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Tafeltrauben
Tafeltrauben vital erhalten
Als wichtige Voraussetzungen für gesunde Tafeltrauben gelten die Wahl der Sorte und des optimalen Standortes sowie alles, was die Widerstandskraft der Pflanze stärkt. Neben einem guten, aber nicht übermäßigen Angebot an Nährstoffen zählen dazu ausreichend Wasser, viel Licht, gute Durchlüftung und auch, die Pflanze nicht durch überreichen Fruchtbehang zu schwächen.
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Pilzerreger wie Grauschimmel und Echter und Falscher Mehltau breiten sich rasch aus, wenn das Blattgewebe durch reiche Stickstoffgaben weich wird. Wenn dazu noch dichtes Blattwerk und schlecht belüftete Standorte verhindern, dass die Blätter rasch abtrocknen, fühlen sich Pilze besonders wohl.
Foto: Buchter-Weisbrodt Im Umkehrschluss lassen sich Pilzprobleme mit vitalen und widerstandsfähigen Sorten und gezielten Schnittmaßen auch ohne Fungizide gut in den Griff bekommen. Um Tafeltrauben im Lauf des Sommers an zu dichtem „Wildwuchs“ zu hindern, fallen mehrere Arbeitsgänge an.
Ausbrechen: Die Jungtriebe, die aus den Rebknospen hervorgehen, sind zunächst krautig weich. Sie lassen sich leicht mit der Hand abstreifen oder wegbrechen. Entfernen Sie nach den letzten Spätfrösten, also ab Mitte Mai, alle überzähligen Triebe, solange sie noch nicht verholzt sind, und lassen Sie nur die Fruchttriebe und die zum Stockaufbau im Folgejahr vorgesehenen Triebe stehen. Es lohnt sich, das Ausbrechen frühzeitig durchzuführen, da überzählige Triebe Wasser und Nährstoffe verbrauchen würden, die nun den Fruchttrieben zugute kommen.
Aufstecken: Damit alle Blätter gleichmäßig Sonne erhalten, stecken Sie die Triebe auf oder heften sie am Gerüst fest. Nur bei „Umkehrerziehung“ bzw. hohem Pergola-Aufbau lassen Sie die Triebe frei wachsen. Diese ordnenden Aufsteck- oder Bindearbeiten sollten bis August etwa alle drei Wochen erfolgen.
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Auslichten: Wenn das Blattwerk so dicht wird, dass zu wenig Licht und Luft an die Fruchtstände gelangen, sollten Sie die Triebe zurückschneiden und Geiztriebe, also Neutriebe aus den Blattachseln, ähnlich wie bei Tomaten, entfernen.
Auch bei Tieren hoch im Kurs
Eine ganze Reihe tierischer Schädlinge macht sich über Tafeltrauben her, darunter einige Arten, die auf Reben spezialisiert sind. Im Garten kommt es jedoch selten zu Massenbefall. Steht Ihr Garten im ökologischen Gleichgewicht und beherbergt ausreichend Nützlinge, können Sie auf Bekämpfungsmaßnahmen verzichten.
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Die Pockenmilbe, auch Blattgallmilbe genannt, ruft zwar durch die warzenartigen Blattausstülpungen ein auffälliges Schadbild hervor, schädigt aber die Pflanze selten nachhaltig. Die Kräuselmilbe befällt bereits die Blattknospen. Diese treiben kümmerlich aus, die Triebe bleiben kurz, und die Blätter biegen sich löffelartig um. Tritt der Schädling stark auf, sollten Sie im Herbst das abfallende Laub aus dem Garten entfernen. Spinnmilben breiten sich in einem ökologisch gesunden Garten kaum aus. Natürliche Feinde wie Raubmilben, Blattwanzen und Marienkäfer-Larven verhindern meist eine Massenvermehrung.
Zwei Arten Nachtfalter, der Einbindige und der Bekreuzte Traubenwickler, schädigen mit ihren jeweils zwei Generationen pro Saison die Früchte durch Raupenfraß. Im Hausgarten kommt es selten zu Massenbefall. Lockstoff-Fallen dezimieren meist den Schädlingsdruck ausreichend. Sie können auch befallene Teile der Fruchtstände von Hand ausbrechen und aus dem Garten entfernen.
Unter den Vogelarten gibt es zahlreiche Trauben-Liebhaber: Sperlinge, Amseln, Wacholderdrosseln und Stare zählen zu den häufigsten „Beerendieben“. Wirksamen Schutz bieten nur engmaschige Netze, die auch gleichzeitig Wespen davon abhalten, die Beeren anzunagen. Befestigen Sie die Netze so, dass sich kein Tier darin verfangen kann.
Blattläuse suchen die Rebe glücklicherweise nicht heim. Als großer Traubenschädling zeichnet sich allerdings seit Kurzem in vielen Regionen Europas die aus Südostasien stammende Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) ab. Sie legt ihre Eier in die Früchte und führt mit ihrem breiten Wirtsspektrum und der rasanten Vermehrung zu massiven Ernteverlusten. In Deutschland ist bis jetzt vor allem der Süden betroffen. Derzeit wird intensiv nach Lösungen gesucht. Es gilt abzuwarten, was an gartenverträglichen Pflanzenschutzmitteln oder mechanischen Abwehrmitteln entwickelt und zugelassen wird.
Dr. Helga Buchter-Weisbrodt