- Gartengenuss
Salatvielfalt aus dem eigenem Garten
Foto: Smileus/Adobe Stock
Mehr als Kopfsalat – Salat ist enorm vielfältig.
Kein anderes Gartengemüse ist so variantenreich wie Salat. Kopfsalat war lange Zeit die am häufigsten angebaute Salatform bei uns. Im Handel haben ihm inzwischen Varietäten wie Eissalat, Batavia-, Eichblatt- oder Lollosalat den Rang abgelaufen.
Foto: Thapanon Phoonchai/Adobe Stock
Kopf- oder Buttersalat gibt es in grün- oder rotblättrigen Sorten. Die Blätter sind sortentypisch unterschiedlich zart und bilden im Laufe der Entwicklung einen sehr fest geschlossenen Kopf aus (z.B. ‘Analena’, ‘Jerrican’).
Foto: pisut/Adobe Stock
Eissalat oder Eisbergsalat stammt aus den USA. Die Blätter sind fester und knackiger, an den Rändern leicht gezackt und meist grün, seltener rötlich gefärbt. Der Kopf ist weniger fest geschichtet als bei Kopfsalat. Aufgrund der stabilen Blattstruktur ist er deutlich länger haltbar. Sein Geschmack ist mild und leicht nussig (z.B. ‘Danilo’, ‘Gustinas’).
Fotos: webama/Adobe Stock
Batavia- oder Krachsalat ist ein kopfbildender Salattyp aus Frankreich. In Form und Größe liegt er zwischen Kopf- und Eissalat. Die blasigen Blätter sind besonders knackig („Krachsalat“) und meist hellgrün mit zarter Rötung an den gezackten Rändern (z.B. ‘Mozart’, ‘Grazer Krauthäuptel’).
Foto: boonchuay1970/Adobe Stock
Eichblattsalat heißt so wegen seiner eichenlaubförmigen Blätter. Die Kopfbildung ist offen und meist locker. Es gibt rote und hellgrüne Sorten. Die zarten Blätter sind lose angeordnet, schmecken mild und wenig bitter (z.B. ‘Smile’, ‘Navara’).
Foto: ohmphongsakon/Adobe Stock
Lollosalat, aus Italien stammend, gibt es in Gelbgrün oder Rot. Die Blätter sind an den Rändern stark gekraust und bilden keinen festen, sondern einen lockeren, offenen Kopf. Sie bleiben lange frisch und werden oft zum Dekorieren von Speisen verwendet. Er schmeckt deutlich herber (z.B. ‘Vili’, ‘Loka’).
Foto: JanSommer/Adobe Stock
Romanasalat, Binde- oder Römischer Salat ist die historisch älteste Salatart. Er wurde bereits im alten Rom geschätzt. Bisweilen wird er auch als Kochsalat verwendet. Seine Blätter sind dunkelgrün, knackig, mit deutlichen Blattrippen. Die Kopfbildung ist meist locker und länglich geformt (z.B. ‘Xaroma’, ‘Xanadu’).
Salat ist, wie alle Blattgemüse, empfänglich für einen erhöhten Nitratgehalt. Dabei ist die Nitratspeicherung in der Pflanze vor allem beim Anbau im Herbst oder Winter problematisch. Überschüssiges Nitrat setzt sich meist in den Blattstielen fest. Achten Sie beim Anbau darauf, dass der Salat möglichst viel Licht bekommt.
Salat gehört außerdem zu den Langtagspflanzen und ist im Sommer stark schossgefährdet. Beachten Sie daher die Sortenhinweise zur geeigneten Anbauzeit.
Resistente Sorten
Bei feuchter Witterung überzeugen resistente Sorten durch ihre Widerstandskraft gegen Falschen Mehltau, der häufigsten Pilzerkrankung bei Salat. Befallsstellen auf der Blattunterseite sind mit einem weißlichen Pilzbelag versehen. Auf der Blattoberseite zeigen sich kräftig abgesetzte gelbe Flecken. Entfernen Sie befallene Blätter.
Achten Sie beim Saatgutkauf auf virustolerante sowie blatt- und wurzellausresistente Sorten. Kopfsalatsorten wie ‘Analena’ oder ‘Jolito’ besitzen ein breites Resistenzspektrum und ersparen Ihnen beim Anbau unnötigen Ärger. Auch bei den anderen Salatarten gibt es widerstandsfähige Sorten.
