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Pflück- und Schnittsalate anbauen

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  • Lollo rossa
  • Amerikanischer Brauner
  • Salad Bowl

Schnitt- und Pflücksalat anbauenFoto: Iryna/Adobe Stock

Über viele Wochen immer wieder frischen Salat genießen, das können Sie mit Schnitt- und Pflücksalaten (Lactuca sativa var. crispa). Beide bilden nämlich keinen festen Salatkopf aus, sondern mehr oder weniger lose, 20 bis 30 cm hohe Blattrosetten bzw. Blattbüschel. Beim Pflücksalat sind die Blätter je nach Sorte hellgrün bis rotbraun, glattrandig, gekraust oder eichenlaubähnlich, Schnittsalat ist meist gelb bis frischgrün. Beide Arten wachsen schnell und ergiebig und können bereits nach kurzer Zeit Blatt für Blatt geerntet werden.

Gute Nachbarschaft

Pflück- und Schnittsalate eignen sich besonders gut für den Anbau im Hochbeet, aber auch im normalen Beet, Kübel oder Blumenkasten lassen sie sich gut kultivieren. Wählen Sie in jedem Fall einen sonnigen bis halbschattigen Standort aus.

Als Schwach- bis Mittelzehrer bevorzugt Salat einen lockeren, humus- und nährstoffreichen Boden. Zwischen Salaten und anderen Korbblütlern sollten Sie eine Anbaupause von zwei bis vier Jahren einhalten. Die Salate eignen sich auch gut als Lückenfüller zwischen Bohnen, Kohlrabi oder Möhren. Radieschen, Spinat, Zwiebeln oder Rote Bete sind ebenfalls gute Nachbarn.

Gestaffelt ins Beet

Salat im HerbstGrundsätzlich können Sie Pflück- oder Schnittsalat ab Mitte Februar unter Glas oder Folie vorziehen, besser ist jedoch die Direktsaat ins Freiland ab Ende März/Anfang April. Achten Sie bei den unterschiedlichen Sorten bzgl. Aussaatzeit, Kulturzeitraum und Keimtemperatur auf die Angaben auf der Verpackung, sie variieren zum Teil. Die meisten Salate keimen jedoch am besten bei einer Temperatur von ca. 15 °C.

Lockern Sie die Erde für die Aussaat tiefgründig und reichern Sie sie mit etwas Kompost an. Halten Sie bei Schnittsalat einen Reihenabstand von mindestens 20 cm und in der Reihe einen Abstand von etwa 5 cm ein. Bei Pflücksalat beträgt der Abstand in der Reihe 25 bis 35 cm, der Reihenabstand sollte 30 cm betragen. Stehen die Pflanzen zu eng, werden sie kurz nach dem Auflaufen vereinzelt.

Robust und unempfindlich

Schnittsalat ist ebenso wie Pflücksalat aufgrund seiner kurzen Kulturdauer ziemlich robust. Schädlinge oder Pflanzenkrankheiten sind somit äußerst selten. Hin und wieder können Blattläuse oder (durch sie übertragene) Viruserkrankungen auftreten. Außerdem wird Pflücksalat aufgrund der gezähnten Blätter mit z.T. intensiver Rotfärbung weniger häufig von Schnecken befallen als andere, kopfbildende Salate.


Säen Sie die Samen in eine etwa 1 cm tiefe Saatrille, die Sie zuvor mit Wasser ausgegossen haben, und decken Sie die Samen anschließend mit Erde ab. Da Schnittsalat sehr rasch wächst, empfiehlt sich eine Nachsaat alle 14 Tage, damit Sie fortlaufend ernten können. Bei Pflücksalat sind nur wenige gestaffelte Aussaaten nötig, da er bis zu sechs Wochen lang beerntet werden kann. Wenn Sie Jungpflanzen setzen, sollten die Pflanzen möglichst die gleichen Pflanzabstände wie bei der Aussaat haben.

