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Neue Obstsorten: kompakt und schmackhaft
Fruchtzwerge und Geschmacksriesen
Groß ist die Freude über üppig tragende Obstgehölze! Doch viele Gartenfreunde ziehen der Ernte weniger Fruchtsorten in rauen Mengen eine bunte Obstvielfalt auf kleinem Platz vor – und so sind kompakte „Fruchtzwerge“ gefragt. Pflanzenzüchter haben das erkannt und bringen immer neue Naschobstsorten hervor, die auf der Höhe der 1-m-Marke rangieren und auch im Kübel gut gedeihen. Für sie findet sich auf jeder Terasse oder jedem Balkon eine passende Nische, und so steht der Vielfalt auch auf kleinstem Raum nichts im Wege. Für Abwechslung sorgen neben Obst-Miniaturen auch Kreuzungen, die ganz neue Aromen hervorbringen. Aus dieser Gruppe stellen wir Ihnen ebenfalls Vertreter vor – auch, wenn sie wegen ihres Wuchses nicht mehr in die Kategorie „Fruchtzwerge“ fallen. Bitte beachten Sie, dass wir bei der Beschreibung der neuen Sorten auf die Informationen der Anbieter angewiesen sind.
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Foto: Gärtner Pötschke
Zwerg-Aprikose – betörender Duft und goldgelbe Früchte
Die kompakt wachsende, rund 1 m niedrige Zwerg-Aprikose ‘Aprigold®’ trumpft gleich in mehreren Disziplinen auf: Sie liefert für ihre Größe gute Erträge an wohlschmeckenden und goldgelben Früchten, die Sie im Juli ernten. Zudem verströmt die Pflanze einen angenehmen Duft und macht uns im Frühjahr mit ihrem hübschen blassrosa Flor Freude.
Das selbstfruchtende und winterharte Zwergbäumchen fühlt sich im Kübel auf Terrasse oder Balkon ebenso wohl wie im Freilandbeet – geben Sie ihm nur einen sonnigen Standort.
Foto: Bakker Holland
Apfelsorten à la carte an einem Stamm
Ein „Mischwesen“ für den Naschgarten ist ein neues Apfel-Trio: rote ‘Jonagored’, gelb-grüne ‘Golden Delicious’ und rot-gelbe ‘Elstar’ – diese Früchte, jede von ihnen mit ihrem ganz eigenen Aroma, können Sie an einem Stamm ernten, auf den die Sorten gepfropft wurden. Im Topf erreicht das selbstbestäubende Bäumchen eine Höhe von rund 125 cm. Ideal also für die Kultivierung auf kleinem Raum.
Durch einen regelmäßigen Schnitt halten Sie die Bäume kompakt. So können Sie sie drei bis vier Jahre im Kübel halten. Ausgepflanzt sollen sie nicht höher werden als 2 bis 2,50 m. Entfernen Sie im August die kleinsten Äpfel, damit alle Energie in die größeren Früchte fließt. Im Oktober können Sie dann ernten.
Foto: Ahrens+Sieberz
Mini-Trauben-Kiwis – leckere Vitamin-C-Pakete
Die „KiwiBerry’s®“, eine Serie neuer Mini-Trauben-Kiwi-Sorten, zeichnen sich durch reiche Erträge, einen guten Geschmack und extreme Winterhärte (–30 °C) aus. Wie alle Kiwis haben sie einen hohen Gehalt an Vitamin C – wie schön, dass wir die gesunden Vitamin-Pakete mitsamt ihrer glatten Schale frisch gepflückt direkt vom Strauch genießen können. Ebenso eignen sie sich für die Zubereitung leckerer Marmeladen.
‘KiwiBerry® Red Jumbo’ (Foto) bildet rotfleischige, länglich ovale Früchte, die sich besonders für den Frischverzehr eignen sollen. Geerntet wird Ende September. Von Ende September bis Anfang Oktober erstreckt sich die Reifezeit von ‘Super Jumbo’ (länglich ovale, gelbgrüne Früchte) und ‘Fresh-Jumbo’ (rundlich oval, frischgrün). Alle genannten Sorten sind weiblich – für eine reiche Ernte stellen Sie ihnen die Ananas-Kiwi ‘Romeo’ als männlichen Befruchter zur Seite – empfiehlt der Anbieter. Die Kletterer erklimmen Spaliere und Pergolen und gedeihen so platzsparend in der Vertikalen.
Aprikose trifft Pflaume und Kirsche
Keine kompakten Zwerge sind Prunus-Hybriden, die auf einer eher schwach wachsenden Unterlage Höhen von 3–4 m erreichen. Wegen ihres außergewöhnlichen Geschmacks möchten wir sie Ihnen an dieser Stelle aber nicht vorenthalten: Aus der Kreuzung von Aprikose und Pflaume ging ‘Aprisali®’ (Fotos) hervor. Die pflaumengroßen, dunkelrot bis blauschwarz gefärbten Früchte, deren Stein sich gut löst, reifen im Juli und vereinen auf sich Eigenschaften beider Eltern: Ein „pflaumiges“ Aroma mit mehr Süße zeichnet ihren Geschmack aus. Die Bäume gedeihen dank guter Robustheit auch in kühleren Gefilden. Im April schmückt sie ein selbstfruchtbarer Flor – damit machen sie in der Wildobsthecke eine ebenso gute Figur wie als Solitär.
Foto: Häberli
Eine weitere Prunus-Hybride – beteiligt sind diesmal Kirsche und Aprikose – ist ‘Aprikyra®’. Ihre saftigen und weichen Früchte, dunkelrotlila gefärbt, sind kleiner als die der Aprikose. Ihr Geschmack: Aprikose mit Kirschanteil. Diese Hybride blüht früh – direkt nach den Aprikosen –, ist selbstfruchtbar und widerstandsfähig gegen Monilia.
Übrigens: Auch wenn ‘Aprimira®’ – deren Ursprung ein Zufallssämling aus dem Jahr 1994 ist – nach Kreuzung zwischen Aprikose und Mirabelle „klingt“: Die Muttersorte ist die ‘Mirabelle von Herrenhausen’, der Vater eine nicht näher bekannte europäische Kultur-Pflaumensorte – das brachten genetische Analysen ans Licht.
Unseren Geschmacksknospen wird’s beim Genuss des an Aprikose erinnernden Aromas egal sein.
Herbstbrombeere und -himbeere im Kompaktformat
Foto: Lubera
Nach den Früchten der weltweit ersten kompakten Herbstbrombeere ‘Lowberry® Little Black Prince®’ müssen Sie sich nicht strecken, wird sie doch nur zwischen 60 und 100 cm hoch. Das trifft auch auf ihre „Schwestersorte“ zu, die Herbsthimbeere ‘Lowberry® Little Red Princess®’ (Fotos unten) – ebenfalls eine Weltneuheit im Obstsortiment. Hautkratzer müssen Sie bei der Ernte der glänzend schwarzen oder hellroten Beeren nicht fürchten, denn die Triebe sind frei von Dornen.
Fotos: Lubera
Beide Naschobstsorten tragen die Früchte an einjährigen Ruten – bei einer zeitigen Pflanzung im Frühjahr (März/April) ernten Sie bereits im ersten Jahr: Von Mitte August bis Anfang Oktober sind die Früchte reif. Alte Ruten werden im Februar zurückgeschnitten. ‘Lowberry’s®’ lieben Licht – stellen oder pflanzen Sie sie daher in die volle Sonne. Fühlen sie sich wohl, werden sie mit jedem Jahr buschiger und tragen mehr Früchte.
Foto: N.L. Chrestensen
Doppelter Genuss: zweimal fruchtende Heidelbeere
Das außergewöhnliche an der neuen Heidelbeersorte ‘Hortblue Petite®’: Sie trägt gleich zweimal. Ernten Sie von Juni bis August und anschließend von September bis zum ersten Frost. Die Beeren sind bei Vollreife kräftig mittelblau bereift, ihr Genuss ist knackig und süß.
Wie der Name verspricht („petite“: französisch „klein“), sind die Pflanzen von zierlichem Wuchs. 80–100 cm Höhe erreichen sie und können auch als kleine Hecke gepflanzt werden – dichter Wuchs und gute Schnittverträglichkeit zeichnen sie aus. Ihr dunkles Laub kontrastiert im Sommer hübsch mit den weißrosa gefärbten Blüten.