- Gartengenuss
Gesund und lecker: Spinat aus dem Eigenanbau
Foto: Buchter-Weisbrodt Die Deutschen verzehren jährlich ca. 800 g Spinat. Damit tun sie gut, denn immerhin liefern 100 g Spinat neben zahlreichen anderen Wertstoffen beachtliche 3,5 mg Eisen. (In alten Büchern stehen fälschlicherweise zehnfach überhöhte Werte.) Die in Spinat enthaltene Oxalsäure wird mit etwas Sahne oder anderen Milchprodukten gut vertragen.
Im Gewächshaus geernteter zarter Spinat enthält manchmal größere Mengen an Nitrat, die sich jedoch durch Entfernen der Stiele und starker Blattrippen sowie durch das unten beschriebene Blanchieren erheblich reduzieren lassen. Freilandspinat (auch „Wurzelspinat“) ist reicher an gesundheitsfördernden Stoffen.
Spinat im Garten
Spinat wird von März bis Mai unter Vliesabdeckung sowie in feuchten Jahren ab Mitte August ausgesät. In milden Gebieten oder im Frühbeet sät man mehltaufeste Sorten auch Mitte September aus und lässt die jungen Pflanzen überwintern. Vor Kahlfrösten empfiehlt sich eine Vliesabdeckung, die im Frühjahr zugleich für zarte Blätter sorgt.
Die Überwinterung des Spinats kann je nach Witterung Probleme bereiten, und er kann oft nur ein bis zwei Wochen vor frühen Märzsaaten unter Vlies geerntet werden.
Schossfeste Sommersorten, die nach Mai ausgesät werden können, sind wenig ertragreich. Säen Sie als „Sommerspinat“ lieber Mangold (‘Lukullus’) im Mai. Von Sorten ohne den Zusatz „F1“kann man im Frühsommer einige gut entwickelte Pflanzen stehen lassen, die im Langtag schnell zur Blüte kommen. Männliche Exemplare verraten sich durch gelbe Pollen, nur die gedrungeneren weiblichen Pflanzen setzen um den Stängel Samenknäuel an, die nach der Abreife gewonnen werden können.
Spinat in der Küche
Zum gesunden Genuss verlocken nicht so sehr die Inhaltsstoffe, verführerischer sind schnelle, feine Rezepte.
Für rohen Spinatsalat richte ich 300 g jüngere Blätter ohne Stiel mit einer Soße aus 100 g saurer Sahne (24 % Fett), 2 EL Essig und 1 EL Öl, 1 TL mittelscharfem Senf sowie einer Prise Salz und Pfeffer an. 50 g rohe, in feine Scheiben geschnittene Champignons und/oder 1 Tasse voll 1 cm großer Weißbrotwürfel, die mit Butter in einer Pfanne bei geringer Hitze goldbraun geröstet wurden, verfeinern das Salatgericht.
Für alle anderen Gerichte wird Spinat ohne Stiele und dicke Blattrippen zuerst in kochendem Salzwasser kurz blanchiert (aufkochen, sofort entnehmen und im Sieb abtropfen lassen) und mit kaltem Wasser übergebraust, das erhält die sattgrüne Farbe. Diese Blätter eignen sich dann für feines Dünstgemüse, aber auch für Aufläufe, Pizzabelag oder Maultaschenfüllungen.
Marianne Scheu-Helgert