Unkompliziert und pflegeleicht

Nach der Kompostgabe im Frühjahr vor der Aussaat oder Pflanzung ist keine weitere Düngung notwendig. Da Salate einen hohen Wasserbedarf haben, müssen sie regelmäßig gegossen werden – vor allem im Hochbeet ist stetiges Gießen erforderlich. Besonders nach dem Auflaufen und während längerer Trockenperioden sollten Sie möglichst täglich gießen. Eine Mulchschicht, z.B. mit Rasenschnitt, hält die Feuchtigkeit im Boden, spart Hacken und erleichtert das Gießen.

Gepflückt oder geschnitten

Die Kulturdauer von Pflück- und Schnittsalat liegt zwischen vier und sechs Wochen. Im April ausgesät können Sie im Mai den ersten, frischen Salat des Jahres ernten, wobei sich die Salate in der Ernteweise unterscheiden.

Blatt für Blatt ernte bei Pflück- und SchnittsalateFoto: rodimovpavel/Adobe Stock Im Gegensatz zu Kopfsalaten werden Pflück- und Schnittsalate Blatt für Blatt geerntet.

Beim Schnittsalat wird im Ganzen geerntet. Der richtige Erntezeitpunkt ist da, wenn die Salatblätter zwischen 10 und 15 cm lang sind. Schneiden Sie die komplette Salatpflanze mit einem scharfen Messer oberhalb der kleinen Herzblätter ab. So treibt der Schnittsalat später neu durch und bildet frische Blätter aus. Er lässt sich etwa dreimal beernten, bevor er an längeren, wärmeren Tagen zu schossen beginnt.

Pflücksalat können Sie entweder am Stück ernten oder Sie pflücken nur die äußeren Blätter ab und lassen das Herz in der Mitte stehen. Die Pflanze bildet dann einen kräftigen Stängel aus, an welchem laufend neue Blätter nachtreiben. Die Erntezeit beträgt so bis zu sechs Wochen. Selbst wenn sich die Blüte entwickelt und der Salat schosst, können Sie die Blätter noch verwenden. Am besten pflücken Sie die zarten Blätter am Morgen oder Vormittag, dann sind sie besonders knackig.

Verarbeiten Sie den Salat möglichst frisch und waschen Sie ihn erst kurz vor der Zubereitung bzw. dem Verzehr. Müssen Sie den Salat einige Tage lagern, wickeln Sie ihn einfach in ein feuchtes Tuch ein und legen ihn in einer Dose oder Plastiktüte in den Kühlschrank. Für bunte, schmackhafte Salate sollten Sie am besten verschiedene Sorten im Garten kultivieren.

Rot, gelb oder grün

Schnittsalate sind, wie erwähnt, meist gelb bis grün. Eher gelblich grün sind die Blätter der Sorte ‘Gelber Runder’. Beim Salat ‘Hohlblättriger Butter’ sind die Blätter löffelförmig und besonders zart. Die Sorte ‘Gelber Krauser’ ist dafür bekannt, besonders oft beerntet werden zu können.

Zu den wohl bekanntesten Pflücksalat-Sorten gehören der rot gefärbte ‘Lollo rossa’ und sein grüner Verwandter ‘Lollo bionda’. Beide Sorten wachsen kräftig, benötigen ausreichend Abstand und können lange geerntet werden. Die Sorte ‘Australischer Gelber’ hat gelbgrüne Blätter, während ‘Amerikanischer Brauner’ mit rotbraunen Blättern aufwartet.

Eine Ernte bis September macht die besonders ertragreiche Sorte ‘Grand Rapids’ möglich. Bei den Sorten ‘Red Salad Bowl’ und ‘Salad Bowl’ handelt es sich um roten bzw. grünen Eichblattsalat, der als Pflücksalat gezogen wird. Im Handel finden Sie außerdem Mischungen aus verschiedenen Salaten, wie den „Baby-Leaf-Mix“ oder würzig-scharfe Asia-Salat-Kombinationen. Häufig sind diese Mischungen auch als Saatband erhältlich.

Miriam Soboll
Fachberaterin des Landesverbandes 
Niedersächsischer Gartenfreunde

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