet werden. Es gibt noch zwei Unterarten, die robuster sind und kompakter wachsen, den Italienischen Currystrauch und den Zwerg-Currystrauch.
Shiso (Perilla) ist ein in Japan häufig verwendetes Würzkraut mit großen Blättern. Bevorzugt nährstoffreiche, humose, durchlässige Böden.
Empfehlenswerte Sorten:
- „Koreanische Perilla“: Aroma zwischen Minze und Basilikum
- „Grüne Perilla“: Aroma zwischen Zimt und Cumin
- „Zitronen-Perilla“: feines Zitronenaroma
- „Bronze-Perilla“: bronzefarbenes Laub mit Kreuzkümmelaroma
Uwe Richter
Vorstandsmitglied des Landesverbandes der Gartenfreunde Mecklenburg und Vorpommern