Erfolgreich ganzjährig ernten
Salat schätzt mittelschweren, mäßig humushaltigen, tiefgründigen Boden. Dunkle, humusreiche Böden sind aufgrund ihrer starken Erwärmung im Sommer der Kopfbildung abträglich und erhöhen die Gefahr von verschiedenen pilzlichen Fäuleerkrankungen. Halten Sie zudem eine vierjährige Fruchtfolge ein. Denn zu kurze Anvon Bodenmüdigkeit und Ernteverlust.
Haben Sie wenig Platz, verzichten Sie auf eine Direktsaat. Denn sie belegt Ihre knappe Fläche etwa vier Wochen länger als beim Pflanzen von Setzlingen. Salat keimt bei 15–20 °C, höhere Temperaturen hemmen die Keimung. Dann läuft die Saat oft nur lückig auf. Am besten kaufen Sie Setzlinge beim örtlichen Gärtner oder im Gartencenter und pflanzen diese im Abstand von 25–30 x 25–30 cm in das vorbereitete Beet.
Anbau von Wintersalat
Foto: Photo Gallery/Adobe StockEine Folge der zunehmenden Klimaerwärmung ist: Der Winter bei uns beginnt deutlich später und endet früher. Die Anzahl der Frost- und Eistage hat sich um jeweils zwölf Tage reduziert. Mit geeigneten Sorten und zusätzlicher Vliesbedeckung steigen die Erfolgschancen, Salat über den Winter anzubauen. Säen Sie Anfang/Mitte August aus und pflanzen Sie ab September in leichte Mulden. Sorgen Sie für ein schnelles Anwachsen und anschließend eine gute Abhärtung. Düngen Sie, wenn nötig, erst im Frühjahr. Bei stärkeren Frösten decken Sie mit einfach oder doppelt gelegtem Vlies ab und/oder mit Reisig. Ernten Sie nur bei Plusgraden. Geeignet sind etwa ‘Baquieu’, ‘Brauner Winter’ (rot), ‘Neusiedler Gelber Winter’, ‘Winterkönig’ (leicht rötlich) oder ‘Wintersalat’.
Pflanzen Sie alle zwei bis drei Wochen, so können Sie die Saison über kontinuierlich ernten. Im Freiland können Sie ab März pflanzen, schützen Sie die Setzlinge dabei mit einem Vlies. Für eine letzte Herbsternte Ende Oktober pflanzen Sie spätestens Anfang September. Ein Vlies sorgt im Frühjahr für schnelleres Wachstum, im Herbst schützt es vor Frost und kaltem Wind. Zudem reduziert es einen frühzeitigen Blattlausbefall.
Bei längeren Regenperioden erhöht sich sowohl die Pilzgefahr als auch das Schneckenaufkommen. Lange Trockenperioden begünstigen das Auftreten von braunen Rändern an den Umblättern oder Innenbrandfäule im Kopf.
Mäßig düngen, gut gießen
Düngen Sie mit einer Gabe von 70 g/m² Hornmehl, die erste Hälfte zur Pflanzung, die andere nach dem Einwachsen, nach etwa drei Wochen. Vermeiden Sie überhöhte Stickstoffgaben, sie fördern den Nitratgehalt. Zudem verringern sie den Gehalt an Vitamin C sowie Mineralstoffen und erhöhen das Fäulnisrisiko.
Bei übermäßiger Trockenheit sollten Sie zum Einwachsen und zur Ernte hin regelmäßig und ausreichend gießen: am besten vormittags, damit der Salat am Abend wieder abgetrocknet ist.
Foto: ronandoherty/Adobe Stock
Pflanzen Sie alle zwei bis drei Wochen einen Satz Salat.
Frühzeitige Ernte ratsam
Im Gewächshaus oder Frühbeet beginnt die Ernte bereits im April, im Freiland ab Mai. Die Wachstumszeit verkürzt sich nun zunehmend von acht auf fünf Wochen, ehe sie im Herbst wieder auf acht Wochen ansteigt. Ernten Sie Ihren Salat bei sortentypischer Schnittreife – bei kopfbildenden Sorten etwa dann, wenn der Kopf ausreichend fest ist. Ernten Sie am besten kurz vor der Zubereitung, mittags oder abends, dann ist der Nitratgehalt meist niedriger als am Morgen.
Thomas Jaksch
Dipl.-Ing. Gartenbau (FH), ehemaliger Betriebsleiter Gemüsebau,
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf