- Gartengestaltung
Altersgerechte Gartengestaltung
Foto: Halfpoint/Adobe Stock
Wem die Natur ein Leben lang Freude bereitet hat, der möchte auch im Alter nicht auf sie verzichten, vor allem wenn es um den eigenen Garten geht. Doch mit den Jahren wird vielleicht das Bücken mühsamer, der Spaten wiegt schwerer, und das Unkrautjäten geht nicht mehr so leicht von der Hand.
Augen- und Insektenweide
Zur Freude der Familie wurden im eigenen Garten jahrelang alle Freiflächen im Garten mit Gemüse bestellt, denn in Geschmack und Qualität ist es eben nicht zu schlagen. Sind die Kinder aus dem Haus, wird jedoch nicht mehr so viel eigene Ernte benötigt. Eine Teilfläche kann nun beispielsweise in eine insektenfreundliche Blumenwiese umgewandelt werden. Das Angebot an mehrjährigen Blumenmischungen für verschiedene Standorte und Böden ist vielfältig.
Ein solcher farbenfroher, hochfloriger Teppich aus einer bunt gemischten Pflanzengemeinschaft, die neben verschiedenen Wildblumen auch Gräser und Kräuter enthält, benötigt kaum Pflege. „Unkräuter“ lassen sich gut verdrängen, und im Sommer zieht die Blumenpracht nicht nur Biene und Co. an, sondern kann auch für Menschen eine wahre Augenweide sein. Ein positiver Aspekt ist zudem der Selbsterhaltungstrieb der Pflanzen, denn nach der Mahd, im Herbst oder im folgenden Frühjahr, kommen fast alle Blumen durch Selbstaussaat wieder zum Vorschein.
Rückenschonende Hochbeete
Auch für den eingeschränkten Gemüseanbau gibt es eine altersgerechte Variante: das Hochbeet. Um bequem gärtnern zu können, sollte das Beet etwa 80 bis 120 cm hoch und nicht breiter als 130 cm sein. Der Fachhandel hält verschiedene Größen und Materialien bereit, aber auch der Eigenbau – vielleicht ein Geschenk der Kinder – ist machbar.
Das Bauen bringt Freude, wobei der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Das Hochbeet wird dann schichtweise mit verschiedenen, im Garten anfallenden Resten befüllt, wobei grober Baum- und Strauchschnitt die Basis bildet. Feiner Strauchschnitt, Laub und sonstige Grünabfälle werden dann auf die unterste Schicht aufgetragen, aber auch aus dem Haushalt können Gemüseabfälle beigemischt werden. Nachdem die untersten beiden groben Schichten gut verdichtet wurden, kann nun die Erde eingefüllt werden. Durch den beginnenden Verrottungsprozess kann man im nächsten Frühjahr noch vom nützlichen Nebeneffekt der Wärmeentwicklung profitieren, die sich positiv auf ein schnelles und effektives Wachstum der Pflanzen auswirkt.
Pflegeleichte Bodendecker
Foto: JackF/Adobe Stock Geschlossene „Pflanzendecken“ aus Bodendeckerpflanzen wie Storchschnabel, Teppichphlox oder flache Sedum-Arten (Fetthenne) sind nicht nur pflegeleicht, sie lassen auch „Unkraut“ nur schwer hindurch und ersparen dadurch mühsames Bücken. Zudem bieten Sie je nach Art Insekten Nahrung und vielen Kleintieren einen Unterschlupf. Bodendecker lassen sich auch gut noch nachträglich in eine lückige Bepflanzung integrieren, um so den Garten ein Stück pflegeleichter zu machen.
Ein kleines Biotop
Dort wo es möglich ist, bietet sich eine kleine Teichanlage an, um nicht mehr benötigte Anbauflächen sinnvoll zu nutzen. Ein Teich mit seiner Wasserfläche und den flachen, begrünten Randflächen kann für allerlei Tiere ein sehr nützlicher und für uns Menschen ein besinnlicher Aufenthaltsort sein. Solch ein Teich, einmal fachmännisch angelegt, macht zu jeder Jahreszeit Freude und ist über viele Jahre wenig pflegeaufwendig.
Effiziente Bewässerung
Eine Möglichkeit zur sinnvollen Bewässerung ohne Schleppen schwerer Gießkannen kann die Tröpfchenbewässerung sein. Nur punktuell direkt an der Wurzeloberfläche wird das kostbare Wasser hierfür verwendet. Einmal eingebaut, erspart sie viel Zeit und Mühe bei der Bewässerung der Gartenpflanzen. Dann ist mehr Zeit für anderes oder für die Erholung.
Sven Wachtmann
Vorstandsmitglied für Fachberatung im
Landesverband Berlin der Gartenfreunde
Lesen Sie dazu auch den Artikel Gemeinsam statt einsam.