- Gartengestaltung
Das „Gartenfreund“-Staudenbeet
Grafik: Christine Faltermayr
Für Sonnenplätze werden jede Menge reich blühende und insektenfreundliche Stauden angeboten. Doch gibt es in fast jedem Garten auch Bereiche, die einige Stunden im Schatten liegen, sei es, weil der Apfelbaum seine Zweige darüberbreitet, oder etwa, weil die Nachbarhecke Schatten wirft.
Wir haben für Sie ein Staudenbeet für halbschattige Ecken geplant. Alle vorgeschlagenen Stauden kommen mit wenigen Stunden Sonne pro Tag aus und blühen trotzdem schön und zuverlässig. Die Blütezeit ist so gestaffelt, dass von April bis Oktober immer etwas blüht – und alle Arten sind beliebte Futterplätze für Wildbienen, Schmetterlinge, Schwebfliegen und Co. Zudem punkten viele Stauden mit attraktivem Laub, z.B. die Bergenie ‘Eroica’ mit roten Blattunterseiten. Um Ihr Staudenbeet anzulegen, ist jetzt der beste Zeitpunkt.
Foto: ezechiel/Adobe Stock
Gründlich vorbereiten
Wir haben das „Gartenfreund“-Staudenbeet für eine Fläche von 3 x 1 m gestaltet. Falls Ihre Fläche andere Proportionen hat, passen Sie die Gestaltung einfach an. Wichtig ist nur, dass die höheren Stauden im Hintergrund bzw. bei runden Beeten in der Mitte stehen und nicht vorne.
Messen Sie das Beet aus, lockern Sie den Boden gründlich und befreien Sie ihn von Wurzelunkräutern. Sie sorgen für gute Startbedingungen, indem Sie etwas Kompost einarbeiten (ca. 3–4 l/m²). Alle ausgewählten Stauden gedeihen in jedem normalen Gartenboden, vorausgesetzt er ist nicht staubtrocken. Magere, sandige Böden können Sie zusätzlich mit Pflanzerde, Gesteinsmehl oder z.B. Rindenhumus verbessern, damit Wasser und Nährstoffe besser gespeichert werden.
Bei der Pflanzenauswahl haben wir auf besonders wüchsige und gesunde Sorten geachtet, die auch farblich gut zueinanderpassen. Falls Sie einzelne davon nicht bekommen, können Sie aber auch Sorten mit ähnlichen Eigenschaften verwenden, z.B. Kerzen-Knöterich ‘JS Caliente’ statt ‘Taurus’.
Verteilen und pflanzen
Für die Fläche von 3 m² benötigen Sie insgesamt 23 Stauden. Vor dem Pflanzen verteilen Sie zuerst alle Stauden auf dem Beet. Im Pflanzplan oben (3 x 1 m) können Sie den Durchmesser und die Pflanzabstände genau erkennen. Am besten stellen Sie zuerst die hochwachsenden Strukturstauden, hier Kerzen-Knöterich, Silberkerze und Dolden-Glockenblume, auf und platzieren die kleineren Füllstauden anschließend darum herum.
Topfen Sie die Stauden aus und entfernen Sie die oberste Erdschicht. Dieses sog. Abrandeln sorgt dafür, dass sich keine Wildkrautsamen oder Lebermoose ins Staudenbeet mogeln. Pflanzen Sie die Wurzelballen so tief, dass sie etwa 1 cm mit Erde bedeckt sind. Gießen Sie Ihr neues Staudenbeet gründlich an und achten Sie in den nächsten Wochen auf eine gute Wasserversorgung.
Sahnehäubchen für Insekten
Wenn Sie die Blütezeit Ihres Beetes verlängern und auch den ganz frühen Insekten etwas bieten wollen, bestücken Sie Ihr Staudenbeet zusätzlich mit Zwiebelblumen. Geeignet sind z.B. Schneeglöckchen (Galanthus nivalis, G. elwesii), Winterling (Eranthis hyemalis), Märzenbecher (Leucojum vernum) und Elfenkrokus (Crocus tommasianus), die alle im Februar/März blühen. Sie können die Zwiebeln bzw. Knollen ab Anfang September in die Erde stecken oder im Frühling Töpfe mit blühenden Zwiebelblumen kaufen.
Das Staudenbeet ist auch im Herbst und Winter attraktiv: Sibirischer Storchschnabel und Bergenie ‘Eroica’ verfärben sich im September/Oktober leuchtend rot, und die Lilientraube hat wintergrünes Laub. Da viele Insekten trockene Stängel und Blütenstände als Winterquartier nutzen, sollten Sie mit dem Rückschnitt Ihrer Stauden erst im März loslegen.
Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen und viel Freude mit dem „Gartenfreund“-Staudenbeet.
Die Tabelle mit den „Gartenfreund“-Staudenbeet können Sie hier runterladen:
gartenfreund-staudenbeet-2021.pdf
Gabriele Rautgundis Richter
Redaktion „Gartenfreund“, Verlag W. Wächter